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Vangling / 26.07.2023

Vangling: Dicke Fische im Minutentakt

Es ist Jahr für Jahr ein Phänomen und der Grund, warum das Frühjahr für mich eine ganz besondere Bedeutung hat. Wenn im April die ersten warmen Tage Einzug halten, das erste Mal T-Shirt Wetter herrscht und die Natur auch Unterwasser so richtig zum Leben erwacht ist, platzt der Knoten und man erlebt einen jener Tage, in denen einfach alles passt und man quasi nichts falsch machen kann. Die Fische sind durch die Sonnenstrahlen aktiv und scheinen beinahe arglos die Köder aufzunehmen - Rute rein, Fisch raus und das immer und immer wieder, im besten Fall. Und genau solch ein Erlebnis sollte mich in den kommenden Tagen tief im Süden Frankreichs erwarten…

Die Stecknadel im Heuhaufen

Im Laufe der letzten Jahre sind viele Stecknadeln auf meine Google Maps Landkarte gewandert. Sie zeugen von Erzählungen aus Telefonaten mit anderen Anglern, Videos oder Gewässern, die ich bereits besucht oder gar beangelt hatte. Den Szenepool im Rücken, taucht auf dem Weg in Richtung Mittelmeer eine solche Markierung auf meinem Handy auf. Diesen Ort kenne ich bereits aus dem Winter 2021. Auf dem Rückweg vom Carces, hielt ich dort gemeinsam mit Kai für eine schnelle Nacht und fing meinen allerersten Karpfen 2021!
Drohnenaufnahme von See in Südfrankreich.

Forellen statt Karpfen?!

„Wie der Ort wohl jetzt im Frühjahr aussieht?“ – schießt es mir in den Kopf und ein paar Einstellungen am Handy später, ist mein neues Ziel gesetzt. Aber ganz ehrlich: So richtig angetan bin ich bei meiner Ankunft nicht gerade. Viele Badegäste im Wasser und bedingt durch einen frischen Forellenbesatz unzählige Angler am Ufer, erwarten mich. Nur Karpfenangler kann ich nicht ausmachen – immerhin! Dem ganzen Trubel sei Dank, finde ich einige Fische in einer unscheinbaren Ecke, knapp unterhalb der Wasseroberfläche sonnend. Ach, der Frühling – zu keiner anderen Zeit sind die Fische so entspannt und noch wenig beangelt wie jetzt. 

Jetzt muss alles ganz schnell gehen.

Ich bewaffne mich mit zwei Ruten, einem Kescher, der Abhakmatte und natürlich der Kamera und schleiche mich langsam durch das von Schilf und Totholz gesäumte Ufer. Ich sehe sie, viele - und manche von ihnen fressen sogar. Ganz deutlich erkenne ich im milchig-blauen Wasser, wie sie ab und an ihre Köpfe senken. Ich tausche meine Bleie gegen leichtere Tropfenformen und hänge einen gedippten PVA-Stick an den Haken – nur, um sicher zu gehen, dass dieser kein Kraut beim Absinken einsammelt.
Drohnenaufnahme von Karpfen in einer flachen Bucht eines Sees.
David Rosemeier mit goldenem Schuppenkarpfen.
Zwei Ruten im Schilf an einem französischen See.
Tja, was soll ich sagen? Ich habe wohl geradewegs in ein Wespennest gestochen. Im halbe-Stunden-Takt fange ich zunächst einen ultralangen, orang-braunen Schuppi und anschließend ein paar weitere schlank Geschuppte. Bereits zu diesem Zeitpunkt steht fest, dass der Abend und der anschließende Morgen anstrengend werden würden – und so kommt es auch. 

Füttern, Ausruhen, Fangen

Nach einem letzten kompakten Spiegler, den ich nach einem schnellen Nachtfoto wieder in die Freiheit entlasse, beschließe ich, mir und den Fischen erstmal eine Pause zu geönnen. Großflächig verteile ich zwei, drei Kilo Boilies mit dem Wurfrohr und stapfe mit Futterrohr und leerem Eimer in den Händen zurück zum Van. Ich gönne mir eine ordentliche Mütze Schlaf und stelle den Wecker auf Tagesanbruch.
David Rosemeier mit Spiegelkarpfen in der Nacht.
David Rosemeiers Campervan von oben.

Weckruf, statt Wecker

Mein Handy leuchtet auf, ein Anruf geht ein. Tobi befindet sich gerade irgendwo in Österreich auf dem Rückweg von einer schlaflosen Nacht nach Hause und fragt interessiert, wo ich mich befinde und wie es aktuell läuft. Verschlafen schiele ich auf mein Handy. Sechs Uhr, die Ruten liegen seit einer knappen Stunde. Genau in diesem Moment meldet mein Funkbissanzeiger einen langsamen Biss. Einen solchen, der einen guten Fisch vermuten lässt. Mit Kopflampe in der Hand und Handy am Ohr, haste ich der Rute entgegen. Eine ziemlich verrückte Situation, doch bereits beim Rute aufnehmen merke ich, dass der Fisch einige Meter durch ein Krautfeld geschwommen ist. Stück für Stück pumpe ich ihn langsam zu mir heran, ehe ich im spärlichen Licht der aufgehenden Sonne einen großen, grünen Batzen erkenne, der immer wieder seichte Wellen erzeugt – darin lebt etwas!
Zwei Ruten auf Bissanzeigern in der Sonne.
Französischer See im Morgenlicht.

Alles umsonst?

Beim ersten Blick in den Kescher wird sofort klar: Hier ist der nächste End-Vierziger eingenetzt worden. Doch die Situation kurz sacken zu lassen und den Fisch zusammen mit Tobi am Telefon zu feiern, passt den Fischen nicht in den Kram. Die zweite Rute rennt ebenfalls los und ich schöpfe einen kompakten, wilden Spiegler ab, der kurze Zeit später zum Problem werden wird.

Schnell klemme ich den Kescher am Ufer ein und laufe die paar Meter zurück zum Auto, um meine Kameraausrüstung zu holen. Als ich nur wenige Sekunden später wieder am Platz aufkreuze, ist der Kescher samt Fischen weg…
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