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Vangling / 14.06.2023

Vangling: Aller Anfang ist schwer!

Und plötzlich befinde ich mich mittendrin, in meiner dreimonatigen Van-Reise durch Frankreich… Denke ich an die letzten vier Wochen zurück, fällt es mir ehrlich gesagt schwer, einen klaren Kopf zu bekommen – zu viele Ereignisse, zu viel erlebt, gesehen, gelacht, gefrustet gewesen – aber der Reihe nach.

Machen, statt kaputt denken

Stell dir vor, du bist flexibel. Hast keine großartigen Verpflichtungen in der Heimat und die Möglichkeit, den Arbeitsplatz oder Studienort frei zu wählen. Was machst du? In Deutschland melancholisch dem Frühjahr entgegenfiebern oder die Sachen packen und wärmere Orte aufsuchen? Zugegeben, ganz so einfach war es in meinem Fall doch nicht, denn vor einer Van-Reise braucht man… ganz klar: einen Van! 

Der perfekte Angelvan

Im Herbst letzten Jahres wurde mein Wunsch, mein Schlafplatz immer mit dabei zu haben und ihn an den schönsten und abgelegensten Orten und Gewässern zu parken und von dort aus zu angeln so groß, dass ich kurzerhand alle möglichen Kleinanzeigen-Portale durchforstete, um diesem Traum ein gutes Stückchen näherzukommen. Durch Zufall stieß ich schnell auf ein fahrbares, carpy Fortbewegungsmittel in Form eines kompakten, aber hohen Sprinters mit kurzem Randstand und in Camo-Optik. Anglerherz – was willst du mehr?! Nach einigen Telefonaten und Besichtigungen war das bereits teilweise ausgebaute Auto schließlich mein.
David Rosemeiers Campervan in Camo-Optik.

Do-it-yourself 

Der Plan, nach Fertigstellung einige Monate damit aufzubrechen, nahm in den kommenden Wochen durch weitere Umbaumaßnahmen immer weiter Form an, sie rissen aber zugleich ein großes Loch in meine Geldbörse. Ein ausziehbares Bett mit ausreichend Stauraum darunter, Schränke, Kochnische, Elektrik und Sitzmöglichkeiten für die „Büroarbeit“ sowie die vielen weiteren Accessoires und Ausrüstungsgegenstände, die für das Van-Life unverzichtbar sind, wurden nach und nach gebaut oder angeschafft. Das fahrbare Schlaf-, Wohn- und Arbeitszimmer nach eigenen Wünschen zu gestalten erwies sich am Ende als bedeutsamer Pluspunkt. Viele Anpassungen hätte ich im Vorhinein niemals so konkret aufgeben oder bestellen können und – ganz ehrlich – ein bisschen stolz ist man auch auf das selber geschaffene Unikat.
DIY Campervan in Camo-Optik.
DIY Campervan Ausbau Küche.

Kein Frühjahr in Sicht

Das Frühjahr kam in Deutschland, aber auch in Frankreich nicht so richtig in Fahrt. Ich zögerte die Abfahrt weiter und weiter hinaus, schließlich wollte ich die ersten Nächte am Wasser nicht im Schneeregen verbringen – denn ein Hauch Urlaubsstimmung schwingt im Van-Life immer mit.  

Bevor ich den Weg ins gelobte Land antrat, machte ich noch einen Stopp bei PR Baits Boss Philipp Resch, um ausreichend Baits und ein Schlauchboot für meine Tour abzuholen. Wir nutzen unser Treffen gleichzeitig, um zwei Tage mal wieder gemeinsam Angeln zu gehen. Der perfekte Start für den Trip, denn gebissen hat es auch. Danach machte ich mich dann auf gen Süden!
David Rosemeier mit wildem Schuppenkarpfen.
David Rosemeier mit Rute am See.

Kaltstart in Frankreich

Entgegen der sozialen Medien, die aktuell stark mit Paylake-Fischen frequentiert sind, bestand für mich zu keinem Zeitpunkt die Option, ein kommerzielles Gewässer aufzusuchen, nur um dort sicher zu stehen. Trotzdem holte mich anfangs kurz die anglerische Gemütlichkeit ein und ich nahm Kurs in Richtung eines flachen Stausees, der trotz des kalten Frühjahrs schon eine annehmbare Wassertemperatur aufweisen sollte. Doch bei meiner Ankunft an einem Mittwochnachmittag fiel mir fast die Kinnlade herunter: sechs andere Angler und das Mitte April saßen am See und gaben sich bei elf Grad Wasser die sprichwörtliche Klinke in die Hand. Und nun? Ich war etwas ratlos und lud das Auto erstmal gefrustet aus. Nur einen Fisch wollte ich fangen, ehe ich weiter gen Süden steuerte. Kurz und knapp: Eiskalter Nordostwind und Nachtfröste machten mir in den darauffolgenden 24 Stunden einen dicken Strich durch die Rechnung.
Vangling - David Rosemeier im Angelvan auf Tour.
PR Baits Boot im Sonnenuntergang.
Karpfenrute im Sonnenuntergang.
Etwas gefrustet rief ich meinen guten Kumpel Tobi an, um ihm mein Leid zu klagen. „Lass dich nicht unterkriegen, schau dir den hier mal an“ erwiderte er und auf meinem Handy tauchte eine Nachricht mit einem Google Maps Link von ihm auf. Gesagt getan und die kommenden drei Tage verbrachte ich an einem idyllischen, mittelgroßen Baggersee. Genau der richtige Ort, um in das Van-Life einzutauchen und nach langer Angelpause wieder so richtig in den Modus zu kommen. Wie es dort lief? Das erfährst du bereits im nächsten Part!
David Rosemeier mit französischem Zeilenkarpfen.
David Rosemeier im Campervan.
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