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Deine Story / 26.06.2024

Simon Häberle - Sternstunden in Südfrankreich Teil 1

Einfach mal Aussitzen - das war Simon Häberles Gedanke, als er sich mit genug Zeit im Gepäck Richtung Südfrankreich machte. Nie hätte der Successful Baits Teamer geahnt was für eine unfassbare Session ihm bevorstehen würde. Wie er mehrmals seinen PB knackt, Höhen und Tiefen erlebt, das erfährst du hier in seiner Story - lies selbst!

Das Motto war klar: Einfach mal Aussitzen. Mit einem festen Plan im Kopf setzte ich mich allein ins Auto und fuhr 1350 Kilometer, dem Frühling in Südfrankreich entgegen. 27 Nächte am Stück durchangeln – das ist für die meisten undenkbar und sicherlich auch nicht lukrativ. Aber genau diese Herausforderung wollte ich Realität werden lassen. Dem kalten deutschen Winter entfliehen und in den Süden, wo der Frühling schon Einzug gehalten hatte. 

Ende März startete ich mein Abenteuer. Nach über 12 Stunden Fahrt und einigen Powernaps auf dem Beifahrersitz erreichte ich endlich mein Ziel: ein mittelgroßer Stausee in den Pyrenäen. Bereits einige Angler hatten ihre Zelte aufgeschlagen. Kurz vor Ostern war das keine Überraschung, aber für mich kein Hindernis. Nachdem ich mir einen Überblick verschafft hatte, begann das Tetris-Spiel beim Bootbeladen. Der Angeldruck war enorm, viele Angler saßen bereits in den tiefen Buchten. Ob die Karpfen schon dort waren? Mein Plan war anders: Ich entschied mich für eine große, auslaufende Landzunge im zentralen Bereich vor der Barrage. Zufrieden und erschöpft baute ich am Nachmittag mein Camp auf, montierte die Ruten und wollte nur noch schlafen. 
Doch die Fische sprangen unweit des Ufers im knietiefen Kraut, also warf ich sofort zwei Pop-Up-Ruten aus. Der Plan ging auf – welch ein Start! Erste Nacht, erster Fisch. Hundemüde konnte ich kaum glauben, was passierte: Ein makelloser Schuppenkarpfen um die 20-Kilo-Marke. Die Waage bestätigte am Morgen meine Einschätzung: 20,3kg.
Am zweiten Tag, zur Mittagszeit, lief wieder eine Rute ab – Vollrun! Diesmal stieg ich direkt ins Boot, um den Winkel zum Fisch zu verbessern. Der Fisch zog über 50 Meter hinter meiner Boje ins tiefe Barragebecken und stand wie ein Sack Zement unter dem Boot. Nach einem nervenaufreibenden Drill konnte ich ihn sicher keschern.
Doch dann kamen immer mehr Angler, zwei Tage vor Ostern war der See voll. Mit über 20 Anglern gleichzeitig bestätigte sich mein Bauchgefühl: kaum noch Aktionen, weder bei mir noch bei den anderen. Die Fische reagierten auf den steigenden Angeldruck und schlossen die Mäuler. Fünf Tage ohne Biss. Doch nach Ostern lichteten sich die Reihen. Meine Zeit war gekommen. Ich begann meinen Futterplatz, den ich seit dem ersten Tag mit wenig, aber attraktiven Boilies VNX & Seafood fütterte, zu beangeln.
Als der Angeldruck nachließ, stieg langsam wieder die Fischaktivität. Es dauerte ganze drei Tage, bis die Fische wieder fraßen. Mit zunehmender Aktivität bekam ich auf alle drei Ruten wieder Schnurschwimmer. Am achten Tag, in der Mittagshitze, dann der erhoffte Dauerglüher. Nach einem kurzen Drill zeigte sich ein absoluter Traumfisch im kristallblauen Wasser. Ein wahnsinniger Zeilenkarpfen glitt durch die Keschermaschen – was für ein Fisch!
Für mich nicht nur die Erlösung nach zähen Tagen, sondern auch die Bestätigung, dass Angeldruck der entscheidende Faktor ist. An diesem Tag fing ich noch zwei weitere tolle Fische.
Die Phase musste ich nutzen, ohne die Fische zu verprellen. Da ich noch über zwei Wochen Zeit hatte, entschied ich mich bewusst, längere Zeit die Schnüre aus dem Wasser zu lassen und erhöhte die Futtermenge. Sollte es mir gelingen, das Vertrauen der Fische zu gewinnen, würde das früher oder später belohnt werden. Die Zeit ist immer noch der beste Flavour. Dieses Vorgehen bestätigte sich: Es war der absolut richtige Ansatz. Die Fische in meinem Areal zu halten, war nun die Herausforderung. Mit steigender Wassertemperatur wusste ich, dass sie in die flachen Buchten ziehen würden.

Fortsetzung folgt…

Mehr von Simon Häberle findest du auf seinem Insta: Simon Philipp (@simon_haeberle_carpfishing)
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