Ein großer Schuppi, wie aus dem Nichts ist er einfach da. Es gibt sie eben doch, diese Phantom-Schuppis. Als Nico Brocher von diesem sogar über 25 Kilo schweren Fisch aus seinem Vereinsgewässer erfuhr, hatte er ein neues Ziel fest vor Augen. Doch eine echte Hürde stand ihm im Weg: Anfütterverbot! Wie kommt man da an die dicken Fische heran? Nico schmiedete einen Plan, von dem er euch in seinem neuen Zweiteiler erzählt:
Den gibt’s doch gar nicht!
Anfang April bekam ich von einem befreundeten Angler morgens per WhatsApp ein Bild mit Kommentar "25,6 kg Schuppi". Als ich mir das Bild ansah, fiel ich aus allen Wolken. Es war ein riesiger, goldener Schuppi, der mir völlig unbekannt war und den ich bis dato nicht auf dem Zettel hatte. Zu diesem Zeitpunkt war nur ein Spiegler im See bekannt, der die 25kg knackte und den ich bereits ein Jahr zuvor fangen konnte. Sofort stand für mich fest, dass ich diesen zweiten Riesen des Sees fangen möchte. Doch das ist leichter gesagt als getan. Scheinbar wird dieser Fisch nicht oft gefangen.
Wie also fängt man einen Fisch gezielt, der über einen längeren Zeitraum nicht gefangen wurde und nur jetzt kurz vor der Laichzeit mal einen Fehler gemacht hat? Über mobiles Angeln oder Instant-Ansitze wird es mir nicht gelingen, dachte ich mir zumindest. Sonst müsste er viel öfter gefangen werden. Angeldruck war genug am See, auch über die letzten Jahre hinweg. Also musste eine andere Taktik her.
Zudem kam noch die Vereinsregel, dass das Vorfüttern verboten ist. Den Rest des Frühlings bis in den Herbst hinein angelte ich viel an diesem Gewässer, einem alten, ca. 13 Hektar großen Baggersee. Doch eher sehr mobil, da die Fische extrem viel im See hin und her schwammen, und man daher mit statischem Aussitzen schlechte Karten hat. Meinen Plan, den Schuppi zu fangen, verlegte ich also in den Herbst. Wenn langsam die Tage kürzer werden, die Lufttemperatur das Wasser runter kühlt, der Nebel morgens auf dem Wasser liegt und die Dicken richtig Hunger bekommen, malte ich mir die besten Chancen aus, den Fisch zu fangen.
Der Futterplan
Anfang September stand noch eine Woche Angeln in Frankreich auf dem Zettel, danach sollte es losgehen. Mein Plan war es, über Futter zu angeln, jedoch ohne die Regeln zu brechen. Denn während des Angelns Futter einzubringen war erlaubt. Also entschied ich mich dazu, zu Beginn eine größere Menge Boilies und Tigernüsse gemischt auf ein großes Areal zu verteilen und danach mit drei Ruten dieses Areal zu beangeln.
Nach jedem gefangenen Fisch fütterte ich ca. ein halbes Kilo Boilies hinterher. Grundsätzlich setzte ich auf eine Mischung aus 70% 15mm-Boilies und 30% Nüssen. Die 15mm-Boilies habe ich deswegen gewählt, damit ich bei gleichem Gewicht mehr Futter zum Verteilen hatte. Eine passende Stelle war auch schnell gefunden. Eine flach abfallende Kante, die auf 6 Meter auslief und dann ein großes planes Areal nach sich zog.
So konnte ich das Futter auf einer großen Fläche verteilen, damit ich viele Fische gleichzeitig erreichen konnte. Gefüttert habe ich alles mit der Spodrute und dem Easy-Stick. Am Ende war die Fläche ungefähr 80 Meter lang und ca. 15 Meter breit. Die Breite erreichte ich, indem ich die Spodrute auf 17, 19 und 21 Wicklungen klippte. Meine Angelruten waren auf 17,5 Wicklungen geklippt. So präsentierte ich meine Montagen am Anfang des Futters.
Rigs für Dicke
Bei zwei meiner drei Ruten setzte ich - wie fast immer - auf meine geliebten Helicopter Rigs, kombiniert mit meinen D-Rigs aus 20lbs N-trap semi-stiff Material, 2er Kurv Shanks und weißen Peaches and Cream oder gelben High Leakage Pineapple Waftern. Die dritte Rute fischte ich mit einer Lead Clip Montage und einem Mutli-Rig aus 30 lbs Kamo Material, 4er Choddy und weißen Essential Cell Pop Ups in 14 mm.
Hier setzte ich bewusst auf eine Lead Clip Montage, da ich der Meinung bin, dass das Multi-Rig mit weniger Spiel besser hakt. Da ich bei meiner Angelei über die letzten Jahre hinweg festgestellt habe, wie entscheidend sich der Luftdruck auf das Verhalten der Fische auswirkt, achte ich bei der Planung der Futtermenge schon sehr penibel auf die Aussichten der kommenden Woche. Auch wenn der Luftdruck mal ungünstig ist, gehe ich trotzdem angeln. Einfach weil ich das Angeln und die Zeit draußen genießen möchte.
Jedoch angele ich dann ausschließlich nur mit Pop Ups, welche einem in solchen Situationen noch den ein oder anderen Biss mehr bringen können. Auch die Futtermenge schraube ich dann deutlich runter, weil die Fische bei ansteigendem oder hohem Luftdruck sehr verhalten Futter aufnehmen und einzelne kleine Akzente am Grund schneller eingesaugt werden. Von Anfang an lief es sehr gut. Bereits in den ersten Nächten konnte ich viele Fische bis 17 Kilo fangen. Doch war ich sehr gespannt, wie es weiter ging. Ob meine Taktik aufgehen würde und die Fische das Futter unter der Woche annehmen würden. Am darauf folgenden Freitag ging es wieder los.
Kaum an der Stelle angekommen, sah ich Fische springen. Zwar nicht direkt auf dem Futter, aber in meinem Areal. Schnell Futter drauf, Ruten werfen, Kaffee machen und den Abend genießen. Lange dauerte die Ruhe nicht. Schon kurze Zeit später lief die erste Rute ab. Ein kleiner alter, doch sehr schöner Spiegler landete in meinem Kescher. So ging es dann auch weiter. Die Fische waren voll auf dem Futter und der Schlaf kam in dieser Nacht deutlich zu kurz. Aber genau so wollen wir es doch alle, oder?
Ein alter Bekannter, ein neuer PB
Insgesamt fing ich auch in dieser Nacht wieder 6 Fische, unter anderem auch einen Fisch von meiner Most Wanted-Liste: ein 16 Kilo schwerer makelloser Two Tone Schuppi. Samstagmorgen war es dann vorbei. Bis Sonntag bekam ich keinen Biss mehr, außer einen Graser. Doch sah ich die Fische weiter springen. Sonntagmorgen entschied ich mich, die Ruten noch bis 12 Uhr liegen zu lassen. Und Leute, das war die richtige Entscheidung! Um kurz nach 11 Uhr bekam ich wieder einen Biss auf meiner linken Rute mit dem Wafter. Mir war nach dem Aufnehmen der Rute sofort klar, dass ich da einen der richtig großen gehakt hatte.
Nach einem kurzen, aber heftigen Drill kescherte ich ein richtiges Brett von Spiegler ab. Ich erkannte ihn sofort: Es war der große Spiegler, der Seekönig. Als er in meiner Sling lag und ich ihn aus dem Wasser hob, dachte ich mir schon, dass er deutlich schwerer war als beim letzten Fang. Das Wiegen bestätigte meinen Verdacht: Die Waage zeigte einfach mal 27,1 Kilo! Hammer! Was für ein Brett. Ein Wiederfang, aber ein neuer PB und sehr, sehr willkommen! Zudem der perfekte Abschluss des Wochenendes und des ersten Teils meiner Story...
Grüße,
Nico Brocher
Die drei österreichischen Korda-Teamangler Andreas Hetzmannseder, Peter Haudum und Michael Friedmann haben sich in diesem Jahr einer besonderen Herausforderung gestellt: dem Donau-Hauptstrom! Exklusive Einblicke gibt es aktuell in neuen Updates und einem großen Vortrag auf der Carp Austria am 03. und 04.12.16. Wir geben euch heute einen Überblick...Herausforderung: Donau-HauptstromBei ihrem gemeinsamen Projekt Donau-Hauptstrom verteilten sich die drei Korda-Teamangler auf unterschiedliche Abschnitte des gewaltigen Flusses und teilten ihre Erkenntnisse miteinander.Meilenweite Märsche zur Stelle, dauernd schwankende Wasserstände, treibendes Kraut und der ewige Schiffsverkehr machten die Sache nicht leicht. Doch wie so oft im Leben: Wer dranbleibt, wird meistens auch belohnt!Fluss-Fische bis über 50 Pfund!Und die Belohnung an einem so gewaltigen Strom wie der Donau muss nicht unbedingt der Rekordkarpfen sein. Hier zählt es, wenn der Plan aufgeht, die Matte nass wird! Die drei Jungs dürfen wohl von sich behaupten, dass sie den Fluss geknackt haben. Viele einzigartige Fische konnten sie im Laufe der der Saison fangen. Darunter waren urige Flusscharaktere, makellose Vollbeschuppte, einige über der magischen 20-Kilo-Marke und sogar ein majestätischer Schuppi von 26,8 Kilo! Wir berichteten bereits im Oktoberhttp://www.carpzilla.de/news/szene-news/berntsen-und-friedmann-im-glueck-zeiler-und-donau-schuppi-ueber-50-pfund-8631.htmlVortrag in VösendorfDoch Andi, Peter und Michael haben die Erkenntnisse nicht nur für sich gesammelt. Sie teilen ihre Flusserfahrungen mit euch: Dieses Wochenende findet in Vösendorf bei Wien die CARP AUSTRIA statt, Österreichs mit Abstand größte Fachmesse für Karpfenangler.Korda ist dort mit allen neuen Produkten, einem riesigen Stand und 12-köpfigem Team für euch vor Ort! Und die drei österreichischen Fluss-Spezialisten Hetzmannseder, Haudum und Friedmann haben exklusiv für diese Messe einen Vortrag ausgearbeitet:Was genau sie an der Donau erlebten, was sie fingen und wie sie vorgingen erläutern sie dort im Detail. Als Highlight wird der Vortrag durch ein knackiges Video aufgelockert, denn die drei begleiteten ihre Angelei am großen Strom auch mit der Kamera! Donau-Updates jetzt online!Wer jetzt schon mehr wissen und sehen will, der sollte sich die reich bebilderte Update-Serie der drei auf der Korda-Homepage geben: Peter Haudum berichtet von einer echten Notlage:http://de.korda.co.uk/karpfenangelnnews/die-donau-1-lehrgeld-peter-haudumMichael Friedmann von der großen Herausforderung Fluss:http://de.korda.co.uk/karpfenangelnnews/die-donau-2-groe-herausforderung-michael-friedmannUnd Andi Hetzmannseder zeigt ein paar abgefahrene, angeranzte Flussfische:http://de.korda.co.uk/karpfenangelnnews/die-donau-3-flussnomaden-andreas-hetzmannseder/Video in Kürze auf Carpzilla!Und übrigens: Uns wurde jetzt schon zugesichert, dass das Video zum Vortrag in der kommende Woche auch auf Carpzilla online geht – freut euch drauf!
weiterlesenHo,ho,ho! Frohe Weihnachten wünscht Carpzilla euch allen! An dieser Stelle möchten wir uns bei allen Lesern, Partnern und Supportern für die Unterstützung unserer Arbeit im Jahr 2015 bedanken. Wir schauen optimistisch in die Zukunft. so viel steht fest: Auf Carpzilla wird sich auch im nächsten Jahr wieder einiges drehen!Mit Hochdruck wird sogar über Weihnachten und Silvester am nächsten Mammut-Projekt gearbeitet: die European Carpfishing Film Tour startet Ende Januar! Seid gespannt auf der Carp Zwolle fällt der Startschuss. Um euch die Wartezeit zu verkürzen und euch die Zeit zwischen Jahren zu versüßen, erwartet euch ab Morgen jeden Tag ein richtig fettes Highlight auf Carpzilla!Unser Weihnachtsprogramm:24.12.2015: "Weihnachts Gewinnspiel" - Wer gewinnt Korda Tackle im Wert von 400 Euro? Ziehung des Gewinners!25.12.2015: "Blinded by the light 1" - die Messe-Show von cam on bank (CarpzillaTV Shows - nur für 2 Tage online! Trailer hier.) 25.12.2015: "Mission Rheinkarpfen - Teil 1" - die Story von Najib El-Ahmad (Carpzilla MAG)26.12.2015: "Mission Rheinkarpfen - Teil 2" - die Story von Najib El-Ahmad (Carpzilla MAG)27.01.2015: "CarpzillaTV 1 mit Jan Brauns" bis zum 01.01.2016 kostenfrei online! (CarpzillaTV)28.01.2015: "CarpzillaTV 2 mit Jan Ulak" bis zum 01.01.2016 kostenfrei online! (CarpzillaTV)29.01.2015: "CarpzillaTV 3 mit Björn Brockmann" bis zum 01.01.2016 kostenfrei online! (CarpzillaTV)30.01.2015: "CarpzillaTV 4 mit Tobias Steinbrück" bis zum 01.01.2016 kostenfrei online! (CarpzillaTV)Wir wünschen ein Frohes Fest, beste Unterhaltung und einen guten Rutsch!Eure Carpzilla-Redaktion
weiterlesenWir haben ihn endlich vor Mikrofon des Karpfenradios geholt: Thomas Talaga! Ohne Zweifel einer der erfahrensten und erfolgreichsten Karpfenangler Europas und noch dazu ein sehr angenehmer Gespärchspartner, der seine Erfahrungen gerne teilt. Christopher Paschmanns hat Thomas am Wasser besucht und heraus kam ein ganz besonders guter Podcast, hört selbst!Instanz in Sachen KarpfenThomas Talaga ist der Autor der Bücher Watercraft - Passion Karpfenangeln, Watercraft - Erfolgreich Karpfenangeln 1 und Watercraft - Erfolgreich Karpfenangeln 2. Er fischt seit 35 Jahren intensiv und außergewöhnlich erfolgreich auf Karpfen und ist Teamangler bei Korda und Mainline.Im 25. Carpzilla Karpfenradio wird Thomas von Christopher Paschmanns - dem Autor von Karpfenzeit und Wassermann // Karpfenzeit 2 interviewt. Das mehr als einstündige Gespräch geht voll in die Tiefe zu spannenden Themen:Thomas Entwicklung als AnglerWas macht seinen außergewöhnlichen Erfolg aus?Wer inspiriert ihn?Cassien - erste Schritte und FaszinationLac du Der - 20 Fische über 40 Pfund in wenigen Tagen?!Warum Stipper die besseren Karpfenangler werden könnenWie sich Thomas Angeln über die Jahre verändert und entwickelt hatWas ist das Geheimnis, worauf kommt es wirklich an?Fermentierte Mehle in Boilies verarbeiten - der ultimative Trick?Enzyme zur Außenbehandlung von Ködern - wie geht das?Wie hat Thomas es geschafft, über 35 Jahre nicht auszubrennen und das Karpfenangeln so intensiv zu leben wie eh und je?Ein Ausblick: Thomas will die Watercraft-Serie fortsetzen!Natürlich äußert sich auch Christopher zu diesen Themen und lässt dich an seinen Erfahrungen teilhaben. Ein dichter, tief gehender Podcast ist hier entstanden, der dich definitiv auch am Wasser weiterbringt und dir für viele Zusammenhänge die Augen öffnet!Übrigens, dabie ist auch ein ganz besonders interessantes Einfach besser Angeln Audiocoaching entstanden, in dem sich Thomas und Christopher über die Bedeutung von Köderfarben unterhalten! Du kannst es hier anhören: https://www.carpzilla.de/cz-plus/audiocoaching/einfach-besser-angeln-dein-audiocoaching-14-koederfarben-mit-thomas-talaga-christopher-paschmanns-12524Bücher ohne Versandkosten!Um das zu feiern und jeden, der sie noch nicht hat, zu diesem wichtigen Schritt zu bewegen, versenden wir ab sofort und für 14 Tage die Bücher von Thomas im Carpzilla-Shop VERSANDKOSTENFREI!!! Also, unbedingt zuschlagen. Hier geht's zu den Büchern:Watercraft - Erfolgreich Karpfenangeln Teil 1:https://shop.carpzilla.de/buecher/watercraft-erfolgreich-karpfenangeln-teil-1.htmlWatercraft - Erfolgreich Karpfenangeln Teil 2:https://shop.carpzilla.de/buecher/watercraft-erfolgreich-karpfenangeln-teil-2.htmlViel Spaß mit diesem Karpfenradio!
weiterlesenWenn Kai und ich zusammen losziehen, suchen wir immer nach einem besonderen Erlebnis und natürlich nach einem neuen Abenteuer. Ganz nach der Devise: Je größer die Wasserfläche, umso größer das Freiheitsgefühl, begaben wir uns auch dieses Mal wieder auf einen Trip ins Ungewisse. Es sollte uns endlich wieder in Richtung Norden ziehen, wo die großen Binnenmeere mit ihrer Weite, Schönheit, ihrer ganz speziellen Atmosphäre und das große Unbekannte auf einen warten.Auf der Suche nach Freiheit und dem UnbekanntenNach einigen stressigen Arbeitstagen über den ersten Mai und Himmelfahrt sollten wir uns ein paar freie Tage so richtig gut tun. Spät nach der Arbeit machten wir uns noch auf den Weg. 280 Kilometer mussten runter geschruppt werden. Wir hatten die besten Voraussetzungen, denn das Wetter war für Anfang Mai endlich frühsommerlich. Stabiler Luftdruck und konstant starker Wind aus Nord-Ost peitschte über das riesige Wasser. Solche Bedingungen sind gerade an den großen Naturseen optimal, denn Wind bedeutet oft Fisch!Da wir erst recht spät aufbrechen konnten und erst bei Dunkelheit am Wasser ankamen, lagen unsere Ruten auch erst tief in der Nacht auf ihren Plätzen. In der ersten Nacht sollte es zunächst ruhig bleiben, was den Vorteil hatte, dass wir uns zunächst einmal richtig ausschlafen konnten. Da sind sieNach einem Kaffee am nächsten Morgen, ging es erst einmal auf die Suche nach den Karpfen. Die flachen Seebereiche waren dabei natürlich unsere Anlaufstellen. So hielten wir zunächst nach frischen Fraßlöchern im Kraut Ausschau, schließlich wurde Mathias in einer großen flachen Bucht fündig. Er entdeckte einige Karpfen im Schilf. Wir fuhren langsam an sie heran und ehe wir es merkten, waren sie plötzlich überall. Was war denn hier los?Die Fische boten uns ein absolutes Spektakel. Von Scheu war nichts zu merken. Die Brassen waren in diesem Gebiet am laichen und Brassenlaich steht nun mal ganz oben auf dem Speiseplan vom Karpfen. Selten kamen wir bisher in den Genuss, so etwas live mit zu erleben. Die Entscheidung den Platz zu wechseln stand sofort fest.Auf zu den KarpfenDer Aussenborder ließ das Schlauchboot im hohen Tempo über die raue See zurück zum Camp gleiten. Alles wurde fix kreuz und quer auf die Boote geschmissen, Spanngurt drüber, fertig. Auf zu den Karpfen. Schnell stand das Camp wieder mitten in der Pampa, bequem war es nicht gerade, aber das war uns wie immer egal. Dort zu sein, wo die Rüssler sind, ist uns stets das Wichtigste.Im flachen aufgewühltem Wasser kamen jetzt auffällige Pop Ups am Hinged-Stiff-Rig und Multi-Rigs zum Einsatz. Eine Handvoll Boilies dazu gefüttert sollte reichen für den schnellen Biss. Selbst beim Ablegen der Ruten sahen wir viele Karpfen. Mathias erste Rute lag keine 10 min, da rannte sie schon los. Einen Milchner mit über 1m länge konnte er daraufhin sicher landen.Die Krönung für MatzeDie Freude über den furiosen Start war riesig, hier sollte uns noch einiges erwarten, da waren wir beide uns ziemlich sicher. Es ging auch gut weiter. Jetzt war Kai an der Reihe mit einem richtig markanten Spiegler voller Laichausschlag. Das war schon heftig, denn die Karpfen bissen fast alle auf einer Fläche von vielleicht Dreißig Quadratmeter und das in solch einem riesigen See. Aber die Krönung sollte für Mathias erst noch kommen: Wir sahen zwischen den ganzen Fischen auch richtig dicke Muttis und auf solche hofften wir natürlich am meisten. Und unser Hoffen wurde erhört! Nachdem schon einige Karpfen auf der Habenseite waren, kam in der Dämmerung eine richtig fette Spieglerdame.Während des Drills konnte man trotz des flachen Wasser überhaupt nichts mehr erkennen, da der Fisch immer am Grund schwamm und alles aufwühlte. Der Fisch machte ordentlich Druck und zog kraftvoll seine Bahnen. Mathias war sofort klar, dass wird ein besserer sein. Als wir den Rogner endlich im Kescher hatten, wurde erstmal abgeklatscht und die Freude war riesengroß. Es war einfach der Wahnsinn was hier abging.Kai feiert GeburtstagAm nächsten Tag stand Kais Geburtstag an und als Geschenk von ganz oben, sollte er auch noch einen richtig dicken Carp abbekommen. Während des Frühstücks nahm ein typischer Meck-Pomm-Fisch, lang und mit riesigem Maul den einzelnen Pop Up am Multi-Rig im Schilffeld. Der Fisch wollte sich nicht so leicht geschlagen geben. Ein ewiges hin und her folgte bis sich endlich die Maschen des Keschers um den Fisch schlossen. Sicher saß der 4er Choddy Haken in der Unterlippe. Darauf mussten wir gleich doppelt anstoßen, wie es sich für einen Geburtstagsfisch gehört, mit einem leckeren Glas Wodka-Tonic. Auch dieser Morgen lief zunächst weiter wie am Schnürchen. Jeder von uns fing noch zwei weitere Karpfen.Die Fische sind wegAb dem Mittag wurde es plötzlich ruhiger. Der Luftdruck fiel rasant und der Wind schlief ein, von den Karpfen war direkt nicht mehr allzu viel zu sehen. Wir überlegten was wir jetzt machen sollten? Bleiben und versuchen eventuell noch ein paar übergebliebene Fische zu fangen? Oder von neuem auf die Suche zu gehen? Am Ende beschlossen wir zu bleiben, da wir am nächsten Morgen sowieso früh packen mussten, um wieder pünktlich auf Arbeit zu sein. In der Nacht und in den Morgenstunden blieb es soweit ruhig bis auf einen Satzkarpfen und Brassen war nichts mehr zu fangen. So ist das eben an solch großen Naturgewässern, Sternstunden sind immer ganz nah, aber genauso schnell auch wieder in weite Ferne gerückt.Wir kommen wieder!Das für uns das Angeln an solch großen, unerforschten Seen etwas ganz Besonderes ist, habt ihr eingangs schon erfahren und aus unserer Feder natürlich auch schon des Öfteren gelesen. Deshalb verwundert es natürlich auch nicht, dass unser Entschluss fest steht schon bald wieder zurückzukehren um neue Abenteuer an den riesigen Naturseen im Nord-Osten der Republik zu erleben. Wenn wir beide uns frei fühlen können, dann ist es genau an diesen Orten, an Orten, wo das Wasser unendlich ist.Kai und Matze
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