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Deine Story / 30.11.2022

Kai-Uwe Wagner: Mein Herbst in Frankreich - Teil 3

Am vierten Tag entschieden wir uns dafür das Gewässer zu wechseln. Natürlich hätten wir bleiben und weiterhin unsere Fische fangen können. Allerdings war der Plan ein anderer. Hinzu kam, dass das Drillen durch die Baumwurzeln wirklich keinen großen Spaß bereitete und sich ab und an leider auch einer der unzähligen Raubfischangler in der Schnur verfing.

Moven bringt immer wieder neue Motivation!

Wer den Carpzilla-Film „Mequinenza Gold Rush“ gesehen hat, dem wird die Aussage „Moven bringt immer wieder neue Motivation!“ vielleicht auch im Gedächtnis geblieben sein. 

Bei uns ist er tatsächlich bei jedem Platzwechsel Standard geworden. Kein Wunder also, dass genau dieser Satz kam, als wir gegen Vormittag endlich unsere 100 Sachen im Auto verstaut hatten und uns auf in Richtung Gewässer Nummer zwei machten.

Full House am Tagesgewässer

Gewässer Nummer zwei war ein sehr tiefer und steiniger Stausee, über den wir ebenfalls keinerlei Infos hatten. Was wir wussten, war, dass es hier Karpfen gibt und lediglich das Tagangeln erlaubt ist. Wie Gewässer Nummer eins, war auch Nummer zwei ein Gewässer, welches wir schon länger auf der To-Do Liste stehen hatten und deshalb unbedingt einmal befischen wollten. 

Bevor wir jedoch unser Tackle aus dem Auto räumten, wollten wir uns einen Überblick über die aktuelle Anzahl an Anglern und den Angeldruck machen. Leider konnten wir das hier nicht so wirklich überblicken, denn der See war stark verwinkelt. Wir sahen zwar am gegenüberliegenden Ufer Karpfenangler, allerdings rechneten wir durch das Tagangeln nicht mit der Menge, die wir kurze Zeit später vom Boot aus sahen. Überall waren Camps, es war verrückt! 

Da unsere Batterien für den E-Motor schon deutlich aufgebraucht waren und es bereits kurz vorm Dämmern war, blieb uns keine große Auswahlmöglichkeit bei der Platzwahl. Wir nahmen den einen, freien Platz in Kauf und, um ehrlich zu sein, waren wir damit nur bedingt zufrieden. Wir hatten keine großen Erwartungen.

Ich versuchte dennoch mein Bestes. Und auch, wenn wir die Ruten erst am nächsten Morgen auslegen konnten, so wollte ich zumindest noch meine Spots suchen und mit ein wenig Futter versorgen. Es wurde später Abend als wir noch eine Kleinigkeit aßen und uns dann in den Schlafsack verkrochen.

Das ging nach hinten los...

Gegen 5:00 Uhr rappelte mein Handywecker und obwohl ich beim Angeln normalerweise die absolute Übermotivation habe, so wäre ich in diesem Moment auch gerne noch liegen geblieben. Der wenige Schlaf und das Packen am Vortag rauben einem doch einiges an Kraft.

Dennoch konnte ich mich aufraffen, um die Rigs zu bestücken und das GPS startklar zu machen. Die Ruten wurden in unterschiedlichen Tiefen verteilt und es dauerte wirklich nur wenige Minuten, bis alle Ruten auf den vorbereiteten Plätzen lagen. Grund dafür war, dass der See bereits nach wenigen Metern eine Wassertiefe von 15 Meter und mehr erreichte. Hier war also absolutes Uferangeln angesagt.

Der Tag verging zügig, wir genossen das Wetter und recherchierten bereits nach Gewässer Nummer drei.

So schön die Aussicht hier auch war, so tat sich an unseren Ruten absolut nichts und auch bei den anderen Anglern konnten wir überhaupt keine Aktion feststellen. Wir nahmen also noch den zweiten Morgen mit, brachen dann aber gegen 10:00 Uhr ab und machten uns auf zum nächsten Gewässer. 

Stausee die Dritte

Da unsere Batterien so ziemlich leer waren, schauten wir uns insgesamt vier kleinere Gewässer an. Jedes Mal passte aber irgendetwas nicht und so landeten wir bei Stausee Nummer fünf. Hier sollte alles passen, auf unserer Uferseite konnte man keinen Angler sehen und auch der Platz vor der Staumauer war so weit frei.

Bei dem See handelt es sich um einen typischen Stausee ohne große Struktur und mit reichlich Schlamm. Wie sich später herausstellen sollte, beherbergt der See einige gute Fische und auch der Angeldruck ist wohl nicht ganz ohne. Das merkten wir auch, denn nur wenige Minuten nach unserer Ankunft kamen ein paar Holländer, die sich gerne „unseren“ Platz gesichert hätten. Wir hatten hier noch ganze 2,5 Tage Zeit und wollten das Beste aus der Situation machen.

Kälte, Wind und „kleine“ Karpfen

Nach einigen sonnigen Tagen drehte plötzlich das Wetter. Der Luftdruck war am Fallen. Es folgte Süd-West Wind und die Temperaturen stürzten insbesondere nachts in den Keller.

Wir waren gespannt, wie sich die Bedingungen auf die Fänge auswirken sollten und ob wir es schaffen würden, einen der größeren Fische hier zu fangen. Insgesamt waren wir doch recht optimistisch.

Wir probierten einiges aus, allerdings wollte es nicht so wirklich anlaufen. Zwar fingen sowohl Volker als auch ich unsere Fische, aber die lagen allesamt in der 10 Kilo Klasse.

Nichtsdestotrotz konnten wir bei diesem Roadtrip jede Menge Eindrücke sammeln und etliche tolle Momente erleben. Für uns war auch diese Woche wiedermal ein voller Erfolg und insgesamt besonders wertvoll und lehrreich. 

Ich hoffe ich konnte euch einige Einblicke in unsere Frankreichtrips geben und eventuell war auch der ein oder andere hilfreiche Tipp für euch dabei.

LG, Kai

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Solche Bedingungen sind gerade an den großen Naturseen optimal, denn Wind bedeutet oft Fisch!Da wir erst recht spät aufbrechen konnten und erst bei Dunkelheit am Wasser ankamen, lagen unsere Ruten auch erst tief in der Nacht auf ihren Plätzen. In der ersten Nacht sollte es zunächst ruhig bleiben, was den Vorteil hatte, dass wir uns zunächst einmal richtig ausschlafen konnten. Da sind sieNach einem Kaffee am nächsten Morgen, ging es erst einmal auf die Suche nach den Karpfen. Die flachen Seebereiche waren dabei natürlich unsere Anlaufstellen. So hielten wir zunächst nach frischen Fraßlöchern im Kraut Ausschau, schließlich wurde Mathias in einer großen flachen Bucht fündig. Er entdeckte einige Karpfen im Schilf. Wir fuhren langsam an sie heran und ehe wir es merkten, waren sie plötzlich überall. Was war denn hier los?Die Fische boten uns ein absolutes Spektakel. Von Scheu war nichts zu merken. Die Brassen waren in diesem Gebiet am laichen und Brassenlaich steht nun mal ganz oben auf dem Speiseplan vom Karpfen. Selten kamen wir bisher in den Genuss, so etwas live mit zu erleben. Die Entscheidung den Platz zu wechseln stand sofort fest.Auf zu den KarpfenDer Aussenborder ließ das Schlauchboot im hohen Tempo über die raue See zurück zum Camp gleiten. Alles wurde fix kreuz und quer auf die Boote geschmissen, Spanngurt drüber, fertig. Auf zu den Karpfen. Schnell stand das Camp wieder mitten in der Pampa, bequem war es nicht gerade, aber das war uns wie immer egal. Dort zu sein, wo die Rüssler sind, ist uns stets das Wichtigste.Im flachen aufgewühltem Wasser kamen jetzt auffällige Pop Ups am Hinged-Stiff-Rig und Multi-Rigs zum Einsatz. Eine Handvoll Boilies dazu gefüttert sollte reichen für den schnellen Biss. Selbst beim Ablegen der Ruten sahen wir viele Karpfen. Mathias erste Rute lag keine 10 min, da rannte sie schon los. Einen Milchner mit über 1m länge konnte er daraufhin sicher landen.Die Krönung für MatzeDie Freude über den furiosen Start war riesig, hier sollte uns noch einiges erwarten, da waren wir beide uns ziemlich sicher. Es ging auch gut weiter. Jetzt war Kai an der Reihe mit einem richtig markanten Spiegler voller Laichausschlag. Das war schon heftig, denn die Karpfen bissen fast alle auf einer Fläche von vielleicht Dreißig Quadratmeter und das in solch einem riesigen See. Aber die Krönung sollte für Mathias erst noch kommen: Wir sahen zwischen den ganzen Fischen auch richtig dicke Muttis und auf solche hofften wir natürlich am meisten. Und unser Hoffen wurde erhört! Nachdem schon einige Karpfen auf der Habenseite waren, kam in der Dämmerung eine richtig fette Spieglerdame.Während des Drills konnte man trotz des flachen Wasser überhaupt nichts mehr erkennen, da der Fisch immer am Grund schwamm und alles aufwühlte. Der Fisch machte ordentlich Druck und zog kraftvoll seine Bahnen. Mathias war sofort klar, dass wird ein besserer sein. Als wir den Rogner endlich im Kescher hatten, wurde erstmal abgeklatscht und die Freude war riesengroß. Es war einfach der Wahnsinn was hier abging.Kai feiert GeburtstagAm nächsten Tag stand Kais Geburtstag an und als Geschenk von ganz oben, sollte er auch noch einen richtig dicken Carp abbekommen. Während des Frühstücks nahm ein typischer Meck-Pomm-Fisch, lang und mit riesigem Maul den einzelnen Pop Up am Multi-Rig im Schilffeld. Der Fisch wollte sich nicht so leicht geschlagen geben. Ein ewiges hin und her folgte bis sich endlich die Maschen des Keschers um den Fisch schlossen. Sicher saß der 4er Choddy Haken in der Unterlippe. Darauf mussten wir gleich doppelt anstoßen, wie es sich für einen Geburtstagsfisch gehört, mit einem leckeren Glas Wodka-Tonic. Auch dieser Morgen lief zunächst weiter wie am Schnürchen. Jeder von uns fing noch zwei weitere Karpfen.Die Fische sind wegAb dem Mittag wurde es plötzlich ruhiger. 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