Wenn die Fänge an den urbanen Wasserstraßen nachlassen motten viele Angler bereits ihre Angelsachen ein. Doch Julian Wilken weiß: Jetzt beißen die dicken Herbstbullen in den tiefen Baggerseen und wechselt kurzerhand das Gewässer. In seiner aktuellen Story berichtet er uns von seiner Vorgehensweise:
Neue Wege gehen
Mit meinen bisherigen Artikeln habe ich mich immer als eingefleischter Kanalangler geoutet. Gegen Ende der Saison nehmen die Fänge an den Wasserstraßen jedoch merklich ab, denn die Fische sammeln sich zum Winter hin in beruhigten Bereichen.
Doch kein Problem, denn ich habe dieses Jahr am Kanal so viel Zeit wie nie zuvor verbracht und die Mühe zahlte sich regelmäßig mit tollen Fischen aus. Tatsächlich gelang es mir sogar innerhalb eines Monats meinen Personal Best zweimal zu knacken.
Ich genoss jede Minute, die ich mich am Wasser aufhalten konnte: Seien es Futter-Touren tief in der Nacht oder wenige Stunden Schlaf am Wochenende, weil feiernde Kids mich in der Nacht mit Lärm auf Trapp hielten. Auch die großen Schiffe, welche ein ums andere Mal meine Montagen verzogen, konnten meiner Euphorie am Wasser nicht mindern. Mit viel Ausdauer kam ich immer ans Ziel und konnte viele dicke Kanalbullen über den Kescherrand führen.
Vom Kanal an den See
Der Umstand, dass meine Angelei über den Sommer hinweg so gut verlief erleichterte es mir, pünktlich zum Oktoberanfang an einen Baggersee zu wechseln. Mit einer Tiefe von gut zwölf Metern ist er in unserer Region schon eine Ausnahme. Ich möchte euch nun über meine Vorgehensweise dort berichten:
Zunächst ist die Gewässerwahl im Herbst besonders große Bedeutung zuzuschreiben, den schießen die Wassertemperaturen in den Keller, sind die Fische in größeren Tiefen weniger anfällig für Wetterumschwünge.
Die Location halte ich so einfach wie möglich, denn Markern und Füttern mit der Spomb ist definitiv nicht mein Fall.
Lieber nutze ich eine Rute mit einem circa 100 Gramm schweren Blei, mit dem ich den Gewässerboden abtaste. Die Zeit, zwischen dem Auftreffen auf der Wasseroberfläche und dem Einschlagen auf dem Boden zähle ich und schätze anhand der gezählten Sekunden die Tiefe ab. Ein Richtwert ist hierbei: Ein Meter pro Sekunde.
Futter für die dicken Herbstbullen
Nachdem ich mich für zwei Plätze entschieden habe, fütterte ich meine Stellen in fünf und neun Metern Tiefe eine Woche lang mit Fish`N Tutti Boilies aus dem Hause BFP Baits vor.
Zwei bis drei Kilo in regelmäßigen Abständen sollten die Fische schnell auf die Plätze aufmerksam machen und tatsächlich ging mein Plan direkt auf.
Gleich am ersten Abend konnte ich einen kugelrunden Spiegler fangen und ich setzte in den Morgenstunden auf einen zweiten Fisch.
Doch leider blieb es bis zum Mittag ruhig. Kaum hatte ich erneut zwei Kilo Boilies ausgebracht, rannte die nächste Rute ab.
Ein weiterer Spiegler mit fantastischem Schuppenbild fand den Weg in meinen Kescher.
Da ich beide Fische auf neun Meter Wassertiefe fangen konnte, legte ich fortan auch die zweite Montage in tiefere Gefilde. Dort konnte ich bis zum Ende der Session noch drei weitere Bisse verzeichnen, von denen ich zwei einnetzen konnte.
Für die nächste Session hatte ich mir zwei Nächte freigeschaufelt, sollte diesmal noch mehr beissen?
Schlechte Bedingungen
Es war ein kaltes Wochenende und der Ostwind ließ mich auch in meinem Zelt frösteln. Auch der Luftdruck deutete nicht direkt auf Fangwetter und schoss auf bis zu 1026 Hektopascal.
Doch ich setzte auf meine gute Vorbereitung, schließlich hatte ich in der letzten Session gleich sehr gut gefangen.
Als ich am nächsten Morgen den Sonnenaufgang mit einer Tasse Kaffee erwartete, hatte sich leider noch kein Fisch gemeldet.
Magischer Moment
Kaum zeigte sich die Sonne hinter dem Horizont lief plötzlich meine linke Rute ab. Schnell die Tasse abgestellt und nur einige Augenblicke später fand ich mich bereits mit einer krummen Rute im Drill wieder.
Der Fisch verlangte mir im Drill so einiges ab. Wieder und wieder riss er verärgert Schnur von meiner Rolle und im schönsten Morgenrot konnte ich meinen Kescher unter einen dicken Schuppenkarpfen führen.
Bereits im wunderschönen Herbstkleid blitzte mir die goldgelbe Flanke entgegen – was für ein Moment.
Bis die urbane Rinne wieder interessant wird ist für mich klar, wo ich in den nächsten Wochen angreifen werde, denn die Baggersee Angelei ist teilweise nicht weniger spannend.
Bis dahin wünsche ich allen da draußen einen erfolgreiches Saisonfinale.
Julian Wilken
Alle Infos zu BFP Baits gibt es hier:
https://www.bfpbaits.de/
Diesmal gibt’s eine geballte Videonews für euch, denn gleich drei neue Filme zu eurem Lieblingshobby sind, bzw. gehen, aktuell online. Hier bekommt ihr den Überblick!InstaLiv(f)e #8 mit Jan Ulak von NashSchwimmbrot – die Trockenfliege des Karpfenanglers. Was Alan Blair in den letzten Jahren unter dem neuen Namen „Bread Bomb Business“ wieder zu einem wahren Hype gemacht hat, ist wohl an Spannung kaum zu überbieten. Mobiles Tackle, kurze, aggressive Fights und das Fangen von Fischen auf Sicht bietet alles, was du für einen erholsamen Kurztrip in stressigen Zeiten brauchst. Jan Ulak geht in der neuesten Folge seiner Serie Instali(v)fe detailliert auf genau diese Angelei ein und zeigt, was alles bei einem Daytrip drin ist.Hambsch vs. Schwedes – Das Rheinprojekt mit FoxEine ganze Serie ist im Fox-Kanal neu gestartet – und zwar eine, die es in sich hat. Denn nicht Szenepool XY wird diesmal von den beiden Urgesteinen befischt, sondern Vater Rhein. Hiermit beschreitet Fox neue Wege und zeigt uns eines der wohl interessantesten Gewässer, das unsere Angelei zu bieten hat, in all seinen Facetten. So werden in den verschiedenen Episoden nicht nur sämtliche vier Jahreszeiten abgedeckt, sondern auch alle Gewässersysteme des Rheins in Form von Altrhein, Verbindungsgewässer und unbarmherzigen Hauptstrom! Los geht’s in regelrechter Baggerseeidylle am Altrhein, wo die beiden zeigen, dass auch das Angeln mit Profis nicht immer Fanggarantie mit sich bringt. Was allerdings schnell klar wird, ist, dass die Bezeichnung „versus“ im Titel leicht in die Irre führen kann, denn was Hambsch und Schwedes hier präsentieren, ist ein Symbol für gemeinschaft- und kameradschaftliches Fischen par Excellence!The Haunzz – Optimale Köderpräsentation beim OvernighterJohann Troppacher, das Gesicht hinter „The Haunzz“ nimmt euch mit an einen kleinen Baggersee in der Steiermark – ein Overnighter, also die Art von Angelei, die so viele von uns betreiben, steht auf dem Programm. Minimaler Aufwand – maximaler Erfolg lautet hier die Devise. Und so viel sei bereits vorweg verraten: Dieser Plan geht mächtig auf! Und bis das buchstäblich dicke Ende kommt, erhaltet ihr exklusive Einblicke in das, was Johann auf den Trip mitnimmt, wie er seine Ruten, bzw. Montagen optimal präsentiert, sowie welche Futtertaktik er auffährt. Premiere ist am 7.05.2021 … seid gespannt!
weiterlesenWenn Kai und ich zusammen losziehen, suchen wir immer nach einem besonderen Erlebnis und natürlich nach einem neuen Abenteuer. Ganz nach der Devise: Je größer die Wasserfläche, umso größer das Freiheitsgefühl, begaben wir uns auch dieses Mal wieder auf einen Trip ins Ungewisse. Es sollte uns endlich wieder in Richtung Norden ziehen, wo die großen Binnenmeere mit ihrer Weite, Schönheit, ihrer ganz speziellen Atmosphäre und das große Unbekannte auf einen warten.Auf der Suche nach Freiheit und dem UnbekanntenNach einigen stressigen Arbeitstagen über den ersten Mai und Himmelfahrt sollten wir uns ein paar freie Tage so richtig gut tun. Spät nach der Arbeit machten wir uns noch auf den Weg. 280 Kilometer mussten runter geschruppt werden. Wir hatten die besten Voraussetzungen, denn das Wetter war für Anfang Mai endlich frühsommerlich. Stabiler Luftdruck und konstant starker Wind aus Nord-Ost peitschte über das riesige Wasser. Solche Bedingungen sind gerade an den großen Naturseen optimal, denn Wind bedeutet oft Fisch!Da wir erst recht spät aufbrechen konnten und erst bei Dunkelheit am Wasser ankamen, lagen unsere Ruten auch erst tief in der Nacht auf ihren Plätzen. In der ersten Nacht sollte es zunächst ruhig bleiben, was den Vorteil hatte, dass wir uns zunächst einmal richtig ausschlafen konnten. Da sind sieNach einem Kaffee am nächsten Morgen, ging es erst einmal auf die Suche nach den Karpfen. Die flachen Seebereiche waren dabei natürlich unsere Anlaufstellen. So hielten wir zunächst nach frischen Fraßlöchern im Kraut Ausschau, schließlich wurde Mathias in einer großen flachen Bucht fündig. Er entdeckte einige Karpfen im Schilf. Wir fuhren langsam an sie heran und ehe wir es merkten, waren sie plötzlich überall. Was war denn hier los?Die Fische boten uns ein absolutes Spektakel. Von Scheu war nichts zu merken. Die Brassen waren in diesem Gebiet am laichen und Brassenlaich steht nun mal ganz oben auf dem Speiseplan vom Karpfen. Selten kamen wir bisher in den Genuss, so etwas live mit zu erleben. Die Entscheidung den Platz zu wechseln stand sofort fest.Auf zu den KarpfenDer Aussenborder ließ das Schlauchboot im hohen Tempo über die raue See zurück zum Camp gleiten. Alles wurde fix kreuz und quer auf die Boote geschmissen, Spanngurt drüber, fertig. Auf zu den Karpfen. Schnell stand das Camp wieder mitten in der Pampa, bequem war es nicht gerade, aber das war uns wie immer egal. Dort zu sein, wo die Rüssler sind, ist uns stets das Wichtigste.Im flachen aufgewühltem Wasser kamen jetzt auffällige Pop Ups am Hinged-Stiff-Rig und Multi-Rigs zum Einsatz. Eine Handvoll Boilies dazu gefüttert sollte reichen für den schnellen Biss. Selbst beim Ablegen der Ruten sahen wir viele Karpfen. Mathias erste Rute lag keine 10 min, da rannte sie schon los. Einen Milchner mit über 1m länge konnte er daraufhin sicher landen.Die Krönung für MatzeDie Freude über den furiosen Start war riesig, hier sollte uns noch einiges erwarten, da waren wir beide uns ziemlich sicher. Es ging auch gut weiter. Jetzt war Kai an der Reihe mit einem richtig markanten Spiegler voller Laichausschlag. Das war schon heftig, denn die Karpfen bissen fast alle auf einer Fläche von vielleicht Dreißig Quadratmeter und das in solch einem riesigen See. Aber die Krönung sollte für Mathias erst noch kommen: Wir sahen zwischen den ganzen Fischen auch richtig dicke Muttis und auf solche hofften wir natürlich am meisten. Und unser Hoffen wurde erhört! Nachdem schon einige Karpfen auf der Habenseite waren, kam in der Dämmerung eine richtig fette Spieglerdame.Während des Drills konnte man trotz des flachen Wasser überhaupt nichts mehr erkennen, da der Fisch immer am Grund schwamm und alles aufwühlte. Der Fisch machte ordentlich Druck und zog kraftvoll seine Bahnen. Mathias war sofort klar, dass wird ein besserer sein. Als wir den Rogner endlich im Kescher hatten, wurde erstmal abgeklatscht und die Freude war riesengroß. Es war einfach der Wahnsinn was hier abging.Kai feiert GeburtstagAm nächsten Tag stand Kais Geburtstag an und als Geschenk von ganz oben, sollte er auch noch einen richtig dicken Carp abbekommen. Während des Frühstücks nahm ein typischer Meck-Pomm-Fisch, lang und mit riesigem Maul den einzelnen Pop Up am Multi-Rig im Schilffeld. Der Fisch wollte sich nicht so leicht geschlagen geben. Ein ewiges hin und her folgte bis sich endlich die Maschen des Keschers um den Fisch schlossen. Sicher saß der 4er Choddy Haken in der Unterlippe. Darauf mussten wir gleich doppelt anstoßen, wie es sich für einen Geburtstagsfisch gehört, mit einem leckeren Glas Wodka-Tonic. Auch dieser Morgen lief zunächst weiter wie am Schnürchen. Jeder von uns fing noch zwei weitere Karpfen.Die Fische sind wegAb dem Mittag wurde es plötzlich ruhiger. Der Luftdruck fiel rasant und der Wind schlief ein, von den Karpfen war direkt nicht mehr allzu viel zu sehen. Wir überlegten was wir jetzt machen sollten? Bleiben und versuchen eventuell noch ein paar übergebliebene Fische zu fangen? Oder von neuem auf die Suche zu gehen? Am Ende beschlossen wir zu bleiben, da wir am nächsten Morgen sowieso früh packen mussten, um wieder pünktlich auf Arbeit zu sein. In der Nacht und in den Morgenstunden blieb es soweit ruhig bis auf einen Satzkarpfen und Brassen war nichts mehr zu fangen. So ist das eben an solch großen Naturgewässern, Sternstunden sind immer ganz nah, aber genauso schnell auch wieder in weite Ferne gerückt.Wir kommen wieder!Das für uns das Angeln an solch großen, unerforschten Seen etwas ganz Besonderes ist, habt ihr eingangs schon erfahren und aus unserer Feder natürlich auch schon des Öfteren gelesen. Deshalb verwundert es natürlich auch nicht, dass unser Entschluss fest steht schon bald wieder zurückzukehren um neue Abenteuer an den riesigen Naturseen im Nord-Osten der Republik zu erleben. Wenn wir beide uns frei fühlen können, dann ist es genau an diesen Orten, an Orten, wo das Wasser unendlich ist.Kai und Matze
weiterlesenWie steht's bei dir um die Zeit? Hast du auch zu wenig davon, möchtest aber jede freie Minute am Wasser verbringen? Dann sind kurze Nächte zwischen den Arbeitstagen sicher eine Option für dich! Begleite Christopher Paschmanns in unserer Carpzilla+ Videoserie bei so einer Kurzsession. Warum und wie wählt er seine Stelle aus? Welche Taktik und Köder wählt er? In Da geht was gibt's die Antworten - und beste Unterhaltung. Viel Spaß!Flinke NächteMöglichkeiten bieten sich dem, der sie erschafft. Und wenn Zeit Mangelware ist - mit Job, Familie & Co - dann sind die flinken Nächte zwischen der Arbeit eine Option! Paschi nutzt diese besonders gerne im Frühsommer, wenn es ihn einfach kickt, so viel Zeit wie möglich draußen zu verbringen. Wie er das anstellt, erfährst du in diesem Clip.Teil 4 & 5 - eine Vorschau!Die nächsten beiden Teile sind bereits im Kasten und da geht mal so richtig was! In „Sommersession am Baggersee“ wird Paschi von den Fischen regelrecht überrannt, denn Platz und Taktik sind bestens gewählt! Und in „Instant am Torfstich“ begleitest du Christopher bei seiner allerersten Session an einem ihm neuen Gewässer - ob da was geht?
weiterlesenZwei Angler, ein großer, tiefer Baggersee, kaum Vorkenntnisse zum Bestand und den Gegebenheiten, dazu eine Horde wild gewordener Störe. Diesmal folgt Christopher Paschmanns der Einladung von David Rosemeier an einen herrlich tiefblauen See - doch der hat seine Tücken. Wie wird es den Jungs dort ergehen? Du erfährst es in „Da geht was!“Viel Input zum BootseinsatzDer See mit seinen steilen Kanten erfordert eine besondere Herangehensweise und die erläutern Christopher und David ausführlich. Die beiden verwenden für dieses Gewässer Schlauch- und Faltboote. Christopher stellt nicht nur die unterschiedlichen Vor- und Nachteile heraus, er zeigt auch, wie er sich im Boot bestens organisiert und wie er vom Boot aus sauber ablegt - trotz Wind und Wetter. Happy End in Teil 2?Schon kommenden Sonntag erwartet dich der zweite Teil dieses Videos. Wir es ein Happy End geben? Wir verraten es nicht, nur so viel: Es wird spannend! Und jetzt viel Spaß mit DA GEHT WAS!
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