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Interview / 13.12.2023

INFIZIERT - Tobias Steinbrück im Interview zum neuen Buch

Nach "Friedfisch FIEBER" und "ZWIELICHT" kommt "INFIZIERT" - das neue Buch von Nash Teamangler Tobias Steinbrück. "INFIZIERT" schildert den Krankheitsverlauf eines unheilbaren Karpfenanglers. Es ist kein Praxisratgeber - ganz im Gegenteil. Es zeigt dir unter anderem, wie du dich keinesfalls am Wasser verhalten solltest - ohne dabei ein Blatt vor den Mund zu nehmen, völlig ungeschönt und authentisch. Wir haben den Autor interviewt und ihn gefragt weshalb er dieses Buch geschrieben hat, welche Themen darin behandelt werden und auf welche Eigenschaften seines Werkes Tobias besonders stolz ist. Hier findest du die Antworten.

INFIZIERT - Ein Angelbuch für Karpfenangler der Blutgruppe K

CARPZILLA: Tobias, zunächst einmal herzlichen Glückwunsch zu deinem neuen Buch "INFIZIERT“. Könntest du uns einen Einblick in die Inspiration hinter diesem Werk geben?
 
Tobias: Ich liebe Angelbücher, besonders Karpfenangelbücher. Ich lese auch englische Werke und dabei bemerkte ich einen großen Unterschied zur deutschen Literatur. Die meisten deutschen Angelbücher erklären im Fachbuchstil wie man besser angeln kann, was man wie richtig macht. Mich persönlich interessieren jedoch die Umstände, welche zum Fang eines Fisches geführt haben, die verbotene Geschichte, ungeschönt und echt. So etwas will ich lesen. Mich interessiert welche Menschen und Charakteren man auf der Jagd nach einem Fisch begegnet, welche Abgründe und Schattenseiten sich auftun, welche Risiken und Folgen unsere Passion mit sich bringt. Solche Dinge fesseln mich. Der gut gemeinte Rat, dass ich mit einem gelben Pop Up angeln soll interessiert mich nicht mehr. Infiziert sollte also, ein echtes ungeschöntes Karpfenangelbuch werden. Das war meine Motivation.

CARPZILLA: Das klingt faszinierend. Welche Themen werden in "INFIZIERT" behandelt, und was können die Leser erwarten?
 
Tobias: INFIZIERT nimmt dich mit auf eine Reise. Sie schildert wie einem Jungen Menschen durch Zufall das Gehirn gewaschen wird. Wie er seine Jugend verschwendete, sich zwischen Alkohol, Schlägereien und Stasivereinen nur für eines wirklich interessiert- Karpfen fangen. INFIZIERT beschreibt also einen Krankheitsverlauf von der Infektion bis hin zur Immunität. Garantiert unzensiert und ohne Kompromisse. Der Leser wird die Stirn runzeln, sich vermutlich oft selbst wieder erkennen und ganz sicher oft lachen.

Außerdem sind sehr elitäre Gastbeiträge im Buch zu finden. Jürgen Proske schreibt über den Napoleon vom Neckar, Markus Lamprecht schreibt über den wilden Westen, eine wahre Geschichte bei der Lampes fast sein Leben verlor, Phillip Woywode schreibt in seinem Beitrag „Wie weit willst du gehen“ über eine seiner größten Tragödien in seinem Leben… Eine Tatsache die fast jeder von uns so nachempfinden kann. Kai Lander schreibt über „Verzweiflung“. Dieser Beitrag zeigt exakt wie irre wir sein können. Steve Briggs krönt das Buch mit dem Beitrag „Das Ende einer Ära“.
 
CARPZILLA: Das klingt nach einem echten Schatz an Information für jeden Karpfenangler. Gibt es einen bestimmten Aspekt des Buches, auf den du besonders stolz bist?
 
Tobias: Um ganz ehrlich zu sein, bin ich auf das ganze Buch stolz. Jedes einzelne Kapitel ist für sich besonders. Mit Stolz erfüllt mich die Tatsache, dass dieses Buch genau das geworden ist- was es werden sollte. Wenn ein Buch tatsächlich authentisch ist, dann ist es „INFIZIERT“. An dieser Stelle möchte ich zwingend Florian Pippardt danken. Der Chefredakteur vom KARPFEN Magazin gab den Texten im Buch den letzten Schliff. Ohne ihn wäre das Buch nicht das was es heute ist.

CARPZILLA: Für unsere Leser, die jetzt neugierig geworden sind, wo können sie "INFIZIERT“ erwerben?
 
Tobias: Bei mir persönlich, über den Instagram Account, wenn gewollt gerne mit persönlicher Widmung. Oder eben ganz einfach bei carpy online.
 
CARPZILLA: Abschließend, Tobias, was möchtest du den Lesern von Carpzilla.de mit auf den Weg geben?
 
Tobias: Ich möchte an dieser Stelle nur das Zitat von Rod Hutchinson in Erinnerung rufen: "Don`t forget to smell the hops along the way.".

INFIZIERT - Hier kannst du das Buch kaufen

Tobias hat sein neues Buch in Zusammenarbeit mit den Jungs von Carpy verlegt. 235 Seiten verrücktes Entertainment gibt's für 34,95€ hier:
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Das bewirkt die Sprungschicht – ein Interview mit Michael Lechelt
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Interview 24.04.2020

Michael Lechelt gehört zusammen mit seinem Bruder Marcus zu den Touren-Pionieren Deutschlands. Schon früh beangelte er Gewässer wie den Cassien oder Balaton. Zudem arbeitet er in der Abteilung Wasseruntersuchung eines Instituts für Umweltuntersuchungen und kennt sich aus mit dem Lebensraum Wasser, den wir als leidenschaftliche Karpfenangler alle besser verstehen sollten. Dieses Interview von Christopher Paschmanns wird dabei helfen!Christopher: Michael, mal ganz platt gefragt, warum ist es wichtig zu wissen, wo die Sprungschicht liegt?Michael: Nun, vor jeder Tour stellen wir uns doch Fragen: Wo genau sollen wir angeln? Wo halten sich die Fische gerade auf. Aus Erfahrung wissen wir vielleicht, unter welchen Bedingungen sich die Fische in bestimmten Gewässerabschnitten aufhalten. Jedem von uns sind diese typischen Regeln bekannt wie: Fische im Sommer am windzugewandtem Ufer, im Frühjahr im Flachwasserbereichzum Herbst hin in tieferem Wasservermeide stinkenden schwarzen Schlamm oder: suche Plateaus.Du weißt, was ich meine. Zu wissen, wo die Sprungschicht liegt und was es damit auf sich hat, hilft uns, die Logik hinter solchen Regeln zu begreifen. Und noch mehr…Christopher: Beispielsweise Plateaus, warum sollte ein Karpfen eigentlich gerade auf der Spitze eines Unterwasserberges fressen? Michael: Die Antwort auf das Warum zu vielen dieser typischen Karpfenangler-Regeln ist sehr oft in den chemisch/physikalischen Wassereigenschaften wie Wassertemperatur, Sauerstoffkonzentration oder auch dem pH-Wert zu finden. Dabei müssen wir uns zwei Zusammenhänge bewusst machen:Alle Fische haben bezüglich der verschiedenen Wassereigenschaften bestimmte „Toleranzfenster“. Beispielsweise benötigen Karpfen eine Mindestsauerstoff-konzentration von etwa 4 mg/l. Erst ab ca. 6 mg/l fühlen sie sich richtig wohl. Beim pH-Wert liegt der Toleranzbereich zwischen 6 und 10. Richtig auf Touren kommt der Stoffwechsel der Karpfen (und damit ein erhöhter Nahrungsbedarf) ab einer Wassertemperatur von etwa 16 °C. Diese Wassereigenschaften variieren innerhalb eines Wasserkörpers sowohl räumlich als auch zeitlich! Im Umkehrschluss heißt dies, wir können nicht nur die potentiellen Aufenthaltsorte der Karpfen vorhersagen, wir können auch bestimmen, in welchen Bereichen des Gewässers sie sich auf gar keinen Fall aufhalten. Was nützt uns beispielsweise die schönste Rinne oder markante Kiesbank, wenn dort kein Sauerstoff vorhanden ist oder wenn wir nachmittags in einer Lücke eines Krautfeldes auf 1,5 Metern angeln und der pH-Wert hier bei 10,5 liegt? Christopher: Ja, das ist logisch. Warum glaubst du, finden solche Zusammenhänge so wenig Beachtung bei Anglern?Michael: Einer der Hauptgründe dafür dürfte sein, dass zur Bestimmung dieser „No-Carp-Zonen“ geeignete Messgeräte nötig sind. Und diese werden bisher nur für den professionellen Einsatz hergestellt und sind somit sehr teuer. Schon lange wünsche ich mir ein Echolot, an dem sowohl eine Temperatursonde als auch eine Sauerstoffsonde angeschlossen werden könnte. Allerdings lassen sich einige dieser Bereiche mit etwas Kenntnis über den Gewässertyp bezüglich der  Nährstoffsituation und einer sehr einfachen Temperaturbestimmung oft auch so vorhersagen. Christopher: Hilf uns auf die Sprünge!Michael: Von entscheidender Bedeutung ist hier der Zusammenhang zwischen der Sprungschicht und der Sauerstoffkonzentration. Bei stehenden Gewässern mit einer hohen Nährstoffkonzentration (eutrophe bzw. polytrophe Seen) ist es völlig normal, dass im Bereich unterhalb der Sprungschicht (Hypolimnion) kein oder kaum Sauerstoff vorhanden ist. Da fast alle nährstoffreichen Gewässer dieses Verhalten zeigen, ist es für uns wichtig, diesen Gewässertyp auch zu erkennen. Mit Nährstoffen sind in diesem Zusammenhang übrigens im wesentlichen Stickstoff- und Phosphorverbindungen gemeint, die Wasserpflanzen und insbesondere auch Algen als Nahrung dienen. Diese Gewässer zeichnen sich dadurch aus, dass sich hier im Sommer regelmäßig eine Algenblüte ausbildet und die Sichttiefe zeitweise sehr gering wird. Ein hohes Unterwasserpflanzenvorkommen ist ebenfalls ein Indikator für ein hohes Nährstoffvorkommen.Christopher: Gib uns doch mal ein Beispiel aus der Praxis.Michael: Ende Juni habe ich in einem See geangelt, bei dem in 6 Metern Tiefe eine Sauerstoffkonzentration von 0,2 mg/l und eine Wassertemperatur von 11,6 °C zu messen war. Die tiefsten Stellen dieses Sees liegen bei 16 Metern. Die Sprungschicht befand sich zwischen 4 und 6 Metern. Oberhalb der Sprungschicht lag die Sauerstoffkonzentration über 9 mg/l bei einer Temperatur zwischen 18 °C und 19 °C. Wer hier jetzt auf einem 6 Meter-Plateau angelt, kann genauso gut den Köder auf dem nächstgelegenen Maulwurfshügel platzieren. Eine geruhsame Nacht ist in beiden Fällen garantiert.Grund für die extremen Sauerstoffunterschiede ist die „Undurchlässigkeit“ der Sprungschicht für den Wasseraustausch zwischen Epi- und Hypolimnion. Ihr könnt Euch die Sprungschicht als eine Art doppelten Boden im Gewässer vorstellen. Jeder, der schon mal bei guten Sichtbedingungen durch die Sprungschicht getaucht ist, kann von dem unvergesslichen Erlebnis berichten, eine schlierige, wabernde und verschwommen wirkende Flüssigkeit (veränderte Lichtbrechung durch die Dichteänderung) zu durchschwimmen. Oberhalb der Sprungschicht verhält sich die Wasserschicht (Epilimnion) wie eine Ölschicht auf dem Wasser – denn warmes Wasser hat eine geringere Dichte als kaltes. Auch der stärkste Sturm kann jetzt das Oberflächenwasser nicht mehr mit dem Tiefenwasser vermischen! Eine Durchmischung des Wassers findet nur noch über der Sprungschicht statt und nur noch das Epilimnion kann über die Wasseroberfläche mit Sauerstoff angereichert werden. Die Kenntnis über die genaue Lage der Sprungschicht ist daher oftmals schon die halbe Miete zum Erfolg! Denn diese kann zu Beginn des Sommers bei nur 2 bis 3 Metern liegen. Eine meiner Regeln lautet daher: Bezüglich der Angeltiefe liegen wir immer auf der sicheren Seite, wenn wir über der Sprungschicht angeln!Christopher: Das ist schonmal eine sehr wichtige Regel, sicher deutlich wichtiger als viele der klassischen, kursierenden Karpfenangler-Wahrheiten. Doch wie verhält es sich mit der Sprungschicht im Laufe des Jahres?Michael: Diese verschiebt sich im Verlauf des Sommers in tiefere Bereiche, weil das Volumen des warmen Oberflächenwassers zunimmt. Ein Plateau, das im Frühjahr noch unterhalb der Sprungschicht lag, kann dann wie ein Eisberg aus dem Wasser über der Sprungschicht herausragen und zum superfängigen Hotspot werden. Selbst wenn es sich bei dem Gewässer um ein nährstoffarmes handelt, sollten die Köder in der Regel über der Sprungschicht abgelegt werden. Temperaturunterschiede von über 10 °C zwischen Epi- und Hypolimnion sind nicht ungewöhnlich. Als wechselwarme und wärmeliebende Tiere werden sich Karpfen derartigen Temperaturschwankungen nur im Ausnahmefall aussetzen und die Sprungschicht meiden.Christopher: Gibt es Ausnahmen von der Regel?Michael: Wie überall auch hier: keine Regel ohne Ausnahme. In sehr tiefen und nährstoffarmen Gewässern (oligotrophe, mesothrope Seen) kann die Sauerstoffkonzentration im Sommer in der Sprungschicht und im Hypolimnion höher sein als im Epilimnion. Dann können diese Bereiche manchmal sogar fängiger sein. Ebenso können tiefe Bereiche im Sommer auch in Stauseen interessant sein. Dies ist besonders der Fall, wenn der Wasserablauf des Sees an der Staumacher im unteren Bereich liegt und ständig (kaltes) Tiefenwasser abgeführt wird bei gleichzeitigem Zulauf von Flusswasser. Unter diesen Umständen wird auch das Tiefenwasser ständig mit (warmem) Frischwasser versorgt. Es entsteht weder Sauerstoffmangel noch gibt es extreme Temperaturdifferenzen. In Flüssen bildet sich aufgrund der Strömung generell keine Sprungschicht aus. Christopher: Spannend! Und wie findest du die Sprungschicht?Michael: Am einfachsten ist dies mit einem der modernen digitalen Echolote. Diese sind in der Lage, die Sprungschicht auf dem Display anzuzeigen. Allerdings bekommen wir weder Informationen über die Temperaturen noch über die Sauerstoffverhältnisse. Am genausten und sichersten ist die Bestimmung mit einer Temperatursonde, die über ein langes Kabel heruntergelassen werden kann. Diese Geräte können als Multisonden mit anderen Messgrößen wie Sauerstoffkonzentration und Wassertiefe kombiniert sein. Leider sind diese Geräte extrem teuer. Die dritte und noch dazu sehr unkomplizierte Möglichkeit ist die Verwendung des Messgerätes GTM Fish Hawk von Sänger Anaconda (für rund 160 Euro im Fachhandel). Das Nachfolgemodel des GTM 40+. Am Fish Hawk gefällt mir, dass es deutlich präziser misst und noch dazu in Meter- statt in Zweimeterschritten. Christopher: Vielen Dank Michael! Schon kommende Woche geht es weiter mit deinem Beitrag zum Einfluss des Windes auf das Verhalten unserer Lieblingsfische.Anmerkung der Redaktion: Dieser Beitrag ist die Interview-Version des Buchbeitrages „Die magische Grenze“ von Michael Lechelt in Christopher Paschmanns berühmtem Buch „Karpfenzeit“. Das Werk ist bereits in der dritten Auflage ausverkauft und erreicht Gebrauchtpreise bis fast 300 Euro. Den zweiten, deutlich ausführlicheren Teil „Wassermann - Karpfenzeit 2“ findet ihr bei uns im Shop für 34,95 Euro:https://shop.carpzilla.de/buecher/wassermann.html

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