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Interview / 24.06.2024

Im Interview: Nico Scheeler - der Mann hinter New Effort

Wer ist eigentlich der Angler hinter der jungen Köderschmiede New Effort? Wer ist der Mann, der immer wieder mit großen Fische aus internationalen Gewässern auffällt? Und wie genau lässt er seine Erfahrung aus vielen Jahren Big-Fish-Fieber in die Köder einfließen? Wir haben Nico Scheeler zum Interview eingeladen und einige spannende Antworten erhalten!

CARPZILLA: Hi Nico und herzlich Willkommen zum heutigen Interview. Cool, dass du dir die Zeit nimmst! Falls dich der ein oder andere Leser nicht auf Anhieb kennen sollte, dann sei doch so lieb und stellt dich bitte kurz vor.
 
Nico: Hallo liebes Carpzilla Team, zuallererst möchte ich mich für das Interesse euerseits bedanken. Gern gebe ich euch und euren Lesern einen kurzen Einblick in mein bisheriges Leben. 
 
Vor ziemlich genau 13 Jahren habe ich mich im zarten alter von 19 Jahren dazu entscheiden den vermeintlich sicheren Hafen des Angestelltenverhältnisses zu verlassen und beim ansässigen Gewerbeamt meine Selbstständigkeit anzumelden. Zu diesem Zeitpunkt hatte mich das Karpfenfieber bereits viele Monde in seinen Bann gezogen. Das ich 13 Jahre später jedoch mal eine Firma in der Karpfenangelbranche mein Eigen nennen darf, war damals noch undenkbar. 
 
Meine anglerische Reise begann als kleiner Bube am Dorfteich, wo ich im Schutze der Dämmerung dem ansässigen Fleischer die Karpfen aus dem Tümpel zog, um diese später im heimischen Regenfass voller Ehrfurcht zu bewundern. Ich höre die Verzweiflung in der Stimme meines alten Herren noch heute, wenn ich das Dasein als Jugendlicher Schwarzangler mal wieder zu weit getrieben hatte. Die einvernehmliche Lösung aller Probleme war der Jugendfischereischein, welchen ich mit dem Erreichen des 14. Lebensjahres endlich erwerben durfte. Schwarzangeln war ab sofort out, jetzt wurden Nägel mit Köpfen gemacht. 
Nico Scheeler mit großem Zeilenkarpfen.
Nash Titan Zelt im Gebüsch.
CARPZILLA: Wenn man deine Angelei in den letzten Jahren verfolgt hat, dann scheinst du ganz schön viel unterwegs gewesen zu sein. In welchen Ländern hast du schon überall auf Karpfen geangelt und was gefällt dir so sehr daran international unterwegs zu sein?
 
Nico: Der Tod einer jeden Beziehung ist die Gewohnheit.
 
Zum Teil beneide ich diejenigen, welche über Jahre voller Faszination und Hingabe den heimischen Vereinssee befischen können, ohne einen Funken an Motivation zu verlieren. Nachdem ich mich die ersten Jahre meiner Karpfenangler Karriere brav in die endlos wirkenden schlangen von Anglern an den einschlägig bekannten Seen meiner Region einreihte, erlosch die Euphorie, die ich als kleiner Junge bei meinen nächtlichen Kreuzzügen im Reich der verbotenen Früchte verspürte, schnell. 
 
Mit Nachdruck sagte mir mein innerer Kompass, dass ich auf zu neuen Ufern müsse. Neue Ziele und Herausforderungen waren nötig, um diese anfängliche Euphorie wieder zu spüren. Ein kluger Mann sage einmal: Moven bringt immer wieder neue Motivation! Und so begann meine Reise quer durch Europa. 
Nico Scheeler mit bulligem Spiegelkarpfen.
CARPZILLA: Für viele Karpfenangler ist Frankreich das Land schlechthin, um unsere Passion auszuleben. Viele verschiedene Gewässer, die man beangeln darf, Abenteuer und Freiheit, die man spüren kann. Nicht zuletzt die großen Fische des Landes locken ins Innere. Wie siehst du das? Wo gehst du am liebsten Angeln?
 
Nico: Auch mein erster Tripp ins Ausland ging nach Frankeich, jedoch fühlte ich mich damals aus mir heute unerklärlichen Gründen nicht wohl. Mehdi, der erste Local den ich nähe Le Mans an einer kleinen Kiesgrube kennenlernen durfte, gab mit Froschschenkeln und einer mir undefinierbaren Suppe wirklich alles, um mich von der Region und seinen Vorzügen als Gastgeber zu überzeugen, jedoch waren diese Mühen vorerst vergebens. 
 
Ich kann nicht mehr genau sagen in welchem Jahr der alte VW Golf Variant das erste Mal über den Magischen Brennero Richtung Italien rollte. Doch die Aufregung und Vorfreude, welche ich damals verspürte, werde ich nie vergessen. Bei weit über 100 Trips ins Ausland, die ich mittlerweile auf der Uhr habe gingen mindestens die Hälfte nach Bella Italia. 
 
Mein eigenes anglerische Paradies habe ich bislang nicht gefunden, aber ich kann euch verraten, dass ich derzeit sehr intensiv im Osten des Kontinents danach auf der Suche bin… 
Blick aus einem Angezelt auf die Ruten.
Nico Scheeler mit großem Spiegelkarpfen im Wasser.
CARPZILLA: Apropos große Fische – daran mangelt es in deiner Angelei wahrlich nicht, wenn man sich deine Fangbilder ansieht. Und auch so manche 30kg+ Fische solltest du mittlerweile auf der Uhr haben. Hast du es besonders auf die ganz Großen abgesehen und arbeitest in deiner Angelei gezielt auf sie hin? Falls ja, wie stellst du das an?
 
Nico: Den meisten Anglern ist es nicht bewusst, dass neben der richtigen Ausrüstung und dem idealen Köder das Mindset, also die Kraft der eigenen Gedanken, mitunter den entscheidenden Unterschied zwischen Erfolg und Misserfolg ausmacht. Daher denke und handle ich durch und durch wie ein Big Fish Angler und möchte hier jedem selbst die Möglichkeit geben darüber zu Urteilen wie erfolgreich ich dies praktiziere.
 
Wenn ich ehrlich bin, sind große Ausnahmefische für mich das Salz in der Suppe und der Unterschied, ob ein Trip gut oder exzellent war. Glücklicherweise kletterte der Zeiger meiner Waage in den letzten acht Jahren bereits zehnmal über die magische 30 Kilo Marke und bescherte mir viele unvergessliche Momente. Momente, für die ich jederzeit aufs Neue bereit bin tausende Kilometer in ganz Europa auf der Jagd nach solchen Biggies hinter mich zu bringen. 
 
Nun ja, es ist wohl kein Geheimnis mehr, dass es Köder wie unseren Big Liver Boilie gibt, die aufgrund Ihrer Zusammensetzung bevorzugt von den größeren Fischen im See gefressen werden. Dieses Wissen, gepaart mit perfekt geplanten Sessions an Big Fish Pools, machen wohl den größten Unterschied. Planlos einfach ins Blaue hinein gibt es bei mir nicht. Ich strukturiere und plane alle Trips Monate, wenn nicht sogar Jahre im Voraus, um zur besten Zeit am jeweiligen Gewässer aufzuschlagen. Den Rest machen unsere Baits und meine jahrelange Erfahrung. 
 
Mir ist völlig bewusst, dass diese Art unser Hobby auszuleben einigen draußen sauer aufstößt, doch ich kann euch beruhigen. Eine der wichtigsten Erkenntnisse, die ich euch mit auf den Weg geben kann, ist das Leben so zu gestalten, dass du am Ende des Tages selbst damit zufrieden bist. Ich gehe Angeln, um meine eigenen Ziele zu realisieren, nicht um Normen und Vorstellungen der Gesellschaft zu erfüllen. 
Nico Scheeler mit großem Schuppenkarpfen.
Big Liver Boilies von New Effort.
CARPZILLA: Karpfenangeln scheint einen ganz großen Teil deines Lebens auszumachen. Gerade jetzt, wo du vor circa einem Jahr mit New Effort deine eigene Köderschmiede ins Leben gerufen hast, hinter der du federführend stehst. Was bedeutet Karpfenangeln für dich und wie kam es zu der Entscheidung das Hobby sogar ein Stück weit zum Beruf zu machen?
 
Nico: Karpfenangeln bietet mir die Möglichkeit meine tiefe Verbundenheit zur Natur, welche mich seit meiner jüngsten Kindheit begleitet, und meinen starken inneren Drang nach pedantischer Genauigkeit in einem Hobby zu vereinen. 
 
Über die Jahre ist mir immer bewusster geworden, dass es möglich ist, den Faktor Glück beim Angeln fast gänzlich durch eine gewisse Struktur und Vorbereitung auszuschließen. Dies genau zu erklären, würde den Rahmen dieses Interviews jedoch sprengen. So viel sei jedoch gesagt, einer der entschiedensten Aspekte dieser akribischen Vorbereitung ist eine Köder-Range, welche nicht entworfen wurde, um den Angler zu fangen, sondern alle relevanten Situationen des Karpfenangelns abdeckt. 
 
Mit diesem Wissen im Hinterkopf und meiner langjährigen Erfahrung als Geschäftsführender Gesellschafter meiner ersten Firma keimte nach und nach die Idee einer eigenen innovativen Bait Bude in mir auf. 
Nico Scheeler mit dunklem Zeilenkarpfen.
Hakenköder zum Karpfenangeln.
CARPZILLA: Boilie-Buden gibt es mittlerweile jede Menge auf dem Markt. Wie hebst du dich mit New Effort ab und welchen Nutzen bringt dir dein großer Erfahrungsschatz aus der Angelei in der Produktion von Ködern?
 
Nico: Das ist eine gute Frage, welche eure Leser sicher sehr interessiert. Gern würde ich die gezielte Fragestellung zum Anlass nehmen, um zweigeteilt darauf zu antworten. 
 
Zum einen hat mir meine jahrelange Erfahrung an den verschiedensten Gewässern im In- und Ausland gezeigt, wie wichtig es ist einen situationsoptimierten Köder zu haben, um das Meiste aus jedem Moment am Wasser herauszuholen. Und hier treffen wir den Nagel mit unserer Range auf den Kopf. Anstatt wahllos irgendwelche Boilies zu entwerfen, sind unsere fünf Baits für drei gezielte Verwendungszwecke entworfen. Neben unseren „Instant Waffen“ und den „Allroundern“, bieten wir mit dem Bait Fish Boilie einen exzellenten Futterplatz Köder an, wenn es mal eine Hand voll mehr Futter sein darf. 
 
Neben meinen Erfahrungen als Karpfenangler habe ich bei der Gründung von New Effort stark von meinen Skills und Kontakten aus vielen Jahren Unternehmertum profitiert. Auch diesen Aspekt möchte ich heute transparent mit euch teilen. Denn vor Gründung einer neuen Firma ist es die Aufgabe der Geschäftsführenden Personen eine Betriebswirtschaftliche Kalkulation aufzustellen. Hierbei wurde mir nach genauerer Betrachtung schnell klar, dass die herkömmliche Methode alle Köder in Eigenregie zu produzieren für mich deutlich kostenintensiver ist als diesen Teil des Unternehmens an einen erfahrenen Partnerbetrieb abzugeben. 
 
Anstatt Unmengen an Geld jeden Monat in Angestellte, riesige Hallen und einen eigenen Maschinenpark zu investieren, der über viele Jahre teuer abgeschrieben wird, stecken wir das gesparte Geld direkt in eure Köder. Denn sind wir mal ehrlich, ob sich die produzierende Maschine im Firmeneigentum befindet oder nicht, macht am fertigen Ergebnis meiner Meinung nach keinen Unterschied. Wie hoch der Wareneinsatz sein darf damit der hergestellte Boilie wirtschaftlich rentabel ist hingegen schon. Unterm Strich ist es somit möglich eine marktüberdurchschnittliche hohe Qualität an Ködern zu einem fairen Preis anzubieten. 
Nico Scheeler mit dickem Spiegelkarpfen.
Karpfenruten Setup und Schlauchboot am See.
CARPZILLA: Welche Rolle spielen deine eigenen Köder in deiner Angelei? Gerade im Hinblick auf die vielen großen Fische, die du im letzten Jahr fangen konntest. Hat sich etwas für dich in deiner Angelei und an deinen Resultaten verändert, seitdem du mit New Effort an den Start gegangen bist?
 
Nico: Vertrauen fängt Fische das ist ein Punkt, der meiner Meinung nach unumstritten ist und sich deutlich in meinen Resultaten am Wasser widerspiegelt.
 
Ich verschwende mittlerweile keine Zeit mehr damit mir den Kopf darüber zu zerbrechen welchen Köder ich wann benutzen soll. Die Verwendungszwecke unserer Bait Range sind ganz klar definiert und in den einzelnen Sorten perfekt umgesetzt. 
 Sollte jemand trotz allem noch unsicher sein, kann er auf unsere Mittelpreisigen „Allrounder“ zurückgreifen, welche wir ganz bewusst in einen veganen (reiner Kohlenhydratmix) und einen geruchsintensiven Krebs/ Fischmehl Mix unterteilt haben, um alle Vorlieben sowie jahreszeitenabhängige Situationen abzudecken. 
 
Und sind wir mal ehrlich, wie cool ist es bitte Fische auf seine eigenen Mixe zu fangen?! 
 
CARPZILLA: Vielen Dank für die spannenden Antworten und deine Zeit, Nico. Wir wünschen dir eine fängige Saison, viel Erfolg mit New Effort und freuen uns schon das nächste Mal wieder von dir zu hören!
 
Nico: Liebes Carpzilla Team ich bedanke mich für die kreativen Fragen und hoffe, dass euch Lesern die kleinen Einblicke in die fängige Welt von New Effort gefallen haben.


Mehr von Nico Scheeler und New Effort erfährst du auf:

 
Futterkelle mit Boilies und Partikeln.
Verschiedene Köder von New Effort.
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Partner
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