Es kommt: Watercraft - Erfolgreich Karpfenangeln 3! Thomas Talaga im Interview zum neuen Buch
Einer der erfolgreichsten und doch nur selten öffentlichen Karpfenangler schreibt wieder ein Buch: Thomas Talaga! Noch in diesem Herbst wird „Watercraft – Erfolgreich Karpfenangeln“ Teil 3 erscheinen. Die Teile 1 und 2 waren Meilensteine unter den Fachbüchern und haben die Messlatte sehr hoch gesetzt. Teil 3 soll die Reihe nun auf noch höherem Niveau vervollständigen. Das klingt spannend! Christopher Paschmanns hat bei Thomas nachgefragt, was wir in diesem Megawerk erwarten dürfen.
Christopher: Lieber Thomas, ich freue mich auf dein Buch. Und bei dem Wissen über dein Knowhow würde ich es sogar blind kaufen. Dennoch interessiert mich natürlich, was da auf uns zukommt. Es ist ja jetzt schon das vierte Buch, das du schreibst oder an dem du mitwirkst (Watercraft – Passion Karpfenangeln und bisher zwei veröffentlichte Teile in der Erfolgreich Karpfenangeln-Reihe). Was bewegt dich dazu, dieses Buch zu machen?
Thomas: Lieber Christopher, zunächst einmal vielen Dank für dein Interesse an den Hintergründen, die zu diesem weiteren Buch geführt haben.
Die ersten beiden Bücher dieser Serie sind mittlerweile 4 und 5 Jahre alt. In dieser Zeit hat sich schon wieder eine Menge getan. Und genau auf diese unzähligen Kleinigkeiten, die sich bei unserem schönen Hobby stetig verändern, möchte ich in dem neuen Buch näher eingehen.
Christopher: Thematisch bist du meines Erachtens nach in den Teilen 1 und 2 sehr vollständig auf Futter und Location eingegangen. Gerade im Bereich Futter sind dein Wissen und deine Erfahrung enorm! Wirst du dich diesen Schwerpunkten auch im 3. Teil widmen? Und wie?
Thomas: Exakt diese beiden Themen gehören meiner Meinung nach zu den Bereichen, in denen man immer mit der Zeit gehen sollte. Bei der Thematik Location entscheiden oftmals nicht mehr die springenden Fische, wie es früher sicher oftmals der Fall gewesen war. Nein, heutzutage sind es viel mehr die minimalen Kleinigkeiten, die uns auf die Spur der Fische bringen. In einem konkreten Fall zeigten sich mir die Fische in regelmäßigen Abständen ohne Vorbehalt. Und trotzdem gab es in diesen höchst aktiven Arealen nicht eine einzige Aktion. Hingegen fand ich etwas abseits kleinste Veränderungen in der Bodenstruktur. Genau diese Winzigkeit und eine nette Portion Glück, welche mich auf diese Spur führte, brachte mir letztendlich den Erfolg. Hätte ich mich allein von den springenden Fischen animieren lassen, würde ich wohl heute noch dort sitzen und vor mich hin grübeln. Im Buch werde ich hierauf natürlich noch etwas näher eingehen. In puncto Köder sind die Neuerungen, auf die ich in Teil 3 eingehen werde, erheblich umfangreicher und weitaus entscheidender. Hier lautet das Stichwort Enzyme! Mit diesem Thema beschäftige ich mich schon seit vielen Jahren. Bei unserem Podcast am Wasser habe ich davon ja schon etwas durchblicken lassen. Ohne Enzyme würde es eigentlich kein Leben geben. Nur dadurch können für unseren Organismus Lebensmittel verwertbar werden.
Nur ganz am Rande sei hier erwähnt: Enzyme können aus einem durchschnittlichen Köder eine regelrechte Fangmaschine machen. Auf Karpfen bezogen bedeutet dies, dass unsere Köder erst durch den Einsatz von Enzymen wirklich attraktiv werden. Mit dem heutigen Wissensstand würde ich behaupten, dass es einen absoluten Topköder ohne Enzyme kaum geben wird. Man behauptet immer, die eine Rute fängt besser, weil sie an der richtigen Stelle liegt. Bei mir ist das wohl auch der Fall. Doch liegt es oftmals an dem Köder, mit dem ich an dieser einen Rute fische.
Nicht umsonst widme ich diesem komplexen Thema in meinem neuen Buch ein eigenes Kapitel.
Christopher: In einem Gespräch hattest du bereits angedeutet, dass du in diesem Buch auch auf die spezielle Angelei an den Großkarpfengewässern in der Balkanregion und an kommerziellen Gewässern in Frankreich eingehst. Was hat es damit auf sich?
Thomas: Ehrlich gesagt zählt die Balkanregion auch für mich noch zum karpfenanglerischen Neuland. Meinen ersten Kontakt hatte ich damit nämlich erst im vergangen Jahr. Das Ganze war so spektakulär, dass es mich regelrecht angefixt hat. Allein die Natur ist dort noch sehr viel ursprünglicher und mit einer Vielfalt behaftet, von der wir in unserer Heimat nur träumen können. In einer gastfreundlichen Atmosphäre spektakuläre und gigantische Fische fangen zu dürfen, ja da kommt wirklich so richtig Urlaubsfeeling auf. Fast schon logisch, dass es nicht bei diesem einen einzigen Kontakt bleiben wird.
Ein absolutes Highlight in Watercraft 3 wird sicherlich ein Gastbeitrag über die Balkanregion sein. In diesem wird ein über viele Jahre bereits erfolgreicher Karpfenexperte über seine Erfahrung berichten. Darin erwarten den Leser neben spektakulären Fängen auch konkrete Vorgehensweisen, die ihn zu seinem Erfolg gebracht haben. Seine Ausführungen sind detailliert und mitreißend zugleich, dass es für jeden interessierten Angler ansteckend sein wird. Erfahrungen in Frankreich werden hier und da sicherlich locker eingestreut, jedoch kein Hauptthema des neuen Buches sein.
Christopher: Da hast du ja bereits einen interessanten Gastbeitrag genannt, mit welchen Themen werden deine Mitschreiber noch in diesem Buch vertreten sein?
Thomas: Im Köderteil wird es einen detaillierten Beitrag über die Eigenherstellung von Dips geben. Hierin beschreibt mein langjähriger Freund, auf welches Detail geachtet werden sollte. Außerdem wird er so ganz nebenbei einige seiner bewährtesten Attraktoren erwähnen. Letzten Endes wird jedermann mit dieser Anleitung seinen ganz persönlichen, eigenen Flüssiglockstoff herstellen können. Ein weiterer Gastartikel wird von einem Thema handeln, welches die weitaus meisten Karpfenangler interessieren dürfte. Hier lautet das Stichwort Instantfischen! In dieser Abhandlung wird der Autor über seine unvorbereiteten Ansitze berichten. Beruflich bedingt bekommt er kaum die Gelegenheit, seine Angelspots im Vorfeld zu füttern. Von daher hat er sein ganz eigenes Konzept entwickelt, um auch ohne diese Vorbereitungsstrategie überaus erfolgreich zu sein. Ich bin mir sicher, hier kann jeder etwas mitnehmen und letztendlich in seine eigene Angelei miteinbauen. Und ja, die Autoren meiner Gastbeiträge möchte ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht wirklich verraten. Ein paar Geheimnisse möchte ich mir noch für später aufbewahren.
Christopher: Was können wir thematisch darüber hinaus erwarten?
Thomas: Das Thema Montagen wird auch etwas umfangreicher vertreten sein. Hier haben sich zum Beispiel auch im Laufe der Jahre völlig andere Rigs durchgesetzt. Basierend auf einer von mir vorgenommenen Umfrage unter Karpfenanglern, bin ich auf ihre Top 10 Montagen näher eingegangen. Das heißt: Die Auswertung ihres Rankings beruht einzig und allein auf der Häufigkeit ihrer Verwendung. Aus meiner Sicht gab es hier faustdicke Überraschungen!
Auch zu diesem Thema habe ich mir die Meinung eines absoluten Fachmannes eingeholt. In seinem Gastbeitrag wird er die erfolgreichsten Endmontagen für kommerzielle Gewässer, sprich Paylakes, preisgeben. Die Berücksichtigung seiner Empfehlung können logischerweise auch an jeglichen anderen, stark frequentierten Gewässern nur klare Vorteile bringen. Hier erwartet den Leser ein Beitrag allererster Güte!
Als bekennender Futterangler werden auch zu diesem Themenbereich noch einige Zeilen mehr folgen. Neuste Kenntnisse zu Köderfarben und strategische Vorgehensweisen werden in Watercraft – Erfolgreich Karpfenangeln Teil 3 ebenso noch von mir ausführlich behandelt. Durch die hierbei geschilderten Erfahrungen ist es mir teilweise überhaupt erst gelungen, die eine oder andere mega erfolgreiche Session hinzulegen. Das waren Meilensteine und wahre Augenöffner für mich.
Christopher: Deine Bücher leben auch von den oft witzigen Stories. Ist auch „Chaos-Dieter“ wieder mit von der Partie?
Thomas: Hahaha… na klar habe ich auch etwas Lustiges parat. Zum guten Schluss wird darüber erst das vorhandene Platzangebot entscheiden.
Christopher: Herzlichen Dank für diese ersten Eindrücke zu einem Werk, auf das sich sicher jetzt schon viele da draußen sehr freuen! Ich gehöre auf jeden Fall dazu! Übrigens: Watercraft 3 dürft ihr im November, rund um den Termin der Carp & Cat Expo in Wallau erwarten. Die Teile 1 und 2 findet ihr natürlich bei uns im Shop!
Wir haben ihn endlich vor Mikrofon des Karpfenradios geholt: Thomas Talaga! Ohne Zweifel einer der erfahrensten und erfolgreichsten Karpfenangler Europas und noch dazu ein sehr angenehmer Gespärchspartner, der seine Erfahrungen gerne teilt. Christopher Paschmanns hat Thomas am Wasser besucht und heraus kam ein ganz besonders guter Podcast, hört selbst!Instanz in Sachen KarpfenThomas Talaga ist der Autor der Bücher Watercraft - Passion Karpfenangeln, Watercraft - Erfolgreich Karpfenangeln 1 und Watercraft - Erfolgreich Karpfenangeln 2. Er fischt seit 35 Jahren intensiv und außergewöhnlich erfolgreich auf Karpfen und ist Teamangler bei Korda und Mainline.Im 25. Carpzilla Karpfenradio wird Thomas von Christopher Paschmanns - dem Autor von Karpfenzeit und Wassermann // Karpfenzeit 2 interviewt. Das mehr als einstündige Gespräch geht voll in die Tiefe zu spannenden Themen:Thomas Entwicklung als AnglerWas macht seinen außergewöhnlichen Erfolg aus?Wer inspiriert ihn?Cassien - erste Schritte und FaszinationLac du Der - 20 Fische über 40 Pfund in wenigen Tagen?!Warum Stipper die besseren Karpfenangler werden könnenWie sich Thomas Angeln über die Jahre verändert und entwickelt hatWas ist das Geheimnis, worauf kommt es wirklich an?Fermentierte Mehle in Boilies verarbeiten - der ultimative Trick?Enzyme zur Außenbehandlung von Ködern - wie geht das?Wie hat Thomas es geschafft, über 35 Jahre nicht auszubrennen und das Karpfenangeln so intensiv zu leben wie eh und je?Ein Ausblick: Thomas will die Watercraft-Serie fortsetzen!Natürlich äußert sich auch Christopher zu diesen Themen und lässt dich an seinen Erfahrungen teilhaben. Ein dichter, tief gehender Podcast ist hier entstanden, der dich definitiv auch am Wasser weiterbringt und dir für viele Zusammenhänge die Augen öffnet!Übrigens, dabie ist auch ein ganz besonders interessantes Einfach besser Angeln Audiocoaching entstanden, in dem sich Thomas und Christopher über die Bedeutung von Köderfarben unterhalten! Du kannst es hier anhören: https://www.carpzilla.de/cz-plus/audiocoaching/einfach-besser-angeln-dein-audiocoaching-14-koederfarben-mit-thomas-talaga-christopher-paschmanns-12524Bücher ohne Versandkosten!Um das zu feiern und jeden, der sie noch nicht hat, zu diesem wichtigen Schritt zu bewegen, versenden wir ab sofort und für 14 Tage die Bücher von Thomas im Carpzilla-Shop VERSANDKOSTENFREI!!! Also, unbedingt zuschlagen. Hier geht's zu den Büchern:Watercraft - Erfolgreich Karpfenangeln Teil 1:https://shop.carpzilla.de/buecher/watercraft-erfolgreich-karpfenangeln-teil-1.htmlWatercraft - Erfolgreich Karpfenangeln Teil 2:https://shop.carpzilla.de/buecher/watercraft-erfolgreich-karpfenangeln-teil-2.htmlViel Spaß mit diesem Karpfenradio!
weiterlesenEine solche Chance gibt es nicht oft: Im Sommer diesen Jahres habt ihr die Möglichkeit mit drei echten Ausnahmeanglern auf Karpfen zu angeln und dabei noch richtig was zu lernen. Alle Informationen zum Korda-Workshop in Österreich gibt es hier:Stardozenten und Special GuestHauptveranstalter des Workshops in der Steiermark sind Korda Austria Teamchef Michael Friedmann und Donau-Ass Andreas Hetzmannseder. Beide fallen immer wieder durch außergewöhnliche Fänge auf: Egal ob an der großen Donau, hart beangelten Szene-Gewässern, den großen franz. Stauseen oder am Gigantica - Michael und Andi unterstreichen immer wieder, dass sie ihr Handwerk verstehen.Doch das ist längst nicht alles, die beiden Österreicher holen sich für den Workshop Verstärkung aus Deutschland! Niemand geringeres als das Szeneoriginal Björn "Brocke" Brockmann wird die beiden unterstützen. Außerdem ist Carphunter & Co. Chef Markus Rosenberger als Special Guests mit von der Partie, er wird euch vieles zum Thema Futter vermitteln.Michael Friedmann zum Workshop:"Mir ist es schon seit langem ein Anliegen meine persönliche Angelei mit anderen Anglern zu teilen und meine Erfahrungen 1:1 weiter zu geben, daher habe ich mich dazu entschieden dieses Jahr einen Workshop gemeinsam mit meinen Teamkollegen Andreas Hetzmannseder anzubieten.Schaut uns dabei über die Schultern, lernt und probiert es selber aus. Learning-by-doing ist das Motto. Und auch der Spaß wird bei diesem Event definitiv nicht zu kurz kommen! Wir freuen uns auf Eure Anmeldung!" Das wird euch gebotenDie Teilnehmerzahl für den Workshop wird auf 10 bis max. 12 Teilnehmer begrenzt sein. Inhaltlich wird folgendes behandelt: Rigs: Wie passe ich mein Rig dem jeweiligen Gewässer an?Location: Wie findet man den richtigen Spot?Futter & Futtertaktiken: Der Weg zur richtigen Strategie.Fallen stellen: Instinktiv zum KarpfenSpezielle Hakenköder: Was kann wirklich den Unterscheid machen.Technik: Punktgenaues WerfenIm Workshop enthalten ist außerdem:Verpflegung (Frühstück & Abendessen)Futter- und ÜberraschungspaketeAngelerlaubnis für ein exklusives Gewässer (mit Fischen üer 30 Kilo)Sponsoren: Korda, Mainline, Carphunter & Co. Shop & Watercraft - The Spirit of FishingTermin: Freitag, 20.7. bis Sonntag 22.7.2018 So seid ihr dabei:Die Anmeldung zum Workshop erfolgt telefonisch. Nach der Buchung wird gemeinsam eine Liste erstellt, was der Teilnehmer für den Workshop benötigt. Es besteht die Möglichkeit fehlendes Equipment vor Ort zu leihen. Alle weiteren Informationen wie Preis pro Teilnehmer gibt es ebenfalls bei telefonischer Anfrage, den Standort des Gewässers nach getätigter Buchung. Informationen und Anmeldung zum Workshop bei Michael Friedmann unter: +436649676505
weiterlesenViel öfter als man denkt entscheidet die Farbe des Hakenköders über Erfolg und Niederlage beim Angeln. Doch wenige setzen sich wirklich damit außeinander, welche Farben unter welchen Bewdingungen überzeugen und warum. In diesem inhaltsstarken Audiocoaching teilen zwei Angler und Buchautoren ihre Erfahrungen mit Dir, die voll im Thema stecken: Thomas Talaga & Christopher Paschmanns. Aus diesem EBA kannst Du nur lernen, Zusammenhänge verstehen und es wird Dir helfen, mehr aus Deiner Zeit am Wasser zu machen!Die Themen des 14. Einfach besser Angeln Audiocoachings im Überblick:Was sehen Karpfen wirklich?Warum wird die Köderfarbe bei Karpfenanglern oft eher beiläufig gewählt, ist aber bei Stipp- und Feederexperten Wettkampf-entscheidend?Woher kommt Thomas Faszination für das Thema und wohin hat sie ihn geführt?Welche Farben fangen unter welchen Bedingungen und was hat das alles mit Lichtwellen zu tun?Einfacher Ratgeber für alle Fälle: Diese Farben brauchst Du!UV-aktiv oder Blender? Die Wahrheit zu Fluo Pop Ups!Vergleich Karpfen- und Raubfischangeln - was können wir von unseren Kollegen lernen?Was die Wissenschaft zur Farbfrage sagt, Christopher hat Studien gewälzt.Pink - der UV-Hammer ist Thomas Nr. 1, wann, wieseo, wann nicht?Gelb ist das neue Weiß? Wann, wieso und wann nicht macht diese Farbe den Unterschied?Sie nennen Namen: Welche Pop Ups angeln Thomas und Christopher?Weiß: Entzauberte Wunderwaffe? Wann kommt die neutrale Farbe zum Einsatz?Verkannte Farben: Grün, Blau, Rot? Kiana Carp GOO: Bringt das wirklich was?Thomas GOO-Tipps: Wenn Du nur eine bis drei Sorten kaufen willst, diese sollten es sein!Welche anderen Additive und Bait Sprays bringen es?Du siehst, das Coaching taucht weit und tief ins Farbthema ab. Dabei ist es ein echter Ratgeber für bessere Entscheidungen und damit für mehr Fisch! Christopher besuchte Thomas für die Aufnahme am Wasser in der zweiten Aprilwoche. Es ist auch ein Karpfenradio entstanden, dass Du schon bald auf Carpzilla erwarten kannst. Weitere Audicoachings mit Thomas sind geplant!Wer sich allumfassend zum Farbthema informieren möchte, dem empfehlen wir die Bücher "Watercraft - erfolgreich Karpfenangeln Teil1" von Thomas und "WASSERMANN // Karpfenzeit 2" von Christopher.Und jetzt viel Inspiration beim Hören!
weiterlesenMichael Lechelt gehört zusammen mit seinem Bruder Marcus zu den Touren-Pionieren Deutschlands. Schon früh beangelte er Gewässer wie den Cassien oder Balaton. Zudem arbeitet er in der Abteilung Wasseruntersuchung eines Instituts für Umweltuntersuchungen und kennt sich aus mit dem Lebensraum Wasser, den wir als leidenschaftliche Karpfenangler alle besser verstehen sollten. Dieses Interview von Christopher Paschmanns wird dabei helfen!Christopher: Michael, mal ganz platt gefragt, warum ist es wichtig zu wissen, wo die Sprungschicht liegt?Michael: Nun, vor jeder Tour stellen wir uns doch Fragen: Wo genau sollen wir angeln? Wo halten sich die Fische gerade auf. Aus Erfahrung wissen wir vielleicht, unter welchen Bedingungen sich die Fische in bestimmten Gewässerabschnitten aufhalten. Jedem von uns sind diese typischen Regeln bekannt wie: Fische im Sommer am windzugewandtem Ufer, im Frühjahr im Flachwasserbereichzum Herbst hin in tieferem Wasservermeide stinkenden schwarzen Schlamm oder: suche Plateaus.Du weißt, was ich meine. Zu wissen, wo die Sprungschicht liegt und was es damit auf sich hat, hilft uns, die Logik hinter solchen Regeln zu begreifen. Und noch mehr…Christopher: Beispielsweise Plateaus, warum sollte ein Karpfen eigentlich gerade auf der Spitze eines Unterwasserberges fressen? Michael: Die Antwort auf das Warum zu vielen dieser typischen Karpfenangler-Regeln ist sehr oft in den chemisch/physikalischen Wassereigenschaften wie Wassertemperatur, Sauerstoffkonzentration oder auch dem pH-Wert zu finden. Dabei müssen wir uns zwei Zusammenhänge bewusst machen:Alle Fische haben bezüglich der verschiedenen Wassereigenschaften bestimmte „Toleranzfenster“. Beispielsweise benötigen Karpfen eine Mindestsauerstoff-konzentration von etwa 4 mg/l. Erst ab ca. 6 mg/l fühlen sie sich richtig wohl. Beim pH-Wert liegt der Toleranzbereich zwischen 6 und 10. Richtig auf Touren kommt der Stoffwechsel der Karpfen (und damit ein erhöhter Nahrungsbedarf) ab einer Wassertemperatur von etwa 16 °C. Diese Wassereigenschaften variieren innerhalb eines Wasserkörpers sowohl räumlich als auch zeitlich! Im Umkehrschluss heißt dies, wir können nicht nur die potentiellen Aufenthaltsorte der Karpfen vorhersagen, wir können auch bestimmen, in welchen Bereichen des Gewässers sie sich auf gar keinen Fall aufhalten. Was nützt uns beispielsweise die schönste Rinne oder markante Kiesbank, wenn dort kein Sauerstoff vorhanden ist oder wenn wir nachmittags in einer Lücke eines Krautfeldes auf 1,5 Metern angeln und der pH-Wert hier bei 10,5 liegt? Christopher: Ja, das ist logisch. Warum glaubst du, finden solche Zusammenhänge so wenig Beachtung bei Anglern?Michael: Einer der Hauptgründe dafür dürfte sein, dass zur Bestimmung dieser „No-Carp-Zonen“ geeignete Messgeräte nötig sind. Und diese werden bisher nur für den professionellen Einsatz hergestellt und sind somit sehr teuer. Schon lange wünsche ich mir ein Echolot, an dem sowohl eine Temperatursonde als auch eine Sauerstoffsonde angeschlossen werden könnte. Allerdings lassen sich einige dieser Bereiche mit etwas Kenntnis über den Gewässertyp bezüglich der Nährstoffsituation und einer sehr einfachen Temperaturbestimmung oft auch so vorhersagen. Christopher: Hilf uns auf die Sprünge!Michael: Von entscheidender Bedeutung ist hier der Zusammenhang zwischen der Sprungschicht und der Sauerstoffkonzentration. Bei stehenden Gewässern mit einer hohen Nährstoffkonzentration (eutrophe bzw. polytrophe Seen) ist es völlig normal, dass im Bereich unterhalb der Sprungschicht (Hypolimnion) kein oder kaum Sauerstoff vorhanden ist. Da fast alle nährstoffreichen Gewässer dieses Verhalten zeigen, ist es für uns wichtig, diesen Gewässertyp auch zu erkennen. Mit Nährstoffen sind in diesem Zusammenhang übrigens im wesentlichen Stickstoff- und Phosphorverbindungen gemeint, die Wasserpflanzen und insbesondere auch Algen als Nahrung dienen. Diese Gewässer zeichnen sich dadurch aus, dass sich hier im Sommer regelmäßig eine Algenblüte ausbildet und die Sichttiefe zeitweise sehr gering wird. Ein hohes Unterwasserpflanzenvorkommen ist ebenfalls ein Indikator für ein hohes Nährstoffvorkommen.Christopher: Gib uns doch mal ein Beispiel aus der Praxis.Michael: Ende Juni habe ich in einem See geangelt, bei dem in 6 Metern Tiefe eine Sauerstoffkonzentration von 0,2 mg/l und eine Wassertemperatur von 11,6 °C zu messen war. Die tiefsten Stellen dieses Sees liegen bei 16 Metern. Die Sprungschicht befand sich zwischen 4 und 6 Metern. Oberhalb der Sprungschicht lag die Sauerstoffkonzentration über 9 mg/l bei einer Temperatur zwischen 18 °C und 19 °C. Wer hier jetzt auf einem 6 Meter-Plateau angelt, kann genauso gut den Köder auf dem nächstgelegenen Maulwurfshügel platzieren. Eine geruhsame Nacht ist in beiden Fällen garantiert.Grund für die extremen Sauerstoffunterschiede ist die „Undurchlässigkeit“ der Sprungschicht für den Wasseraustausch zwischen Epi- und Hypolimnion. Ihr könnt Euch die Sprungschicht als eine Art doppelten Boden im Gewässer vorstellen. Jeder, der schon mal bei guten Sichtbedingungen durch die Sprungschicht getaucht ist, kann von dem unvergesslichen Erlebnis berichten, eine schlierige, wabernde und verschwommen wirkende Flüssigkeit (veränderte Lichtbrechung durch die Dichteänderung) zu durchschwimmen. Oberhalb der Sprungschicht verhält sich die Wasserschicht (Epilimnion) wie eine Ölschicht auf dem Wasser – denn warmes Wasser hat eine geringere Dichte als kaltes. Auch der stärkste Sturm kann jetzt das Oberflächenwasser nicht mehr mit dem Tiefenwasser vermischen! Eine Durchmischung des Wassers findet nur noch über der Sprungschicht statt und nur noch das Epilimnion kann über die Wasseroberfläche mit Sauerstoff angereichert werden. Die Kenntnis über die genaue Lage der Sprungschicht ist daher oftmals schon die halbe Miete zum Erfolg! Denn diese kann zu Beginn des Sommers bei nur 2 bis 3 Metern liegen. Eine meiner Regeln lautet daher: Bezüglich der Angeltiefe liegen wir immer auf der sicheren Seite, wenn wir über der Sprungschicht angeln!Christopher: Das ist schonmal eine sehr wichtige Regel, sicher deutlich wichtiger als viele der klassischen, kursierenden Karpfenangler-Wahrheiten. Doch wie verhält es sich mit der Sprungschicht im Laufe des Jahres?Michael: Diese verschiebt sich im Verlauf des Sommers in tiefere Bereiche, weil das Volumen des warmen Oberflächenwassers zunimmt. Ein Plateau, das im Frühjahr noch unterhalb der Sprungschicht lag, kann dann wie ein Eisberg aus dem Wasser über der Sprungschicht herausragen und zum superfängigen Hotspot werden. Selbst wenn es sich bei dem Gewässer um ein nährstoffarmes handelt, sollten die Köder in der Regel über der Sprungschicht abgelegt werden. Temperaturunterschiede von über 10 °C zwischen Epi- und Hypolimnion sind nicht ungewöhnlich. Als wechselwarme und wärmeliebende Tiere werden sich Karpfen derartigen Temperaturschwankungen nur im Ausnahmefall aussetzen und die Sprungschicht meiden.Christopher: Gibt es Ausnahmen von der Regel?Michael: Wie überall auch hier: keine Regel ohne Ausnahme. In sehr tiefen und nährstoffarmen Gewässern (oligotrophe, mesothrope Seen) kann die Sauerstoffkonzentration im Sommer in der Sprungschicht und im Hypolimnion höher sein als im Epilimnion. Dann können diese Bereiche manchmal sogar fängiger sein. Ebenso können tiefe Bereiche im Sommer auch in Stauseen interessant sein. Dies ist besonders der Fall, wenn der Wasserablauf des Sees an der Staumacher im unteren Bereich liegt und ständig (kaltes) Tiefenwasser abgeführt wird bei gleichzeitigem Zulauf von Flusswasser. Unter diesen Umständen wird auch das Tiefenwasser ständig mit (warmem) Frischwasser versorgt. Es entsteht weder Sauerstoffmangel noch gibt es extreme Temperaturdifferenzen. In Flüssen bildet sich aufgrund der Strömung generell keine Sprungschicht aus. Christopher: Spannend! Und wie findest du die Sprungschicht?Michael: Am einfachsten ist dies mit einem der modernen digitalen Echolote. Diese sind in der Lage, die Sprungschicht auf dem Display anzuzeigen. Allerdings bekommen wir weder Informationen über die Temperaturen noch über die Sauerstoffverhältnisse. Am genausten und sichersten ist die Bestimmung mit einer Temperatursonde, die über ein langes Kabel heruntergelassen werden kann. Diese Geräte können als Multisonden mit anderen Messgrößen wie Sauerstoffkonzentration und Wassertiefe kombiniert sein. Leider sind diese Geräte extrem teuer. Die dritte und noch dazu sehr unkomplizierte Möglichkeit ist die Verwendung des Messgerätes GTM Fish Hawk von Sänger Anaconda (für rund 160 Euro im Fachhandel). Das Nachfolgemodel des GTM 40+. Am Fish Hawk gefällt mir, dass es deutlich präziser misst und noch dazu in Meter- statt in Zweimeterschritten. Christopher: Vielen Dank Michael! Schon kommende Woche geht es weiter mit deinem Beitrag zum Einfluss des Windes auf das Verhalten unserer Lieblingsfische.Anmerkung der Redaktion: Dieser Beitrag ist die Interview-Version des Buchbeitrages „Die magische Grenze“ von Michael Lechelt in Christopher Paschmanns berühmtem Buch „Karpfenzeit“. Das Werk ist bereits in der dritten Auflage ausverkauft und erreicht Gebrauchtpreise bis fast 300 Euro. Den zweiten, deutlich ausführlicheren Teil „Wassermann - Karpfenzeit 2“ findet ihr bei uns im Shop für 34,95 Euro:https://shop.carpzilla.de/buecher/wassermann.html
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