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Deine Story / 21.10.2014

Deine Story: Spanische Weihnacht für Manuel und Patrick

Inspiriert von Mark Dörner ́s Verfilmung, „Mequinenza Gold Rush“, wollten wir gleiches wagen. Wir wollten über Weihnachten und Silvester nach Spanien an den Ebro fahren. Diese Zeilen schildern unser Abenteuer.

Blut geleckt

Wir, das sind Manuel und Patrick. Zwei leidenschaftliche Karpfenangler mit einem gewissen Hang zum Fernweh. Das heißt, dass wir für unsere Angeltrips auch gerne einmal Wegstrecken von mehr als 1500 km in Kauf nehmen. Da kam uns Mark ́s Dokumentation gerade recht - wir hatten Blut geleckt.

Ein knappes Jahr bevor es los gehen sollte, fassten wir den Entschluss, die Weihnachtstage und auch Silvester 2013/2014, sowie unser beider Geburtstage nicht wie gewohnt mit unseren Familien zu verbringen, sondern das erste Mal nach Spanien zum Fischen zu fahren.

Es sollte ein ganz besonderes Abenteuer werden, daher steckten wir auch einige Zeit in die Vorbereitung. Wobei wir mit Hilfe des zuvor genannten Films eine wirklich gute Guideline hatten. Wir buchten frühzeitig bei „Urlaub nach Mass“.

An dieser Stelle möchte ich das Team, ganz speziell Oli, lobend erwähnen. So ein herzliches Miteinander und auch die professionelle Betreuung hatten wir beide noch nicht erlebt. „PERFEKTO“!

Ein ganz besonderes Abenteuer...

Am 20.12.2013 ging es dann endlich los. Wir fuhren mit Hänger, was die Anreise von gut 1800 km nicht wirklich angenehmer machte. Entsprechende Pausen und Fahrerwechsel, als auch genügend Motivation endlich anzukommen, halfen uns, die lästigen Mautstationen und die große Distanz zu meistern. Als wir endlich angekommen waren, gab es eine kurze Einweisung im Camp, anschließend machten wir die nötigsten Besorgungen und dann hieß es Boote satteln, Tackle verladen und ab ans Wasser.

Die anvisierte Stelle fuhren wir aufgrund der stark verwachsenen Ufervegetation nicht an. Den ersten Platz fanden wir ein paar hundert Meter weiter flussabwärts. Alles aufgebaut, Fallen gestellt, kurzes Abendbrot und ab in die wohl verdiente Nachtruhe.

Gleich die erste Nacht brachte zwei Fische der 24-Pfund-Klasse. Meine ersten Worte zu Manuel waren: „Das wird easy“... Das sollte sich noch rächen! Die folgenden beiden Nachte brachten null Aktion. Daraufhin movten wir an einen Platz weiter flussaufwärts. Hier konnten wir auch nur einen einzigen Fisch in drei Tagen zum Landgang überreden.

Einen guten Biss auf die Wallerrute konnten wir leider nicht verwandeln. Außerdem machte uns zwei Tage lang der orkanartige Wind einen dicken Strich durch die Rechnung. Das Distanzfischen war absolut aussichtslos. Wir beschlossen erneut zu moven.

Auf zur Staumauer

Wir verluden ein Teil des Tackles wieder in den Anhänger, da wir die nächsten beiden Tage vom Boot aus direkt in der Nähe der Staumauer in Mequinenza fischen wollten. Nachtangeln ist dort nicht gestattet, sodass wir uns auf diese unangenehme Angelei einlassen mussten. Warum taten wir uns das eigentlich an?

Wenn man die Wassertemperaturen im Auge behielt, konnte man deutlich feststellen, dass das Wasser, was von dem sehr tiefen Oberstau einfließt, eine Erwarmung von knapp 2°C gegenüber den sonstigen Seeabschnitten mit sich brachte.

Besonders die Zander und Barsche tummelten sich direkt an der Staumauer, auch war eine deutlich höhere Fischaktivität im Wasser zu erkennen. Doch das unangenehme Angeln vom Boot aus brachte uns nur zwei Runs. Die Größe der Karpfen war im Vergleich zu den zuvor gefangen eher mager. Wir beschlossen erneut zu moven.

Die Dornen müssen weichen...

Ausgeschlafen machten wir uns daran, die Boote erneut zu satteln und einen neuen Platz zu suchen. Es ist erstaunlich, wie wenige Plätze dieses riesige Gewässer eigentlich bietet. Nach einigen Stunden der Platzsuche beschlossen wir den zu Beginn unserer Reise favorisierten Platz anzufahren und entsprechend für unsere Angelei brauchbar zu machen.

Wir mussten zuerst den einen oder anderen Schilfhalm beiseite räumen, genauso mussten einige Dornenzweige auf den Plätzen der Zelte weichen. Nun konnten wir endlich wieder alles aufbauen und wie gewohnt Fischen.

Ein Angeln mit Subfloat-Montagen war absolut notwendig. Wir fischten auf Distanzen von über 270 m und das in einem mehr oder weniger fließenden Gewässer. Das Angeln im Riba Roja Stausee ist alles andere als leicht und man muss sich einiges einfallen lassen und schnell lernen, um mit den Situationen vor Ort klar zu kommen.

Erschwerend sorgte die U23 Rudermannschaft nicht nur einmal für kapitale Abzüge aller Ruten inklusive massiver Schnurverluste. Doch wir lernten damit umzugehen und rafften uns jedes Mal wieder auf, wenn die Motivation so richtig am Boden war. 

Das kalte Wasser und regnerische Tage machten uns das Angeln nicht leicht. Wir sollten aber für unsere Hartnäckigkeit belohnt werden und erlebten fischreiche Nächte, gefolgt von einigen Bissen die wir nicht verwandeln konnten, da sich die kapitalen Fische im Holz festsetzten.

Die Krönung: 22 Kilo Ebro-Gold

Die Krönung des Abenteuers war am 02.01.2014 ein richtig kapitaler Ebro-Schuppi mit 22 kg. Für die gefangen Karpfen, besonders für den ganz großen, die gemachten Erfahrungen und das Gelernte, hat sich die Reise rückblickend vollends gelohnt. Wir sind noch mehr zusammengewachsen, konnten neue Freundschaften schließen und haben eines der größten europäischen Gewässer in der schwierigsten Jahreszeit erfolgreich befischt.

Es hat einfach Spaß gemacht und ich bin mir sicher, dass wir irgendwann nochmal wieder kommen werden.

In diesem Sinne viel Spaß am Wasser, macht das Beste daraus und Petri Heil.

Euer Patrick Illgen

 

 

 
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