Als ich vor Jahren mit dem Video-Ding anfing, sorgten Drohnenaufnahmen und Slow Motions Bilder (verlangsamte Aufnahmen) noch für großes Staunen. Ich glaube, wir haben mit Keep the Spirit (gefilmt 2013 und erstmals in Kinos ausgestrahlt in der folgenden Wintersaison, danach auf DVD) einen echten Meilenstein gesetzt, was Produktionsqualität angeht – übrigens eine Kreativleistung von Mark Dörner und Anton Braun. Mittlerweile ist eine gute Produktionsqualität bei den Brands, die Videos zu Marketingzwecken liefern, längst Standard. Die Firmen überbieten sich mit regelrecht mit krassen Bildsequenzen – krass ist längst nicht mehr krass genug. Das zieht schon noch, es wird eben gerne schön geschaut, doch seinen Reiz hat es nicht erst verloren, seit jeder da draußen eine Drohne ins Rennen schickt – und wenn auch nur, um Fische zu finden. Authentisch muss es sein, real, eben echt und aus dem Leben.
So wie du bist
Das Zeitalter des Vlog (Video Blogs) hat längst begonnen und um ehrlich zu sein, ich bin eher spät dran… Nach Jahren bei Korda, begleitet von einem Kameramann und gewöhnt an die hochwertigen, aber auch teuren und aufwändigen Produktionen, habe ich da fast den Anschluss verpasst. Dabei war ich schon immer fasziniert von guten Vlogs. Warum? Dazu gleich, erstmal zur Definition: Was ist da gut?
Guter Vlog?
Das ist Geschmackssache! Doch meines Erachtens nach ist ein Vlog dann gut, wenn er den Zuschauer mitnimmt, ihn einbezieht und das Geschehen so dokumentiert, dass der Betrachter sich einfühlen kann. Dabei sollte das Format realistisch sein, nicht aufgesetzt, eben authentisch. Und um das zu erzielen, sollte es persönlich sein, etwas von dem Menschen preisgeben, der sich da selber filmt. Hinzu kommen technische Elemente in der Art des Filmens und natürlich später im Schnitt, die – zusammen mit Musikauswahl & Co. – Flow in den Vlog bringen. Jedenfalls: Ein Vlog ist eine Möglichkeit, das echte Leben zu zeigen. Ein guter Vlog schafft das für den Moment, den er abbildet. Und genau das beantwortet auch meine Warum-Frage von oben – das ist es, was mich am Vlogging fasziniert!
Selbstverwirklichung
Für mich ist es mittlerweile ein Stück weit Selbstverwirklichung am Wasser, mein Angeln selbst zu dokumentieren. Die Betonung liegt auf MEIN: Denn heute läuft es so, dass ich eine Session mache, die mich interessiert und inspiriert und diese mit der Kamera begleite. Damals war das anders: Für Korda musste der Kosten- Nutzenaufwand stimmen, der Mehrwert fürs Marketing passen. Ich habe auch diese Videoarbeit für Masterclass & Co sehr gemocht, mich aber nicht immer in Angelsituationen wiedergefunden, die ich mir auch privat ausgesucht hätte.
Die Anfänge
Den Anfang machte bei mir der WASSERMANN VLOG, eher aus der Not geboren. Denn 2020 konnte ich aufgrund der Pandemie meine eigentlichen Pläne nicht verwirklichen, nahm mir ein lokales Ziel vor und begann einfach damit, es zu dokumentieren. Entstanden ist eine 15teilige Serie bei CARPZILLA+ in deren Zentrum die Jagd auf einen Fünfziger im Torfstich steht. Im Dezember 2020 brach ich dann mit meiner Familie im Camper Van Cato auf. Das Ziel: Viele Monate im Süden, für die Familie, mit angeln, fürs Erlebnis und Abenteuer. Ich wusste nicht, was in Sachen Content draus werden sollte, also hielt ich einfach drauf, mal vloggig, mal geplant. Und es entstand der VAN-LOG, ebenfalls für CZ+. Mittlerweile sind es bereits 18 Folgen von je über 20 Minuten, vier sind bereits online.
Paschmanns Plan
Beide Formate sind aber im Grunde keine echten Vlogs, denn zu dem vor Ort eingefilmten gibt es ein Erzähler-Setting, um den Kontext für alles zu liefern und die Teile zusammenzuführen. Ich mag das, es passt zu einem Portal wie CZ+, dem man sich mit Zeit widmet. Einen echten Vlog zu machen, der aber wirklich voll vor Ort entsteht und jede Wendung, jedes Erlebnis direkt mitnimmt, war der nächste Schritt. Und dieses Format ist jetzt am Start mit Paschmanns Plan, zu sehen alle 14 Tage auf dem Fangkraft-Youtube-Kanal. Oder direkt hier:
So vlogge ich
Häufig werde ich gefragt, wie genau ich mein Angeln so selbst dokumentiere. Was ist da technisch wirklich nötig? Nun, ganz ehrlich? Wenn die Story passt und das ganze einen Flow bekommt, dann braucht man im Grunde nicht mehr als ein gutes Smartphone oder die großartige GoPro 9 (dank des Displays auch vorne kann man sich selbst beim Vloggen sehen und so das Bild besser einrichten, auf Belichtung achten). Meine Vlogs entstehen aktuell mit drei technischen Geräten: eine Canon 6D MKII (Klappdisplay! Riesen Vorteil!), eine GoPro 9, eine Mavic Air Drohne (da unbedingt die neue Version nehmen…). Für die Canon habe ich ein Rohde-Mikro für den Blitzschuh. Zum Vloggen verwende ich hauptsächlich ein 24-70mm Objektiv mit Bildstabilisierung, durchgehender 4er Blende und ND-Filter, um dauerhaft in Blende 4 filmen zu können und über den Filter die Helligkeit mitzusteuern. Weitere Objektive nutze ich, um andere Bilder einzufangen. Dank eines Sets Objektivringe kann ich einen hochwertigen ND Filter für alle Objektive einsetzen. Für eine längere Session brauchst du dann nur noch reichlich Akkus, externe Batterien zum Laden und Bock! Ach ja, und Muße zum Schneiden, denn du kannst noch so gut und viel filmen, ohne einen guten Cut wird kein Vlog draus.
Genau darum beende ich diesen Beitrag auch mit einem ganz großen Dankeschön an die beiden Jungs, die sich um mein Material kümmern: Marco Lückenhaus (Paschmanns Plan) und Kai Thiry (VAN-LOG und WASSERMANN VLOG). Danke!
Fragen zum Vloggen? Der Ausrüstung? Anregungen? Schreibe mir gerne eine Nachricht bei Instagram!
Bis zum nächsten Mal,
Christopher Paschmanns










Wäre das Selbstmachen von Hakenködern eine anerkannte Wissenschaft, Daniel Brünkmans wäre der führende Professor! Er hat mehr als nur eine Passion für äußerst fängige, selbst gemachte Hookbaits - ob Wafter, Pop Ups oder Halb-und-Halb-Köder. Und an seinen langjährigen Erfahrungen zu echten Attraktoren lässt er uns in diesem Gespräch teilhaben!Christopher Paschmanns quetscht den Korda und Mainline Teamer Daniel Brünkmans in diesem EBA so richtig aus zu allen relevanten Themen rund ums Selbstrollen von Hookbaits: Wie macht man Wafter? Wie sorgt man für Härte oder besseres Auswaschen? Wann bringen es die hammerattraktiven Köder, wann nicht? Wo bezieht man Zutaten?Die wichtigesten Fragen und Antworten für viele Hörer beziehen sich aber ganz bestimmt auf solche Zutaten, die echte Attraktion versprechen: Rinderleberextrakt, Buttersäure, Taumatin und NHDC, CSL und Flavors aller Art. Was bringt Dir wirklich Bisse? In diesem Audiocoaching erfährst Du es!Und hier, wie im Coaching versprochen, zwei der top Hakenköder-Rezepte vom Meister Daniel Brünkmans zum Nachmachen:ScoCho-Pepper Wafter:2 Teile Plolaris PopUp Mix + 1 1/4 Teile Mainline Cell Base Mix (Volumenanteile)1 Ei3 g Egg Albumin1 TL Farbe Fluoro Gold von CCMoore3 g Rohfasern von Nature Baits5 ml Scopex von MTC Baits5 ml Chocomalt von Rod Hutchinson4 ml H.A.H.L Winter Dream von Rod Hutchinson1 Messerspitze Thaumatin von Med Herbs2 ml NHDC von Rod Hutchinson5 ml Liquid Liver von Rod Hutchinson10 g Feedstim XP Pulver von CCMoore10 g Robin Orange von Haith's10 g Rinderleberextrakt von Selfmade Baits5 Tropfen Buttersäure20 Tropfen Black Pepper Oil von NutrabaitsSweet-Liver Wafter:2 Teile Plolaris PopUp Mix + 1 1/4 Teile Mainline Cell Base Mix (Volumenanteile)1 Ei3 g Egg Albumin1 TL Farbe Weiß von Mainline3 g Rohfasern von Nature Baits10 ml Chocomalt von Rod Hutchinson5 Tropfen Buttersäure5 ml Liquid Betain von Rod Hutchinson10 ml Liquid Liver von Rod Hutchinson1 Messerspitze Thaumatin von Med Herbs5 ml NHDC von Rod Hutchinson10 ml Tigernusssirup10 g Rinderleberextrakt von Selfmade BaitsÜbrigens erwartet Dich schon sehr bald ein weiteres EBA mit Paschi und Brünke, dann geht es darum, wie Du fertige Köder aus der Tüte noch attraktiver machst - nicht verpassen!
weiterlesen
Fünf Monate im Van, mit der Family - und so gut wie immer am Wasser? Diesen Traum von Freiheit trotz Lockdown machte sich Christopher Paschmanns im vergangenen Winter wahr! Welche Hürden er mit seiner Familie nehmen musste und wie krass es beim ersten Stopp in Frankreich bereits abging - in diesem ersten von mindestens 14 LOGs erfährst du es!
weiterlesen
Nicht jeder hat Zeit oder Lust, sich seine Hakenköder selbst zu machen. Doch wir gehen mal einfach davon aus, dass es wirklich jeden interessiert, wie man aus dem Fertigköder aus Dose oder Tüte deutlich mehr rausholt! In diesem Audiocoaching gehen Daniel Brünkmans und Christopher Paschmanns genau darauf ein. Wie gibst Du Ködern den Boost? Wir kennen die einfachen Instant-Tricks!Dips kennt jeder, doch wer benutzt sie wirklich und was bringen die duftenden oder stinkenden Flüssigkeiten? Brünke und Paschi haben bessere Tricks auf Lager, um dem Hakenköder oder auch Beifutter das gewisse Etwas zu verpassen. Oft sind die Mittelchen der Experten auch noch günstiger als teure Dips - vor allem aber viel wirkungsvoller. Attraktoren sind nur ein Thema dieses Coachings zu Ködern. Also, viel Spaß mit dem 17. EBA!
weiterlesen
Im vorausgegangenen Blog habe ich es bereits angekündigt: Diesmal wird es technisch und taktisch! Passt ja zum Winterangeln – und erst recht zu kommerziellen Gewässern im Winter… Und warum der ewige Kompromiss? Nun, weil ich beim Angeln im Grunde nie so kann, wie ich eigentlich möchte…Völlig überdimensioniertDafür ist die Angelei am Rainbow Lake ein gutes Beispiel. Diesen vielleicht berühmtesten Paylake kennt wohl jeder, oder? Knapp beschrieben: Etwa 40 Hektar groß, voll mit Inseln, von Gräben durchzogen und eher ein gefluteter Nadelwald als ein See. Holz ist hier unter Wasser kein seltener Hotspot, sondern fast allgegenwärtig. Ach ja, fast vergessen: In diesem See schwimmen wahrscheinlich mehr Karpfen jenseits der 25 Kilo als in den meisten Bundesländern Deutschlands. Mit diesen Umständen geht einher, dass man um solide Komponenten nicht rumkommt: geflochtene Hauptschnur, dicke monofile Schlagschnur, dickes, abriebfestes Vorfachmaterial, große, starke Haken, schwere Bleie und Subfloat Montagen. Dazu gibt’s dann echtes „Hook and hold-Angeln“. Nicht die feine englische Art… Und ich weiß sicher, dass diese grobe Herangehensweise Fische kostet. Genau das meine ich mit Kompromiss: Ja, würde man die Sache dort feiner angehen, wären ganz sicher mehr gehakte Fische drin. Doch ohne die grobe Materialschlacht würde man sie selten sicher in die Maschen bekommen. Got it?Überall ähnlichWas sich am Beispiel des Rainbows so gut beschreiben lässt, trifft auf fast alle Gewässer und sogar Angelarten zu. Selbst beim Fliegenfischen würde das feinere Vorfach die Bissfrequenz erhöhen, genauso aber auch die Verlustrate. Auch der Cassien ist da ein gutes Beispielgewässer: Steine, abgerissene Montagen am Grund, dazu viel Holz. Ohne Schlagschnur und robuste Rigs geht es an nur sehr wenigen Stellen mit reinem Gewissen. Doch die machen im oft sehr klaren Wasser wirklich keine gute Figur… Ich glaube, mehr Beispiele sind gar nicht nötig.Rainbow im WinterAm Rainbow ist das Wasser trüb, die hohe Fischdichte und schiere Größe der Karpfen sorgt für ordentlich Konkurrenzdruck unter den einzelnen Tieren, wenn es um Angelfutter geht. Das mischt die Karten etwas neu. Und ich weiß aus der Erfahrung von Freunden, die das Ausnahmegewässer im Sommer beangelten, dass die grobe Kelle den Fischen dann wenig auszumachen scheint. Selbst habe ich den See zweimal im Winter beangelt. Und da war es nicht sonderlich vertrauenserweckend, ein 10-Unzen-Blei an einer groben Subfloat Montage im eisigen Wasser als Falle zu drapieren. Anders formuliert: Meine Wunschvorstellung war, sehr kurze Rigs aus unauffälliger Mono oder aus Fluorocarbon mit an dezenten 3-Unzen-Inline Bleien einzusetzen. Tatsächlich konnte ich es fast genau so beim ersten Trip an einem Spot machen, der nach guter Erkundung tatsächlich keine Hindernisse aufwies und direkt am Ufer lag. Und dieser Spot brachte dann sogar drei von sieben Fischen dieser Session (auf zwei Angler). Im Vergleich zu den anderen, offensichtlicheren Hotspots also ein gutes Ergebnis. Lag das nun an der Tatsache, dass dort sonst selten ein Köder liegt? Oder an der feineren Präsentation?Einfach liegen lassenBei den anderen Ruten mussten wir damals gröber vorgehen. Und ein Trick, der uns in vielerlei Hinsicht als hilfreich erschien, war es, die Rigs einfach lange liegen zu lassen. Ich nutzte Subfloat Montagen mit dünnen Ästen vorm Vorfach auf der Schlagschnur – wie in Karpfenzeit 1 beschrieben – da ich der Meinung war, dass die Fische dieses Sees kein Problem damit haben, wenn sie beim Fressen einen Ast berühren, auf Schnüre hingegen würden sie empfindlich reagieren. Und bei Subfloat Rigs ragt die Schnur eben steil zur Oberfläche. Zurück zur Taktik: Einen Köder nach dem Auslegen länger als die übliche Nacht liegen zu lassen, bietet verschiedene Vorteile. Zunächst mal stören wir das Areal nicht, da wir seltener mit dem Boot hineinfahren. Auch wird sich Sediment über das Rig (ja, auch den Köder) legen, es fällt weniger auf, sieht älter aus, weckt – so die Hoffnung – weniger Misstrauen. Wichtig dabei ist, dass der Köder zur Taktik passt. Mit einem Pellet klappt das nicht. Tigernüsse erschienen uns im Februar dafür als ideal. Übrigens biss der größte Fisch dieses Trips auf genau so ein Nuss-Rig, das bereits seit vier Tagen in einer ruhigen Bucht ausharrte. Ich hatte nur einige wenige Nüsse dazu gefüttert. Mein langjähriger Freund und damaliger Angelpartner Hauke Kleinen und ich teilten uns den Fisch – wie alle dieser Tour – als gemeinsamen Fang. Aber das ist mal einen anderen Blog wert…KontrastprogrammJetzt habe ich viele Zeilen zum Rainbow geschrieben, dabei wollte ich eigentlich auch auf die Situation an einem Big Fish-Gewässer eingehen, an dem im Winter Freiwasserangeln möglich ist: dem Iles3 in Frankreich, den ich zum „sicheren“ Einstieg in meinen aktuellen Roadtrip mit Familie als erstes Gewässer im Dezember 2021 anfuhr. Dann packe ich das und mehr einfach in den nächsten Blog - bis dahin!CP
weiterlesen