OK, OK, ich gebe es ja zu! Zwischen 8 und 10 gibt’s eine 9 und in meinem 9. Blog ging es nicht gerade um Rigs, sondern darum, wie und warum ich vlogge – also mein Angeln mit der Videokamera selbst dokumentiere. Einigen wir uns doch einfach darauf, dass ich hier immer wieder und zu gegebenem Anlass auch einen Rig Talk einstreue, OK? Um mein bestes Stiff Rig soll es heute gehen!
Ungeschlagen
Stiff Rigs sind bei mir schon lange ganz vorne mit dabei. Sie verwickeln sich nicht, sie resetten sich am Grund, falls eine Köderaufnahme mal doch nicht in einem gehakten Fisch endet oder wenn sich Weißfische am Rig zu schaffen machen. Sie sind resistent bei Krebs & Co. Und sie können echte Waffen bei schwierig zu hakenden Fischen sein. Denn so ein sperriges Vorfach ist – einmal aufgenommen – gar nicht mal so leicht wieder auszublasen. Das sagt die Theorie und Logik, das beweisen Unterwasseraufnahmen und Beobachtungen.
So mache ich das
Lange habe ich Stiffs aus Mono oder Fluorocarbon mit weichem Haar gefischt, das Haar aus Braid dazu einfach unter die Wicklungen des knotenlosen Knotens gelegt, um es zu fixieren. Dann wurde das IQ-D Rig populär: Das IQ-D von Mr. Korda Danny Fairbrass war ein Trendsetter und wurde wahrscheinlich millionenfach nachgebunden. Top: Der Köder an einem Ring oder Wirbel befestigt an einem D aus Fluorocarbon über dem Hakenschenkel ist schön vom Haken getrennt. Der freie Haken findet gut Halt im Maul. Verwicklungen von Vorfach oder Haar, Fehlanzeige! Eigentlich doch genial, diese Eigenschaft mit denen eines Stiff Rigs zu verbinden, oder? Fand ich auch, habe mir dann aber am IQ D den Wolf gebunden. Also nicht, dass ich das nicht binden könnte. Ein-, zweimal gemacht und der Whipping Knoten geht leicht von der Hand. Doch es nervt mich einfach irgendwie und kostet viel Überschnitt an Vorfachmaterial. Mittlerweile mache ich es mir da ganz einfach, abgeguckt bei meinem geliebten Chod Rigs: Ich binde einen No Knot mit 6 Wicklungen und führe das überstehende Ende von oben zurück durchs Öhr, um es dann anzuflämmen und ein schickes D zu kreieren. Natürlich fädele ich vorher einen Micro Rig Ring Swivel auf und um das D zu verlängern, weiter in Richtung Hakenbogen zu bekommen, fixiere ich es dort mit einem Hook Bead. Diese kleine feste Perle fädele ich zuerst auf das überstehende „Haar“, dann über die Hakenspitze – fertig.
Coming soon…
Für dieses Rig eignen sich viele Hakenformen, der dafür typische Kurv Shank, ein Wide Gape oder Long Shank – aber meines Erachtens nach vor allem ein Choddy. Denn der hat ein sehr weites Gap und ein nach außen gebogenes Öhr. Sogar einen eher kleinen 6er Choddy kann ich darum super an steifem Fluorocarbon einsetzen. So, und wenn mir nicht schon wieder thematisch was dazwischen kommt, dann geht es im 11. Blog mit der Rig-Sache weiter. Denn ich will hier unbedingt noch diese eine, so einfache Standard-Montage vorstellen, der ich wirklich mehr vertraue als jedem anderen, noch so komplizierten Vorfach dieser Welt…
Wer jetzt schon unbedingt mehr zum Thema Rigs aufsaugen möchte, unbedingt bei Carpzilla+ vorbeischauen, in der Serie „Mein Immerdrauf“ stellen viele bekannte Angler ihre Topmontagen vor:
https://www.carpzilla.de/cz-plus/reportagen/mein-immerdrauf
Bis zum nächsten Mal,
Christopher Paschmanns













Wäre das Selbstmachen von Hakenködern eine anerkannte Wissenschaft, Daniel Brünkmans wäre der führende Professor! Er hat mehr als nur eine Passion für äußerst fängige, selbst gemachte Hookbaits - ob Wafter, Pop Ups oder Halb-und-Halb-Köder. Und an seinen langjährigen Erfahrungen zu echten Attraktoren lässt er uns in diesem Gespräch teilhaben!Christopher Paschmanns quetscht den Korda und Mainline Teamer Daniel Brünkmans in diesem EBA so richtig aus zu allen relevanten Themen rund ums Selbstrollen von Hookbaits: Wie macht man Wafter? Wie sorgt man für Härte oder besseres Auswaschen? Wann bringen es die hammerattraktiven Köder, wann nicht? Wo bezieht man Zutaten?Die wichtigesten Fragen und Antworten für viele Hörer beziehen sich aber ganz bestimmt auf solche Zutaten, die echte Attraktion versprechen: Rinderleberextrakt, Buttersäure, Taumatin und NHDC, CSL und Flavors aller Art. Was bringt Dir wirklich Bisse? In diesem Audiocoaching erfährst Du es!Und hier, wie im Coaching versprochen, zwei der top Hakenköder-Rezepte vom Meister Daniel Brünkmans zum Nachmachen:ScoCho-Pepper Wafter:2 Teile Plolaris PopUp Mix + 1 1/4 Teile Mainline Cell Base Mix (Volumenanteile)1 Ei3 g Egg Albumin1 TL Farbe Fluoro Gold von CCMoore3 g Rohfasern von Nature Baits5 ml Scopex von MTC Baits5 ml Chocomalt von Rod Hutchinson4 ml H.A.H.L Winter Dream von Rod Hutchinson1 Messerspitze Thaumatin von Med Herbs2 ml NHDC von Rod Hutchinson5 ml Liquid Liver von Rod Hutchinson10 g Feedstim XP Pulver von CCMoore10 g Robin Orange von Haith's10 g Rinderleberextrakt von Selfmade Baits5 Tropfen Buttersäure20 Tropfen Black Pepper Oil von NutrabaitsSweet-Liver Wafter:2 Teile Plolaris PopUp Mix + 1 1/4 Teile Mainline Cell Base Mix (Volumenanteile)1 Ei3 g Egg Albumin1 TL Farbe Weiß von Mainline3 g Rohfasern von Nature Baits10 ml Chocomalt von Rod Hutchinson5 Tropfen Buttersäure5 ml Liquid Betain von Rod Hutchinson10 ml Liquid Liver von Rod Hutchinson1 Messerspitze Thaumatin von Med Herbs5 ml NHDC von Rod Hutchinson10 ml Tigernusssirup10 g Rinderleberextrakt von Selfmade BaitsÜbrigens erwartet Dich schon sehr bald ein weiteres EBA mit Paschi und Brünke, dann geht es darum, wie Du fertige Köder aus der Tüte noch attraktiver machst - nicht verpassen!
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Fünf Monate im Van, mit der Family - und so gut wie immer am Wasser? Diesen Traum von Freiheit trotz Lockdown machte sich Christopher Paschmanns im vergangenen Winter wahr! Welche Hürden er mit seiner Familie nehmen musste und wie krass es beim ersten Stopp in Frankreich bereits abging - in diesem ersten von mindestens 14 LOGs erfährst du es!
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Nicht jeder hat Zeit oder Lust, sich seine Hakenköder selbst zu machen. Doch wir gehen mal einfach davon aus, dass es wirklich jeden interessiert, wie man aus dem Fertigköder aus Dose oder Tüte deutlich mehr rausholt! In diesem Audiocoaching gehen Daniel Brünkmans und Christopher Paschmanns genau darauf ein. Wie gibst Du Ködern den Boost? Wir kennen die einfachen Instant-Tricks!Dips kennt jeder, doch wer benutzt sie wirklich und was bringen die duftenden oder stinkenden Flüssigkeiten? Brünke und Paschi haben bessere Tricks auf Lager, um dem Hakenköder oder auch Beifutter das gewisse Etwas zu verpassen. Oft sind die Mittelchen der Experten auch noch günstiger als teure Dips - vor allem aber viel wirkungsvoller. Attraktoren sind nur ein Thema dieses Coachings zu Ködern. Also, viel Spaß mit dem 17. EBA!
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Im vorausgegangenen Blog habe ich es bereits angekündigt: Diesmal wird es technisch und taktisch! Passt ja zum Winterangeln – und erst recht zu kommerziellen Gewässern im Winter… Und warum der ewige Kompromiss? Nun, weil ich beim Angeln im Grunde nie so kann, wie ich eigentlich möchte…Völlig überdimensioniertDafür ist die Angelei am Rainbow Lake ein gutes Beispiel. Diesen vielleicht berühmtesten Paylake kennt wohl jeder, oder? Knapp beschrieben: Etwa 40 Hektar groß, voll mit Inseln, von Gräben durchzogen und eher ein gefluteter Nadelwald als ein See. Holz ist hier unter Wasser kein seltener Hotspot, sondern fast allgegenwärtig. Ach ja, fast vergessen: In diesem See schwimmen wahrscheinlich mehr Karpfen jenseits der 25 Kilo als in den meisten Bundesländern Deutschlands. Mit diesen Umständen geht einher, dass man um solide Komponenten nicht rumkommt: geflochtene Hauptschnur, dicke monofile Schlagschnur, dickes, abriebfestes Vorfachmaterial, große, starke Haken, schwere Bleie und Subfloat Montagen. Dazu gibt’s dann echtes „Hook and hold-Angeln“. Nicht die feine englische Art… Und ich weiß sicher, dass diese grobe Herangehensweise Fische kostet. Genau das meine ich mit Kompromiss: Ja, würde man die Sache dort feiner angehen, wären ganz sicher mehr gehakte Fische drin. Doch ohne die grobe Materialschlacht würde man sie selten sicher in die Maschen bekommen. Got it?Überall ähnlichWas sich am Beispiel des Rainbows so gut beschreiben lässt, trifft auf fast alle Gewässer und sogar Angelarten zu. Selbst beim Fliegenfischen würde das feinere Vorfach die Bissfrequenz erhöhen, genauso aber auch die Verlustrate. Auch der Cassien ist da ein gutes Beispielgewässer: Steine, abgerissene Montagen am Grund, dazu viel Holz. Ohne Schlagschnur und robuste Rigs geht es an nur sehr wenigen Stellen mit reinem Gewissen. Doch die machen im oft sehr klaren Wasser wirklich keine gute Figur… Ich glaube, mehr Beispiele sind gar nicht nötig.Rainbow im WinterAm Rainbow ist das Wasser trüb, die hohe Fischdichte und schiere Größe der Karpfen sorgt für ordentlich Konkurrenzdruck unter den einzelnen Tieren, wenn es um Angelfutter geht. Das mischt die Karten etwas neu. Und ich weiß aus der Erfahrung von Freunden, die das Ausnahmegewässer im Sommer beangelten, dass die grobe Kelle den Fischen dann wenig auszumachen scheint. Selbst habe ich den See zweimal im Winter beangelt. Und da war es nicht sonderlich vertrauenserweckend, ein 10-Unzen-Blei an einer groben Subfloat Montage im eisigen Wasser als Falle zu drapieren. Anders formuliert: Meine Wunschvorstellung war, sehr kurze Rigs aus unauffälliger Mono oder aus Fluorocarbon mit an dezenten 3-Unzen-Inline Bleien einzusetzen. Tatsächlich konnte ich es fast genau so beim ersten Trip an einem Spot machen, der nach guter Erkundung tatsächlich keine Hindernisse aufwies und direkt am Ufer lag. Und dieser Spot brachte dann sogar drei von sieben Fischen dieser Session (auf zwei Angler). Im Vergleich zu den anderen, offensichtlicheren Hotspots also ein gutes Ergebnis. Lag das nun an der Tatsache, dass dort sonst selten ein Köder liegt? Oder an der feineren Präsentation?Einfach liegen lassenBei den anderen Ruten mussten wir damals gröber vorgehen. Und ein Trick, der uns in vielerlei Hinsicht als hilfreich erschien, war es, die Rigs einfach lange liegen zu lassen. Ich nutzte Subfloat Montagen mit dünnen Ästen vorm Vorfach auf der Schlagschnur – wie in Karpfenzeit 1 beschrieben – da ich der Meinung war, dass die Fische dieses Sees kein Problem damit haben, wenn sie beim Fressen einen Ast berühren, auf Schnüre hingegen würden sie empfindlich reagieren. Und bei Subfloat Rigs ragt die Schnur eben steil zur Oberfläche. Zurück zur Taktik: Einen Köder nach dem Auslegen länger als die übliche Nacht liegen zu lassen, bietet verschiedene Vorteile. Zunächst mal stören wir das Areal nicht, da wir seltener mit dem Boot hineinfahren. Auch wird sich Sediment über das Rig (ja, auch den Köder) legen, es fällt weniger auf, sieht älter aus, weckt – so die Hoffnung – weniger Misstrauen. Wichtig dabei ist, dass der Köder zur Taktik passt. Mit einem Pellet klappt das nicht. Tigernüsse erschienen uns im Februar dafür als ideal. Übrigens biss der größte Fisch dieses Trips auf genau so ein Nuss-Rig, das bereits seit vier Tagen in einer ruhigen Bucht ausharrte. Ich hatte nur einige wenige Nüsse dazu gefüttert. Mein langjähriger Freund und damaliger Angelpartner Hauke Kleinen und ich teilten uns den Fisch – wie alle dieser Tour – als gemeinsamen Fang. Aber das ist mal einen anderen Blog wert…KontrastprogrammJetzt habe ich viele Zeilen zum Rainbow geschrieben, dabei wollte ich eigentlich auch auf die Situation an einem Big Fish-Gewässer eingehen, an dem im Winter Freiwasserangeln möglich ist: dem Iles3 in Frankreich, den ich zum „sicheren“ Einstieg in meinen aktuellen Roadtrip mit Familie als erstes Gewässer im Dezember 2021 anfuhr. Dann packe ich das und mehr einfach in den nächsten Blog - bis dahin!CP
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