Catch and Clean Day – Was ist das überhaupt?
Niclas und Kai – die Jungs hinter Catch & Clean
Die Entwicklung von Catch & Clean Day – mittlerweile über die Landesgrenze hinweg
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Heute für euch: Oliver Langwalds Sicht der Dinge zum Thema "Nachhaltigkeit beim Karpfenangeln". Zwei Worte, die eigentlich im gleichen Atemzug fallen sollten. Aber tun wir wirklich alles uns Mögliche, um die von uns so oft gerühmte Natur zu schützen? Nope, da gibt es Ausbaubedarf! Oliver verrät uns, was seiner Ansicht nach möglich ist. Wir werden immer mehr mit dem Thema Umweltschutz konfrontiert und genau dieses Thema sollten wir Angler sehr ernst nehmen, denn die Natur ist Hauptbestandteil unserer Leidenschaft. Zwar ist auch mir bewusst, dass Nachhaltigkeit und Karpfenangeln nicht immer Hand in Hand gehen, trotzdem – oder genau deshalb – habe ich mir die Frage gestellt, welche Maßnahmen jeder von uns treffen kann, um die Karpfenangelei nachhaltiger zu gestalten. Im Folgenden findet ihr neun Tipps, wie ihr eure Angelei mehr auf diesen Aspekt hin auslegen könnt. 1. Terminal Tackle weiterverwendenEinige von euch werden bereits gebrauchtes Endtackle wiederverwenden. Jedoch kenne ich viele Kollegen, die komplette Rigs etc. entsorgen. Das muss nicht sein! Anti-Tangle Sleeves, Tubes, Wirbel, Putty, Sinker, Kicker, etc. können getrost wiederverwendet werden. Das schont auch den Geldbeutel und sorgt immer wieder für ein wenig Nachschub in der Tacklebox. 2. Das Multi RigNatürlich wird das Multi Rig nicht in allen Situationen die richtige Wahl sein, es ist jedoch sehr nachhaltig. Wer Haken schärft, kennt das Problem: Nach fast jedem Fisch ist der Haken stumpf oder verbogen. Mit dem Multi Rig ist schnell ein neuer Haken eingeschlauft, ohne ein komplettes neues Rig verwenden zu müssen.Dies spart nicht nur Material, sondern auch Zeit.Tipp: Das Ganze kann auch als Multi-Kombi Rig gebunden werden, wenn die Situation steife Vorfächer verlangt.3. Lebensmittel beim AngelnHier besteht mal richtig Handlungsmöglichkeit! Auch das Essen, bzw. die Lebensmittel, die wir verzehren spielen eine große Rolle, um gegen den Klimawandel anzukämpfen. Dies gilt natürlich nicht nur beim Angeln, sondern auch im Alltag.Ich habe diesen Punkt explizit aufgeführt, da viele (und da zähle ich mich selbst auch dazu) sich am Wasser anders ernähren und somit im Supermarkt entsprechend andere Produkte kaufen als im Alltag. Dennoch kann auch bei der Verpflegung am Wasser darauf geachtet werden, was und wie viel man kauft. Gerade bei verderblichen Lebensmitteln empfiehlt es sich, genau vorzuplanen. Des Weiteren kann man mittlerweile ohne große Umstände auf überflüssige Plastikverpackungen verzichten. Wiederverwendbare Boxen von zuhause bringen zudem den netten Nebeneffekt mit sich, dass man – sofern man ein wenig auf Ordnung steht – immer alles im gleichen „System“ packen kann.Was viele von uns auch gar nicht auf dem Schirm haben, ist die Möglichkeit, wenn man schonmal im Ausland ist, regionale Lebensmittel vor Ort zu kaufen. Dies schlägt sich dann nicht nur in der Klimabilanz nieder, sondern bereichert den eigenen Speiseplan auch erheblich. 4. Kürzere Strecken mit alternativen VerkehrsmittelnBei manchen von euch ist vielleicht sogar das Hausgewässer in der unmittelbaren Nähe. Anstatt mit dem Auto zu fahren, schnappt euch doch einfach mal das Fahrrad oder den E-Scooter und leichtes Gepäck. Eine CO2-sparende Möglichkeit ist auch, mit Bus und Bahn zu fahren (da kann man meistens auch einen Trolley mitnehmen), wenn die Verkehrsanbindung es zulässt – Probiert es mal aus!5. Lokale Abenteuer erlebenJa, auch ich liebe die Abenteuer in einem fremden Land, unendliche Weiten, etc. etc. Dennoch muss es mich nicht in jedem Urlaub in die Ferne treiben. Oft sind lokale Gewässer auch sehr interessant und können ebenfalls eine Herausforderung/Abenteuer darstellen. Wer dennoch nicht darauf verzichten möchte, kann sich den nächsten Punkt etwas genauer anschauen.6. CO2-AusgleichBei großen Touren und weiten Strecken ist es nicht nur sinnvoll, sondern auch echt cool, seine CO2-Emissionen im Nachhinein auszugleichen. Im Internet findet ihr einige Seiten, auf denen die vollständigen CO2-Emissionen eurer Reise berechnet und anschließend durch eine Spende ausgeglichen werden können. So könnt ihr nicht nur euer Gewissen beruhigen, sondern auch euren ökologischen Fußabdruck etwas aufpäppeln.7. Überlegter Tackle kaufen / Altes Tackle verkaufenIch weiß, dieser Tipp gestaltet sich manchmal etwas schwer. Aber manchmal hilft es wirklich enorm darüber nachzudenken, welche Produkte man wirklich für seine Angelei benötigt, damit diese nicht unnötig im Keller verstauben. Außerdem ist es oft sinnvoll, Tackle, das nicht mehr benötigt wird, wieder zu verkaufen. Ein anderer Angler freut sich sicherlich darüber und man selbst kann noch ein wenig Kasse nebenbei machen.8. Abfall beseitigenEigentlich sollte dies für jeden klar sein, dennoch sehe ich regelmäßig Müll an den Angelplätzen. Nehmt bitte den Müll beim Angeln mit (auch wenn er nicht von euch ist) und entsorgt ihn sachgemäß! Um schnell ein Beispiel aufzubringen: Eine Plastikflasche benötigt bis zu 1.000 Jahre, bis sie zersetzt ist… Wem das Aufheben von fremdem Müll zu eklig ist: Eine Müllzange kostet nicht die Welt und nimmt kaum mehr Platz weg als ein längerer Bankstick.9. Alte Schnur recycelnIn vielen Ländern (leider nicht in Deutschland) gibt es von ANLRS bereits Container, in denen alte Schnur entsorgt werden kann. Diese Schnur wird anschließend fachgemäß recycelt und zur Herstellung anderer Produkte wie zum Beispiel Verkehrskegeln, Sonnenbrillen usw. verwendet. Es gibt viele Standorte in Großbritannien, den Niederlanden und Belgien. Alle Standorte können unter www.anglers-nlrs.co.uk eingesehen werden. Wer jedoch nicht die Gelegenheit hat, seine alte Schnur in so einem Container zu entsorgen kann diese auch direkt zu ANLRS senden (die Adresse findet ihr ebenfalls auf der Webseite).Nachdem ich euch nun aufgezeigt habe, was wir zum Thema Nachhaltigkeit beim Angeln beitragen können ist hier abschließend ein Appell an die Angelindustrie:Nur vereinzelt sehe ich nachhaltige Verpackungen wie zum Beispiel bei der Firma Radical. Rapala setzt mit seiner „Recycline“ aus der Sufix-Reihe ebenfalls ein klares Zeichen. Trotzdem wird nach wie vor nur selten auf nachhaltige Verpackungen zurückgegriffen. Das meiste (Terminal-)Tackle, das ich im Laden sehe, ist immer noch in Plastik verpackt. Selbst in Papierkarton verpacktes Tackle ist oft nochmals mit einer Plastiktüte versehen (siehe Taschen, Rucksäcke, etc.). Auch auf eine klimaneutrale Produktion wird verzichtet. Hier haben einige (auch namenhafte) Firmen noch deutlich Nachholbedarf.Ich hoffe, dass der eine oder andere von euch etwas für diese Saison mitnehmen konnte, um unserem Planeten ein kleines bisschen zu helfen – Denn jeder Einzelne von uns kann etwas verändern!Euer OliverWir möchten die Kernaussagen von Olivers Bericht absolut bekräftigen, denn wie heißt es doch so schön: Unsere Umwelt geht uns alle etwas an! Hiermit wollen wir deshalb auch auf weitere umweltverträglich verpackte Produkte hinweisen, die wir in der Vergangenheit bereits vorgestellt haben, nämlich die Kleinteile-Serie von Forge Tackle. Hier geht’s zum Bericht, hier zum Unboxing.
weiterlesen„Einfach geil Müll sammeln“ – so heißt die große Müllsammel-Aktion der Jungs vom Carpy-Podcast. Gemeinsam etwas Gutes für unsere Gewässer, die Umwelt tun und der nicht angelnden Bevölkerung zeigen, was wir leisten – darum geht’s! Und etwas zu gewinnen, gibt’s nebenbei auch noch.
weiterlesenEs sind Bilder die selbst den härtesten Kerl nicht unberührt lassen: Beauty Carp Betreiber Christian Steinbuch hat durch Kormoran und Co. einen Schaden von 20.000 Euro erlitten. Seine Emotionen kann er im Video nur schwer unterdrücken...Bereits Ende Oktober meldete sich Christian Steinbuch mit einem Video bei YouTube. Er redete sich dabei regelrecht in Rage, allerdings mit Argumenten die auf Fachwissen berufen!Willkür von NABU und Co.?Allen Argumenten voran ließ Steinbuch erstmal Wut über den Naturschutzbund Deutschland ab. Sie würden demnach, genau wie schon in einer 3Sat Dokumentation aus dem Frühjahr, sagen, dass Karpfen keine heimischen Fische sind. Christian widerspricht da ganz klar. Karpfen würde es bereits seit dem Jahr 1300 in Deutschland geben - Kormoran, Reiher und Co. allerdings nicht.Dabei kann man sich sicher sein, dass Christian weiß wovon er da spricht, denn er hat sich fünf Jahre ausbilden lassen, um den Titel des Fischwirtmeisters zu erlangen.Fischwirtschaft ist NaturschutzDarüber hinaus stellt der Beauty Carp Betreiber klar, dass Fischzucht direkter Naturschutz ist: „Wer war denn zuerst da? Der Frosch oder der Teich?“ Fragt er dabei in seinem Video vom 20. Oktober. Denn Fakt ist: Es handelt sich um künstlich angelegte Teiche, die vielen Amphibien und Tierarten ein Zuhause geben.Auch Vögel finden in der Teichlandschaft ein zu Hause: Enten, Gänse und sogar verschiedene Taucherarten leben schon lange dort im Einklang mit Wasserlebewesen wie Fischen, Amphibien und Kleinstlebewesen. Sie Fressen z.B. Grundeln und kleine Weißfische - ein ausgeglichenes System.Existenzängste durch Kormoran und Co.In dem unten eingebundenen Video sieht man das Resultat, nachdem über 100 Kormorane und Reiher gewütet haben. An einem nur 16 Hektar großen See entstand für Christian innerhalb von nur zwei Monaten ein Schaden von 20.000 Euro. Über 2,2 Tonnen (!) Fisch - beziehungsweise über 25.000 Lebewesen wurden ausgelöscht. Dass man da Existenzängste bekommt, ist wohl mehr als nachzuvollziehen.Wir wollen euch das emotionale Video nicht vorenthalten. Schaut euch auch auf dem Beauty Carp Kanal die anderen Videos zur Problematik an. Wir wünschen Christian und Beauty Carps viel Kraft für die Zukunft. Und hoffen durch unsere Berichterstattung vielleicht einen kleinen Teil dazu beitragen zu können, öffentlich auf die Kormoran-Problematik aufmerksam zu machen.Fakt ist: Dieser rigorose Schutz des Kormorans hat mit Naturschutz nichts zu tun!
weiterlesenEs heißt, die Angelverbände sind das Sprachrohr der Angler in Deutschland. Leider empfinden das nicht alle Angler in Deutschland so. Gerade in den alten Bundesländern entsteht mancherorts der Eindruck, dass über die Meinung der Angler hinweg entschieden wird. So scheint es zumindest, wenn man die jüngsten Diskussionen, Meinungsumfragen und Abstimmungen verfolgt.Wir wollten Klarheit und haben für euch bei einem nachgefragt, der wissen sollte, was wirklich los ist in unseren Verbänden. Sebastian Schmidt ist Vorsitzender des DKAC-MV, der im Landesanglerverband Mecklenburg-Vorpommern organisiert ist. Im ersten Teil erläutert uns Sebastian welche Organisationsstrukturen es für Angler in Deutschland gibt und auf welchen Ebenen Entscheidungen bewirkt werden können. Natürlich wollten wir auch wissen, wie wir uns sicher sein können, dass von unseren Verbänden wirklich die Meinung von uns Anglern vertreten wird, wofür wir als Beispiel die Nachtangel-Diskussion in Ba-Wü heranziehen. Seid gespannt, es gibt viel zu erfahren!Carpzilla: Hallo Sebastian, schön, dass Du Dich bereit erklärt hast, uns ein paar Fragen zum Verbandsgefüge in Deutschland zu beantworten. Kannst Du uns zunächst grundsätzlich kurz erklären, welche Organisationsebenen es für Angler in Deutschland gibt? Ganz unten steht sicherlich der einzelne Angler, darüber die Angelvereine, wie geht es dann weiter nach oben?Sebastian Schmidt: Hallo Volker, selbstverständlich gern. Die Organisationsstruktur ist in Deutschland nicht einheitlich. Das macht die Sache für die Angler leider sehr unübersichtlich. Mancherorts sind die Angelvereine in regionalen Verbänden zusammengeschlossen. In Brandenburg sind das beispielsweise Kreisverbände, in Bayern wiederum Bezirksverbände. In manchen Bundesländern gibt es derartige Regionalverbände überhaupt nicht. Wo es sie gibt, bilden sie alle zusammen den Landesverband. Ansonsten sind die Ortsvereine selbst im Landesverband zusammengeschlossen. Mecklenburg-Vorpommern vereinigt beides. Hier organisieren sich im Landesverband sowohl Kreisverbände als auch kreisfreie Vereine. Das ist natürlich für die Angler sehr unübersichtlich. Um die Sache dann noch verwirrender zu machen, haben einige Länder auch mehrere Landesverbände – in BaWü sind es derer vier. Bundesweit sind die Verbände mit Ausnahme der bayrischen Landesfischereiverbandes im neuen DAFV organisiert.CZ: Auf welcher dieser Ebenen werden nun konkrete Entscheidungen gefällt, die uns Angler direkt am Wasser betreffen - z.B. Nachtangelverbote, generelles Verbot von Elektromotoren, Abtretung von Angelzonen etc?Schmidt: Auch das lässt sich nicht pauschal sagen. Grundsätzlich ist es aber so, dass die wichtigsten Regelungen nicht von Verbänden oder Vereinen getroffen werden, sondern von staatlichen Stellen. Fischreigesetzte- und ordnungen oder Wassergesetze sind hier zuerst zu nennen. Die meiste Musik spielt hier sicher auf Landesebene (in Bayern auch auf Bezirksebene, in Sachen Tier- und Naturschutzrecht auch Bundesebene). Insofern kommt den Landesverbänden als Spitzenverbände dieser Ebene eine große Bedeutung zu. Es ist wichtig, dass sie hier eine gute Rolle spielen und für uns Angler möglichst liberale Regelungen erwirken. In den Gesetzgebungsverfahren der Landtage werden diese Spitzenverbände angehört und ihre Stellungnahmen auch berücksichtigt. Ähnlich ist es beim Erlass von Verordnungen durch Ministerien oder Behörden. Diese Regelungen sind deshalb so wichtig, weil sie den rechtlichen Rahmen vorgeben, in dem sich Vereine und Verbände zu bewegen haben. Diese könne bei Bedarf zwar restriktivere Regelungen treffen, allerdings keine liberaleren. Schreibt eine Landesfischreiordnung etwa den Gebrauch von maximal drei Handangeln vor, kann ein Verein hiervon zwar abweichend nur zwei erlauben, niemals aber vier oder fünf. Ähnlich ist es mit Nachtangel- oder Motorenverboten. CZ: Wie können die Verbandsmitglieder, also die Angler wie ich und Du sicher sein, dass der Verband die Meinung und Forderungen vertritt, die sich die Mehrheit der Angler auch wünschen?Schmidt: Vereine und Verbände sind demokratisch organisiert. Ihre Vertreter sollten eigentlich immer die Interessen ihrer Mitglieder vertreten. Andernfalls steht es den Mitgliedern frei, ihre Vertreter abzuwählen und sie durch andere zu ersetzen. So einfach ist das. Das setzt natürlich zwei Dinge voraus. Zum einen das eigene Engagement in Vereinen und Verbänden. Es wird zu viel geschimpft und zu wenig selbst gehandelt. Die vielfach kritisierten vergreisten Vorstände kommen nicht immer daher, dass ältere Sportfreunde ihre Stühle nicht räumen wollen, sondern dass es die jüngeren nicht machen wollen. Insofern kann ich jeden nur ermuntern, sich auch mal für die Vorstandswahl aufstellen zu lassen. Die Gründung eines eigenen DKAC wäre vielleicht auch eine Maßnahme. Ein ganz wesentlicher Punkt ist jedoch die Herstellung von Transparenz. Ich denke da nur an die Positionierung des LFV Baden-Württemberg zur Aufhebung des Nachtangelverbotes vor einigen Jahren. Bei etwas mehr Transparenz und besserer Information der Mitglieder, hätte der Verband möglicherweise nicht den Mut gehabt, die Aufhebung des Nachtangelverbotes in BaWü im Namen seiner Mitglieder ganz „entschieden abzulehnen“. Ich denke nämlich nicht, dass man da dem Willen seiner Mitglieder Rechnung getragen hat. Über solche Dinge müssen die Mitglieder informiert werden, um sich ein Bild von den Leuten zu machen, denen sie ihre Stimme gegeben haben. CZ: Gut, dass Du es ansprichst. Im Jahre 2014 wurden die Angler in Baden-Württemberg über eine Online-Umfrage des VFG-BaWü (einem der anderen Landesverbände) darüber befragt, ob sie in Zukunft nachts angeln wollen oder nicht? Über 40000 Stimmen wurden gezählt. Über 90 % waren für die Abschaffung des Verbotes. Plötzlich bemerkte der Verband, dass die Umfrage technisch nicht gegen mehrfache Stimmabgaben gesichert war. In der Folge bezweifelte der Verband das Ergebnis und verschickte über das Verbandsheft Stimmzettel. Das Problem, nicht jedes Mitglied bekommt das Verbandsheft? Als Angler kann man sich durch solche Methoden schnell übergangen fühlen, besonders wenn zuvor das Umfrageergebnis so deutlich ausfiel und die Beteiligung im Vergleich zu anderen, weniger bewegenden Umfragen deutlich höher ausfiel. Hast Du für die Vorgehensweise des VFG BaWü eine Erklärung?Schmidt: Ich denke die ganze Angelegenheit wurde vom VFG einfach nur schlecht kommuniziert. Als Hintergrund muss man wissen, dass das Nachtangelverbot in einer Verordnung des Umweltministeriums geregelt ist. Will der VFG es beseitigen, muss er gegenüber dem Ministerium eine entsprechende Initiative starten. Natürlich ist es da für einen Spitzenverband sinnvoll, eine belastbare Mitgliederbefragung im Rücken zu haben. Dass eine Onlineumfrage wo quasi jedermann – sogar mehrfach – abstimmen kann, dem nicht gerecht wird, ist eigentlich klar. Diese Onlineumfrage konnte also nie mehr als eine Tendenzabfrage sein. Das hat der VFG versäumt zu kommunizieren. Als man anschließend eine Abstimmung mittels Stimmzettel initiierte, enstand bei vielen Anglern der Eindruck ,man nähme die Onlineumfrage nicht ernst. Das lag nicht zuletzt daran, dass die Angler in BaWü nach dem Auftritt des LFV seiner Zeit, ein gewisses Misstrauen gegen ihre Landesverbände hegen. Dieses Misstrauen halte ich jedoch gegenüber der Abstimmung des VFG für unangebracht. Hätte man die Onlineumfrage nicht ernst genommen, würde man diese Abstimmung mittels Stimmzettel nicht durchführen. So schätze ich die Sache zumindest ein. Dass nicht jedes Mitglied das Verbandsheft bekommt, ist sehr bedauerlich. In solchen Situationen merkt man ja, wie wichtig sowas sein kann. Dieses Problem haben wir in MV leider auch. Das liegt aber nicht am Landesverband, sondern an der fehlenden Übermittlung der Kontaktdaten durch die Vereine. Insofern ist es sicherlich sinnvoll, wenn sich jedes Mitglied, dass diese Zeitschrift bekommen sollte, aber nicht bekommt, an den entsprechenden Landesverband wendet. Bereits morgen erwartet euch der zweite Teil des Interviews mit Sebastian Schmidt. In diesem geht es dann darum, welche Ziele unsere Verbände überhaupt verfolgen und wo die großen Unterschiede zwischen Verbänden in den alten und Verbänden in den neuen Bundesländern liegen. Ganz wichtig wird natürlich auch die Frage nach dem Wie sein. Wie kann der Angler in Deutschland aktiv Veränderungen anstossen. Morgen geht's weiter.
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