Darrell Peck hat es geschafft! Am 11. Mai, pünktlich zum Vollmond, fing er seinen bisher größten Karpfen mit 33,6 Kilo an einem öffentlichen Gewässer in den Niederlanden!
Die Story
Dieses Statement zum Fang haben wir frei nach dem Text auf Darrells Facebookseite übersetzt:
„Ja, hier ist er, mein bisher größter Karpfen, alle seine 74lb – gefangen am ersten Geburtstag meiner Mutter, seit sie verstarb. Manchmal wunderst du dich, ob da nicht Kräfte am Werk sind, die wir nicht kontrollieren können. Und alles was du machen kannst, ist dankend in Richtung Himmel zu nicken. Am Vorabend sah ich diesen Fisch vom Boot aus. Zeit, eine Rute klar zu machen! Eilig platzierte ich ein Rig mit zwei ausbalancierten Tigernüssen am Wide Gape X in Größe 4 genau dort, wo ich den Fisch erspähen konnte. Mit dem 8oz Gripper-Blei ertastete ich eine saubere Stelle. Nur eine Handvoll Tigernüsse und zerkleinere Activ-8 Boilies als Beifutter darüber, dann fuhr ich die 200 Meter zurück zum Camp. An diesem Abend kletterte der Vollmond am Horizont hinauf und ich war hoffnungsvoll. Um 5 Uhr klingelte der Wecker, der erste Kaffee brodelte und klare Morgenluft füllte meine Lungen. Während ich meinen Kaffee schlürfte stieg Nebel von der Wasserfläche auf. Es war wunderschön, doch ich fühlte mich abgenutzt von 19 Nächten, die ich mittlerweile ohne Pause am Wasser verbrachte. Ich fiel wieder in einen tiefen Schlaf und das nächste, woran ich mich erinnere, waren zwei kurze Pieper, die sich in einen Vollrun entwickelten. Das mag verrückt klingen, doch in diesem Moment wusste ich es bereits. Keine Zeit für Watstiefel, ich rannte so ins Wasser, übte Druck auf den Fisch aus und machte das Boot klar. Wir trafen uns in der Mitte des Sees und trugen den Kampf aus. Es war nervenzerreißend, das kann ich sagen. Schließlich hatte ich den größten Karpfen meiner 20 Jahre andauernden Obsession am Haken. What a buzz.“
Der Fisch
Beim Anblick des massiven Spieglers von 33,6 Kilo (74lb) kann man nur staunen. Der dunkle, gewaltige Fisch mit dem kleinen Kopf hat nicht nur eine beeindruckende Erscheinung, er ist noch dazu makellos! Darrell ließ bereits verlauten, dass er aus Respekt zu lokalen Anglern nicht weiter auf den Fangort eingehen wird. Doch unsere weiteren Recherchen haben bestätigt, dass dieser Karpfen aus einem öffentlichen Gewässer in den Niederlanden stammt. Damit könnte tatsächlich ein Engländer den bestehenden niederländischen Rekord von 32,5 Kilo gebrochen haben. Beim bisherigen Rekord handelt es sich um einen Schuppi aus dem gewaltigen Nieuwkoopse Plassen, gefangen von Ronny Kivit. Allerdings ergaben unsere Recherchen, dass sehr wahrscheinlich bereits zwei verschiedene, größere Fische gefangen, aber nicht gemeldet wurden. Auch der Spiegler von Darrell wurde anscheinend bereits mit dem gleichen Gewicht gefangen und nicht gemeldet.
Der Angler
Darrell Peck ist einer der sehr wenigen professionellen Angler Europas. Das bedeutet: Tatsächlich verdient er sein Geld als Angler und Repräsentant der Firmen Korda, Trakker und Mainline. Doch das nicht ohne Grund: Über die Jahre hat er sich mit seinen Erfolgen am Wasser den Respekt der besten und erfolgreichsten Karpfenangler seiner Heimat erarbeitet. Etliche der bekannten großen Karpfen Englands gehen auf das Konto des 35jährigen. Unter anderem der mittlerweile verstorbene Spiegler Twotone aus dem Conningbrook See. In den letzten Jahren hat Darrell seine Angelei aufs Festland ausgeweitet und fiel mit beeindruckenden Sessions in Belgien, Frankreich und auch Deutschland auf.
Warum Vollmond?
In Big-Fish-Angler-Kreisen ist es längst kein Geheimnis mehr: Es gibt einen Zusammenhang zwischen dem Fang sehr großer Karpfen und den Mondphasen. Manche planen ihre Großkarpfen-Touren so, dass sie die Tage kurz vor und nach Vollmond auf jeden Fall mitnehmen. Thomas Talaga geht in „Watercraft – Erfolgreich Karpfenangeln Teil II“ ausführlich auf das Phänomen ein und beschäftigt sich insgesamt mit allen für uns wichtigen Bedingungen. Er stellt den Bezug zwischen Mond und weit ausschlagender Waage her. Wir haben es in der Redaktion mit guten Fängen an einem Mondkalender abgeglichen und können nur unterstreichen: Da ist was dran! Demnächst vertiefen wir dieses Thema noch an anderer Stelle für euch.
Zum Schluss
Wir gratulieren Darrell zu diesem beeindruckenden Spiegler und hoffen auf weitere solcher Aktionen, die immer wieder inspirieren und zum Denken anregen.