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Carpzilla-News / 17.12.2013

Catch and Release hat Zukunft

In Deutschland ist es nach wie vor verboten, große Fische wieder in die Freiheit zu entlassen. Das steht im Gegensatz zu den meisten anderen Ländern in Europa. An vielen ausländischen Gewässern müssen kapitale Fische sogar wieder in ihr Element entlassen werden. Nach wie vor sind viele Angler in Deutschland unglücklich darüber, gefangene Fische töten zu müssen und selbst uralten Ausnahmefischen nicht das Leben lassen zu dürfen. 

Gestern wurde auf dem Webportal vom Stern, einem der größten deutschen Nachrichtenmagazine, über eine neue Studie berichtet, die die Sinnhaftigkeit als auch die Nachhaltigkeit für die Bestände unterstreicht, die das Zurücksetzen von kapitalen Fischen hat.  

Der Stern bezieht sich dabei auf eine Studie, die im Fachblatt "Fish und Fisheries" von einem internationalem Forscherteam, unter Federführung der Berliner Humboldt-Universität und des Leibniz-Instituts für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB), veröffentlicht wurde.  

Wir zitieren nachfolgend den Stern:

"Damit rütteln die Wissenschaftler aus Deutschland, den USA und Australien an einem Grundsatz des Fischereimanagements. Demnach sind kleine Wildfische zu schonen, um ihnen mindestens einmal das Laichen zu ermöglichen. Für kapitale Exemplare gilt jedoch kein Schutz. Diese Praxis übersehe die überragende ökologische Bedeutung der großen Fische, mahnen die Forscher. Die klassische Meinung sei überholt, wonach die Erträge dann besonders hoch ausfallen, wenn der Fischbestand vorwiegend aus schnell wachsenden Jungtieren besteht."

Studienleitender Wissenschaftler war Prof. Dr. Robert Arlinghaus. In der Studie wird heftig an den alten Maximen und Ansichten gerüttelt, da in diesen die Fortpflanzungsfähigkeit alter Fische völlig unberücksichtigt bliebe. 

In der aktuellen Studie wird auf die immense Bedeutung abgewachsener als auch kapitaler Fische eingegangen. Die um ein Vielfaches besseres Erbgut in Form von sehr widerstandsfähigem Fischrogen produzieren als junger, gerade fortpflanzungsfähiger Rogen eines Jungfisches. Die gesamten Fischbestände profitieren also deutlich vom Altebstand.

Damit befürworten die Wissenschftler nicht einen Überbestand an alten Fischen, sondern vielmehr einen gesunden Mischbestand, der aus verschiedenen Altersklassen besteht. 

Prof Dr. Robert Arlinghaus spricht sich öffentlich nicht nur für Mindestmaße und Mengenbegrenzungen bei der Fischentnahme aus, sondern auch ganz deutlich die "Schonpflicht" kapitaler Exemplare. Dies fördere sogar nachweislich die Größe der Fischbestände. Eine Erkenntnis, die in der Praxis umgesetzt, besonders beim erwerbsmäßigen Fischfang von Forelle, Lachs, Barsch, Äsche, Zander und Hecht, höhere Fangerträge begünstigen würde.

Hier geht es zum Artikel auf Stern.de:
http://www.stern.de/wissen/studie-zuruecksetzen-kapitaler-fische-vorteilhaft-fuer-bestaende-2077912.html

Der Nachrichtensender n-tv berichtet auf seiner Webpräsenz über die selbe Studie:
http://www.n-tv.de/wissen/Angelirrtum-entlarvt-article11921741.html

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