<p>Der Winter war nicht der k&auml;lteste - ganz im Gegenteil, dennoch war er lang, dunkel und hart. Viele Projekte mussten in dieser Zeit bew&auml;ltigt werden: die Konzeptionierung und Fertigstellung von &quot;CarpzillaTV&quot; bildete den Anfang,&nbsp;meine Masterarbeit pochte st&auml;ndig im Hinterkopf, unser Buch &quot;Vom Wasser&quot; musste parallel entstehen und die Messesaion, bei der wir kaum einen Termin auslie&szlig;en, kostete viel Kraft und Nerven.&nbsp;</p> <p>Doch p&uuml;nktlich mit dem M&auml;rz kam sie - die Sonne! Die erste Session gemeinsam mit Freunden bescherte mir nicht nur eine tolle Zeit am Wasser, sondern auch meinen ersten Fisch der Saison. Als sich die Maschen meines Keschers p&uuml;nktlich zum Sonnenaufgang um den dunklen Leib eines dicken, von Schuppen &uuml;bers&auml;ten Spiegler schlossen, war der Moment perfekt. Ich konnte mein Gl&uuml;ck kaum fassen. Ich hatte genau den Fisch gefangen, den ich unbedingt wollte, den, der mir seit Jahren fehlte.</p> <p>Auf die neue Saison, auf das Abenteuer und auf die gro&szlig;e Freiheit am Wasser!</p> <p>Euer Volker</p> <p>&nbsp;</p> <p>&nbsp;</p>

Am ersten Juli-Wochenende ging es für mich das erste Mal an das größte Hafenbecken des Mannheimer Hafens. Es hat direkte Verbindung zum Hauptstrom des Rheins. Ein Fisch-Austausch ist demnach garantiert, jedoch ist unklar, wieviele Karpfen sich bei immer weiter fallenden Wasserständen derzeit dort aufhalten. Ich bereitete eine versteckt liegende Stelle drei Mal vor. An offenen Gewässern arbeite ich gerne mit einer kleinkörnigen Partikelmischung, Teig und sehr harten 24mm Boilies. Als Boilies kamen Köder aus dem LT-Fishmix zum Einsatz. Als Hakenköder verwendete ich aufgrund der vielen Schwarzmeergrundeln ausschließlich "Weightless Hookbaits" von Naturebaits. Solche Hakenköder haben eine sehr glatte Oberfläche, mit der sich die Plagegeister sehr schwer tun. Dennoch arbeiten die "Hooker" wie ein Schwamm und geben natürliche, wasserlösliche Attraktoren wie GLM oder Dickenmittel konstant ab. Nach einer Nacht ohne jegliche Aktion, bekam ich am Morgen endlich den ersehnten aber kaum noch für möglich gehaltenen Biss. Nach einem langen kraftvollen Drill entlang der gefählichen Steinpackung konnte ich einen der seltenen Rheinspiegler mit 17,8 Kilo bändigen. Leider blieben die nächsten Ansitze an diesem Platz wieder ohne nennenswerten Erfolg. Die Suche geht weiter. Realness statt Wellness! Volker

Diesen lange dunkle Schuppi konnte ich am Dienstag vor der Arbeit fangen. Wie es sich für einen echten Rheinfisch gehört, kämpfte er wie verrückt. Als ich ihn endlich im Kescher hatte, rechnete ich beim Anblick des Fisches mit einem wesentlich schwereren Fang. Doch der Fisch war leer, die Waage blieb schon bei 15,3 Kilo stehen. Dennoch ein weiterer Meilenstein in diesem Jahr. Denn am großen Fluß zählt einfach jeder Fisch. Fangen konnte ich das Unikat in einem winzigen Seitenarm des Rheins, in dem ich am Abend zuvor Fische buckeln sah. Zunächst vermutete ich, dass es sich dabei auschließlich um Graser handle. Umso größer war am frühen Morgen die Freude über meinen 7ten Rheinfisch des Jahres. Als Köder verwendete ich einen Schneeman, bestehend aus einem "Dickenmittel" Weightless Hookbait garniert mit einem Yellow Lightning Pop Up in 12mm von Naturebaits.

Letzte Woche machte ich eine schnelle Nacht am Badesee. Die Sonne brannte vom Himmel, die Temperaturen erreichten bereits 26 Grad. War ich noch ein paar Tage zuvor in nur knapp einem Meter Wassertiefe direkt vorm Schilf erfolgreich, kam bei dieser Session der einzige Biss auf 6,5 Meter. April, April - er macht halt was er will.

Während meiner Abschlussarbeit, in der Carpzilla konzeptioniert und gestaltet wurde, besuchte ich Marki zum Brainstorming in Bayern. Die Nacht über wollten wir uns beim Fischen am Kanal entspannen. Doch scheinbar hatten wir genau den richtigen Platz zur richtigen Zeit gewählt. Denn kaum waren die Ruten im Wasser, ging die Post ab. Sechs Fische alle über der 10-kg-Marke bis knapp 29 Pfund bereiteten uns eine schlaflose Nacht.

Diesen alten Kämpfer konnte ich an einem alten, stark verkrauteten Kanal in Sachsen-Anhalt fangen. Auf dem Weg zur Uni überquerte ich diesen mehrmals die Woche. Anfang Mai hielt ich spontan für eine Pinkelpause an. Mit der Pol-Brille konnte ich nichts außer Kraut ausmachen. Dennoch war ich überzeugt davon, dass es hier schöne Fische geben musste. Am Abend kam ich zurück, verteilte zwei Ruten in Krautlöchern. Das meiste Vertrauen schenkte ich der Rute, die genau unter Brücke am Pfeiler lag. Zwar war der Lärm, der durch die darüber fahrenden Autos übertragen wurde, enorm, trotzdem schien mir der Spot perfekt. Kaum war die Sonne untergegangen ging die besagte Rute auch schon krumm.

Nippel fing ich zum letzten Mal im Sommer 2010. Einer der ältesten Fische des Sees, bekannt für seine Kampfkraft und eine nicht zu bändigende Flucht nach dem Anbiss. Seinen Namen gab ich ihm wegen seines ersten, auffällig kürzer gewachsenen Strahl der Rückenflosse

Nach einer Nacht im Hochsommer auf einem heftig gefütterten Futterplatz im tiefen, monotonen Teil des Sees, hatte ich lediglich vier Satzer zu vermelden. Enttäuscht rechnete ich schon damit, dass der Futterplatz bereits nach der zweiten Angelnacht platt gefischt ist. An diesem Gewässer nichts ungewöhnliches. Die Fische finden nahezu überall Nahrung. Wie aus dem nichts, war die Enttäuschung verflogen, als gegen 12 Uhr Mittags doch noch dieser 20-kg-Fisch abrannte.

Diesen sehr hochrückigen Rhein-Schuppi konnte ich gemeinsam mit meinem Bruder Stefan fangen. Spontan lud ich ihn ein, mir an den Rhein zu folgen. Zuvor hatte ich bei einem Spaziergang ein paar Karpfen am Rande einer Kehrströmung im ganz flachen Wasser ausgemacht. Natürlich war ich sofort Feuer & Flamme dort anzugreifen. Sicherlich hätte ich die beiden Fische, die am nächsten Morgen bissen, auch alleine abgreifen können. Doch eine gemeinsame Session und die doppelte Freude beim Erfolg gibt mir in solchen Situationen einfach mehr. Das es im Rhein nicht nur zigarrenförmige Wildkarpfen gibt, zeigt dieser noch relativ junge Fisch. Er hat eindeutig das Potential zu einem echten Zilla zu werden. An natürlicher Nahrung wird es ihm im großen Strom jedenfalls nicht mangeln.

Der Rhein, Deutschlands größter Fluß. Von Jahr zu Jahr fasziniert mich dieses Gewässer mehr. Diese Saison werde ich wohl wieder öfter die Möglichkeit haben dort zu Angeln. Der Schuppi kam letztes Jahr bei steigenden Wasser Anfang September. Er biss direkt beim ersten Versuch. Das Wasser ging genau so schnell, wie es kam. Die folgenden Nächte blieben völlig erfolglos.