Ein kleiner Lichtblick nach einer mehrwöchigen Futteraktion, bei der nichts nach Plan lief. Zurück aus dem gelobten Land ging es an den kleinen 25 ha See, die restlichen Boilies verfüttern. Da einiges an Futter übrigeblieben war, wurde es doch eine längere Sache. Die Laichzeit stand langsam bevor und so wurde, sobald es dunkel war, regelmäßig ne gute Menge Boilies und Tigers vorm Schilf und in den Seerosen versenkt. Leider hilf es ja nichts, so wurde auf dem Platz trotzdem von anderen mehrfach gefischt. Zu meiner Freude fingen Sie nichts. Der See wird einfach zu gut besucht, was wohl auch an der nächsten Nähe zur Straße liegen mag. Ich ließ mich davon nicht verunsichern und fütterte weiter. Als ich dann meine Rigs das erste Mal hochmotiviert im Teich versenken wollte traute ich meinen Augen nicht, das gesamte Futter lag so gut wie unberührt da. Ich dachte mir wie kann das sein, da das Futter die andern Male immer restlos weg gefressen war. Ich konnte sogar richtige Krater im Boden erkennen. Also legte ich meine beiden Montagen dazu ohne nachzufüttern. Und was soll ich sagen, die Nacht hat es gepiept ohne Ende, doch morgens war der Kescher trocken und kein Futter mehr zu finden. Beide Montagen lagen versetzt zum Vorabend. Eine hing sogar nen guten halben Meter über dem Grund im Grünzeug. Ich verstand die Welt nicht mehr, wie kann das sein? Von nun an probierte ich alles was die Rigbox hergab extrem kurz, extrem lang, steif, weich, kleine Köder, große Köder alle möglichen Hakenformen und und und. Es half aber alles nichts, immer wieder das gleiche Bild Futter weg und kein Fisch raus. So ging es ein paar Wochenenden. Die Laichzeit war längst durch, das Wasser war mittlerweile zu trübe, um bis zum Grund sehen zu können, die zweite Futterbestellung leer und ich war mit den Nerven am Ende. So beschloss ich es zu beenden. Die Bilanz vier Brassen (die herzlich willkommen waren), zwei kleine Spiegler (die auf chodrig ganz woanders bissen) und dieser schöne Spiegler.

Mein erster französischer Flussschuppi. War der erste Besuch im gelobten Land für mich. Viel Karpfen hab ich nicht gesehn dafür so mache Überraschung die aus der braunen strömenden Brühe auftauchte. Die Landschaft ist schon was feines und lässt einen die etlichen Stunden im überladenen Auto vergessen. In den 2 Wochen hab ich meine Montagen in so maches Gewässer geworfen leider nur mit mittelmäßig Erfolg. Der größte Fisch des Trips war 23 kg schwer und verdammt schleimig. Und weils so schön war ging es paar Monate später gleich nochmal los.....

Ein schön goldener Schuppi aus einem leider viel zu gut besuchtem 25 ha See. Im Frühjahr ist es natürlich noch sehr ruhig an den Ufern, den "Schönwetteranglern" sei Dank. Frühstens Anfang Mitte Mai kommen die "Hunter" langsam aus ihren Löcher gekrochen.

Ich bin mir immer noch nicht ganz sicher was es ist was diesen Fisch so magisch macht. Ist es das fast Schuppen lose alte Leder, die mega großen Flossen, seine Maße oder das er der erste Lichtblick war? Wahrscheinlich das urige gesamt Paket. Schade das Fische nicht sprechen können denn sonst hätte er sicher endlos viele Geschichten zu erzählen, die er in all den Jahren erlebt hat. Die würden sicher Bücher füllen, denn so wie er aussieht hat er schon so einiges erlebt. Da kann ich mit meinen 23 Jahren sicher nicht mithalten. Er wird sicher noch so einige Runden im See zurücklegen denn er ist top fit und weiß seine riesen Flossen perfekt einzusetzen. Eine wahre Maschine die den Seeboden umpflügt. Wenn er beim Fressen auf Metall beißt gibt es kein halten mehr dann bleibt nur Daumen drücken und hoffen, dass die Rute liegen bleibt bis man sie greifen kann und die Spule nicht leer bzw. ausgeglüht ist. Zum Glück fassen 5500er Ultegras einiges an Schnur, so durfte ich ihn schon zwei mal bändigen. Das erste mal am 1.11.14 und dann am 1. Advent gleich noch ein mal. Trotz der minus Gerade am Wochenende und dem recht kaltem Wasser(6.5 Gerad) gab es einen Vollrun, der seines gleichen sucht. Advent Advent der Pieper brennt :-). Darauf folgte ein unvergesslicher Drill im Mondschein. Die Eiskristalle ließen alles im Boot funkeln, den Blank knarren und die Rolle knirscht, immer wieder kam das Summen der Bremse dazu mehr war in der windstillen Nacht nicht zu hören. Eine wahnsinns Atmosphäre. Als die Flanke kurz vorm Boot zusehn war, erkannte ich Ihn sofort jetzt musste er nur noch im gefrorenem Kescher landen und das Glück war perfekt. Das man sich so schnell wieder sieht hätte ich nicht gedacht. In der zwischen Zeit hat er 800 Gramm zugelegt. Ich freu mich schon aufs nächste mal vllt ja am 4. Advent? Klar neue Fische fangen ist noch interessanter aber Wiederfänge haben auch was!

Die andere Seite.

Endlich hat es gescheppert und das gleich richtig. Der Plan ging voll auf. Seit Ende September steht der Platz nun unter Futter (und es geht noch weiter). Nach 11 Nächten und unzähligen Halbstarken, ließ sich endlich ein langer uriger Spiegler mit riesen Flossen überlisten. Er war mit seinen +15 kg dreimal so groß wie der Durchschnitt. Es war der absolute Wahnsinn. Ich war total begeistert und gespannt was da noch kommen mag. Gebissen hat er auf zwei 30 mm Kugeln als Schneemann. Was aber selbst von den weitaus kleineren eingesaugt wurde. Ich war mit meinem Latein am Ende, nun blieb nur noch DURCHANGELN. Das es noch besser kommen sollte hätte ich nicht gedacht, zu mindestens nicht so schnell. Doch am Montag dem 3. November passierte das worauf ich so lang gewartet und gehofft hab. Es war herrlichster Sonnenschein, windstill einfach ein traumhafter Tag mit Happyend. Um kurz nach drei gab es einen satten Dauerton auf die 11 m Rute, die auch schon den Urspiegler brachte. Nach der Kontaktaufnahme ging es ins Boot und dann begann der Tanz. Mir war klar, dass es ein großer Fisch war, das bestätigte mir auch die bis ins Handteil krumme NG. Als er das erste mal 1.5 m unterm Boot zusehen war wurde ich richtig nervös und es gab nur noch einen Gedanken "Hoffentlich hält der Haken", denn im Vorfeld sind mir so einige Haken verschiedener Firmen aufgebogen und das bei weitaus kleineren Fischen. Das Spielchen zog sich in die Länge, doch als sich die Maschen schlossen war ich dermaßen erleichtert, überglücklich und konnte es nicht glauben. Ich hatte einen, für mich riesigen Goldklumpen im Kescher und das vor einer wunderschönen, bunten Herbstkulisse, auf einem spiegelglattem See. Einfach nur traumhaft. Er war deutlich massiver als der Urspiegler. Die Waage zeigte, dass die nächste magische Grenze gebrochen war. Wahnsinn ich bekam mich nicht mehr ein. Es war nicht nur das Gewicht, sonder es kam einfach alles zusammen, auf einmal hat sich alles gelohnt die ganze Arbeit, die Zeit, das ganze Futter, die gefahrenen Kilometer einfach alles. Alles was jetzt noch kommt ist Bonus. Ich bin bedient :-) aber mach weiter. Der Haken hing bomben fest voll gefüllt im Mundwinkel.

Es war ein sehr Fischreiches Wochenende was das vorherige topte. Leider noch sehr sehr viele kleine Fische bis auf diesen. Ich hoffe jetzt langsam zahlt sich die ganze Arbeit aus. Ich freu mich über jeden noch so kleinen Karpfen aber die können einem das Leben ganz schön schwer und vorallem stressig machen. Und solang noch keine Granate im Kescher Platz findet wird weiter gemacht komme was wolle. Zum aufgeben ist es jetzt zu spät.

Der größte von den 9 Fischen am we dank R&G!!!

Das war der krönende Abschluss nach 5 Nächten am see.

Genau 6 Nächte zuvor vom Kumpel gefangen aber vor dem vermessen (geschätzte 15+ und knappen Meter) und ablichten ausem Sack entwischt. Mir entkam er nicht. 15+ stimmt und der knappe Meter mit 95 cm auch. Zwischen den beiden Plätzen liegen gute 900 m mitem Boot. Die Nuss hing links im Maulwinkel und meine rote Murmel rechts. So kam er doch noch zu seinem Foto und alles war wieder gut.