Es fing alles mit einer wirklich sehr spontanen Idee an, denn ich fragte mein Kollegen Thomas ob er nicht lust hat mal ein Wochenende sich die Seen in Norditalien anzugucken. Mit einem "Ja" hatte ich eigentlich garnicht gerechnet, aber die Zusage kam wie aus der Pistole und kaum eine Woche später machten wir uns auf den 500km langen Weg aus der Schweiz in Richtung Italien um Gewässer zwischen 500-25.000ha Grösse zu besuchen. Einer schöner als der andere, aber auf der langen Fahrt tauchten in den Gesprächen auch noch die Französichen Gewässer mit auf. Wer die Wahl hat, hat die Qual. Zurück mit einigen tollen Eindrücken vergingen die Wochen wie im Flug bis der erste gemeinsame Trip vor der Tür stand. Und dann war noch das Bauchgefühl... Zu erst stand es ganz klar auf Italien nur um so dichter die Tour kam, rufte die innere Stimme Südfrankreich immer lauter. Und so kam man von Kuchen backen auf Arschbacken und landete statt in Norditalien dann kurz vor der spanischen Grenze am Snagmere in den Pyreneän. Viel hatten wir von diesem Stausee gehört mit den extremen Winden und den umzähligen Bäumen im Wasser werden das Fischen dort nicht leichter machen. Wir hörten auch von einigen Leuten die dort Blank abgefahren sind obwohl der See einen guten Fischbestand hat. Das alles lies uns kalt und wir liessen uns einfach treiben, ganz entspannt. Als wir ankamen fuhren wir den ganzen See ab und entschieden uns aus dem Bauch herraus für eine Stelle, aber wir bauten nur unsere Zelte auf und holten erstmal den Schlaf nach. Am nächsten Tag schnappte ich mir erstmal mein Boot und schaute mir den Gewässerbereich nochmal genau an. "WIR MOVEN" um einfach einen güstigeren Winkel auf die Spots zu bekommen und mehr Fläche abfischen zu können. Alles richtig gemacht und so kam keine 12Stunden später für mein Kumpel Thomas der erste Fisch. wir fingen regelmässig unsere Fisch unter anderen auch dieser tolle Fully direkt aus dem Holz, der auf der anderen Seite eine komplette Zeile hat. Ja für diese Schönheiten war der See auch bekannt. ... Fazit: Folge deiner inneren Stimme und lass dich treiben...Sie wird dich in die richtige Richtung führen !

Die Elbe mit einer Wassserfläche von über 100.000 ha ist eine echte Lebensaufgabe und bietet immer wieder neuen Stoff für interessante Geschichten. Sie birgt so manchen Schatz in sich und diese gilt es zu bergen. Schon länger stand ein erneuter Besuch auf meiner Wunschliste, die leider sehr sehr voll ist mit tollen Gewässern und die verfügbare Zeit ist nunmal begrenzt. Seid über 2 Jahre schob ich es nun vor mir hin, aber Diesjahr war nun dieses Projekt an der Reihe. Ich mag es gut vorbereitet und versuche möglichst viel im Vorfeld auszuschliessen, denn Überraschungen gibt es trotz alledem noch genug und so wird jede Session einmalig. Material und Futter war das kleinste Übel, die Stellenwahl und variablen Faktoren wie Wetter, Wasser-Temperatur, Wasserstand und Durchflussmenge bereiteten mir grössere Kopfschmerzen. Diese beobachtete ich schon Wochenlang im vorraus mit voller Leidenschaft und ich konnte in dieser Phase schon viele Erkenntnisse sammeln ua. wie schnell sich die Bedingungen ändern können. Auch gewisse persönliche Ziele wollte ich nachgehen und erhöhte somit den Level der Herausforderung. Einen Fisch über 15Kg, am besten nen dicken Spiegler und ein gutes Durchschnittsgewicht. Realistische Ziele für eine Woche fischen an so einem Strom. Diese Gewichtsklasse ist zwar keine Seltenheit mehr, aber fällt auch nicht alle Tage. Das diese Marke dann gleich mit dem ersten Fisch für mich geknackt war hätte dann doch niemand mit gerechnet und das am 2. Tag. Letztendlich pegelte sich das Durchschnittsgewicht sogar auf die 30 Pfund Marke ein. Wobei sich darunter dann auch sehr viele Graser befanden bis 23KG. Denn wir hatten das Glück oder auch Pech das die Wassertemperatur förmlich in die höhe schoss und die Karpfen dann nur noch Liebe machen im Kopf hatten. Diese Wartezeit kann man an der Elbe dann wenigstens mit Grasern füllen, auch wenn sie auf der Beliebtheitsskala von mir nicht so hoch angelegt sind.

Ostern fällt dieses Jahr sehr früh und das zeitgleich mit der Umstellung auf die Sommerzeit. In der Schweiz bedeutet es, das die Nachtangelsaison beginnt. Die Bedingungen waren wirklich sehr gut mit knapp 10Grad Wassertemperatur und dann noch ein verlängertes Wochenende. Die Verlockung war gross doch ich entschied mich dagegen, da ich einen sehr starken Andrang auf die freien Gewässer vermutete und ich eher meine Ruhe wollte.Dies bestätigte sich im nachhinein auch das ich Recht hatte. Also entschied ich mich nach Deutschland zu fahren und dort bei Dauerregen,Schlammschlacht, Nachtfrösten und einer Wassertemperatur von 5-6Grad die Feiertage mit einem sehr guten Freund am Wasser zu verbringen. Es lief wirklich sehr sehr viel schief, aber am Ende kam alles gut und konnten unter den vielen Fischen auch ein paar richtig dicke Ostereier fangen.

"Unbeschreibliches vom Männerwasser" Tja was soll man da noch groß zu sagen?! Da liegt er nun in meinen Armen, der Gewässerrekord eines wahrlich riesigen Natursees. Mir fällt es schwer das Geschehene in Worte zu packen, nach so einer Traumsession im wilden Osten... Es ist schwer zu begreifen, was für ein imposantes Tier just in diesem Moment in meinen Armen liegt. Die Ausmaße des auf meinen Oberschenkel liegenden Giganten sind aus dieser Perspektive einfach nur überwältigend. Eine dunkle Färbung und riesige Flossen säumen den Körper, noch dazu ist es ein Milchner! Milchner? Ja, richtig gelesen! Zwar sind meist die Weibchen die schwerer werdenden Karpfen, doch wie man sieht, bestätigen Ausnahmen die Regel. In diesem Gewässer sind die Männer die Zielfische - scheint wohl ein richtiges "Männergewässer" zu sein!? ;-)

Während die meisten Karpfenangler die Saison über das Osterfest eröffnen und vielleicht das Glück haben das ein oder andere Osterei zu drillen, machen Wir uns auf den Weg in Richtung Italien. Die Reise führte meine Freundin und mich in die hügelige Landschaft der Toskana, nicht weit weg vom Meer. Ziel war es sich mal eine Auszeit aus dem stressigen Alltag zu nehmen,die Zweisamkeit zu geniessen und etwas über das Land und die Leute zu erfahren.Dort verbrachten wir eine schöne Zeit bis nach Ostern. Ganz ohne fischen geht es bei mir nicht, also ging es gleich am Folgetag weiter in Richtung Norden um dort ein paar Nächte mit meinen guten Freund Marcel den ein oder anderen Fisch aus dem Wasser zu kitzeln.Strahlender Sonnenschein, fast Windstil und ein extrem hoher Luftdruck waren nicht unbedingt beste Vorraussetzungen. Was sich aber schwerer rausstellte als gedacht. Am Gewässer angekommen was uns bereits bekannt war, packten wir die Tacklekarren und steuerten eine neue Stelle an für die wir uns entschieden haben. Sie lag mittig von dem See und wir konnten relativ viele Tiefen von 0,3-1,5m abdecken um zu sehen wo sich die Objekte der Begierde aufhielten. Trotz den fast schon sommerlichen Temperaturen hatten wir nur Anzeichen von Fischaktivitäten in den tieferen Bereichen. Was nun? Die erste Nacht war rum und so richtig umgehauen hat uns die Stelle auch nicht sonderlich. Der gewisse Flair und der Empfang des richtigen Radiosender für den perfekten Flow war auch nicht möglich... Ja so hat jeder seine Rituale :-D Moven die Erste Guter Rat war teuer aber es nütze nichts, wir packten die Sachen da wir uns entschieden haben in einen etwas tieferen Seebereich unser Glück auf ein neues zu versuchen, da wir dort vor 2 Wochen auch die ersten Erfolge erzielen konnten. 2 Tage tote Hose um es kurz zu sagen, aber nicht jeder Tag ist Fangtag. Ob es nur daran lag das wir immer noch nicht den Flow mit dem Weltempfänger einfangen konnten!? ... Manchmal steckst einfach nicht drin.Wir machten das beste aus den 2 ruhigen und sehr sonnigen Tage bei weit über 20Grad Aussentemperatur. Aber der Schein trügt und eins darf man dabei nicht vergessen, unter Wasser ist immer noch Winter bei knapp 8Grad bei circa 2m. Moven die Zweite Uns stand noch eine letzte Nacht zur verfügung um doch noch mit nasser Matte nach Hause zu fahren.Also was machen wir? Nützt alles nichts! Sachen packen und genau ans andere Ende des Sees,aber diesmal nur noch mit dem nötigsten Gepäck, der Rest wurde ins Auto geräumt. Nach schweisstreibener Tackleschubserei, standen wir an dem von mir noch unbefischten Spot. Marcel konnte dort in den letzten Jahren schon einige Erfahrungen sammeln.Schnell wurde alles montiert und die Montagen fanden dann schnell ihren Einsatzort, dort wo die Karpfen auch schon auf sich aufmerksam machten im circa 1,2m tiefen Wasser. Das Wetter wechselte an diesem Tag auch von Windstille und Sonnenschein auf ein windiges und wolkiges Senario was sehr vielversprechend war. Nun konnten wir zum gemühtlichen Teil übergehen und das Radio einschalten und "Den Sender" zu suchen. Da ist er, bester Empfang! Das muss ein Zeichen sein, Perfekt. Die Nacht geht was, wir hatten es im Gefühl. Abends wollten wir die Ruten noch einmal neu machen,weil die vielen Wasservögel uns es erschwerten zu fischen. Irgendwie hatte ich es im Gefühl und entschied mich erst zu essen , was sich als richtig heraus stellte. Während des Abendbrot lief dann der erste Fisch für mich ab, was wäre wenn wir erst die Ruten gemacht hätten !? Auch Marcel konnte die Nacht noch den Blank verhindern. Die Fische waren aber noch voll im Wintermodus,voll von Parasiten und sehr träge im Drill.Das moven hat sich in dem Fall defintiv gelohnt und wir konnten neue Erfahrungen sammeln. In diesem Sinne: Immer flexibel bleiben

Zurück vom Trip mit ein paar Sommerlöchern im Gepäck. So sehen diese berüchtigten Löcher also aus. 35 von 46 Sommerlöcher ähmmm Krautlöcher konnten wir in einer Woche dann doch noch stopfen, ganz guter Schnitt ohne Boot

Es ist Sommer und die Salatbar ist eröffnet reich gedeckt steht sie da. Welch grosse Auswahl der grünen Beilagen die wir in den Sommermonaten unter Wasser sowie auch über der Wasseroberfläche finden. Fluch oder Segen und Geschmäcker sind bekanntlich verschieden. Wir machten in einer epischen Session aus dem Fluch unser persönlichen Segen und liesen uns reichlich auftischen. Sehr viel Bauchfleisch, natürlich mit einer ordentlichen Portion Grünzeug garniert. Nur Mut das Buffet ist für alle da, traut euch ran an die jetzt stark verkrauteten Gewässer.

"Sommer Sonne Sonnenschein" Sommer Sonne Sonnenschein , ein Karpfen kommt meist nicht allein. Wenn ich so aus dem Fenster schaue ...Grau in Grau mit viel Regen Tag für Tag, da erinnert man sich gerne an die schönen Stunden am Wasser zurück.

"Find the Balance" Ich merke immer wieder bei mir selber und auch befreundeten Angler, dass wenn man ständig am Wasser ist mit der Zeit abstumpft, in seine Vorgehensweise fest fährt, nicht wirklich 100% bei der Sache ist und dabei anfängt gleichgültig zu werden. Mit der Zeit habe ich gelernt die Balance zu finden zwischen der Fischerei und dem privaten Leben. Wenn ich dann fischen gehe, bin ich 100% bei der Sache und bin dadurch auch erfolgreicher.

"Headline Wanted" Ja da fällt es mir wirklich schwer die passende Überschrift zu finden, die Story zum Fisch ist wahrscheinlich einmalig in meinem Leben. Mögliche Titel wären zb.: -" (beinahe) 2 auf einen Streich" -"Jetzt Schwimmen die Karpfen schon freiwillig in den Kescher" -"Gangbang non-stop!" -"Blind vor Liebe" usw... Vielleicht habt ihr ja einen Titel dazu... Hier mal die Story dazu: Die Rekord-Temperaturen an diesem Pfingstwochenende machten das fischen nicht wirklich erfolgversprechend...Als wir an dem Gewässer ankamen und die Karpfen mit ihrem Liebesgeschäft das Wasser zum brodeln brachten,waren wir mehr als motiviert...Wer mich kennt ,weiss das ich ein Freund der Ironie und dem Sarkasmus bin :-D Nun gut, wir machten das Beste draus und platzierten die Ruten in Form einer kleinen Falle direkt ins Liebesnest...sozusagen "Der Boilie danach!". Die Taktik ging auf und die Mutti hier auf dem Bild stieg ein, bis hier her ist es nichts besonderes. Aber als der Drill sich dem Endstadium näherte sagte mir Marcel "das sind 2 Fische!" ... (Ich)"Ne das kann nicht sein, oder haben wir heute schon einen abgerissen!?"... (Marcel)"Doch das sind 2!!!" ...(Ich)"Schon Klar!... "Mmmmmhhhh, moment... das sind 2 !!!" Was ein Schauspiel was sich uns dort bot, einfach nur der Wahnsinn... Es schwamm die ganze zeit ein Milchner mit der Dame und liess sich garnicht beim Liebesgeschäft stören, der erste Kescherversuch beide gleichzeitig zu bekommen scheiterte leider und der Milchner verschwand ruhig in die tiefen des Wassers zurück... Was ein Erlebnis das man wohl nicht vergessen wird.