Der Vollmond bringt dicke Fische. So oder so ähnlich heißt es bei vielen Anglern und auch ich versuche, wenn es mein Umfeld zulässt die hellen Nächte am Wasser zu verbringen. Aber was ist mit dem Tag davor oder danach? Gilt in dieser Zeit die Bigfishformel? Ein Gedanke der mich dieses Jahr vermehrt beschäftigt, da alle Dicken dieses Jahr entweder kurz oder nach der Vollmondnacht rausgekommen sind. Auch im Juli bat sich, auch wenn etwas ungeplant die Gelegenheit kurz vor dem Vollmond den Tag am Wasser zu verbringen. Am Wasser angekommen, suchte ich die Fische und verteilte anschließend eine gute Menge Boilies um die Fische so zum Suchen und Fressen zu animieren. Die Rute lag vielleicht 20 Minuten bis sich der Bissanzeiger meldete. Und was soll ich sagen? Auch diesen Monat brachte die Zeit um den Vollmond einen richtig Dicken ans Tageslicht. Wenn es nur immer so einfach funktionieren würde, man könnte sich glatt dran gewöhnen.

Sommerferien und Temperaturen über 30 Grad sind wirklich keine optimalen Bedingungen um eine Session am Baggersee einzulegen. Trotzdem verschlug es meinen Kumpel Freddy und mich letzte Woche für ein paar Stunden nach Feierabend an unser Hausgewässer. Am See angekommen war die Platzwahl mehr als eingeschränkt, bis auf eine Stelle in einer kleinen Bucht war jeder Platz am See von Badegästen belagert. Da ich die Bucht noch nie befischt hatte, wollte ich diese mit Flossen und Schnorchel etwas genauer erkunden. Leider ließ die Wassertrübung keine Analyse zu und so musste doch die Lotrute ausgepackt werden. Ich legte eine Rute ans Kraut und die Zweite weiter draußen im tieferen Freiwasser ab. Es dauerte bis zur Abenddämmerung bis sich die ersten Fische an der Oberfläche zeigten. Ich reagierte sofort und montierte eine Rute auf ein Ronnie Rig mit auffälligem weißen PopUp um, um die Fische aktiv anzuwerfen. Tatsächlich dauerte es nicht lang und die PopUp Rute pfiff ab. Relativ schnell wurde mir klar, dass am anderen Ende kein kleiner Satzer hängt. Kurz vor dem Kescher bemerkte Freddy, dass dem Fisch eine Brustflosse fehlt und es sich um einen meiner Zielfische handeln muss. Nach der Landung, vergewisserte ich mich und stellte fest, dass es sich um einen Fisch handelte den ich bereits letztes Jahr fangen konnte. Der Fisch hat sich super entwickelt und bringt mittlerweile zwei Kilo mehr auf die Waage. Ich war mehr als happy und entschied mich die Ruten nach dem Fisch nicht erneut auszubringen und so saß ich in meinem Stuhl, genoss die Abenddämmerung und konnte mein Glück kaum fassen. Manchmal kann Karpfenangeln so einfach sein!

Mein Jahr 2018 läuft bisher richtig gut. Regelmäßig wandern Fische auf die Matte. Auch wenn ein Riese bisher nicht dabei war, bleibe ich weiter am Ball und halte einen Futterplatz aufrecht. Den mit Abstand schönsten Fisch konnte ich diese Woche überlisten. Ein richtig schicker Spiegler inhalierte meinen Boilie und musste beim Fototermin herhalten! Meine weiteren Fänge können hier angesehen werden: www.instagram.com/jaegerkeinsammler

Sommer, Sonne, schöne Karpfen! Aufgrund einer extrem ärgerlichen Doppelbuchung, musste der Sommerurlaub teilweise am heimischen Baggersee verbracht werden. Zusammen mit Freundin und Hund verbrachte ich ein paar sehr heiße Sommertage am Wasser. Obwohl die gemeinsame Zeit immer im Vordergrund stand, hatte ich stets meine Ruten und etwas Tackle im Auto. Leider waren viele der bekannten „Hotspots“ aufgrund der vielen Badegäste ab Mittag teilweise unbefischbar und so mussten andere Spots gesucht werden. Mit Taucherbrille und Schnorchel suchte ich geeignete Stellen in Bereichen die von Badegästen gemieden wurden und legte meine Rigs punktgenau in krautfreie Stellen ab. Eine Taktik die aufging. In wenigen Tagen an den ich nur am Vor- und Nachmittag fischte, konnte ich einige gute Fische bis über 18 kg fangen. Mein persönliches Highlight war aber dieser 15 kg schwerer Beauty der einen GLM Schneemann nicht widerstehen konnte! Von wegen Sommerloch. So könnte es eigentlich immer laufen ;)

Meine letzten Urlaubstage nach Kanada musste ich natürlich am Wasser verbringen. Zusammen mit Freddy, einem sehr guten Freund, der selbst kein Angler ist, aber unglaublich gern Zeit am Wasser verbringt, suchten wir uns einen Tag und eine gemütliche Stelle an meinem Hausgewässer in Augsburg für unsere Session aus. Damit die Session erfolgreich verläuft, bereitete ich zwei Stellen drei Tage lang mit Partikeln und verschiedenen Boilies in einem Krautloch und an einer Krautkante vor. Dieser „Aufwand“ sollte belohnt werden. Insgesamt konnten 10 Fische auf die Matte gelegt werden, darunter auch ein alter Bekannter aus dem See. Abgemagert und von der Laichzeit gezeichnet, brachte er noch 17,4kg auf die Waage und bedeutete trotzdem meinen neuen PB. Eine perfekte Sommersession, in bester Gesellschaft, bei super Wetter und mit richtig tollten Fischen. Happy Days! Den vollen Artikel zu meiner Session findet ihr auf meinem Blog unter: http://www.jaegerkeinsammler.de/zweistellig-sessionlog/

Meinen zweiten Heimaturlaub nutzte ich wieder am Wasser. In meinen sieben freien Tagen legte ich zwei Sessions am Tag und eine Nacht am Wasser ein. Obwohl diese mitten in der Laichzeit lagen, lies ich mich nicht entmutigen und das sollte belohnt werden. In der ersten Session fing ich in der prallen Mittagshitze zwei Fische und auch der zweite Tag sollte Fisch bringen. Vor der Nacht wechselte das Wetter und ein Tiefdruckgebiet zog über uns her. Im strömenden Regen nahm die Session so richtig Fahrt auf. Nach einem verlorenen Graser konnte ein kleiner Kugelfisch gefangen werden. Und auch die Nacht brachte Fisch. Zwei weitere Karpfen, wobei einer mitten in der Nacht und der zweite zum Sonnenaufgang einstieg. Doch das Highlight folge am Vormittag. Von den laichenden Fischen abgelenkt rechnete ich nicht mehr mit einem Biss, bis ich meinen Kumpel plötzlich zu meiner Rute sprinten sah. Nach einem gefühlten Marathon und komplett außer Puste kam ich bei meinem Spot an und konnte nach einem knackigen Drill einen wunderschönen Spiegler in die Kamera halten. Mit 15,2kg mein bisher schwerster Fisch aus dem neuen Gewässer. Den kompletten Artikel mit weiteren Fotos gibt es auf meinem Blog http://www.jaegerkeinsammler.de/zwischen-deutschland-und-kanada-2-sessionlog/ zu lesen! Happy Days!

Einen etwas anderen Saisonauftakt sollte ich 2017 erleben. Während in Deutschland die Temperaturen in den zweistelligen Bereich kletterten, hockte ich bei teilweise -40° auf einer Baustelle in der kanadischen Wildnis. Meine „Urlaubszeit“ nutzte ich in Form von Kurzsessions in Deutschland am Wasser. Während Kumpels dick abräumten kam ich nur sehr schleppend ins Angeljahr 2017. Es dauerte ganze sechs Sessions, bis ich den ersten Karpfen über den Kescherrand befördern konnte. Mein zweiter Aufenhalt in Deutschland drei Wochen später verlief da schon etwas besser. In zwei Sessions von nur wenigen Stunden konnte ich jeweils einen Fisch überlisten. Auffällige Popup oder Schneemann Montagen über ein paar einzelnen Boilies erwiesen sich dabei als erfolgreichste Montagen. Unteranderem fiel während einer sonnigen Session ein bulliger Frühlingsschuppi auf einen Schneemann rein und lieferte am leichten Gerät einen klasse Drill. Mehr zu meinem Saisonauftakt zwischen Kanada und Deutschland auf meinem Blog JägerkeinSammler unter: http://www.jaegerkeinsammler.de/zwischen-deutschland-und-kanada-sessionlog/ Servus & Petri aus der kanadischen Wildnis

Aus beruflichen Gründen stand bereits Mitte November meine wohl letzte längere Session des Jahres an. Nachdem ich dieses Jahr viel Zeit am Fluss verbracht hatte, war schnell klar, wo die Abschlusssession stattfinden würde. Der Partner in Crime war auch sofort gefunden. Mit Tobi von www.karpfenangeln-augsburg.de hatte ich auch schon mein Angeljahr 2015 beendet, bevor es für drei Monate nach Saudi Arabien ging. Bereits im September stand der Termin für ein Wochenende im November fest – und dabei sollte das Wetter dank neuem Bivvy und Zeltheizung keine Rolle spielen. Am Mittwoch fuhr ich das erste Mal an den Fluss und begann zu füttern. Auch wenn das Wasser bereits deutlich abgekühlt hatte, entschieden wir, nicht mit dem Futter zu geizen. In zwei Tagen verteilten wir ca. 10kg Partikel und ca. 6kg Boilies über zwei Spots. Da wir am Freitag beide noch arbeiten mussten, schlugen wir erst gegen 18:00 Uhr am Wasser auf. Bei Regen und Schneeregen bauten wir Bivvy und Ruten in der Dunkelheit auf und verzogen uns nach einem geilen Abendessen in unsere Schlafsäcke. Bei strömenden Regen holte uns der erste Fisch gegen 02:00 Uhr aus den Schlafsäcken. Leider ging der Fisch nach kurzem Kontakt verloren und die Enttäuschung wurde durch die Kälte nicht wirklich besser. Auch die Fische wollten bei dem Wetter scheinbar nicht so richtig und so meldete sich der Bissanzeiger erst gegen 07:00 Uhr am nächsten Morgen. Ein schöner Schuppi konnte dem Schneemann aus Mussel Insect und Nasty Shrimp nicht widerstehen und wanderte vom Kescher auf die Matte und nach kurzem Fototermin wieder in sein Element. Der Anfang war gemacht. Wir entschieden uns gegen Kaffee und für eine weitere Stunde Schlaf um dann um kurz vor 9 von einem weiteren Fullrun geweckt zu werden. Der nächste Schuppi für mich. Diesmal auf die Partikelrute mit zwei Tigernüssen. Nach kurzem Landgang durfte auch dieser Fisch wieder ins kalte Nass. Der restliche Samstag verlief wie die folgende Nacht ohne Aktion. Lediglich eine Maus verlief sich im Bivvy und knabberte an drei fertig vorbereiteten Rigs die Boilies und Partikel ab. Am Sonntag klingelte uns der Bissanzeiger von Tobi aus den Schlafsäcken, doch leider blieb ihm das Pech weiter treu und er verlor den Fisch kurz vor dem Kescher, weil sich dieser mit zwei Kopfschlägen vom Haken befreien konnte. Nach spätem Frühstück begann wir unser Camp abzubauen und das Auto zu beladen während die Ruten weiterhin im Wasser lagen. Und tatsächlich wurde die Trödelei beim Abbau belohnt. Ein brachialer Fullrun löste uns aus dem Abbautrott, erneut war ein Karpfen auf den Mussel/Nasty Schneemann eingestiegen. Tobi war als erster an der Rute und obwohl wir im Vorfeld vereinbart hatten, dass er den nächsten Fisch drillt übergab er mir meine Rute und so konnte ich nach einem intensivem Drill eine wahre Flussschönheit in die Kamera halten. Ein echter last minute Fisch! Obwohl mich der Fluss 2016 fast zur Weißglut getrieben hatte, war ich absolut froh, die letzte Session des Jahres in guter Gesellschaft genau hier verbracht zu haben. Die Bilder der anderen zwei Fische könnt ihr auf https://www.facebook.com/Jaegerkeinsammler/ anschauen.

Die letzte Session des Jahres 2015. Ein kleiner Baggersee in Bayern. Temperaturen unter dem Gefrierpunkte, Schnee und Wind peitscht einem ins Gesicht und trotzdem hockt man wieder am Wasser und wartet. Noch ein letztes mal den schrillen Ton des Bissanzeigers hören. Noch einmal einen Fisch drillen. Und während sich vernünftige Menschen die ersten Weihnachtsplätzchen und einen warmen Tee genehmigen, hält man einen Fisch in die Kamera und ist froh, die ganzen Strapazen für einen kleinen Adventkarpfen auf sich genommen zu haben.

Vor dem Urlaub noch eine Nacht ans Wasser, dachte ich mir am Freitag in der Arbeit. Gedacht, getan. Eine gute Entscheidung. Sieben Runs in wenigen Stunden. Sechs Fische fanden den Weg auf die Matte. Alles keine Riesen aber ein perfekter Start in den Herbst. Ein richtiger Goldbarren war dann auch noch dabei! So kann der Herbst weitergehen.