Ende Mai ging es für mich über den Vatertag mit meinem Papa nach Österreich. Er fischte mit Angelfreunden auf Renken doch ich musste natürlich auch hier auf Rüssler angeln. Nach der Ankunft am Nachmittag versuchte ich an diesem riesigen See die Fische zu finden. Alles was ich vom Boot aus auf 6m Wassertiefe sah waren ein paar fraßstellen in den Uferbereichen und zirka sechs Amurkarpfen. Das extrem klare Wasser und meine Polbrille machte es recht einfach die Interessanten Stellen zu begutachten. Die Dämmerung brach nach 3 Stunden intensiver „Location“ ein, ich musste diese Nacht noch ans andere Ufer. Dort waren die meisten Zeichen auf fressende Karpfen zu finden. Also belud ich in Windeseile die Falte und zog sie einmal quer über den See. Wanderer warnten mich noch: „Du weißt schon das es hier Bären gibt, willst du wirklich mitten im Wald schlafen?“. Meine trockene Antwort: „Ja klaaaar!!!“. Am Ufer angekommen platzierte ich mein Tackle neben einem Einlauf, dort floss das Wasser vom Schmelzenden Schnee aus den Bergen in den See. Am nächsten Morgen fand ich tatsächlich noch Spuren und Hinterlassungen vom Bären. Doch das war mir dann schon egal, denn vor mir im Kescher lag der erste Fisch. Ein Wahnsinns Fisch für den ersten Tag am unbekannten Bergsee. Ich konnte mein Glück kaum fassen und ich war für den Rest des Urlaubs schon einmal ruhig gestellt...Ziel erfüllt!!! Doch es kam im Laufe des Urlaubs noch dicker.

Seit Januar bereitete ich meine Kanalsaison akribisch vor, denn meine Ziele waren gesetzt und meine Motivation auf dem Höhepunkt. Ganz oben auf meiner Liste stand ein ganz besonderer Bartelträger, diesen durfte ich in den letzten 5 Jahren mehrere Male auf Bildern betrachten oder ihn hinter der Kamera live erleben. Seit 3 Jahren hoffte ich mittlerweile diesen alten Rinnenrecken auch einmal heben zu dürfen, doch es war mir nie vergönnt. Nach einer stressigen Woche, durfte ich mein Tackle zum ersten Mal ans Wasser schleppen. Und ich hatte die Tage zuvor ein echt gutes Gefühl, denn nach einer lang anhaltenden Hochdruckphase ging der Luftdruck pünktlich zum Wochenende in den Keller. Es regnete,war windig und das Wasser immernoch bitter kalt. Doch es roch einfach nach Fisch! Nach dem EINEN!!! Da ich das Wetter zwei Wochen vorher schon im Auge behielt, fütterte ich drei Tage lang ein paar Hände in dem Bereich, in dem ich die Fische vermutete. Es war der Hammer nach 2 Monaten Angelentzug, mal wieder am Wasser zu sein. Ich genoss es in vollen Zügen. Etwas überrascht war ich das meine Taktik schon nach 2 Stunden aufging, es war ein kleiner Satzkarpfen, doch der machte mir richtig gute Laune. Der erste Fisch des Jahres bei der ersten Session, was jetzt kommen sollte wäre nurnoch Bonus! Ich brachte mein Chodrig, das mit einem weißen 16 mm großen Pop up bestückt war wieder ins Rennen und legte mich nochmal ab. Eine halbe Stunde später...Dauerton!!! Unfassbar, diesmal auf den Red Fish Schneemann. Auf der nassen Steinschüttung rutschte ich auf dem Weg zur Rute fasst aus. Als meine Bremse auch nach dem aufnehmen des Steckens einfach weiterratterte, wurde mir bewusst, das der erste Dicke des Jahres am Band hing! Wenige Kopfschläge und einfach nur schwer heranzukurbeln, doch es lief alles glatt und ich gewann schnell die Kontrolle. Das Ausmaß des Rüsslers zeigte sich nach 5 Minuten das erste Mal weiter draußen, er war wirklich kein kleiner, es fiel mir aber schwer zu schätzen. Noch 20 Meter bis zum Kescher, ich war wieder relativ entspannt und genoss den Moment einfach! Vor dem Kescher zerrte ich ihn die Kante nach oben, er drehte sich auf die Seite und mir blieb schlagartig die Spucke weg. Er ist ES!!! Und BOOOOM eingenetzt! Das ging schnell, verdammt schnell! Vermutlich habe ich noch nie so beim Angeln geschrieen, aber in diesem Moment musste einiges raus. Fassen kann ich es immernoch nicht, Ihn bei der ersten Session des Jahres gefangen zu haben. Doch Vorbereitung, Wetter, das richtige Gefühl für den Moment und mit Sicherheit ein Quäntchen Glück hat mir ein richtig schönes Wochenende beschert! Auch wenn der Zielfisch jetzt gefangen ist werde ich weiter jagen, es gibt schließlich noch mehr Charakterfische. Ich wünsche allen einen erfolgreichen Saisonstart!

Nach über 70 Nächten, die ich im vergangenen Jahr am Kanal verbrachte, wurde es Zeit die Saison vor der Schonzeit abzuschließen. Ein Jahr mit vielen Höhen, Tiefen, Pleiten, Pech und Pannen, konnte zumindest am Kanal mit diesem super Charakterfisch abgeschlossen werden.

Am vergangenen Wochenende bekam ich Besuch von Luis Niedergassel, wir kannten uns zuvor nur aus dem world wide Web und trafen uns in Zwolle. Eine gemeinsame Session hatten wir schon länger in der Planung. Als Luis im schönen Frankenland ankam fuhren wir sofort an den See, bevor es allerdings zum gemütlichen Teil des Karpfenangelns überging bauten wir schnell unser Camp auf, machten die Falte startklar und legten die Ruten auf die Spots. Als alle vier Ruten auf den Bissanzeigern abgelegt waren, fingen wir an unser Abendessen in die Pfanne zu hauen. Plötzlich ein DAUERTON - Gaskocher aus - und ab ins Boot. Der Fisch zog uns einige Minuten auf dem See herum und am Ende des Drills lag ein langer Spiegler im Kescher! Geil einen besseren Start konnten wir uns nicht vorstellen. :) Wir verbrachten ein geiles Wochenende mit einigen Fischen, spannenden Drills, gutem Essen und mit ein paar Missgeschicken die zum Angeln gehören. Eines ist sicher, ich habe nicht nur ein paar Fische mehr auf dem Konto, sondern auch einen Freund mehr! Karpfenangeln verbindet!!! Euch allen schöne Stunden am Wasser und stramme Schnüre. ;)

Nachdem hier auf Carpzilla von einigen über Koi-Fänge berichtet wurde, habe ich mir gedacht: "Na dann fang ich auch mal einen Koi, irgendwann muss es doch mal klappen!" Nach einer Aktionsreichen Nacht stand ich im Morgengrauen hinter meinen Ruten und lauschte den zwitschernden Vögeln, herrlich. Doch es dauerte nichtmal fünf Minuten, bis der Delkim sein schönstes Lied sang. ;) Da hat sich ein Rüssler an dem Hot & Spice Boilie von Waterworld baits & more vergriffen! Der Drill war weniger spektakulär, eine Flucht kurz vor dem Kescher und er gab schon klein bei. :) Als ich realisierte, was mir da in die Maschen geglitten ist, konnte ich einen Freudenschrei nicht zurückhalten! Jaaaa, Geil! Mit 6,2 Kilo ist er sicher kein Riese aber eine wahre Schönheit!!! :) Ich wünsche allen viel Erfolg für die Koi-Jagd. Kevin ;)

Nach der erfolgreichen Instant-Session hatte mich das Kanalfieber wieder gepackt und ich wäre gerne am Tag darauf wieder an der Rinne gesessen, da dies aus zeitlichen Gründen nicht funktionierte, ging der Spaß erst am Samstag wieder los. Mit dabei waren wieder zwei Freunde. Nach 45 Minuten lief die Rute ab und sie bog sich sofort im Halbkreis, der Fisch holte sich immer mehr Schnur von meiner Rolle. Nach einer viertel Stunde sah ich ihn zum ersten mal und freute mich eine voll beschuppte Flanke zu sehen, denn hauptsächlich fange ich Spiegler! Es vergingen nochmal 15 Minuten, bis der Fisch endlich aufgibt. Was ein Drill an der 2,25 lbs Rute. Einfach Wahnsinn!!! :) Ich glaube der Fisch war genauso platt wie ich, aber die Freude überwog. Und die Waage zeigte schon wieder über 10 Kilo an, 10,5kg wenn man es genau nimmt! Es scheint zu laufen, und der Herbst kommt erst noch. Tight Lines an alle Carphunter ;) Kevin

Am Donnerstag ging es in den Abendstunden auf eine kurze Session an den Kanal. Mit von der Partie war mein Kumpel Patrick, und pünktlich zur Dämmerung waren die Fallen scharf. Umso später es wurde, desto aktiver wurden die Fische, und um ca. 23:15 rannte Patricks Rute ab. Das Ergebnis war ein schöner Spiegler mit 8 Kilo. Mit der Zeit kam extrem viel Bewegung ins Wasser, das machte mich zuversichtlich, hoffte aber auf einen schnellen Biss, denn um 0 Uhr ist Schluss mit Angeln. Tatsächlich bekam ich auch noch einen Run und ich konnte nach einem schönen Drill, einen mit Perlschuppen bedeckten Karpfen landen. Geil! Die Waage zeigte 10,8 Kilo an und brachte mir ein grinsen ins Gesicht, denn das war seit langer Zeit mal wieder ein 10 Kilo plus Fisch für mich aus dem Kanal!

Ich kam voll motiviert an meiner Kanalstelle an, denn diese brachte in den Tagen zuvor schon eine Menge Fisch. Ich fischte wie immer, eine Murmel von T.T. Baits und eine Maiskette, und schon nach einer halben Stunde lief die Rute, die mit einem Proto bestückt war ab, schon zu Beginn des Drill merkte ich, dass da ein guter Karpfen am Ende der Schnur zog. Ein vorbeifahrendes Schiff erschwerte mir den Drill und als wäre das nicht genug, lief die Maisrute ab. "Was jetzt?" fragte ich mich, ich war ja alleine, klar ich drillte erstmal den ersten aus. Und als ich die Waage sah fiel ich fast um! 22 Kilo Spiegler, ob Spieglerrekord auf dem 21 km Stück, muss mir Mark bestätigen, der kennt sich besser aus :D PS: Konnte die Uhrzeit nicht richtig einstellen um ca 12:14 lief er ab! Gruß Kevin, Tight Lines!

Mein erster Schuppi aus dem Kanal, rannte während dem Drill mit dem wahrscheinlich aktuellen Spiegelkarpfenrekord auf dieser Strecke ab, mein erster Doppelrun, geil. Gruß Kevin

Am Freitag nach der Schule musste ich unbedingt ans Wasser, es durfte allerdings kein zu weiter Weg sein, es waren ja nur 4 Stunden. Es dauerte nichtmal eine Stunde bis mich der Bissanzeiger rief! Nach 30 Minuten lag der Fisch dann auf der Matte. Gruß Kevin