Talsperrenglück

Fänger: | jan-simon saamen |
Gewicht: | 18,00 kg |
Köder: | Boilie |
Fangdatum: | 06.08.2009 |
Ort: | DE - Nordrhein-Westfalen |
Gewässer: | Ruhrtalsperre |
Einmal an einem so großen See angeln... So dachte ich, als ich als Kind mit meinen Eltern im Ruderboot über eine der Ruhrtalsperren schipperte.
Jahre später zog ich mit meinem Freund Robin dann wirklich los, um dem Riesen einen Karpfen zu entlocken. Allerdings gestaltete sich das als sehr schwierig. Mal abgesehen davon, dass Talsperren riesig sind und tief dazu. Tonnen von Dreikantmuscheln beleben den Grund der Gewässer, dazu Badegäste, Segler und natürlich- ein winziger Karpfenbestand.
Und doch fanden wir nach Tagen des Suchens ein paar Fische. Taucherbrille sei Dank. Jetzt musste nur noch einer überlistet werden...
jan-simon saamen / DE - Nordrhein-Westfalen / 14.02.2013
Frühjahrsgold

Fänger: | jan-simon saamen |
Gewicht: | 0,00 kg |
Köder: | Boilie |
Fangdatum: | 14.04.2013 |
Ort: | DE - Nordrhein-Westfalen |
Gewässer: | Tümpel im Ruhrpott |
Im kaltfröstelnden Morgennebel stand ich, natürlich ohne Jacke, am Ufer des kleinen Tümpels. Das moderbraune Wasser verbarg noch meinen ersten Fisch des Jahres, aber die Krümmung und das Rucken der Rutenspitze machte unmissverständlich klar- noch war er an meinem Haken. Und ich beabsichtigte auch nicht diesen Fisch zu verlieren, denn die Fische an meinem See sind nicht groß, aber sie bedeuten mir viel. Hier habe ich viel Zeit als Jugendlicher verbracht und zudem meinen ersten Karpfen gefangen. Gezielt- auf Mais.
Jetzt umarmte mich die nasskalte Luft und versuchte mich zu überreden den Druck auf den Fisch im dunklen Wasser zu forcieren. Ich tat es nicht und wie zur Belohnung stand er kurze Zeit später in meinem Kescher. Die Flossen vibrierten und tiefschwarz blickte das Auge dieses echten Kois zu mir. Sofort nahm ich vorsichtig den Haken aus dem samtweichen Maul und schaute besorgt nach einer größeren Haken-Wunde, die ich aber glücklicherweise nicht finden konnte. Was, wenn ich schneller wieder hätte warmwerden wollen? Vielleicht hätte ich diesen Fisch dann nie berühren dürfen- ich wusste nicht einmal das es ihn gab und inzwischen lebt er nicht mehr. Als das Eis im folgenden Frühjahr schwand, gab der See ihn frei. Merke- Gold ist weich...
jan-simon saamen / DE - Nordrhein-Westfalen / 14.02.2013
Chaostage

Fänger: | jan-simon saamen |
Gewicht: | 18,00 kg |
Köder: | Tigernuss |
Fangdatum: | 10.06.2010 |
Ort: | DE - Nordrhein-Westfalen |
Gewässer: | See bei Köln |
Einer der Fische, die ich in der Session fing, die meinem Gastbeitrag für "Karpfenzeit" zugrunde liegt. Nach Tagen des Vollterrors im Norden Frankreichs entschlossen Martin und ich uns für einen See nahe Köln. In wohlgeordnetem Chaos genossen Martin und ich unsere Zeit. Und kaum lagen die Ruten, wurden auch schon die Spitzen krumm... Aber lest doch selber nach!
jan-simon saamen / DE - Nordrhein-Westfalen / 14.02.2013
Ruhrpottfisch

Fänger: | jan-simon saamen |
Gewicht: | 24,00 kg |
Köder: | Boilie |
Fangdatum: | 21.08.2013 |
Ort: | DE - Nordrhein-Westfalen |
Gewässer: | Ruhrpottsee |
Das Jahr war komplett verplant. Scale, Uni, Arbeiten... Das Hamsterrad drehte und drehte sich. An Angeln war nur selten zu denken. Nachdem auch die letzte Prüfung im August vorbei war, wollte ich mir deshalb unbedingt die Zeit dafür nehmen. Einfach wieder runterkommen und die Seele ins Gleichgewicht bringen. Nachdem ich bei Stachi von CF-Baits meine Köder abgeholt hatte und der typische Geruch aus Boilie, Abhakmatte und anderem Muff mein Auto erfüllte, freute ich mich wie Bolle auf die kommenden Stunden.
Am See angekommen suchte ich die Fische, fütterte sie ein wenig und hoffte darauf, wenigstens den Geschmack eines Fisches zu treffen. Nach so langer Zeit sehnte ich mich einfach danach, wieder mit gekrümmtem Blank im Wasser zu stehen und unter dem Nachthimmel dem Bremsenticken lauschen.
Nachdem die Ruten lagen, rief alles in mir nach Schlaf. Aber ich konnte mich nicht vom Anblick des klaren Sternenhimmels, den kleinen Reflexionen auf der Wasseroberfläche trennen. So setzte ich mich neben die Ruten und lauschte in die Stille. Hier, in dieser Situation bin ich zu Hause. Der Kopf von den vergangenen Monaten schwer wie Blei, vibrierten jedoch die Sinne. Ruhe... Ich liebe sie, aber durch das mediale Geballer der vergangenen Zeit musste ich mich erst wieder daran gewöhnen. Ich blieb stur sitzen, hielt die Stille, im Wunsch mich darin zu verlieren, aus. Kuschelte mich in meinen Hoody. Catching Dreams, ich schmunzelte. Erst langsam, ganz langsam wich die Anspannung, kam ich an. Als nach Stunden schwarz zu grau wurde, spürte ich wieder, hatte sich mein Puls dem der Natur angeglichen.
Zusammengekauert im Schneidersitz verharrend beobachtete ich, wie die Nebelschwaden auf dem Wasser die Rutenspitzen umspielten. Unten, irgendwo im Schlamm ging währenddessen jemand auf die Suche nach seinem Frühstück. Unvermittelt durchtrennte die sich spannende Schnur mit einem Ruck den Schleier auf dem Wasser und ich stand kurz darauf, einem Déjà-vu nahe kommend, bis zu den Hüften im See.Während mir mein Gegenüber mit harten Kopfschlägen zu verstehen gab, was er von der Sache hielt, begann sich hinter mir die zweite Spule zu drehen. Was folgte, waren Stunden wie ich mir sie genialer nicht vorstellen konnte. Unter der warmen Spätsommersonne drillte ich mehrere wunderschöne Fische in glasklarem Wasser und hatte sogar eine Audienz beim Seekönig...
jan-simon saamen / DE - Nordrhein-Westfalen / 14.02.2013