3 Tage lang war ich an einem unbekannten Gewässer und war am verzweifeln! Zusammen mit einem guten Kollegen haben wir uns den circa 6 ha großen See in 2 Bereiche aufgeteilt, so dass wir mit 6 Ruten wirklich sämtliche Aufenthaltsorte der Karpfen unter Beschuss hatten. Dies klappte auch ganz gut, leider schienen sich die Karpfen in den ersten 2 Nächten nur in dem Bereich wohl zu fühlen, wo meine Ruten nicht waren und so kam es, dass bis dahin mein Kollege 2 40 - Pfünder auf der Matte hatte und ich noch keine Aktion. Als ich die Ruten für die letzte Nacht neu beködern und auslegen wollte bemerkte ich beim Einholen kurz vor dem Ufer, dass sich ein circa 20cm Karpfen einen 22mm/18mm Snowman einverleibt und, ohne einen Pieper von sich zu geben (was ich bei der Grüße auch durchaus verstehen kann), tatsächlich gehakt hatte! Kuriose Nummer oder war das nur das I-Tüpfelchen von Karma, mir wirklich nichts gutes tun zu wollen? Nun ja, ein paar Stunden später hatte ich die passende Antwort gefunden: Es sollte noch nicht alles gewesen sein, erstmals im negativen Sinne! 2 Fische verlor ich in der Nacht nach einem kurzen Drill. Voller Wut warf ich meine Montage "blind" gen Nachthimmel raus Richtung Spot, paar Murmeln grob drum rum und wartete, bis es hell wurde. Ich konnte es nicht abwarten, so schnell wie möglich nach Hause zu kommen. "Nein, der See hat was gegen mich!", dachte ich beim zeitigen Einpacken. Allerdings spielte die Natur mit und der See vor mir lag komplett im Nebel und man sah fast die eigene Hand vor seinem Gesicht nicht mehr. "Ach, ein paar Videoaufnahmen kann ich ja noch machen", ging mir durch den Kopf und als ich gerade eine Aufnahme von meiner Rutenspitze machte, wurde sie Live vor der Kamera krumm und ich hatte sie doch noch: Die Letzte Chance, die ich dann auch mit diesem schönen Schuppi zu nutzen wusste! Das sind halt die Erlebnisse beim Karpfenangeln, man weiß nie, was als nächstes kommt! Aber eins ist gewiss: Es ist immer schön, am Wasser zu sein, auch wenn man die Seen manchmal verflucht!

Wenn das Gewicht mal so gar keine Rolle spielt! Ich saß für eine Nacht an meinem Hausgewässer und war auf der Suche nach einem Fisch, den ich noch nicht gefangen habe. Als einziger im Bestand des Gewässers war er hochrückig und an vielen Stellen seines Körpers war er von vielen großen Schuppen umgeben. Ich durfte ihn im Laufe des letzten Jahres schon zweimal ablichten, jedoch fangen konnte ich ihn noch nicht. Nach meiner Rechnung war es einer der letzten Fische des Sees, die noch nicht auf meiner Matte lagen. Dieses Mal verzichtete ich auf die sonstigen Spots und suchte mir einen Bereich, indem so gut wie kein Angeldruck herrscht. Ich fütterte großflächig ca 1kg Boiles und legte meine Montage etwa 5 Meter davor ab. Nachdem ich im Laufe der Nacht schon 3 Fische landen konnte, kam morgens beim Abbauen dann doch noch diese Perle ans Band. Ein wirklich sehenswerter Fisch!

Drills sind beim Karpfenangeln immer unterschiedlich und machen einen von ganz vielen Reizen aus. Manche Drills sind langweilig und schnell erledigt, andere wiederum haben es richtig in sich. Dieser Karpfen hier sorgte bei mir für einige Schweißperlen auf der Stirn. Das Kampfpaket zog und zog die Schnur von der Rolle, um dann schließlich am gegenüber liegenden Steg 3x rumzuschwimmen und dann ins Kraut zu ziehen. Ich musste ins Boot und brauchte insgesamt 45 Minuten, um wieder direkten Kontakt zum Fisch zu haben, da ich die Rute die ganze Zeit über und unter den Steg ziehen und dabei immer das Boot anders platzieren musste. Schlussendlich ging aber alles gut und ich konnte den Karpfen sicher landen. Ich ging zwar von einem größeren Fisch aus, aber auch das ist ein Reiz des Fischens, man weiß nie genau, was am anderen Ende dran hängt. I love Carpfishing!

Hier ist ein Foto, wo der Braunbär mit drauf ist. Er war immer ziemlich nervös, sobald er Fisch gesehen hat und buddelte ohne Ende, um uns am liebsten beide zu verschlingen ;) Es war einfach mal ein ganz anderer Charme und eine tolle Erfahrung, umgeben von weiteren Tieren wie Wölfe, Mufflons etc zu sein.

Im Oktober war ich eine Woche mitten in einem Wildpark fischen und konnte einige schöne Fische fangen, dieser Spiegler war hierbei der erste vernünftige der Session, die ich neben einem Braunbären Gehege verbracht habe. Mal was anderes, war eine gute Zeit!