Was sich gestern bei mir ereignete, war wirklich unbeschrieblich. Als ich früh um 4 aufstand und von meinem Vater an einen fränkischen See mit meinem Kollegen Kevin gefahren wurde, hatte ich echt keinen Schimmer, was dort passieren wird. Gegen ungefähr 5:30 Uhr legten wir beide unsere Ruten ins Wasser und fütterten schon einige Boilies dazu. Erst als es Tag wurde, konnten wir einige Kilo Boilies genau auf unsere Spots bringen. Frühs hatte Kevin schon einige Läufe zu vermelden, bei mir blieben leider die Pipser aus. Die Fischgewichte lagen noch unter der 10kg-Marke, aber ich hatte eine leise Vorahnung was heute noch passieren würde. Kevin fing weiter seine Fische und ich meinte zu ihm, dass es typisch wäre, wenn er heute noch sehr viele Runs bekommen würde, dafür ich nur einen, aber was für einen ;). Ich munkelte sogar schon mit einem 15kg Zeiler, der in diesem See sein Unwesen treiben soll, was zwar ernst, aber auch als Spaß gemeint war. Die Zeit verging und in der warmen Mittagszeit blieben die Bisse leider auch aus. Wir redeten später über hübsche Mädchen und plötzlich meldete sich an Kevins Rute er nächste Fisch, ein wunderschöner grau-gefärbter Karpfen mit etwas über 8kg. Wir lachten noch drüber, dass der Karpfen genau gebissen hat, als wir uns über Mädchen unterhalten haben. Knapp eine Stunde später meldete sich bei Kevin der nächste, wieder genau aus derselben Situation heraus. Die Stimmung war am Höhepunkt bis jetzt. Wir hatten den Dreh nun raus : "Wir müssen uns über schöne Mädchen unterhalten und dann beißen die schönen Fische auch" ;) Tatsächlich klappte das noch ein drittes Mal (alle guten Dinge sind 3). Aber dieses Mal an meiner Rute, der Fisch fühlte sich klein an, kam sehr früh schon an die Oberfläche, hinterließ dort aber sehr sehr große Wellen. Plötzlich fing aber der Fisch zu kämpfen an, nahm viel Schnur und ließ sich nicht vom Gewässergrund hochziehen. Nach ungefähr 15 Minuten hatte ich den Fisch aus einer Distanz von rund 70 Metern auf 20 Meter herangedrillt, aber immernoch stand er sehr tief. Spaziergänger kamen in der Zwischenzeit vorbei und erkundigten sich bei uns, ob wir da einen guten Fisch dran hätten. Wir waren uns schon beide sicher, das ist der größte heute. Ich erinnerte mich an meine Worte vom Mittag und fing langsam zu zittern an, als Kevin bei dem Fisch eine Zeile erkennen konnte. Tatsächlich, nach einigen weiteren Minuten Drill war er verhaftet. Ein fast-Zeiler mit 13,9kg. Ich fühlte mich wie auf Wolke 7, als ich sein wundervolles Schuppenbild betrachten durfte. Er hinterließ auf meine Abhakmatte einen Haufen gelben Schleim, ich wusste sofort was das bedeutet. Ich hatte einen Tropicana-Liebhaber gefangen. Die Freude war riesig groß, dass sich die Mühen mit dem Wurfrohr und die Geduld ausgezahlt haben. Bei einer kurzen Fotosession an Land und im Wasser kamen einzigartige Bilder raus. Der restliche Abend verlief dann noch sehr interessant, leider konnte ich keinen Fisch mehr überlisten, aber ich freute mich auch sehr mit Kevin, der seine bisher beste Session an diesem See feiern drufte. Uns beiden war klar, dass wir diesen Tag so schnell nicht vergessen werden. An dieser Stelle will ich mich auch bei allen bedanken, die mir das möglich gemacht haben und ein fettes Petri an euch da draußen, dass ihr auch mal so einen verrückten Angeltag erleben dürft!

Ein nachträgliches Geburtstagsgeschenk vom Herrn Kanal