Der Akku war schon so ziemlich leer. Nach einer zwei Nächte Session an einem stark unter Angeldruck stehenden Kanalabschnitt wollte ich die Kanalsaison woanders ausklingen lassen. Die Entscheidung fiel auf einen Abschnitt der weit entfernt von meinem Wohnort ist - ich aber dieses Jahr in einer Session gleich ein dutzend Fische fing. Ich fuhr am letzten August Sonntag direkt vom fischen dort hin. Wieder mit meinen Wanderstiefeln an den Füßen. Ich lief den kompletten Kanalabschnitt rauf und runter. So entdecke ich einige Stelle und interessante Bereiche. Als der Sonnenbrand langsam zunahm sah ich einen Fisch rollen. Ich schaute mir den Bereich genauer an und fand die Strukturen sehr interessant. Ab zum Auto und Futter holen. Unter der Woche fuhr ich noch zweimal zum anfüttern. Jedes mal setzte ich mich auf meinen Eimer, rauchte eine Zigarette und saugte das Gefühl dieses Kanalabschnitt auf. Ich hatte mich irgendwie in diesen Bereich verguckt. 2016 werde ich hier viel mehr angeln. Am Freitag war das Wetter eigentlich perfekt. Südwestwind, Wechselhaft, Schauer und Sonne. Ein Freund sagte mir eine super Session vorraus. Als ich ankam rollte aber auch gleich der erste Fisch. Alles schnell aufgebaut und die Ruten abgelegt. Dann fing es an zu regnen, ein Schauer jagte den nächsten und die Wassermengen waren heftig. Mal einen Schauer ist ja gut aber fast Dauerregen und das in der Stärke sind nicht unbedingt meine Lieblingsbedingungen am Kanal. Es passierte Freitag Abend nix, dann den ganzen Samstag und die zweite Nacht auch nicht. Ich war schon dabei einen Haufen Rigs für dei Herbstangelei zu binden. Irgendwo mit musste ich mich ja beschäftigen die ganze Zeit unter dem Schirm. Sonntag morgen es war schon länger hell, ein paar mal habe ich über den Kanal geblickt um dann weiter zu schlafen, einige Lastkähne sind schon an mir vorbei, dann im Nieselregen pfiff die Rute am Rand zur Fahrrinnne ab. Ich hoffte die ganze Zeit, dass er nicht aussteigt. Mir war irgendwie klar, dass ist deine letzte Chance für dieses Jahr am Kanal. Ich habe ihn bekommen im Kescher auf der Matte hing der Haken schon im Netz - Glück muss man auch mal haben!!! Zu frieden packte ich danach ein um am Nachmittag mir meine Herbstgewässer anzusehen. Tschüss Kanal in 2015!! - Es war ein geiles Jahr -

Am letzten Wochenende meines August-Urlaubs war ich unzufrieden. Zwei kleine Fische in einem riesen Areal des Kanal. Nicht ein guter Fisch bei mir oder meinem Freund mit dem ich los war. Zerknirscht packen wir am Sonntag ein. Mein Freund fuhr nach Hause. Ich schnürte meine Wanderstiefel. Irgendwo müssen die Fische doch sein!? Vier Stunden lief ich verschiedene Kanalabschnitte ab, suchte die Fische und ich fand einen riesen Schwarm. Im Nirgendwo wo weites Karre schieben angesagt sein würde. Ein Bereich in dem ich keinen einzigen beangelten Platz ausmachen konnte. Die Fische entzogen sich auf dem Abschnitt also hier dem Angeldruck. Erst sah ich einen im Mittelwasser, dann zwei, dann ging ich noch 50m und ich sah hunderte von Karpfen. Noch nie in meinem Leben habe ich am Kanal so viele Fische gesehen. Einfach unzählbar war diese Masse an Fisch. Die meisten schätze ich auf 15-20Pf aber dazwischen war auch das ein oder andere große Exemplar. Zurück zum Auto und Futter holen. Etwas Abseits von dem riesen Schwarm suchte ich eine Stelle an der die Steinpackung nicht so zugewuchert war, dass ich irgendwie ein Rod Pod aufbauen könnte. Die nächsten beiden Futtertage war schleppen angesagt, einige hundert Meter, im strömenden Regen und das Nachts um 0.00Uhr. Keiner sollte mich sehen oder auch nur mein Auto. Das Wochende kam, die Karre wurde gepackt und weit geschoben. Ich konnte die Fische beobachten sie hielten sich im selben Bereich auf wie den Sonntag davor. Hundert Meter daneben baute ich auf. Zur Dämmerung war alles fertig. Während ich das erste Radler trank schrie der erste Delkim um Hilfe. Kurz nach dem ich Kontakt zum Fisch hatte lief die mittlere Rute ab, was tun....wie immer Schnur aus dem Delkim und laufen lassen. Langsam lies sich mein Gegenüber in meine Richtung lenken. Piiiieeeep und die dritte Rute lief. What the fuck??? Was ist hier los....ein "trippel-Run" hatte ich in 16 Jahren Karpfenangeln am Kanal noch nie. Während ich nun schon erkennen konnte das ich einen Schuppi im Drill habe konnte ich sehen wie einer der zwei anderen Karpfen vor meinen Füßen mit der Schnauße in der Steinpackung umherwirbelt um das Rig loszuwerden. Die dritte Rolle ist gleich leer der Fisch zieht noch immer ab. Geschafft...nach einer gefühlten Ewigkeit ist der Schuppi im Kescher, bei den anderen Ruten rühren sich nichts mehr. Beide Ruten versucht, nix mehr dran. Egal erstmal den Fisch versorgen und dann wieder alles richten. Als die Ruten gegen 22.30Uhr alle wieder an ihren gedachten Plätzen lagen legete ich mich hin. Im zwei Stunden Takt kamen die nächsten Bisse. Alles Fische zwischen 10-11Kg. Ich entlass sie gleich direckt aus dem Kescher. Am Morgen war ich gerädert und platt, als dann noch ein Kahn zwei Rutten einsammelte war ich bedient. Erstmal schlafen und dann sehen was kommt. Was in der zweiten Nacht geschah......steht bei dem Fisch dazu. Bleibt hart am Fisch Chris

Das ist der Spiegler der zweiten Nacht. Ich habe es mir einmal gegeben, den extrem hart beangelten Kanalabschnitt. Rechts und links in Sichtweite das nächste Brolly aber nur meine Delikms gaben in zwei Nächtn Töne von sich!! Wer die Karre packt, die Fische sucht und richtig füttert der fängt!! 6 Fische in zwei Nächten ist da schon mal ganz gut. In der zweiten Nacht war kein Brolly mehr zu sehen. Hart am Limit aber erfolgreich. Bleibt hart am Fisch

Auf Strecke.

Strecke läuft und läuft und läuft.........

Wieder einer auf Strecke.

Und wieder mitten aus der Fahrrine. Andere markante Bereiche wie Krautfelder oder die Steinpackung brachten keine Bisse. Nur mitten iner Rinne!!

Auch dieser Schuppi kam aus der Fahrrinne.

Die Bisse kamen alle im Vormittag. Die Fahrrine ist im Sommer meist sehr produktiv. Auch hier war das der Fall.

Vor einigen Wochen fragte mich ein alter Freund ob ich nicht Lust hätte einen neuen Kanalabschnitt zu befischen. Voller Neugierde sagte ich zu. Unser Plan war es uns einen Bereich zu suchen an dem man drei Tage fischen und sitzen kann. Googel Earth half schon mal einen paar heiße Bereiche heraus zu finden. Mein Freund der nur wenige Kilometer entfernt arbeitet hat die Bereiche dann begutachtet und mir berichtet. Dann ging es für Ihn und mich eine Woche in den Urlaub. Einen Tag vor unserer beider Rückkehr ein kurzes Telefont und ein Termin zum vorfüttern war gefunden. Am Abend unserer Rückkehr fuhren wir noch los. Beide mit ordentlich Futter bewaffnet. Jeder mit etwa 6Kg Boilies sowie einen großen Eimer Partikelmix. Da wir nicht länger füttern konnten wollten wir viel Futter einsetzten, dass nicht nur eine Schule Karpfen was findet und dann abgeräumt ist. Es sollte möglichst viel liegen bleiben, da die Kanalkarpfen meist nur kurz halten, fressen und weiter ziehen. Somit sollte für Nachfolgende Trupps auch noch Futter über sein. Unser Plan ging auf! Ich konnte in 60 Stunden fischen 9Fisch zum Biß überreden und 8 Karpfen landen. Der Urlaubschuppi war der erste und größte Fisch der drei Nacht-Session. Mit einer inneren Zufriedenheit packe ich heute morgen zusammen und freute mich auf zu Hause. Bleibt hart am Fisch Chris