Spontan gestalkt
Fangdatum: |
23.06.2014 |
Ort: |
DE - Rheinland-Pfalz |
Gewässer: |
Alter tiefer Baggersee |
Ich fuhr morgens nach dem Nachtdienst direkt ans Wasser um meine paar Stunden Schlaf mit Fischen effektiv am Wasser zu verbringen. Total übermüdet traf ich gegen 7 Uhr am Wasser ein. Ich belud mein kleines Boot mit dem nötigsten Tackle für meine "Nacht" über Tag. Mein anvisierter Angelplatz lag circa 500 Meter entfernt, jedoch kommt einem die Strecke drei mal so lange vor wenn man die ganze Nacht mit arbeiten verbracht hat. Während des ruderns, konnte ich einige kleinere Brassentrupps ausmachen, die im klaren Wasser, am Ufer entlang patrouillierten. Gute 50 Meter von meinem Spot konnte ich dann noch einen richtig guten Schuppi der 15kg plus Kategorie ausmachen. Dementsprechend hoch wurden meine Erwartungen für die nächsten 5 Stunden gesteckt. Endlich am Platz angekommen, war das Tackle schnell aufgebaut. Die erste Rute brachte ich am Ufer in 3 Meter Wassertiefe direkt vor einem Überhängenden Baum aus. Die zweite platzierte ich ein gutes Stück weiter am Ufer, ein paar Meter vor im Wasser liegenden Bäumen. Ich stellte den Freilauf recht straff ein um dem Fisch nach dem Haken nicht zu viel Spielraum zu geben und Gefahr zu laufen ihn in den Hindernissen zu verlieren. Ich fütterte zu jeder Rute nur Punktuell um den Hakenköder zwei Hände 16mm Boilies, die einen Tag vorher in Halibut Haize Goo gesoakt waren, und etwas großflächiger noch ein paar Tigernüsse dazu. Ich entschied mich bewusst für diese Futterstrategie da die Zahlreichen Großbrassen schnell auf einen groß angelegten Futterplatz aufmerksam werden, und dann meiner Erfahrung nach die Karpfen fern bleiben. Meine Liege stand direkt bei den Ruten um im Falle eines Run gleich agieren zu können. Jedoch verliefen die nächsten Stunden sehr Ruhig, ich konnte keine einzige Aktion verbuchen. Nach meinem "Morgenkaffee" startete ich leicht frustriert mit etwas Futter im Boot eine kleine Erkundungstour um den See. Ich konnte durch meine Poolbrille einige fressende Karpfen in einem flachen Bereich am ende des See´s ausmachen. In dem Bereich ragten zwei kleine Kieshügel aus dem Wasser und rundum war das Wasser mit 1 Meter eher flach und mit einigen Hindernissen durchzogen. Ich Entschied das Risiko einzugehen und fütterte vorsichtig ein paar Hände Tigernüsse in dem Bereich wo das Wasser eingetrübt war, und ich ab und an einen Karpfen beim Fressen beobachten konnte. Danach machte ich mich so schnell ich konnte zurück zu meinem eigentlichen Angelplatz, schnappte mir eine Rute, warf etwas Kleinkram samt Kamera direkt in meine Abhakmatte und ruderte wieder Richtung der Kieshügel.
Dort angekommen sah ich, dass die Fische noch am fressen waren. Ich legte mit meinem Boot am hinteren der beiden Kieshügel an, und legte meine Abhakmatte und meine Kamera samt Stativ bereit. Als die Vorbereitungen auf den hoffentlichen Fisch getroffen waren, behandelte ich nochmals meinen ausbalancierten Köder mit Almond GOO power smoke und platzierte ihn 2 Meter vor meinen Füßen. Direkt zwischen den fressenden Fischen. Diese verließen daraufhin, trotz aller Vorsicht ,den Futterplatz. ich dachte schon, ich habe die letzte Chance auf einen Karpfen an diesem Tag verspielt. Ich entschied mich eine Weile ab zu warten, mit der Hoffnung, dass die Karpfen wieder zurückkehren. Nach 5 Minuten, kam ein schöner Spiegler zurück auf den Futterplatz. Den Fisch schätzte ich auf 10kg plus ein. Er lies sich langsam Richtung meines Köders treiben. Sekunden kamen mir vor wie Stunden. Kurz vor meinem Köder, schwamm der Fisch mit dem Kopf nach unten und meine Schnur straffte sich fast im selben Moment. Der erste Gedanke der mir durch den Kopf schoss war "yes, ich hab ihn" der zweite war dann "sh**". Mir blieb nur ein kleiner hindernissfreier Bereich zum drillen, und mein gegenüber versuchte mit rasanten fluchten und heftigen Kopfschlägen, sich von meiner Montage zu befreien. Ich entschied mich dazu die Bremse meiner Rolle ganz zu schließen und ausschließlich über die Rute zu drillen. Ein sehr gewagtes unterfangen. Man muss in das noch so kleinste Teil seiner Ausrüstung vollstes Vertrauen haben. Das Prinzip ist einfach, die fluchten werden durch ein mitgehen mit der Rute abgefangen. Es sollte darauf geachtet werden, das sich die Ruten Spitze immer in einem steilen Winkel zur Wasseroberfläche befindet. So das genug Spielraum ist, um die Fluchten zu parieren. In meinem Fall lief alles nach Plan und nach einem harten Kampf, lag ein Wunderschöner Spiegler auf meiner Matte. Dass Wiegen ergab 13,8kg. Nachdem der Fisch versorgt war, legte ich meine Montage erneut an dem platz aus, jedoch fanden nur noch einige Brassen den Weg auf den Futterplatz. Die Karpfen hatte ich erstmal verscheucht. So entschloss ich mich es für heute gut sein zu lassen und machte mich auf den Heimweg.
Dominik adel / DE - Rheinland-Pfalz / 23.06.2014