In den Jahren 2007 und 2008 angelte ich einige Male an einem kleinen Baggersee in Ostwestfalen. Gut die Hälfte der Fische des Sees wurden vor einigen Jahren aus anderen Pools und der Weser "gestohlen" und in den See gesetzt. So auch die Königin des Wassers: Luise, ein Schuppi mit über 1,10 Metern Länge. Der stolze Fisch stammt aus dem Fluss. Er gilt als sehr schwierig zu fangen. In all den Jahren gelang es nur dreimal. Im Oktober konnte ich ihn auf ein sehr kurzes Vorfach landen. Die Veröffentlichung dieses Fisches – damals noch auf der Prologic-Homepage – sorgte für Trubel in der Szene. Wie kannst Du nur einen geklauten Fisch zeigen, hieß es. Meine Meinung ist klar: Ich würde nie einen Fisch umsetzen und halte es grundsätzlich für falsch. Doch es war landesweit eine Zeit lang schwer in Mode, Fische von A nach B zu karren. Viele Gewässer, an denen ich angel, beherbergen umgesetzte Fische. Das kann ich gar nicht ändern und auch kaum beeinflussen. Auf meinen Fang und dieses tolle Bild bin ich trotzdem stolz – auch wenn ich die alte Dame lieber in ihrem Heimatfluss wissen würde...

Während meiner Abschlussarbeit, in der Carpzilla konzeptioniert und gestaltet wurde, besuchte ich Marki zum Brainstorming in Bayern. Die Nacht über wollten wir uns beim Fischen am Kanal entspannen. Doch scheinbar hatten wir genau den richtigen Platz zur richtigen Zeit gewählt. Denn kaum waren die Ruten im Wasser, ging die Post ab. Sechs Fische alle über der 10-kg-Marke bis knapp 29 Pfund bereiteten uns eine schlaflose Nacht.

Diesen alten Kämpfer konnte ich an einem alten, stark verkrauteten Kanal in Sachsen-Anhalt fangen. Auf dem Weg zur Uni überquerte ich diesen mehrmals die Woche. Anfang Mai hielt ich spontan für eine Pinkelpause an. Mit der Pol-Brille konnte ich nichts außer Kraut ausmachen. Dennoch war ich überzeugt davon, dass es hier schöne Fische geben musste. Am Abend kam ich zurück, verteilte zwei Ruten in Krautlöchern. Das meiste Vertrauen schenkte ich der Rute, die genau unter Brücke am Pfeiler lag. Zwar war der Lärm, der durch die darüber fahrenden Autos übertragen wurde, enorm, trotzdem schien mir der Spot perfekt. Kaum war die Sonne untergegangen ging die besagte Rute auch schon krumm.

Nach eine unfassbaren Serie von Abrissen, Ausschlitzern und sonstigen Fischkontakten ohne Kescherinhalt, konnte ich dieses Stück Gold aus einem unbekannten See in Frankreich ziehen. Wir haben das Gebiet des Sees "das Tal der Stürme" genannten. Nirgens habe ich solche Stürme erlebt wie dort...zwei meiner Zelte hat es das "Leben" gekostet.

Dieser alte französische Spiegler biss auf eine Distanzrute in einer **rschkalten Novembernacht. Wer weiß, was dieser alte Recke für Geschichten erzählen könnte. Er ist bestimmt älter als so mancher Karpfenangler...daher sollen wir alle Fische mit dem allergrößtem Respekt behandelt.

Nippel fing ich zum letzten Mal im Sommer 2010. Einer der ältesten Fische des Sees, bekannt für seine Kampfkraft und eine nicht zu bändigende Flucht nach dem Anbiss. Seinen Namen gab ich ihm wegen seines ersten, auffällig kürzer gewachsenen Strahl der Rückenflosse