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23.04.2020
Wolfgang Enzlmüller: Sternstunden im Corona-Frühling
Aufgrund des Corona Virus steht die Welt momentan Kopf. Auch wir Karpfenangler müssen uns an die neuen Regelungen anpassen und mancherorts auf unser geliebtes Hobby verzichten. Wolfgang Enzlmüller aus dem Eddy Sterckx Austria Team blickt in diesem besonderen Jahr auf einen außergewöhnlichen Saisonbeginn zurück und berichtet, wie er trotz der Covid19-Pandemie wahre Sternstunden am Wasser erleben durfte. Viel Spaß mit der Story:Ungewöhnlicher Jahresstart Das Jahr 2020 ist verrückt! Der Winter war viel zu warm und einige Wochen später fegten die Stürme "Sabine" und "Yulia" über uns hinweg. Als wäre das nicht schon genug, gibt es seit März die größte Katastrophe meiner bisher erlebten Zeit – die Covid19-Pandemie, welche uns vorraussichtlich noch länger beschäftigen wird. Eines meiner Hausgewässer ist aufgrund der Corona-Geschichte für unbestimmte Zeit gesperrt. Ein anderes Gewässer ist noch zugänglich, doch angeln ist nur „begrenzt“ möglich – nur wenige Stunden sind laut Landesfischereiverband erlaubt, allein, oder nur mit Familienmitgliedern, versteht sich. Bevor das Virus bei uns Fuß fasste, suchte mich noch eine weitere Hiobsbotschaft heim: Mich plagte seit Spätherbst ein starkes Ziehen in der Leiste, im Januar die Diagnose – ein versteckter Leistenbruch. OP-Termin wurde prompt fixiert und Ende Februar lag ich auch schon unterm Messer. Das hieß für mich fünf Wochen Ruhe geben, nichts heben, logischerweise kein Karpfenangeln in dieser Zeit.Karpfenangeln schenkt HoffnungDas Jahr meinte es nicht gut mit mir, ich fühlte mich aber ermutigt, lange Spaziergänge zu tätigen. Diese waren vermehrt "zufällig" rund um mein Hausgewässer. Und da ich meiner Leidenschaft nicht ganz den Rücken kehren wollte, nutzte ich diese Zeit mit der Karpfensuche – stundenlanges Beobachten und Pirschen auf die beschuppten Freunde standen auf der Tagesordnung. Ich fand die Fische an zwei vielversprechenden Stellen und begann damit, diese Plätze während meiner Spaziergänge mit Futter bei Laune zu halten. Ich entschied mich dabei für den Yellow Dream der Eddy Sterckx Baitrange. Ein hellgelber, nach Ananas duftender Birdfood-Boilie, welcher auch bei kaltem Wasser sehr gut arbeitet und aufgrund seiner knalligen Farbe ein absolutes Highlight unter Wasser ist. Dass der Boilie instant fängt, hatte er schon mehrere Male bei meinen vergangenen Sessions bewiesen! Aufgrund dessen, dass ich nicht angeln, aber vorfüttern durfte, wollte ich wissen, wie sich diese Kugel bei einer Langzeitfuttersession verhält - der perfekte Zeitpunkt, dies für drei Wochen auszutesten. Ihr könnt euch denken, ich war „spitz wie Nachbars Lumpi“ - täglich am Wasser, täglich füttern und kein Angeln erlaubt.Vorfreude ist die schönste Freude Nach drei Wochen täglichem Füttern war nun endlich der Tag gekommen: Meine OP lag genau fünf Wochen zurück. Aufgrund der bereits erwähnten Corona-Geschichte war ein längeres Vorhaben nicht möglich, daher sollten es weniger als 16 Stunden sein, die ich am Wasser verbrachte. Vorfreude ist wahrhaftig die schönste Freude, doch Fanggarantie im Frühjahr bei gerade 10 Grad Wassertemperatur gibt es nicht – auch nicht bei präparierten Plätzen.Man sollte immer einen „Plan B“ habenAm Wasser angekommen ein Schlag ins Gesicht – mein heiß begehrter Platz war besetzt. Zum Glück hatte ich einen zweiten „Reserveplatz“ angelegt, genau wegen solchen Fällen! Es war schon ein wenig bitter, da mein „Favorit“ doch in den letzten Wochen immer frei war. Aber was solls, dachte ich, es sollte offensichtlich so sein und so startete ich meine Sessions am „Reserveplatz“. Ich möchte euch jetzt keine „Kam, Sah und Siegte“- Story erzählen, aber was da abging war mir „nicht mehr wurscht“ wie wir Österreicher es zu sagen pflegen.Das Fressen kann beginnenNebenbei erwähnt angelte ich nur mit einer Rute auf dem Futterplatz, die zweite legte ich ins „Unbekannte“, weit weg vom Futterplatz, da ich den gefütterten Platz nicht gleich „verheizen“ wollte. Keine zehn Minuten waren die Köder im Wasser, da schrie auch schon mein Bissanzeiger jener Rute auf, die auf dem Futterplatz lag – kurz darauf lag ein schöner Schuppenkarpfen vor meinen Füßen. „Glück oder konditioniert?“ dachte ich mir. Egal, ich fing einen wunderschönen Fisch und das gleich zu Anfang – einfach geil!Unverhofft kommt oftWenig später bekam ich einen weiteren Biss. Was dann allerdings dranhing, habe ich zwar insgeheim in meiner Phantasie gehofft, aber nicht ansatzweise damit gerechnet – ein Schuppenbrett jenseits der 20-Kilo-Marke füllte meine Wiegematte – ein absoluter Hammer. Danach ging es Schlag auf Schlag, die Fische standen offensichtlich Schlange am Futterplatz. Zeitweise hatte ich sogar richtigen Stress, obwohl ich nur mit einer Rute agierte. Dass der Platz funktionierte und die Fische mein Futter annahmen, stand außer Frage! Dass dann aber auch gleich einer der größten Fische des Sees meine Matte begrüßte, war schon der Burner. Und dem nicht genug, lief gegen Ende der Session wieder meine Rute ab. Nach etwas längerem und intensivem Drill konnte ich meinen Augen kaum trauen - ein sensationeller Halbzeiler, um einiges schwerer als der große Schuppi, hatte es auch auf meine Boilies abgesehen - ich konnte mein Glück kaum fassen.Ende gut – alles gutZufrieden räumte ich mein Tackle zusammen, da lief meine Rute ein letztes Mal ab. Es war wieder ein großer markanter Schuppi, der es nicht einsehen wollte, dass ich ohne ein Foto mit ihm nach Hause fahre. Die Kurzsession war der Hammer, alle Fische fing ich lediglich auf dem Futterplatz. Meine zweite Rute brachte leider keinen Fisch, worüber ich aber nicht traurig war, da ich genug damit zu tun hatte, die Futterplatzrute zu bewältigen. Zweifelsfrei waren es Sternstunden! Aufgrund der Tatsache, dass ich dieser Session so lange und durstig entgegenfieberte, war es tatsächlich so, als hätte ich die Bombe hochgehen lassen!Wolfgang EnzlmüllerMehr vom Team aus Österreich findet ihr auf Facebook oder auf Instagram.Zur Eddy Sterckx Range geht es hier entlang:https://eddysterckx-baits.de/