Karstens Zeltküche
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11.12.2018
KARSTENS ZELTKÜCHE - schnelle Weihnachtsente und selbstgemachter Glühwein
Das Jahr neigt sich dem Ende und am Wasser wird es jetzt sehr, sehr ruhig. Die meisten haben ihr Tackle nun endgültig winterfest gemacht und nur vereinzelt sieht man noch Gleichgesinnte am Wasser. Viele kleinere Seen sind schon wenig produktiv, doch die Fische auf den großen Gewässern in unserer Region (Brandenburg) sind immer noch ein wenig aktiv. Wahre Fangorgien braucht man nun nicht mehr erwarten, aber den einen oder anderen Fisch kann man durchaus noch überlisten. Für diese Ausgabe dachte ich mir daher, ich zeig euch mal etwas, dass ihr vielleicht auch zu Hause nachkochen könnt. Adventssonntage und Weihnachten stehen schließlich vor der Tür und falls auch ihr zu den Anglern gehört, die nun lieber Zeit mit der Familie verbringen, kocht ihr wahrscheinlich auch eher daheim.Aus diesem Grund wird es nun weihnachtlich und diese Küche liebe ich ganz besonders. Auch lassen sich, die in der letzten Ausgabe angesprochenen Aspekte Regionalität und Saisonalität wieder wunderbar umsetzen. HEUTE KOCHEN WIR: ENTENBRUST MIT APFELROTKOHL, SCHUPFNUDELN UND ORANGENSAUCEHeute möchte ich für euch eines meiner absoluten Lieblingsgerichte kochen und zwar Entenbrust mit Apfelrotkohl, Schupfnudeln und Orangensauce.Zutaten für 2 Personen2 Entenbrüste400g Schupfnudeln300g Rotkohl½ Bio-Orange1x SaucenpasteSalz, Pfeffer, Muskat, WasserNicht alle Fertigprodukte sind schlecht!Was ist denn mit dem Neumann los? Frisch kochen war wohl gestern?Nein ganz und gar nicht, aber bei diesen Temperaturen kann man sich das Leben auch mal etwas einfacher gestalten. Wichtig ist nur, wenn ihr Fertigprodukte verwendet, schaut auf die Zutatenliste. Geschmacksverstärker und Unmengen an Konservierungsstoffen müssen heute nicht mehr sein. Auch lohnt sich ein Blick auf die Salz- und Zuckermengen dieser Produkte. Denn auch dort lassen sich oft große Unterschiede feststellen. Weniger ist mehr, sollte die Devise heißen.Wenn ihr das Gericht zu Hause nachkochen wollt, spricht natürlich nichts dagegen, zumindest den Rotkohl frisch zuzubereiten.Zubereitung:Durch die Nutzung von Convenience-Produkten wird das Kochen im wahrsten Sinne des Wortes „bequemer“ und spart vor allem Zeit. Doch mit ein paar Feinheiten, lassen sich diese Produkte noch enorm aufwerten. Da sich die Arbeit in Grenzen hält, werde ich euch die Zubereitung heute mal chronologisch nach Komponenten aufteilen.1. Der Rotkohl wird zuerst in einem Top erhitzt.Tipp: Um dem roten Kraut noch etwas Raffinesse zu verleihen, kann man z.B. etwas Apfel- oder Birnensaft dazu geben und diesen mit einkochen. Auch Orangenschale oder gar Apfelstückchen wären vorstellbar.2. Er sollte schön sämig sein, bevor man ihn zum Warmhalten in den Schlafsack stellt. Wichtig dabei ist nur, dass man den Topf kurz auskühlen lässt, um kein Loch in der wärmenden Decke zu produzieren. Schon meine Großmutter hielt so die Kartoffeln warm, wenn mein Großvater sich mal wieder im Garten mit dem Nachbarn verquatscht hatte.Tipp: Natürlich kann man den Rotkohl auch daheim vorbereiten. Dazu schneidet man den Kohlkopf in feine Streifen und mariniert diese mit Salz, Zucker, Essig oder Rotwein. Je nachdem ob Essig oder Rotwein verwendet wird, bezeichnet man die schmackhafte Beilage später auch als Rotkohl oder Blaukraut. Der Essig sorgt nämlich für eine leichte Farbveränderung ins bläuliche.Nachdem das Kraut so vorbereitet, eine Weile gezogen hat, wird es in einem Topf mit Schmalz oder eben Entenfett, Zwiebeln und Gewürzen, wie Lorbeer, Piment, Wachholder sowie Nelken und Zimt angeschwitzt. Anschließend gibt man etwas Flüssigkeit in Form von Saft oder Brühe hinzu und lässt das Kraut gute 2h bei geringer Hitze köcheln. Ein Löffel Preiselbeeren, Johannisbeer-Gelee oder Apfelstückchen, die kurz vor Ende der Garzeit hinzu gegeben werden, runden die Geschichte ab.Wer also Zeit und Lust hat, kann getrost auf ein Fertigprodukt verzichten. In Gläsern eingeweckt oder im Gefrierbeutel eingefroren, hat man gleich einen Vorrat für die Feiertage. Erneut aufgewärmt schmeckt der Rotkohl fast noch besser.3. Jetzt werden die Entenbrüste in einer Pfanne gebraten. Entenbrust ist ein dankbares Stück Fleisch, bei dem man nicht viel verkehrt machen kann. Ich mag sie am liebsten rosa gebraten und auch wenn man das mit dem Garpunkt noch nicht so richtig drauf hat, gelingt es eigentlich fast immer. Beachtet bitte die Ente vor dem Anbraten, in einer nicht vorgewärmten Pfanne, wie folgt einzuschneiden: (Bitte Video anschauen.)Zusatzinfo: Viele denken immer die weiße Schicht auf dem Fleisch sei die Haut, doch weit gefehlt. Das Weiße ist Fett in seiner reinsten Form. Die Haut liegt oben auf und ist ein winziger Teil von der weißen Schicht.4 Außerdem wäre noch zu erwähnen, dass die Silberhäute und Sehnen an der Unterseite vor dem Braten zu entfernen sind. Sie ziehen sich sonst stark zusammen und machen das Fleisch somit zäh.5. Ist das gesamte Fett ausgelassen und die Brust von allen Seiten gut angebraten, kann man sie zum Rotkohl in den Topf legen. Den Rest erledigt dann der heiße Dampf und wenn man schnell genug ist, hat man hinterher eine perfekte rosa Entenbrust.6. Im nächsten Schritt werden nun die Schupfnudeln im Entenfett gold-gelb angebraten. Einen Teil des Fettes kann man aber auch noch zum Kohl geben.Tipp: Sollte es immer noch zu viel sein, empfehle ich euch es aufzuheben. In einem alten Marmeladenglas gesammelt, hat man beim nächsten Rotkohlmahl gleich was zur Hand. Aber auch für eine Kürbissuppe ist Entenfett einfach unschlagbar.7. Gewürzt werden die Schupfnudeln nun mit Muskat und etwas Salz. Wer mag kann auch noch Speck und Zwiebeln dazu geben.8. Als letztes ist nun die Sauce an der Reihe. Die Saucen-Paste wird mit dem Saft einer Orange und Wasser verrührt und anschließend aufgekocht.Tipp: Zum Aufpeppen der Sauce eignet sich ein Schluck Hoisin- sowie ein ordentlicher Spritzer Teriyaki-Sauce.9. Nun alles auf einem Teller anrichten und die Entenbrust in Scheiben schneiden. Da ich die Entenbrust noch nicht gewürzt haben, streue ich nun etwas meiner Meersalz-Pfeffer-Mischung darüber und wünsche guten Appetit. Noch was zum Aufwärmen? Karstens selbstgemachter Glühwein…Nach diesem Festmahl kriecht die Kälte der Dezembernächte aber schnell wieder durch Mark und Bein. Sobald der Kocher aus ist, kehrt sie zurück. Da hilft nur eins: ein ordentlicher Glühwein.Ich persönlich mag nicht so gerne Rotwein. Also zeig ich euch jetzt noch schnell, wie ihr einen weißen Glühwein zaubert. Geht natürlich aber auch mit rotem:Die Zutaten1 Fl. Grauen Burgunder½ Bio Orange1 Stange Zimt, 4 Nelken, 2 Sternanis, 4-5 Kardamomkapseln, Rohrzucker oder HonigWichtig ist natürlich die Auswahl des Weines. Er sollte trocken sein, aber eine ausgeprägt fruchtige Note besitzen. In der roten Fraktion würde sich zum Beispiel ein Spätburgunder anbieten.Zubereitung:1. Von der Ente haben wir ja noch eine halbe Orange übrig, die wir nun in Scheiben schneiden und dann einfach alles gemeinsam in einen Topf füllen. Wichtig ist dabei nur, dass der Wein nicht kocht sondern nur leicht siedet.2. Zucker oder Honig fügt ihr am besten nach Belieben dazu. Wer es ein wenig würziger mag, der kann auch ein paar Pfefferkörner dazu geben. So gestärkt, lassen sich auch die langen Dezembernächte gut am Wasser gut aushalten.Ich wünsche euch und euren Familien noch einmal ein fröhliches Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr. Ich freu mich schon, euch auch in 2019 wieder leckere Ideen für euer Bankfood zu kredenzen. In deisem Sinne: #GemeinsamGegenSchlechtesEssenAmWasserBis dahin - Euer Karsten NeumannBasierend auf der Anzahl der Zutaten, dem benötigten Eqipment, den Kosten und dem generellen Aufwand der Zubereitung gibt Karsten diesem Gericht folgende Bewertung: 2 von 3 Sternen.