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29.06.2020
Thomas Rechenbach: Der vermeintlich letzte Bach-Mohikaner
Unbekannte Gewässer, unbekannte Fische, unbekannte Herausforderungen – der besondere Reiz, weshalb wir alle wohl dem Karpfenangeln treu bleiben. So auch Thomas Rechenbach, welcher sich, aufgrund vollbesetzter Hausgewässer durch die Corona Krise, einen neuen Spot suchen musste. Die Wahl fiel auf einen von Karpfenanglern unberührten Forellenbach, in dem er beinahe zufällig einen Karpfen während eines Spaziergangs lokalisieren konnte…Corona hin, Corona her"Völlig genervt von dem ganzen Corona-Stress in Verbindung mit der Kurzarbeit von gefühlt 95% aller Karpfenangler musste ich mir in diesem Frühsommer ein neues Domizil suchen. Meine Hausgewässer wurden über Wochen belagert und das gefiel mir gar nicht. Ein Sonntagsspaziergang mit meiner Tochter verhalf mir zu neuer Hoffnung…Neuer PlanIch sah einen kleinen Karpfen in dem vermeintlichen Forellenbach, gut 10 km von meiner Haustür entfernt. Auf den Gedanken, in dem kleinen Fluss meinen Lieblingen nachzustellen, bin ich zuvor nie gekommen. Gerade mal 5-8 Meter breit und maximal 1,5 Meter tief. Doch dieser Sonntagnachmittag sollte es ändern.Versuch macht klugGute zwei Wochen lang fuhr ich mit meinem Dienstwagen den kleinen Umweg zum Feierabend - nur aus Interesse, ohne Futter, nur mit der Polbrille bewaffnet. Es ließ mir keine Ruhe. Gab es dort mehr oder war das der letzte Mohikaner? Tatsächlich, kurz vor dem Ende meiner Beobachtungsphase entdeckte ich den zweiten Braunen. Es war um mich geschehen, da musste ich doch mal fischen. Nach gut einer Woche Füttern, alle zwei Tage, mit ca. einem halben Kilo Mais-Boilie-Mix und Feinfutter, war die Zeit gekommen – die ersten fünf Stunden angeln... Natürlich Blank.Man muss dranbleibenDoch die Nummer war für mich noch nicht gelaufen und ich fütterte weiter. Nochmal eine Woche, gut 100 Meter flussaufwärts in einer ausgespülten Bucht. Dieses Mal für die erste Nacht am „Small River“. Leichtfüßig wie eine Katze schlich ich durchs Unterholz, um nichts beim Füttern und Auslegen zu verscheuchen. Die einheimischen Forellenangler haben mich wahrscheinlich für völlig bekloppt gehalten, aber das war es mir wert. Die Nacht brach an und ich bekam die ersten einzelnen Zupfer auf meinen Ruten. Dies hielt die ganze Nacht an, keine Karpfen, keine Weißfische. Absolut enttäuscht warf ich meine Kaffeemaschine an. Doch während der Kocher brannte, pfiff meine linke Rute flussabwärts ab – das war sicher keine Forelle. Ein kurzer, harter Drill folgte und da lag er im Kescher. Mein erster Fisch aus dem Forellenbach – der Wahnsinn. Gute 10-11kg schwer und absolut makelos und ungepierct. Ich legte den Fisch kurz auf die Matte schoss fünf Fotos mit dem Selbstauslöser und ließ die Praline wieder in ihr Element..Ende gut, alles gutMehr als zufrieden packte ich meine Liege zusammen und fuhr zum Sonntagsessen nachhause. Jetzt bleibe ich am Ball, ich bin sicher, da gibt’s noch mehr. Der gefangene Fisch war nämlich keiner, den ich vorher gesehen hatte.In diesem Sinne, alles Gute!"Auch wir wünschen Thomas viel Erfolg weiterhin am Forellenbach!