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24.01.2018
Stefan Göhring und Thies Jacobsen: Mission Langzeitfutterplatz - Teil 2
Ein Langzeitfutterplatz erfordert viel Zeitaufwand und Disziplin. Wer dran bleibt kann allerdings für die Mühen reichlich belohnt werden. Die Kumpels Stefan Göhring und Thies Jacobsen starteten im Herbst 2017 ihre Mission Langezeitfutterplatz an einem dünn besetzen Natursee. In Ihrer zweiteiligen Story berichten sie von ihrer Herangehensweise und ihren gesammelten Erfahrungen. Teil 1 könnt ihr nochmal hier lesen, jetzt geht es weiter mit Teil 2:Es geht auch ohne Boot Der See hatte mit 75ha eine gute Größe und trotzdem kamen wir auch gut ohne Boot aus. Wir brachten das Futter mit Spombs, Rohr oder Groundbaiter auf den Futterplatz und markierten uns unseres Spots. Dabei nutzen wir Distanz Sticks, die uns immer wieder genau auf unsere Spots werfen ließen. Bei den Montagen setzten wir auf Heli Systeme und Fischten meist mit steifen Vorfachmaterialien oder Chod-Rigs. Die Chods brachten uns gerade in der letzten Phase die meisten Fische. Eigentlich waren wir sogar froh auf das Boot zu verzichten, denn wir mussten doch einige Meter mit dem Trolly bis zum Platz fahren. Darüber hinaus ist in der kalten Jahreszeit ja immer etwas mehr Tackle dabei, wie extra Kleidung und eine gute Heizung plus Gasflasche.Lernen am Wasser?Ich hatte endlich die schriftlichen Prüfungen hinter mir und musste mich nun „nur noch“ auf die Mündliche vorbereiten. Als Karpfenangler denkt man sich natürlich: „Wo geht das besser als am Wasser!“ Leider funktioniert das nie so wirklich gut bei mir, da ich mich doch zu sehr aufs Angeln konzentriere. Am 23. November machte ich mich dennoch auf den Weg zum Wasser, um die Nacht in meinen Geburtstag zu Fischen. Geburtstagskarpfen Der Abend verlief ruhig. Doch kurz vor Mitternacht pfiff eine meiner Ruten plötzlich ab. Das sollte mein Geburtstagsgeschenk werden, ich war mir sicher. Nach einem langen Drill verlor ich diesen Fisch dann auf einmal kurz vorm Kescher. Ich ärgerte mich wie Sau und ich zweifelte schon, ob es die richtige Entscheidung war ans Wasser zu fahren. Ich hatte einen Fisch verloren und für die Prüfungen gelernt hatte ich natürlich auch nicht. Am nächsten Morgen lief meine andere Rute ab. Diesen Fisch konnte ich landen und auf einmal war alles vergessen: Ich hatte meinen Geburtstagskarpfen. Thies rief am Morgen gleich an, um mir zum Geburtstag zu gratulieren und, um zu horchen, ob der Spot noch läuft. Ich konnte ihm die gute Nachrichten überbringen und die Erkenntnis, dass die Fische jetzt ausschließlich im tieferen gebissen hatten. Der SchneekönigIch widmete mich jetzt voll und ganz der mündlichen Prüfung und Thies bereitete sich auf den Endspurt der Saison vor. Anfang Dezember viel in Norddeutschland der erste Schnee und Thies wollte die letzte Chance nutzen. Den Spot hatten wir immer noch unter Futter, es liefen zwar immer weniger Fische, aber die Gewichte pendelten sich zwischen guten 12,5 - 19 Kg ein. In den sozialen Medien war bereits alles auf Messe eingestellt, doch wir wollten noch Fische fangen. Da wir eh erst im Januar wieder auf einer Messe sein würden, machten wir uns darüber noch keine Gedanken. Mittlerweile schlug Väterchen Frost immer häufiger und kräftiger zu und es war schon bitter kalt am Platz. Bereits vor Mitternacht konnte Thies seinen ersten Fisch fangen. Es folgten in der Nacht noch zwei weitere Karpfen. Am Morgen bekam ich dann einen Anruf und er berichtete mir, dass am Morgen ein richtig Dicker ablief. Ich konnte es gar nicht abwarten und hörte schon am Telefon, dass er immer noch aufgeregt war. Als er mir das unglaubliche Gewicht von 20,2 Kg offenbarte, gab es auch für mich kein Halten mehr. Der Schneekönig war gefangen! Endlich hatten wir es geschafft diesen Natursee eine richtige Bombe zu entlocken.Die letzte Session für 2017Ende Dezember machten wir uns auf zur letzten Session des Jahres. Noch einmal wollten wir zusammen den Platz befischen. Ich hatte vier Tage zuvor die zweite Blank-Nacht hinter mich gebracht und wir merkten, dass die Saison nun bald zu Ende sein würde. Trotzdem wollten wir zum Abschluss nochmal zu zweit los, um die ganze Aktion Revue passieren zu lassen. Leider war auch in dieser Nacht kein Fisch mehr ans Band gegangen und wir mussten uns dem Wetter geschlagen geben. Bei 3,6 Grad Wassertemperatur auf sieben Metern Tiefe, entschlossen wir uns den Langzeitfutterplatz aufzugeben. Jetzt wird es Zeit sich auf die Familie zu konzentrieren und die ersten Messen ins Visier zu nehmen. FazitDass blanken dazu gehört, ist unbestritten. Aber auf die Länge der Zeit gesehen, zahlt sich ein Langzeitfutterplatz einfach aus. Man sollte nach einem Rückschlag nicht gleich den Mut verlieren und Vertrauen ins Futter haben. Mit Disziplin und Hartnäckigkeit im Füttern kann man wahre Sternstunden erleben. Wir werden diese Mühen auf jeden Fall wieder auf uns nehmen, da wir wissen, dass gerade zu zweit so ein langwieriges Projekt am Laufen gehalten werden kann. Daher ist es für uns die ideale Taktik gerade für den Saisonabschluss.Liebe Grüße,Stefan Göhring und Thies Jacobsen