Im Einsatz
|
12.04.2021
Im Einsatz: Der High Flat Bedchair von Strategy
Wir haben wieder für euch getestet. Diesmal am Start: einer der wichtigsten Gegenstände in puncto Komfort, den wir am Wasser dabeihaben, die Liege. Redaktions-Freund Martin Fitzke hat jedoch nicht das Highend-Produkt von Firma X getestet, sondern eine durchaus erschwingliche Option, die dennoch einiges an Potential für spezielle Situationen mit sich bringt. Hier gibt’s die Details.Liege im niedrigen Preissegment – Was bringt sie mit?Der erste Eindruck am Wasser ist gar nicht mal so übel. Natürlich merkt man, dass am ein- oder anderen Detail gespart wurde – irgendwie muss der niedrige Preis ja zustande kommen – aber im Grunde bringt der High Flat von Strategy alles mit, was eine Liege können muss. Das wäre zum einen, der Name verrät es bereits, eine ebene Liegefläche. Hier sind wir also schonmal auf der aktuellen Lage des Marktes angekommen, denn: Verstellräder dürften mittlerweile der Vergangenheit angehören. Weiterhin sind die Beine, vier an der Zahl, ausklappbar und mit großzügigen Schlammtellern ausgestattet. Und genau in diesen Beinen steckt wohl auch eines der Highlights dieses Bedchairs.Sind das noch Beine, oder schon Stelzen?Diese Beine sind wirklich außergewöhnlich! Nein, nicht die stufenlose Verstellbarkeit ist beeindruckend, sondern die schiere Länge. Im Vollauszug steht der High Flat derart hoch, dass so manch einer da draußen vermutlich die Beine baumeln lassen kann. Schnell wird klar, wo man sich das zu Nutzen machen kann: am abschüssigen Ufer. Hier dürfte dieser Bedchair so manch einen Konkurrenten der gehobenen Preisklasse alt aussehen lassen. Überall dort also, wo der Untergrund uneben ist oder wo die Liege sehr hoch stehen muss, wird sich dieses Produkt gut machen. Wie sieht es aber in Sachen Stabilität aus; schließlich hat das Teil nur vier Beine.Standfest oder nicht standfest?Die vier Beine stehen auffallend weit auseinander, was dem Bedchair insgesamt deutlich mehr Stabilität verleiht, als man es zunächst bei einem „Vierbeiner“ vermuten mag. Dennoch muss man darauf achten, sich nicht zu weit auf Kopf- oder Fußteil vorzuwagen. Reine Physik eben. Was aber durch die vier Beine absolut zum Tragen, oder eben auch nicht, kommt, ist das Gesamtgewicht. Mit rund 8 Kilogramm eignet sich der High Flat durchaus auch mal für einen weiteren Fußmarsch; wenn auch die Gesamtmaße im zusammengeklappten Zustand auf den ersten Blick dagegensprechen mögen. Eine Sache sollte übrigens noch Erwähnung finden, nämlich die Arretierung der Beine, die durch Druck beim Aufklappen entsteht. Zusätzliche Hebel, Schrauben oder Stifte werden hierdurch überflüssig und die Liege klappt trotzdem nicht beim hin- und her rutschen zusammen.Wie sieht’s mit dem Komfort aus?Am Kopfteil ist bereits ein Kissen angebracht. Dieses wurde im Test als angenehm empfunden, könnte bei bestimmten Präferenzen in puncto Kissenhöhe oder -abstinenz auch als störend empfunden werden. Die Liegefläche ist gepolstert, wenn auch nicht sonderlich üppig. Dies dürfte für alle Angler, die einen Bedchair für längere Sessions suchen oder die bereits Rückenprobleme haben, ein großer Kritikpunkt sein. Zwar lässt sich die Gesamtfläche durch den seitlich angebrachten Kordelzug noch etwas individueller einstellen, aber an den Komfort einer Memory-Foam-Matratze kommt sie logischerweise nicht heran. Wenn man bedenkt, dass eine Liege mit derlei Eigenschaften aber auch locker mal das Dreifache kostet, geht das aber irgendwie klar. Im Zweifelsfall hilft immer mal ein ausgiebiges Probeliegen; schließlich hat jeder auch ein ganz eigenes Komfortempfinden und es muss auch Liegen für den Overnighter geben.FazitDer Strategy High Flat bietet wirklich jede Menge für den günstigen Preis. Trotz der großzügigen Maße lässt sich diese Liege dank überschaubarem Gewicht auch einmal auf einen längeren Fußmarsch mitnehmen. Was dabei ein nettes Detail ist, ist das Klettband, das den zusammengeklappten High Flat kompakt fixiert. Schade nur, dass mangels entsprechender Scharniere kein Schlafsack auf der Liege belassen werden kann. Das Highlight des Bedchairs ist ganz klar die satte Standhöhe, bzw. Stellbarkeit auch auf abschüssigen Untergründen. Bedenkt man bei all dem einen Anschaffungspreis von überschaubaren 80€, so findet das Teil sicher seinen Weg in so manches Bivvy da draußen.Übrigens: Weitere Infos zum Bedchair findet ihr in unserer passenden Produkt-News.Außerdem: Zillaboss Mark Dörner hat die High Flat bereits vor der Unboxing Kamera ausgepackt.