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24.03.2021
Stefan Wirtz: Mit allen Sinnen zum Erfolg
Der März startete in diesem Jahr vielerorts mit Temperaturen an die 20 Grad. Perfekte Umstände um die Saison 2021 zu starten. Doch dann kam ein erneuter Kälteeinbruch. Nachts wieder Frost und tagsüber selten über 10 Grad. Dennoch entschied ich mich dazu, einen Versuch zu wagen. Ich entschied mich für einen See etwa eine Autostunde entfernt von meinem zu Hause. An drei aufeinanderfolgenden Tagen wollte ich hier mit mobilem Angeln mein Glück versuchen.Erster TagAm ersten Tag begann ich in einer relativ flachen Ecke des Sees. Hier liegt die durchschnittliche Tiefe bei etwa 2 Metern. Aus dem Vorjahr hatte ich noch ein paar Plätze im Kopf, an denen ich mit der Markerrute lehmige Stellen gefunden hatte. Hier fand ich auch Zuckmückenlarven, Schnecken und kleine Muscheln. Also natürliche Nahrung in Hülle und Fülle. Doch scheinbar war dieser Bereich diesmal ohne Fische. Ich verbrachte Stunden mit Beobachten, in der Hoffnun,g irgendwo ein Anzeichen von Karpfen zu finden – leider erfolglos. So beendete ich den ersten Tag ohne jegliche Aktion und wollte am nächsten Morgen noch eine Stunde früher am See sein als am Vortag. So stand ich um 06.00 Uhr erneut am Ufer und versuchte wieder, Anzeichen von Karpfen zu finden. Doch das Einzige, was ich beobachten konnte, waren balzende Bläßhühner und Haubentaucher. So beschloss ich am Mittag, den Seeteil zu verlassen und in den anderen, tieferen Teil zu moven, um dort noch einmal mit der Markerrute nach vielversprechenden Plätzen zu suchen. So wurde ich nach zwei Stunden intensiver Suche und gefühlten zehntausend Würfen fündig. Ich fand einen Bereich, etwa 15 Meter lang und 5 Meter breit, in dem ich sowohl flach als auch tief angeln konnte, die Bodenstruktur wechselte von lehmig zu kiesig und schlammig umrandet von leichtem Kraut und Fadenalgen. Der Plan war es jetzt, dem Platz noch etwas Futter zu geben und am nächsten Tag dort in aller Frühe wieder anzugreifen. Mein Futter setzte sich aus 15mm Vitella und Choquita Boilies, Mais und Hanf zusammen. Im Frühjahr hat sich die Kombination aus kleinen Boilies und Partikeln immer wieder bewährt. So spoddete ich akkurat und punktgenau – es sollte schließlich nicht im Kraut landen.Neuer Bereich mit neuer HoffnungMeine Ruten klippte ich bereits am Wasser ein, um am nächsten Morgen möglichst keine Zeit zu verlieren. Ich fischte die linke Rute etwa 1,5m flacher als die rechte. Aufgrund des sauberen Bodens ohne Kraut oder Resten abgestorbener Pflanzen entschied ich mich für einfache Stiffrigs. Diese beköderte ich mit einem 15mm Vitella Boilie und einem 12mm Fluo Pineapple Pop Up – kleine Leuchttürme für maximalen Reiz also. Und tatsächlich, schon nach einer halben Stunde bekam ich die erste Aktion. Ein zaghafter Biss mit springendem Bobbin ließ schon nichts Gutes ahnen und so fing eine wunderbar hässliche und fette Brasse. Des Feederanglers Traum…. Waren jetzt nur Brassen am Spot und hatten sich auf meinen Kleinkram eingeschossen? Das war der erste Gedanken der mir durch den Kopf schoss. Kurze Zeit später bekam ich den nächsten Biss. Doch diesmal hing tatsächlich ein Karpfen am Haken. Ich konnte den Drill für mich entscheiden und kescherte einen 11kg Spiegler. Noch während ich den Fisch in die Sling verfrachtete, lief die andere Rute ab. Binnen 10 Minuten fing ich so zwei herrliche Spiegler. Jetzt fütterte ich pro Spot vier große Spombs hinterher und legte die Ruten neu. Doch scheinbar war die Fressphase zu Ende. Erst gegen Mittag kam wieder Bewegung ins Spiel. Knapp hinter meinem Platz rollte ein Karpfen und kurze Zeit später stand ich mit krummer Rute im Wasser und drillte den dritten Karpfen des Tages. Diesmal sollte der Fisch aber deutlich größer sein als die beiden vom Morgen. Stramme 18kg brachte der Schuppi auf die Waage. Ein fettes Grinsen und eine innerliche Zufriedenheit machten sich breit. Das Dranbleiben, das Moven und die harte Arbeit hatte sich bezahlt gemacht. Denn wäre ich stur im ersten Bereich geblieben, hätte ich garantiert komplett geblankt.Euch allen erfolgreiche Sessions dieses Jahr!