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25.02.2021
Ben Adler - Spundwandfieber Teil 2
Nach unseren ersten Sessions an der Spundwand, konnten wir es kaum noch erwarten, endlich wieder loszuziehen. So zog sich die nächste Woche in unseren Augen enorm. Wir hielten den Platz weiterhin mit der bewährten 15-Kilo-Mischung aus Partikeln und Boilies unter Futter, denn am Samstag sollte es endlich wieder eine Nacht an die Spundwand gehen.Gleicher StartDas übliche Prozedere wiederholte sich auch an diesem Samstag. Meine Mutter fuhr mich wieder an den Kanal, wo ich dann auf Hary wartete, der bereits eine halbe Stunde später eintreffen sollte. Zusammen bauten wir unser Camp auf, wobei sich bereits ein zuversichtliches Lächeln auf unseren Gesichtern breit machte. Wir hatten ein gutes Gefühl, denn schließlich waren wir immer noch voll im Spundwandfieber! Im nächsten Moment fragte ich mehr oder weniger aus Spaß: „Ey Hary, weißt du was mal richtig nice wäre?“, worauf er antwortete: „Nee, was denn?“, „So ein Schuppi wäre mal was Feines!“. Wir haben nämlich die Vermutung, dass es in unserem Kanal einen kleinen Spiegler-Überschuss gibt. Was der Abend dann so bringen sollte, war unfassbar für uns …Wenn die Sonne geht, kommt der Mond (und der Regen)Bereits bei den vorherigen Nächten fing es bei Einbruch der Nacht an zu regnen. So war es auch dieses Mal. Dennoch saßen wir an diesem Abend noch lange mit unseren Freunden zusammen vor unseren Zelten und genossen die Zeit miteinander. Als mich dann aber nach einiger Zeit die Müdigkeit einholte, döste ich weg - jedoch nicht für lange Zeit ...Von Null auf Hundert in 0,5 SekundenFuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuullrun! Ich wachte auf, sowohl vom Bissanzeiger als auch von Adrians Freudenschrei über meinen Lauf. Diese gefährliche Mischung versetzte mich in Hektik, weshalb ich aus meinem Zelt heraus den steilen und vom Regen nassen Weg zu meinen Ruten stolperte. Jetzt hieß es, Rute hoch - der Spaß beginnt. Als ich sie aufnahm war der Fisch bereits auf der anderen Seite des Schifffahrtskanales. Jetzt musste ich pumpen, dabei wirkte mir großer Widerstand entgegen. Da zum Zeitpunkt des Bisses unser Besuch noch da war, fieberten wir zu viert dem Fisch entgegen, der jeden Moment vor uns auftauchen musste. Dann zeigte sich der Fisch das erste Mal an der Oberfläche. Er sah recht klein aus – dachte ich zumindest. Beim zweiten Blick bemerkte ich dann jedoch, dass ich mich total verschätzt hatte. Der Fisch war gewaltig und noch dazu tatsächlich ein Schuppmann. Dann passierte etwas Merkwürdiges. Der Fisch schwamm geradewegs in einem rechten Winkel mit dem Kopf gegen die Spundwand. Vom diesem Kopfstoß benebelt, wälzte er sich zum Glück in den Kescher. Keiner der Anwesenden konnte das gerade passierte glauben und es vielen Sätze wie „Boar, wat ist dat den?“ und „Junge ist der fett“ oder ein einfaches „BOOOOOOH“. Der Grund zur Feier war ein echter Charakter-Schuppi, mit satten 19Kg. Diese Aktion ließ die Temperatur unseres Spundwandfiebers durch die Decke gehen. Wir releasten den Schuppi und feierten ihn. Meine Müdigkeit war wie weggeblasen. Wir saßen im Kreis und betrachteten die Fotos und schauten die Videos, als ich plötzlich wieder einen Lauf bekam. Diesmal wirkte mir allerdings deutlich weniger Druck entgegen, zumindest zu Beginn des Drills. Mein nächster Gegner war ein kleiner Graser, der vorm Kescher wie üblich nochmal Vollgas gab, bevor er sich sinem kurzweiligen Schicksal ergab!Wie geht’s weiter?Diese Frage stellten wir uns mehrfach. Mit drei erfolgreichen Nächten im Rücken packten wir am nächsten Morgen unsere Sachen zusammen. Wir entschieden uns dazu, unsere Zeit vor der nächsten anstrengenden und zeitintensiven Klausurphase so effizient wie möglich zu nutzen. Für uns hieß es also weiterhin alle zwei Tage Mais und E.C.O Boilies zu füttern, um den Platz bis zur nächsten Session am Laufen zu halten, denn die Fische waren in der Nähe, soviel war sicher.Wird das Spundwandfieber anhalten oder schneller vergehen, als wir angeln können? Ihr werdet es bald hier lesen können, doch bis dahin, euch allen viel Erfolg am Wasser und bleibt gesund!Euer Ben Adler