Härtetest
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05.11.2020
Im Härtetest: Das Fox Ranger Mk2
Dieses Mal ging es dem Vorzeigepod im Fox-Programm an den Kragen – dem mittlerweile in zweiter Generation erschienenen Ranger. Was das Pod so alles kann und wo eventuell Schwächen liegen, zeigt euch der folgende Bericht. Checkt das aus!Gemunkel und erster EindruckSchon im Vorfeld war im Netz viel über dieses Pod zu finden gewesen. Von „überteuert“ bis hin zu „Plastikbomber“ reichten die Aussagen, in der Mehrheit allerdings in erster Linie von denen, die sich das Gestell noch gar nicht im wahren Leben zu Gemüte geführt hatten oder von vorneherein alles verteufelten, was nicht aus Edelstahl gefertigt ist. In meinem konkreten Fall war die Skepsis von Anfang an recht gering, da ich bereits das Ranger der ersten Generation viele Jahre gerne im Gebrauch hatte und den spontanen Verkauf im Nachhinein ehrlich gesagt ziemlich bereute. So wurde im Spätjahr 2019 ein Mk2 angeschafft und das zwischenzeitlich getestete andere Markenprodukt kurzerhand weitergegeben. Groß war die Vorfreude, ob denn nun auch die überarbeitete Version meinen zugegeben recht hohen Ansprüchen genügen würde. Ein erster Blick in die neu designte Tasche (hierzu später mehr) verhieß bereits Gutes und auch ein kurzer Stelltest „auf dem Trockenen“ ließ ein zartes Pflänzchen der Zuneigung sprießen.AufbauvariantenIm Grunde ist schnell gesagt, was das Ranger Mk2 aufbautechnisch bewerkstelligen kann: alles. Ob ich nun meine Ruten an einer steil abfallenden Uferböschung ebenso steil gen Himmel aufragend fischen will, das Ganze diskret in Parkstyle-Manier bodennah aufbaue, oder das klassische, waagerechte Setup erzeugen möchte, alles ist durch diverse Arretierungen, Winkel und Beine machbar. Hiermit kommen wir auch bereits zu einem der größten Pluspunkte im Ranger-Lieferumfang, denn die zwei knapp unterschiedlich langen, kurzen Beine sowie die beiden mächtig langen Stangen verhelfen bereits zu einer Stellvariabilität, die ihresgleichen sucht. Dass das Ganze dann auch noch im beidseitigen Spreizwinkel, in der Beinlänge und in der Position auf der Mittelachse des Pods individuell verstellbar ist, dürfte jedem Terrain-Problemchen den Garaus machen. Einzig das Fehlen von Beinen mit einer Beinlänge, die irgendwo zwischen den langen und kurzen mitgelieferten Sticks liegt, könnte bemängelt werden. Sollte dies jemanden stören, so hat Fox jedoch einen guten Punkt integriert, nämlich ein universell verwendbares Gewinde. Soll heißen, dass handelsübliche Banksticks sich an der Pod-Basis ebenso festdrehen lassen, wodurch die Aufbauvielfalt einen weiteren Schub bekommt. Die Anpassung an verschiedene Rutenlängen und –auflagen geschieht mittels simplen Auszugs der Mittelachse über die in der Mk2-Variante nochmals vereinfachten, durchgehenden Camlock-Verschlüsse. Sollte während dem Fischen plötzlich Wind aufkommen und die Ruten sollen zur besseren Bisserkennung gehoben oder abgesenkt werden, so ist dies auch mit fest verankerten Beinen problemlos machbar, entweder durch Verlängerung der Beine oder durch Verstellen der Buzzerbars in der Höhe. Letzteres ist übrigens für Optikfanatiker wie mich besonders hilfreich, wenn die Ruten auch wirklich präzise auf gleicher Höhe liegen sollen.ZubehörWie eingangs bereits erwähnt, wird das Fox Ranger Mk2 bereits werkseitig mit einer Tasche ausgeliefert. Diese fällt ausgesprochen robust aus und lässt sich mit dem angebrachten Tragegriff auch leicht transportieren. In der neuen Version besitzt ebendiese Tasche einen umlaufenden Reißverschluss, eine aufgesetzte Tasche und entsprechende Fächer, in denen wirklich jedes Anbauteil seinen ordentlichen Platz findet. Besonderer Clou dabei: Die langen Beine werden im hinteren Bereich des großen Fachs eingeschoben und stabilisieren so die Tasche.Das Pod lässt sich mit Dreier- und Vierer-Buzzerbars käuflich erwerben, wobei in der neuen Version auch Zweier-Buzzerbars zur Verfügung stehen. Auch wenn letztere im Verhältnis zum Unterbau recht schmal ausfallen, so sind sie doch eine nette Idee für die Bundesländer und Gewässer, an denen nur zwei Ruten erlaubt sind – also leider auch bei mir. Ein cleveres Detail versteckt sich übrigens an der Unterseite der Buzzerbars, denn mittels Konterschrauben lassen sich die oben befindlichen Bissanzeiger mit einem Schraubendreher (notfalls auch mit einem 5-Cent-Stück) bombenfest festziehen. Hierdurch entfallen Washers, Gummiringe und sich drehende Bissanzeiger.SpecialsAm Ranger sind so manche Kleinigkeiten integriert, die das Leben am Wasser deutlich leichter erscheinen lassen. Hier folgt nun ein kurzer Überblick:Ösen: In der Hauptachse sind kleine Ösen eingelassen, mittels derer das Pod am Boden angeleint werden kann. Im Prinzip steht die ganze Konstruktion zwar schon äußerst stabil, aber wer gerade bei weit über die Basis hinausragenden Ruten oder bei zu erwartenden brachialen Bissen auf Nummer Sicher gehen will, der hat hier ein cleveres Detail auf der Habenseite.Winkelarretierung: Wenn es – wie bei mir – beim Abbau öfters schnell gehen muss, dann ist dieses Feature wahres Gold wert. Mit ein paar wenigen Drehungen der Beine lassen sich diese einklappen und das Pod kann komplett zusammengelegt ins Auto oder auf den Trolley verladen werden. Die im montierten Zustand abnehmbaren Buzzers mit Upright Bars machen das Pod somit ausgesprochen handlich.VerarbeitungHinsichtlich der Verarbeitung gibt es den einzigen kleinen Wehrmutstropfen. Zwar kommt das Pod sauber lackiert an, aber die Gummiteile an den Camlock-Verschlüssen wirkten bereits zu Beginn nicht gerade langlebig. Wie zu erwarten, sprangen die eingeklebten Gummilaschen in den Verschlüssen teils früher, teils etwas später aus dem stabileren Rahmen. Das beeinträchtigt die Funktion zwar überhaupt nicht, ist aber dennoch schade. Zum Glück lässt sich dieses Manko binnen Sekunden mit ein paar Tropfen Klebstoff wieder bereinigen, so dass auch das Auge wieder glücklich ist. Auch die Plastiküberschübe an den Beinen neigen teilweise dazu, vom Metall herunterzurutschen, jedoch nur bei größtem Kraftaufwand. Da man aber auch diese leicht wieder einschieben kann, ist auch das kein wirklicher Mangel.TestsituationGetestet wurde das Pod im Härtetest an mindestens zwei bis drei Nächten pro Woche über einen Zeitraum von über einem Jahr. Hierbei wurde es an Kleinstgewässern, Parkseen, Kiesgruben, Naturseen und Fließgewässern vom kleinen Bach bis hin zum großen Strom gestellt und zeigte sich mit keiner Situation überfordert. Im ersten Moment wirkte der Anschaffungspreis von über 250€ in der Basisversion, also ohne zusätzliche Buzzerbars, recht stolz. Da dieses Pod jedoch sämtliche anderen Rutenhalter obsolet macht (schließlich kann man die Beine auch separat als Banksticks nutzen), erhält das Fox Ranger Mk2 eine uneingeschränkte Empfehlung für alle, die ein Pod für sämtliche Situationen am Wasser suchen.Erhältlich ist das Pod unter anderem beim MuR Tackleshop oder bei Angling Direct (Camo-Edition). Weitere Infos bekommt ihr auch hier:https://www.foxint.com/home/product/ranger-mk2