Nachgehakt
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18.01.2022
„Projekt Rheinkarpfen“ – nachgehakt bei Nils Thönnes und Yannic Reims
Raue steinige Ufer, viel Treibgut und starke Strömung – wer am Rhein auf Karpfen angeln möchte, der muss richtig viel Mühe aufbringen können. Dreambaits Teamer Nils Thönnes und Yannic Reims haben sich das „Projekt Rheinkarpfen“ vorgenommen und dort echte Sternstunden erlebt, wie sie euch im passenden Video dazu erzählen. Wir haben bei den Jungs zu ihrem Projekt nachgehakt und spannende Antworten erhalten.Carpzilla: Hallo ihr beiden, erstmal Glückwunsch zu eurem gelungenen Video und natürlich zu den vielen tollen Fischen! Erzählt doch mal, wie kam der Stein für dieses Projekt ins Rollen?Nils: Vielen Dank für die Glückwünsche, zu so einem Projekt gehören ja immer mehrere Leute. Auch Michael Nürenberg und Sebastian Dünow haben vorab und natürlich währenddessen einen erheblichen Beitrag geleistet. Natürlich ist nicht alles perfekt, im Nachhinein denke ich mir, hätte man viel mehr Unterschnitte während des Angelns sammeln müssen und ein paar andere Kleinigkeiten würden bei einem nächsten Dreh auch anders laufen, aber mit solchen Projekten lernt man auch immer wieder dazu.Der Grundstein des Projektes wurde im Sommer mit dem Hochwasser gelegt.Bei den damals herrschenden Bedingungen mussten wir einfach dorthin, die letzten Jahre waren Hochwasser im Sommer rar gesät, zumindest in unserer Region. Als ich Michael davon erzählte, wo wir angeln wollten, sagte er mir gleich seine Unterstützung zu. Ein besonderer Danke gilt natürlich auch an Mario und Bob von Dreambaits.Carpzilla: Habt ihr euch den Rhein bewusst als Herausforderung für das Video vorgenommen oder ist dieses entstanden, weil die Saison so gut lief?Yannic: Sich den Rhein für ein Video vorzunehmen, in dem man Fische fängt, wäre glaube ich der falsche Ansatz. Dafür kann dort zu viel schief gehen, man ist einfach von zu vielen Faktoren abhängig, die man nicht beeinflussen kann. Es hätte letztlich auch bei uns komplett nach hinten losgehen können, aber nach den ersten zwei Nächten stellte sich heraus, dass wir goldrichtig lagen und unser Plan aufging. Von da an planten wir mehr oder weniger daraus ein Video zu machen und zumindest die Fische zu filmen. Wenn man es von vornherein mit fixen Drehterminen geplant hätte, wäre der Druck zu groß gewesen und wir hätten sicher nicht so frei geangelt und so gut gefangen.Carpzilla: Viele Leser interessiert natürlich euer Vorgehen. Könnt ihr etwas über Stelle, Location und Vorgehen verraten?Nils: Wir entschieden uns bewusst für diese Hafeneinfahrt, weil ich dort 2020 schon ein paar Fische fangen konnte. Das Vertrauen war also da, was eine erhebliche Rolle spielt. Hinzu kam, dass die Stelle, die wir letztes Jahr wählten, auf dem Stück der Einfahrt die Einzige Stelle war, welche man bei Hochwasser mit zwei Anglern beangeln konnte. Ein weiterer Vorteil, welcher sich später herausstellte, war die Verjüngung der Einfahrt auf diesem Stück – ein Nadelöhr sozusagen. Die Fische kamen also zwangsläufig an unserem Futter vorbei, wenn sie in den Hafen hinein schwimmen wollten. Das Hochwasser spielte uns also zu Beginn ganz klar in die Karten, allerdings kamen die meisten und auch größten Fische bei sinkendem Wasserstand.Carpzilla: Welche Rolle spielte das Futter im Rheinprojekt? Was kam zum Einsatz und habt ihr hierbei besondere Tricks auf Lager?Yannic: Das Futter spielte eine sehr, sehr große Rolle. Wir nutzten während der Zeit als wir dort angelten eine nicht unerhebliche Menge an Boilies. Wir setzten auf Krill&Octopus und Vitella in zwei verschiedenen Durchmessern, 20 Millimeter und 25 Millimeter. Warum zwei Sorten Boilies? Wir wollten möglichst viele Fische ansprechen, darum entschieden wir uns für einen Boilie auf Fischmehl Basis und für einen Boilie auf Kohlenhydrat Basis. Verschiedene Durchmesser wählten wir, damit wir zumindest etwas selektieren konnten. Ein wichtiger Punkt ist der Zusatz von Partikeln. Nur Boilies zu füttern ist zu Beginn einer solchen Kampagne für uns keine Option, weil der Mehrwert einfach fehlt. Alle Fische sollen auf den Futterplatz aufmerksam werden, auch Brassen, Döbel, Rotaugen und Alande. Es gibt keine bessere Lockwirkung als fressende Fische, deswegen macht es Sinn, Partikel wie Mais, Weizen und Hanf zu füttern. Außerdem sind Partikel eine kostengünstige Möglichkeit sein Futter zu strecken, was bei den Mengen, die man mitunter dort nutzt, unumgänglich ist.Carpzilla: Fasst doch euer Jahr am Rhein nochmal kurz zusammen… Wie fing alles dort an und wie hat sich das Angeljahr am Rhein im Laufe des Jahres entwickelt?Nils: Eigentlich lief es direkt ab der ersten Session. Yannic konnte bereits in der ersten Nacht einen Schuppi mit über 16 Kilo und einen kleineren Schuppi um die 10 Kilo fangen, bei mir kamen die ersten Fische in der zweiten Nacht. Von da an lief es durch. Es waren teilweise Tage bzw. Nächte mit bis zu sechs Anbissen dabei. Insgesamt kommen wir so auf über dreißig Fische. Es verging bis Ende November glaube ich keine Nacht, in der nichts ging - immer noch unglaublich!Als die Fische während der noch warmen Monate da waren, sah man sie auch. Sie machten sich durch Springen und Rollen bemerkbar, vorbeiangeln war also schwierig, wenn man mit offenen Augen angelt. Alles in allem war es ein Wahnsinns-Jahr, womit keiner gerechnet hätte, schließlich fingen wir Fische bis 55 Pfund aus dem Rhein!Carpzilla: Was dürfen wir in diesem Jahr von euch erwarten. Stehen neue Projekte an oder gibt es ein Rhein-Revival?Yannic: Was dieses Jahr noch kommt steht in den Sternen, das ist von so vielen Faktoren abhängig. Eines steht aber fest, sich nach so einer Saison am Fluss auf Vereinsseen einzulassen wird verdammt schwer, denn das ist absolutes Kontrastprogramm! Vermutlich wird man dieses Jahr also auch wieder an den großen Bach, vielleicht sogar an den Hauptstrom!Vielen Dank für eure Zeit, Jungs!Ihr kennt den YouTube Streifen zum Projekt Rheinkarpfen noch nicht? Dann solltet ihr unsere Video-News dazu abchecken: https://www.carpzilla.de/news/szene-news/im-neuen-dreambaits-video-projekt-rheinkarpfen-16376.htmlWeitere Infos zu deutschen Dreambaits Team findet ihr auf dem Instagram-Profil: @dreambaitsgermanyaustria