Im Einsatz
|
06.12.2019
Im Einsatz – Proline Commando 210 AD Lightweight Green Boat
Ein vollwertiges Schlauchboot mit nur 17,5 Kilo Gewicht? Proline hat es im Programm: das Commando 210 AD Lightweight. Und Christopher Paschmanns hat es im Einsatz. Wie es sich unter anderem bei einer dreiwöchigen Frankreichtour vom steinigen Alpen- bis schlammigen Flachlandsee schlug? Hier steht’s geschrieben.Ein Fan von Schlauchbooten war ich nie. Ich bin eher so der Typ Faltboot. Ja, ich weiß, Schlauchboote sind deutlich stabiler – besonders bei Wind und Welle – und damit deutlich sicherer als Faltboote. Was mich aber an den Booten zum Aufpumpen stört ist, dass sie eben im Aufbau zeitintensiv sind und ich sie aufgrund des hohen Gewichtes kaum alleine handeln kann, solange sie nicht im Wasser sind. Auf meine größeren Auslandstouren hat mich entsprechend meistens mein Faltboot begleitet. Oft genug aber ist das 3,05 Meter lange Ding für die Angelsituation völlig überdimensioniert. Zum Beispiel, wenn ich „aus dem Auto“ raus angle. Auch ist es laut: Wenn da etwas zu Boden fällt, wissen es alle Seebewohner – gerade an kleineren, intimen Gewässern ein echter Nachteil!Alternative gesuchtJedenfalls habe ich mich immer auch nach einer Alternative zum Faltboot umgesehen. Bestenfalls ein Boot, das ich voll aufgebaut im Kofferraum meines Busses transportieren kann. Eines, das so leicht ist, dass ich es auch ohne Schwierigkeiten vom Bus ans Wasser schleppen kann. Und eines, das mir genügend Platz bietet, um damit zur Not auch mal mit Tackle überzusetzen. Mit dem Proline Commando 210 AD Lightweight Green Boat habe ich genau dieses Wunschboot gefunden. Und bei einer dreiwöchigen Sommertour durch Frankreich mit meiner Familie wurde das nur 2,1 Meter kurze Ding anständig getestet! Viel Boot, wenig KlimbimGanz ehrlich, so richtig vertraut habe ich der Sache anfangs nicht. Und so begleitete uns auch die geliebte „Banane“ mit nach Frankreich. Zum Glück ist im Bus mit langem Radstand ausreichend Platz. Übrigens auch ausreichend für ein Fass voll Futter, das gesamte Familien-Tackle, die Banane, das aufgebaute Proline-Boot und zwei Fahrräder für die Kids. Letztere habe ich einfach während der Fahrt im Schlauchboot verkeilt. Überhaupt musste das Lightweight schon alleine während der Fahrten einiges mitmachen. Wir befischten in den drei Wochen sechs Gewässer und ich gehe nicht gerade pfleglich mit meiner Ausrüstung um. Die bis zu 42,5 Grad (ja, wir waren leider genau während der krassen Hitzewelle unterwegs) dehnten die Luft im Boot aus und machten es ganz schön prall, geschadet haben sie dem Kahn aber nicht. Was mir sofort am Lightweight gefiel: Es bietet viel Boot und wenig Klimbim, der Luftboden ist integriert, es kann also nichts darunter rutschen. Aufpumpen, Sitzbrett einsetzen, Paddel anbringen, Abfahrt! Proline vs. Schlamm, Kids und SteineMit sechs völlig unterschiedlichen Gewässern in drei Wochen habe ich das kleine Boot einem Programm unterzogen, das es sonst vielleicht in einem Jahr abbekommt. Doch es hat mich nicht hängen lassen. Der Schlammboden am Flachlandstausee und die überschwemmten Wiesen am Bergsee mit Höchstwasserstand haben dem Unterboden des Bootes natürlich nicht viel ausgemacht. Die fiesen, spitzen Steine am rauen Stausee im Zentralmassiv schon eher. Dazu kam noch reger Bootsverkehr und damit Wellengang, der das arme Gummiding regelrecht über den schroffen Boden schliff. Das hat das Material nicht sonderlich gut vertragen – verständlich. Kratzer und Schürfstellen am Boden zeugen von der Belastung. Ich erkannte das schnell genug und legte den Kahn weiter draußen vor Anker, so kam er nicht mehr mit den Steinen in Berührung. An einem Alpensee musste ich zum Auslegen und Drillen durch ein massives Seerosenfeld von locker 20 Metern Breite. Um mich durch die dichten Blätter zu wuchten, lehnte ich mich ordentlich in die Ruder. Bei rund 30 Fischen, die ich dort fangen konnte, geschah das ziemlich oft. Das Seerosenfeld sah danach – zumindest in meinen Einflugschneisen – etwas mitgenommen aus, dem Boot aber machte das gar nichts. Meine Kinder – zwei und vier Jahre alt – hatten auch ihren Spaß an dem Kahn und nutzen ihn zum Spielen, zum Beispiel als Sandkastenersatz. Fürs Lightweight wirklich kein Problem!Wie sieht’s mit dem Platzangebot aus?Faltboote sind Platzwunder, da sie eben keine sperrigen Luftschläuche haben. Ein Mini-Bötchen kann da nicht mithalten, trotzdem bin ich vom Raumangebot im Lightweight angetan. Die genauen Abmessungen: 210cm x 129cm außen und 155cm x 61cm innen. Für eine Person zum Ablegen der Ruten, Füttern, Location machen und zum Drillen ist es perfekt! Im Boot finden eine Tasche für Ersatz-Tackle, Futtereimer, Echolot und gegebenenfalls auch Batterie plus E-Motor Platz. Nur für einen größeren Karpfen ist dann kaum mehr Fläche auf dem Luftboden übrig, der muss entsprechend außenbords zum Ufer gebracht werden – und das ist ziemlich beschwerlich, denn so ein Fisch wirkt wie ein Driftanker. Hatte ich also erst mal meine Spots lokalisiert und aktiviert, nahm ich alles, bis auf die Tackle-Tasche samt GPS und den Futtereimer aus dem Boot. Am Seerosenspot zum Beispiel hätte ich die Fische sonst gar nicht zum Fototermin ans Ufer bringen können. FazitNach einer intensiven Frankreichtour, bei der ich das Lightweight ausschließlich nutzte, und mehreren Einsätzen in Deutschland, bin ich vom kleinen Proline-Boot begeistert. Es ist stabil, bequem, groß genug, robust und leicht, findet Platz im Kofferraum des Bullys und sieht auch noch schick aus im dezenten Olive mit den kleinen, unaufdringlichen Logos. Selbst an einem windigen Tag auf einem 1.200 Hektar großen Stausee fühlte ich mich sicher in der Schüssel. Der empfohlene Verkaufspreis liegt bei 500 Euro. Und eine kurze Netzrecherche ergab, dass es für unter 490 Euro über den Tresen geht. Ich bin voll zufrieden mit dem Lightweight und die nächste Bustour ist bereits geplant – diesmal lasse ich das Faltboot dann zuhause. Übrigens: Pumpe, Reparaturset, Alupaddel und Tragetasche werden mitgeliefert. Das Commando 210 AD Lightweight Green Boat gibt’s zum Beispiel hier: https://angelzentrale.de/detail/index/sArticle/26577/sCategory/120Eine Übersicht des Proline Portfolios ist hier zu finden:https://prolinecarpproducts.com