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08.10.2019
Ben Adler: den Polderkarpfen auf der Spur (Teil 2)
Wie Ihr gelesen habt, musste Ben im ersten Teil auf der Suche nach den Polderkarpfen ordentlich einstecken: Die Fische waren wie vom Erdboden verschluckt, wenn schließlich ein Karpfen den Köder nahm, stieg er auch sofort wieder aus. Keine leichte Aufgabe für den jungen Angler. Ob sich nach 18 Tagen Blank das Blatt noch wendete? Ihr erfahrt es in seinem zweiten Teil...Das muss der Spot für den Erfolg sein!?Während wir den Polder immer weiter abfuhren, gelangten wir schließlich an einen, uns bis dahin noch unbekannten Polderabschnitt. Es war eine Stelle voller Strukturen und Features, die einfach nach Karpfen schrie. Viele Seerosenfelder und überhängende Bäume schmückten das Wasser, doch das absolute Highlight war eine kleine, einzigartige Insel mitten im Polder. Wir überlegten nicht lange und befütterten den Platz in den folgenden Tagen. Der Eimer war randvoll mit allerhand Boilies, Tigernüssen, Hanf und Dosenmais. Drei Tage fuhr ich jeden Abend mit dem Fahrrad zur neuen Stelle, um sie mit zwei Kilo der Mischung zu versehen. Am vierten Abend wurden mein Freund Finn und ich von meiner Mutter zur Stelle gefahren, weil wir dort eine schnelle Nacht einlegen wollten.Denkste! Schon wieder steigt mir einer aus...Finn angelte mit Köderfisch auf Hecht. Während wir das Tackle nach und nach zur Stelle brachten, fuhr ein anderer Angler an uns vorbei, der sich genau neben uns setzte… fing ja schon wieder gut an. Wären wir nur eine Minute später da gewesen, wäre unsere Stelle besetzt gewesen, wie er uns später mitteilte. Später kam dann noch unser gemeinsamer Freund Carlos vorbei, welcher nicht angelte, sondern nur zur allgemeinen Belustigung beitrug. Nachdem wir alles soweit eingerichtet hatten, tauchte Finns Hechtpose mehrfach ab, er wartete noch einmal mit dem Anschlag, als plötzlich eine meiner Ruten ablief. Ich nahm sie auf und der Drill begann! Eine Mischung aus Euphorie und Angst kocht in mir hoch. „Geh jetzt bloß nicht ab“, sagte ich mir immer wieder und ZACK… ausgestiegen… „Was hab ich denn nur verbrochen?“. Es fiel mir schwer, das Geschehene zu vergessen. Ich wusste, wenn ich meinen Kopf nicht wieder freibekomme, kann ich die Nacht vergessen. Ich bekam meinen Kopf zwar frei, gefangen habe ich in dieser Nacht dennoch nichts. BAD TIMES!Lange Zeit war nichts mehr…Der nächste Tag war Finns Geburtstag, ein Glück, denn das Geburtstagskind hatte an seinem besonderen Tag das Sagen. In diesem Fall entschied er sich fürs Angeln. Also traf sich unser Trio am Abend erneut und wir fuhren gemeinsam mit den Fahrrädern zur Polderinsel. Es sollte eine holprige Fahrt werden, denn alle drei Fahrräder waren vollgepackt. Am Ziel angekommen konnte ich meinen Augen kaum trauen. Ich sah die Schwanzflosse eines fressenden Karpfens aus dem Polder emporragen und zwei Meter hinter ihm sprang ein weiterer Karpfen aus dem Wasser. Ich wusste, wenn nicht jetzt, dann nie! So verlor ich keine Zeit und bestückte kurzerhand alle drei Ruten mit Multi Rigs. Ein gelber, ein weißer und ein pinker Pop Up sollten für den Erfolg sorgen. Nachdem die zweite Rute ausgeworfen war, sprang der nächste Fisch. Diesmal etwas weiter hinten, im Polder neben der Insel. Wo die dritte Rute ihren Platz fand, muss ich wohl nicht weiter erwähnen. Obwohl bereits eine Stunde vergangen war, blieb ich erstaunlich ruhig und machte mir einfach mal keinen Kopf über das, was unter Wasser passierte. Ich schüttelte lediglich regelmäßig meine Carp JWLS.Dauerton! jetzt geht die Post ab!Es sollte helfen! Der Bissanzeiger der letzten Rute gab einen Dauerton von sich und der Fisch zog die Rolle bis zum Pieper vor. Der Drill konnte beginnen. Ich hörte Finn im Hintergrund sagen: „Lass dir Zeit, konzentrier dich, das ist deiner…“. Dann schwamm sich mein Gegenüber noch kurzzeitig in einem Ast, der ins Wasser ragte, fest. Glücklicherweise blieb er dort nicht lange, sodass ich ihn ranpumpen konnte. Kurz vor dem Kescher tätigte er noch den ein oder anderen gefährlichen Kopfschlag, doch dann konnten ich endlich die Maschen um den so hart erkämpfen Karpfen schließen. Ich war dabei den Fisch auf die Matte zu tragen, als plötzlich die andere Rute ebenfalls ablief. Ich setzte den sich noch im Kescher befindenden Fisch ins Wasser, während Finn die Rute aufnahm. Danach sprintete ich zu ihm und er gab mir die Rute mit den Worten: „Und den holst du dir jetzt auch noch…“ und ich hörte auf ihn! Das Ergebnis waren zwei wunderschöne Spiegelkarpfen, mit wunderschönen Färbungen und Schuppen. Wir fotografierten den Fang ab und ich ließ die beiden Fische wieder schwimmen. Geil, einfach nur Geil! GOOD TIMESDran bleiben, Erfahrungen sammeln und letztendlich Fische fangen!Auch wenn ich nur ein paar Stunden am Tag angelte, habe ich viele Erfahrungen gesammelt, die enorm wichtig für mich und meine Angelei sind. Egal wie hart eine Session auch ist, wenn man dran bleibt und sich von Ereignissen nicht niederschmettern lässt, wird man früher oder später Erfolg haben.Viel Erfolg am WasserEuer Ben Adler