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06.04.2017
Rene Dreykluft: Shit Happens aber 20 Kilo bleiben für immer!
Eigentlich hatte sich Rene Dreykluft sein Frühjahr etwas anders vorgestellt, doch dann stürzt er und zertrümmert sich die Schulter. Doof nur, dass kurz nach seiner OP der Frühling einsetzt und am Kanal die Fische buckeln. Wie es Rene trotzdem ans Wasser schafft, warum am Ende alles für den Arsch war aber 20 Kilo trotzdem für bleiben, all das erfahrt ih in seiner Story auf Carpzilla:Dieses Jahr begann für mich ganz anders, als ich es im Vorfeld erwartet, geschweige denn geplant hatte. Durch einen schweren Sturz sprengte ich mir das Eckgelenk an der rechten Schulter und war somit beruflich erst mal aus dem Verkehr gezogen.Zuerst konnte ich mir die Zeit zuhause im Warmen gut vertreiben, doch dann wurde es ernst, denn der Frühling stand auf einmal vor der Tür. Die Temperaturen schossen nach oben und mit den ersten Sonnenstrahlen wurden die Kanalspaziergänge regemäßiger und länger. Es kam wie es kommen musste: Die Fische waren schneller lokalisiert als mir lieb war.Der Drang, den großen Kanalbullen endlich wieder nachzustellen, wurde immer größer. Meine Schulterverletzung begann die Situation zur Hölle zu machen! Eine Lösung musste her, denn ich war mit meiner Verletzung stark eingeschränkt, den meinen frisch operierten Arm durfte ich nicht belasten. Dicke Kanalkarpfen stemmen? Undenkbar!Auf Mischa ist VerlassZunächst sahen die Chancen also schlecht aus, den gefundenen Kanalbrummern auch tatsächlich auf die Schuppen zu rücken, doch so ganz konnte ich mich mit dieser bescheidenen Situation nicht abfinden. Also machte ich mich auf den Weg zu einem guten alten Freund. Ich war mir sicher: Ihm konnte ich mich mit meiner wertvollen Entdeckung anvertrauen.Die Wahl fiel selbstverständlich auf keinen anderen als Mischa Werner. Micha scheut keine Mühen, kennt kein schlechtes Wetter, kann Geheimnisse für sich behalten und ganz wichtig: Bei ihm kommt der Spaß garantiert nicht zu kurz.Diverse Getränke später schlugen wir ein und der Plan stand fest. Mischa kümmerte sich um den Transport vom Tackle und ich musste sicherstellen, dass mein Futterboot einsatzbereit war und die Akkus geladen sind. Wir bereiteten von nun an gemeinsam den Platz vor und fütterten großzügig verschieden Sorten Boilies aus dem Hause TT Baits und Proline.Die GoldaderWir fischten mit zwei Ruten trotz der erlaubten sechs, um die die Fische nicht zu verkämen und einigten uns darauf, bei jedem Biss abzuwechseln - soweit es meine Schulter zuließ. Bei der Schnurwahl und dem Endtackle gingen wir wie immer keine Kompromisse ein und wählten nur strapazierfähiges Material, da die Angelei an diesem Platz durch die starke Berufsschifffahrt fast unmöglich ist.Doch durch unseren speziell zurecht gelegten Plan und allen voran durch gutes Teamworkstießen wir auf eine Goldader. Obwohl unsere Ruten immer nur kurze Zeiträume effektiv an den Spots lagen, wurden wir reich belohnt und fingen mehr als wir uns im Vorfeld ausgemalt hatten. Darunter ein 22kg Schuppenbrett und einen Zeiler, der nicht schöner hätte sein können. Das alles geschah obwohl unter und über Wasser eigentlich noch Winter herrschte.Teamwork zahlt sich ausWir Klatschten ab und entschieden den Platz aufzugeben, da Mischa nun wieder sehr stark beruflich eingespannt war und ich die Fische an einer anderen vielversprechenden Stelle lokalisiert hatte. Diese war mit meinem Handicap leichter zu erreichen und zu beangeln.Also nahm das Schicksal seinen Lauf. Ich fühlte mich wieder stabil genug, um alleine loszuziehen und siehe da es klappte: Am neuen Spot machte ich das Futterboot klar, beköderte ein Rig mit eineinhalb Mango Boilies von Proline und platzierte die Montage punktgenau vor einem Schleusenbecken, in dem ich kurz zuvor Fische entdeckt hatte.Noch während ich die zweite Rute beköderte, lief die erste Rute schon ab. Drill und Landung lief trotz der noch nicht ganz verheilten Schulter wie geschmiert. Kurze Zeit später lag ein 20,8 kg schwerer Schleusenfisch auf die Matte.Autsch!In all meiner Euphorie präsentierte ich ohne Rücksicht auf Verluste meinem Kumpel Marvin, der gerade in der Nähe fischte, den Kanal-Bullen für die Kamera. Mein Körper schien so unter Adrenalin zu stehen, dass ich gar nicht merkte, dass die neu eingebrachten Bänder in der Schulter gerade wieder gerissen waren… Shit Happens.Während ich diese Zeilen schreibe, warte ich auf einen neuen OP-Termin. Tja, die letzten Wochen der Genesung waren wohl im wahrsten Sinne des Wortes für den Arsch.Aber, was solls: 20 Kilo bleiben schließlich für immer!Rene Dreykluft