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22.06.2020
Marvin Cornellisen: Corona Frühjahr am Tageskartensee
Kurze Sessions unter der Woche gewinnen für uns Karpfenangler immer mehr an Bedeutung – sie liefern die Verbindung zwischen Arbeit, effizienter Angelei und Erholung. So auch für Youngster und Pro Line Teamangler Marvin Cornellisen, welcher eine mächtige Frühjahrs-Fangserie bei Tagessessions unter der Woche abliefern konnte. Lassen wir ihn selbst berichten…Angeln verboten?Wir schreiben das Jahr 2020 und das Corona Virus nimmt gerade freien Lauf auf der kompletten Welt. Viele Leute sind arbeitslos, fallen in die Kurzarbeit hinein oder aber haben Glück und können ganz normal ihrem Beruf nachgehen. Was heißt diese Situation für uns Angler? In meinem Freundeskreis, welcher sich durch ganz Deutschland zieht, erreichen mich durch die Social Media Plattformem wie Facebook oder Instagram immer mehr News und Benachrichtigungen, dass teilweise Gewässer gesperrt werden oder wie zum Beispiel in Frankreich, die komplette Angelei durch die Garde de Peche verboten wird. Ich hatte Glück und bei uns im Verein blieben alle Gewässer offen.Mein PlanMeine Ausbildung lief soweit auch normal weiter, jedoch mit gekürzten Arbeitszeiten. Dadurch hatte ich die Möglichkeit, durch gut geplante Kurzsessions von drei bis fünf Stunden, meine Angelei in der Woche fortzuführen. Ich suchte mir daher einen ca. 2,5ha großen See aus, an welchem ich in der Vergangenheit schon öfters Angeln war, jedoch noch nie einen Karpfen fangen konnte. Außerdem betrug die Fahrtzeit zum Gewässer ca. 20 Minuten – ein Katzensprung. Vor dem Angeltag ist das Füttern verboten, maximal 200g Futter am Angeltag selbst, bis maximal 22 Uhr angeln und maximal 2 Ruten sind erlaubt – das waren die Regelungen. Die Gewissheit, dass man die Stelle bekommt, die man möchte, war auch nicht gegeben, da meine Angelzeit erst nach der Arbeit gegen 16-17 Uhr anfing und der See zu der Zeit schon mit vier bis fünf Anglern besetzt sein konnte. Somit musste ich flexibel, in Anglersprache „instant“, agieren.Das setze ich einDer Plan war geschmiedet, das Futter gut vorbereitet und die Ruten direkt vor dem Angeln schon montiert, um die Köder möglichst schnell ins Wasser zu befördern. Hier setzte ich auf kleine halbierte 15mm Boilies der Sorten „Nutrition“ und „Coconut Banana“ sowie die Artikel der Sorte „Strawberry Ice“, der hochattraktiven Instant-Range der Firma Pro Line. Ich nahm die hellsten Baits der Köder-Range, da der gesamte See voll mit Schlamm und Laub ist und ich daher bewirken wollte, dass mein Futter möglichst schnell vom Fisch wahrgenommen wird – so die Theorie. Als Hakenköder verwendete ich die „Nutrition“ Pop Ups, sowie die „Strawberry Ice“ Instant-Range. Allgemein nutzte ich lieber kleinere Köder für meine Angelei, da ich wenig Informationen über die Größe der Fische hatte.Daylake Session einsAm ersten Tag waren wir, mein guter Angelkollege Matthias und ich, um ca. 17:30 Uhr am Gewässer und bezogen die erste Stelle. Zu unserem Glück war nur ein anderer Angler am Gewässer. Wir befütterten mit ca. zehn halbierten Boilies pro Rute die Stellen und warteten ab. Bis 20 Uhr passierte nichts, sodass wir auf die andere Seeseite umzogen und die Ruten für die letzten zwei Angelstunden noch einmal neu legten. Ich änderte meine Strategie kurzerhand und montierte ein PVA-Bag mit gecrushten Boilies und Pellets. Um 21:35 Uhr kam dann der ersehnte Biss, welcher direkt einen der Top-Fische auf die Matte brachte.Daylake Session zweiVoller Motivation fuhren wir am nächsten Tag direkt wieder nach der Arbeit zum See. Wir hatten gesehen, dass 3-4 Stunden ausreichen können. Wieder beköderten wir unsere Ruten mit kleinen 15mm Pop Ups. Kurz vor 21 Uhr rannte der Delkim wieder los und der Drill dauerte gute 20 Minuten. Wir sahen den Fisch erst im Kescher und er verschlug uns die Sprache - es war der Koi aus dem See. Wir waren den Rest des Abends sprachlos und voller Motivation für den nächsten Tag.Daylake Session dreiAm Folgetag waren wir wieder gegen 16:30 am See, jedoch nicht allein. Neben uns waren noch vier andere Angler dort, sodass die Spot-Wahl nicht leichtfiel. Der Plan der letzten Tage wurde wieder ausgeführt, Pop Ups ans Spinner-Rig und 10-15 halbierte Boilies drum herumstreuen. Die Fische ließen trotz des Angeldrucks nicht lange auf sich warten. In kurzer Zeit fing ich drei Fische auf demselben Platz. Auch Matthias wurde für seine Mühe mit einem absolut voll mit Laich gepumpten Two-Tone Schuppi belohnt.Neuer See, neues GlückAm Wochenende stand der Wechsel zum 90ha Vereinsee für zwei Nächte an. Auch dort war die Devise, die Fische möglichst schnell im Flachwasser zu finden und, trotz der geringen Wassertemperatur von 13,6 Grad an der Oberfläche, einen abzuschöpfen – dies gelang uns auch in der ersten Nacht. Der Fisch lief auf der flachsten Rute in 1,50m Wassertiefe ab. Das Schuppenbild stellte die Größe direkt in den Hintergrund! Nach dem Wochenende war wieder der normale berufliche Alltag für mich angesagt.Daylake Session vierJedoch war der Drang, zum Daylake zu fahren, zu groß und somit fuhr ich für 3 Stunden Angelzeit um 18:30 Uhr direkt rüber zum See, an welchem bereits zwei Kollegen von mir angelten. Bisher war Ruhe, keine Aktivität zu sehen, einfach Stille. Es zeigten sich ein bis zwei Fische am Schilf und ich legte schnell eine Rute mit einem Nutrition Pop Up und knapp 10 halbierten Boilies dort hin - quasi auf Ansage flog die Rute los! Am Ende der Schnur hing wieder ein sehr guter Spiegler, welcher eine mega-einzigartige Kopfform hatte. Um 22:00 Uhr habe ich die Ruten zusammengepackt und wollte am nächsten Tag wiederkommen.Daylake Session fünfMeine Kollegen waren bereits seit 13 Uhr am See, jedoch mit drei anderen Anglern auf der anderen Seite. Ich musste wieder als Letzter spontan schauen, wo ich zwei Ruten platzieren konnte. Ich entschied mich, die Ruten in eine kleine, schmaler werdende Bucht zu legen, in welche keine der Personen am See hineinangelte. Das Ergebnis war ein Schuppi, den ich bereits die Woche davor auf die Matte befördern durfte. Dem Wetterbericht trotzend, fuhren wir bei bestem Angelwetter los und mussten die komplette Zeit über ein ums andere Mal den wiederkommenden Regen aushalten, welcher uns aber absolut in die Karten spielte. Innerhalb von fünf Stunden bissen sechs Karpfen, wovon ich einen Fisch sogar zweimal an diesem Tag fing und ein wunderschöner Beifang in Form einer Schleie, welche eine Nemoflosse zeigte - der perfekte Abschluss. Der See war wie verhext. Ich konnte alles machen und alles funktionierte auf Ansage. Klitschnass zusammengepackt und immer noch geflasht vom Erlebten.Daylake Session sechs mit SeekönigNach der Frühschicht ging es direkt wieder rüber zum See. Wir wollten an das anknüpfen was gestern passiert war. Jedoch brachte die Sonne keine Bisse mehr und die Angler auf der anderen Seeseite machten ordentlich Lärm, indem sie alle zehn Minuten die Ruten neu platzierten. Um ca. 17:30 Uhr kam dann doch der ersehnte Run, auf den Nutrition Pop Up von Pro Line. Der Drill hatte es in sich und als der Fisch im Kescher war und kurze Zeit später auf der Matte lag, zeigte er erst seine komplett pralle Plauze. Es war der dickste Fisch, der Schuppi, der Seekönig, welcher - so erfuhren wir später - in Topzeiten sogar auf 41 Pfund kam. Es war unbeschreiblich und der See war so langsam Game Over und das Level durchgespielt. Ich war, wie die Engländer es so schön nennen, „Over the Moon!“ Leider blieb es der einzige Biss an diesem sonnigen Samstag.Ende gut, alles gutAuch Sonntag führ ich nach der Frühschicht wieder zum See, da der Kollege schon einen Platz „reservieren“ konnte, jedoch war der Angeldruck mit den anderen sechs Anglern sehr hoch. Ich setzte mich wortwörtlich in die letzte Ecke des Sees und brachte erneut meine Instant-Idee ins Spiel. Die Rute mit dem Strawberry Ice Pop Up lief keine halbe Stunde später schon ab und bescherte mir einen mega-verrückt beschuppten Schuppenkarpfen.FazitMein Frühjahr lief wirklich deutlich besser als erwartet und ich hätte nicht damit gerechnet, dass die Taktik mit solch eingeschränkter Angelzeit von zwei bis fünf Stunden am Tag, trotz solch einem Angeldruck, so gut funktionieren würde.In diesem Sinne hoffe ich, dass euer Frühjahr ebenfalls fischreich verlief und ihr die Krise, welche ja immer noch ihre Bahnen in Deutschland und auf der Welt zieht, gut übersteht.Bleibt gesund, Euer Marvin!Hier gelangt ihr zum Pro Line Shop: https://prolinecarpproducts.com/products-2/