Deine Story
|
08.08.2018
Marc Haberkorn: Talsperren-Bombe trotz Tropenhitze
Der Wechsel von einem Hochdruckgebiet auf ein Tiefdruckgebiet ist besonders im Sommer eine der besten Konstellationen, um am Wasser richtig zuzuschlagen. Das wusste auch Marc Haberkorn, der den Karpfen trotz der Wahnsinns Hitze an einer einer großen Talsperre nachstellen wollte und dafür das Barometer genau im Auge behielt...Urlaubs- oder Angelzeit?Sommerzeit: Die Temperaturen klettern regelmäßig über 30 Grad und auch der Luftdruck schießt in die Höhe. Viele nutzen diese doch recht unproduktive Zeit, um sich Familie und Freunden zu widmen und einfach mal eine Pause einzulegen.Nicht verkehrt doch nach nur kurzer Abstinenz sticht mich schnell wieder der Hafer und ich muss unbedingt raus ans Wasser. In dieser Story möchte ich euch ein paar Einblicke in meine Sommerangelei geben und über ein verlängertes Wochenende berichten, das es in sich hatte:Wichtige FaktorenWährend der warmen Sommermonate konzentriere ich mich hauptsächlich auf Gewässer, an denen der Sauerstoffgehalt und die Wassertemperatur noch in Einklang sind. Diese beiden Konstellationen sind besonders wichtig, um unseren Zielfischen nicht zu Schaden – Carpzilla berichtete vor kurzem über diese Umstände.Flüsse, tiefe Baggerseen und große Talsperren sind für mich im Sommer immer die erste Wahl, da hier trotz der heißen Temperaturen die Situation unter Wasser meist noch vollkommen intakt ist.Da ich ganze drei Tage Zeit hatte entschied ich mich für eine Talsperre mit einem recht guten Karpfenbestand.Erst finden, dann fangenBei dieser großen Wasserfläche ist es besonders wichtig Holding Areas oder gar Zugrouten der Fische zu kennen oder auszumachen. Durch vorherige Sessions konnte ich an einer bestimmten Stelle bereits einer dieser Routen feststellen.Mein Spot ist nur zwei bis drei Meter tief, aber dennoch circa 80 Meter vom Ufer entfernt - die Bodenstruktur leicht schlammig. Eine ideale Stelle, denn der Boden beherbergt viel natürliche Nahrung wie Insektenlarven und Würmer da war ich mir sicher.Langes WochenendeBereits geraume Zeit vor meiner Session begann ich damit, meine Stelle vorzubereiten. Ein Mix aus Tigernüssen, Hanf und NG Squid- und Nutrition Boilies sollte mir die Fische auf den Spot ziehen. Meine Boilies ließ ich zuvor an der Luft trocknen, um sicher zu stellen, dass keine Krebse oder Weißfische diese knacken konnten, bevor sich der erste Rüssler an der Stelle einfindet.Nussig und ProteinreichDie Wahl meiner Köder kommt nicht von ungefähr: Der Nutrition ist ein nussiger Boilie der mich von Anfang an mit seiner ausgewogenen Balance aus verschiedenen Eiweißen und Kohlenhydraten überzeugte.Der NG Squid ist optisch auffällig und beinhaltet hochwertige Zutaten, wie Green Lipped Mussel, oder einen ausgewogenen Fischmehlanteil. Beide Boilies haben sich seit geraumer Zeit bei mir bewährt und ich schenke ihnen besonders im Sommer vollstes Vertrauen.Feuer freiMit Hilfe einer Spomb fütterte ich jeden Tag etwa einen Eimer voll meiner Partikel/ Boilie Mischung und verteilte zusätzlich noch ein paar einzelne Boilies unterschiedlicher Durchmesser rund um den Platz. Ich hoffte so die Fische mehr zum Suchen zu animieren, was mir gleich in zweifacher Hinsicht in die Karten spielte: Zum einen bewegen sich die Fische über eine größere Fläche, nehmen hier und dort mal etwas Futter auf und Haken sich letztlich besser. Zum anderen verschrecke ich nicht alle Fische, die sich vielleicht gerade auf meinem Platz eingefunden haben, wenn ich einen Karpfen im Drill habe.Vertrauen bringt FischMeine Rigs versuche ich immer einfach aber effektiv zu halten. Seit Jahren benutze ich daher fast ausschließlich Blowback Rigs, welche ich meistens mit zwei 20mm Sinkern bestücke. Besonders gefällt mir an dem Rig übrigens, wie schnell es sich im Karpfenmaul dreht und dann sicher in der Unterlippe fast. Aussteiger sind daher so gut wie ausgeschlossen.Auch das Multi Rig genießt mein vollstes Vertrauen. Dieses setze ich meistens in Kombinationen mit kleinen Ködern ein. Dieses Mal mit zwei Tigernüssen, welche ich durch ein Stück Kork ausbalanciere – vor allem für vorsichtige Fische ein nützliches Gimmick.Kurzes BeißfensterDie Ruten lagen und ich stellte mich auf eine ruhige Nacht ein, denn aus Erfahrung wusste ich, dass die frühen Morgenstunden im Sommer meistens am effektivsten sind. Wenn sich das Beißfenster öffnet bekommt man in kurzer Zeit häufig gleich mehrere Bisse.Am Morgen konnte ich einen kleinen Schuppi überlisten, kein Riese aber ein angekündigter Wetterwechsel mit ordentlich Regen ließen meine Hoffnungen auf die kommenden beiden Nächte steigen – es roch nach Big-Fish-Wetter!Tiefdruck lässt sie fressenWetterwechsel mit Regen und viel Wind sollten im Sommer unbedingt genutzt werden. Es gibt wohl nichts vergleichbares, was die Fische in so kurzer Zeit wieder zum Fressen anregt wie ein knackiges Tiefdruckgebiet.Die zweite Nacht stand an und ich fütterte meinen Partikel/Boilie Mix wie schon Tage zuvor. Es sollte allerdings erneut bis zum Morgen dauern, ehe ich das Geräusch meines Bissanzeigers vernahm. Der erste bessere Fisch mit 14 Kilo machte Hoffnung auf mehr, war der Bann nun gebrochen?Brasse, Kraut oder doch Karpfen?Der Regen und der Wind animierten die Fische zum Fressen und bereits nach kurzer Zeit tanzte der Swinger meiner rechten Rute erneut unter meinem Blank. Doch im Drill ließ sich das "Etwas" am Ende der Schnur wie ein riesiger Sack ans Ufer pumpen - ohne Gegenwehr. Hatte ich da etwa eine Brasse gehakt?Im Kescher entfernte ich die Massen an Kraut, die den Fisch umhüllten. Mir stockte der Atmen, als ich das breite Kreuz des Fisches bemerkte. Ich war mir sicher, dass dort ein guter 40er im Kescher lag!So war es auch, die Waage blieb bei 23 Kilo stehen, doch nicht nur das Gewicht erfreute mich, denn bei diesem Fisch handelte sich obendrein um einen der seltenen Two-Tone-Karpfen. Unglaublich diese schwierige Sommersession mit so einem Fisch zu beenden.Ihr merkt: Tiefdruckgebiete im Sommer sind immer für einen Ausnahmefisch gut, probiert es selber mal aus. Ich bin sicher ihr werdet erfolgreich sein!Viele Grüße,euer Marc HaberkornWeitere Infos zu den ProLine Produkten findet ihr:prolinecarpproducts.com/