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27.06.2017
Daniel Brünkmanns: die Formel des Erfolgs - Teil 2
Daniel Brünkmanns steht für erstklassige Artikel und zählt spätestens seit der dritten, deutschen MASTERCLASS DVD zu einem der bekanntesten Gesichter des deutschen Korda Teams. Auch in diesem Frühjahr war Daniel wieder hart am Fisch. Unter anderem erlebte er eine unglaubliche Session am berühmten Lac de Villedon in Frankreich. Die ganze Geschichte erzählt er in zwei Teilen!(Wer den ersten Teil von Daniel Brünkmanns Story noch nicht gelesen hat, kann das direkt hier nachholen, denn jetzt geht es nahtlos weiter mit Teil 2).... Mein Entschluss stand also und es war an der Zeit meine eigenen Erfahrungen zu sammeln. Wer schon das eine oder andere Mal an einem kommerziellen Gewässer unterwegs war, der weiß um die jeweiligen und teils scharfen Regelungen dort aber auch um den Angeldruck und das damit einhergehende launische Verhalten der Fische, doch darauf wollte ich vorbereitet sein...Altbewährte Montage, aber…Die Endmontage stellt diesbezüglich natürlich keine Ausnahme dar. So fiel meine Bleisystemwahl auf ein simples Safety-Clip-System mit einem halben Meter nachgeschaltetem Dark-Matter-Rig-Tube in Kombination mit einem 2 oz leichten Textured-Lead, alles in der Farbrichtung Lehm, passend zum Gewässer. Dieses Set-Up wählte ich aus zweierlei Gründen: Zum Einen ist der Seegrund von seiner Beschaffenheit her wechselnd, mal schlammig und mal hart, zum Anderen ist dieses Set-Up nicht anfällig für Verwicklungen im Wurf, lässt sich sehr gut werfen und macht aufgrund des kleinen Bleies weder viel Unruhe beim Einschlag, noch sinkt es zu tief in den schlammigeren Bereichen ein.Alles also Attribute, die vorteilhaft für mein weiteres Vorgehen waren. Bei der Single-Hookbait-Angelei sollten die Hakenköder möglichst attraktiv und auffällig sein. Zum ersten Punkt - der Attraktivität - brauche ich mir bei meinem Futter und in dem Fall speziell meinen Hakenködern nun wirklich keine Gedanken machen. Hier herrscht 100% Vertrauen. Zum zweiten Punkt - der Auffälligkeit - bieten sich natürlich Pop Ups an. In Kombination mit knalligen - idealerweise fluoreszierenden Farben - fällt der Hakenköder den Fischen schon aus größerer Entfernung auf.… modernes Rig!Als Rig sollte es das Spinner - auch Ronnie-Rig genannt - werden. Es ist mit dem neuen Boom-Material in Kombination mit den dazu passenden Quetschhülsen so einfach herzustellen, wie kaum ein Zweites, denn es gibt im ganzen Rig nicht einen einzigen Knoten. Ein weiterer Vorteil ist definitiv die Möglichkeit, den Haken am Quick Change Swivel der Größe 11 in weniger als einer Minute zu wechseln. Welches Rig bietet das schon. Ein verwicklungsfreies Pop-Up-Rig mit vielen Vorteilen.Wer es noch nicht gefischt hat oder wem die Herstellung noch nicht vertraut ist, dem sei an der Stelle noch einmal die Masterclass 4, vierter Teil, ans Herz gelegt. Darin führt Danny Fairbrass himself Stück für Stück durch den Aufbau, erklärt im Detail die Funktion und zeigt darüber hinaus viele Vorteile des Rigs auf.Am ersten Tag setzte ich gleich alles auf eine Karte und bestückte alle vier Ruten in genannter Art und Weise. Lediglich die Länge der einzelnen Rigs und die Hakenköder variierte ich. Die Längen staffelten sich von 10 bis 25 cm. Bei den Pop Ups kamen weiße, gelbe, pinke und grüne, allesamt aus Mainlines High-Visual-Pop-Up-Range zum Einsatz.Nun ja, es kostete schon Überwindung nicht ein Händchen Futter darüber zu verteilen, aber bereits nach weniger als einer Stunde wuchs mein Vertrauen schlagartig und der erste Fisch der Session glitt in den Kescher. Ein Zufallsfang? Keineswegs. Es war der Beginn einer richtigen Serie, welche die ganze Woche über anhielt.Am nächsten Morgen splittete ich meine vier Ruten dennoch in zwei Zweierteams auf. Da mir genügend Wasserfläche zur Verfügung stand, wollte ich mir parallel einen Futterplatz aufbauen und diesen mit zwei Ruten befischen. „Washed out“ Effekt auf die SchnelleDen Futterplatz impfte ich mit 15 mm Banoffees, gepaart mit ein paar weißen Highlights in Form von 15 mm Peaches & Cream (beides aus Mainlines „High Impact“ Serie). Die Boilies fütterte ich aber nicht so aus der Tüte. Das wäre ja zu einfach. Um mich von der Masse abzusetzen pimtpe ich, neben meinen Special Hookbaits, auch mein Beifutter gerne noch ordentlich auf. Dazu füllte ich je ein kg der genannten Boiliesorten in einen kleinen Eimer, worin sie mit kochendem Seewasser übergossen wurden. Anschließend wurde der Eimer verschlossen und die Boilies 40 Minuten im heißen Seewasser ziehen gelassen. Dadurch bekommen sie einen Kickstarter „washed out“ Effekt und nebenbei gehen dabei die Poren schön auf.Anschließend wurde das Wasser weggeschüttet und die noch dampfenden und sehr heißen Boilies mit Banoffe Stick Mix Liquid – ebenfalls aus dem Hause Mainline - übergossen und das Ganze gut durchgeschüttelt. Das Liquid wird von den offenporigen, heißen Boilies gut aufgenommen, beim Abkühlen eingeschlossen und gibt so noch mal das gewisse Extra. Hiervon fütterte ich jeden Tag ca. eineinhalb kg Boilies großflächig mit dem Wurfrohr. Der Vorteil des hoch attraktiven Futters ist, dass man so mit recht wenig Futter gut zurechtkommt.Immer flexibel bleibenDie Blei-Montage beließ ich so, wie sie war und änderte nur die Rigs, von Ronnie-Rigs auf meine Variante der IQ-D-Rigs. Auch an diesen setzte ich auf höchst attraktive und von mir über Monate gepimpte Hakenköder - Wafter - aus dem Hause Mainline, welche ich schon letztes Jahr am Road Lake mit großem Erfolg gefischt hatte.Dass ich nicht nur mit allen vier Ruten weiter Single Hookbaits fischte hatte seinen Grund. Ich wollteSchlicht und einfach variabel bleiben. Um nicht alles auf eine Karte gesetzt zu haben, sollte die Serie mal abreißen. Außerdem war ich in der glücklichen Position mit vier Ruten fischen zu können. Alle vier Ruten mit nur einer Taktik, ist nicht mein Ding.Single Hookbait fängt mehr!Am Ende der Woche zeigte sich dann auch, dass meine Überlegungen wohl auch nicht die Schlechtesten gewesen sind. Zwar waren die Single-Hookbait-Ruten, was die reine Summe der 45 von mir gehakten Fische anging, den Ruten auf Futter um gut zwei Drittel voraus, aber bei den Gewichten der Fische, sah es hingegen genau anders herum aus. Sechs der insgesamt sieben Fische von 20 kg+ in dieser Woche kamen auf dem Futterplatz.Aber Futter fängt die Dicken!Die Krönung war die Nacht des sagenumwobenen „Big-Fish-Thursday“, in welcher auf zwei hohe Dreißiger (bis 19 kg+) zwei gute 20 kg+ Fische folgten. Als wenn dies nicht schon genug gewesen wäre, zog sich noch kurz vor Sonnenaufgang ein massiver Spiegler von 26,5 kg meinen in Goo Wonderberry gesoakten Peaches&Cream Wafter rein. Mit dem letzten Fisch, pünktlich eine Stunde vor Abfahrt, schloss ich die Session so ab, wie ich sie begonnen hatte.Für mich war der Trip nicht nur wegen der vielen Bisse ein Erfolg, vielmehr hat er mir Vertrauen in eine für mich bis dato völlig unangetastete Art der Angelei beschert und mich so um eine weitere spezielle Art der Karpfenangelei als Angler bereichert.Noch ein paar Tipps?Als Tipp für die, welche demnächst auch einen Trip an diesen See geplant haben:Mit großem Abstand waren die pinken und gelben Fluoro Pop Ups in fruchtigen Geschmacks-richtungen den Anderen überlegen. Besonders erfolgreich war es, rollende Fische direkt anzuwerfen. Nicht selten warf ich die Ruten dadurch alle 30 Minuten neu, aber oft genug wurden die Mühen dafür auch belohnt.Auch sollte man nach Möglichkeit auf den Einsatz von Booten, wozu ich auch Futterboote zähle, verzichten und die Ruten lieber werfen. Das macht weniger Unruhe, man ist deutlich schneller und nebenbei macht es auch viel mehr Spaß. Letzter Tipp: Angelt „Slackline“ und schwere Schnüre. Diese sinken wunderbar in den schlammigen Boden und somit aus dem Sichtfeld der Fische.In diesem Sinne, A + A + a + d + ATight LinesDaniel BrünkmannsViele weitere starke Beiträge von Daniel Brünkmanns findet ihr auf Carpzilla unter:http://www.carpzilla.de/search/node/daniel%20br%C3%BCnkmannsWer auch mal am Villedon auf Big-Fish-Jagd gehen möchte, bekommt bei The Carp Specialist alle Infos zum See:https://www.thecarpspecialist.de/karpfengewasser/lac-de-villedon