Top Tipps
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13.01.2023
Unterschätzte Gewässer! 12 Tipps fürs Karpfenangeln am kleinen Fluss!
Heute geht´s ums Thema „Karpfenangeln am kleinen Fluss“. Der Winter hält ein und nach den verrückten Temperaturen um Silvester wird es wieder kühler. In den letzten Top Tipps gab es viele hilfreiche Tipps zum Winterangeln - und einer zielte genau darauf ab: Probier´s im Winter am Fluss. Wir wollen tiefer auf die Angelei an kleinen, oft stark unterschätzten, Flüssen eingehen und bedienen uns dem Wissensschatz von Florian Schwarz, der am Fluss groß geworden ist und seine Erfahrungen zum Thema im #75 Audiocoaching mit Christopher Paschmanns austauscht…Tipp #1: Unterm RadarFische, die sich bewegen, müssen auch fressen! Und dennoch laufen viele Flüsse - und besonders die kleinen Flüsse - völlig unterm Radar. An den vielen Kilometer langen Flussläufen herrscht deutlich weniger Angeldruck, es gibt nicht selten auch idyllische naturbelassene Bereiche, die noch nie einen Karpfenangler gesehen haben. Warum? Weil die meisten sich nicht vorstellen können, dass es hier überhaupt Karpfen gibt oder anzweifeln hier die „Großen“ zu fangen. Falsch gedacht! Denn auch kleine Flüsse beherbergen große Überraschungen. Ein Beispiel gefällig? Kai Thiry war Anfang 2022 in Frankreich an vier verschiedenen Gewässern unterwegs. Und erst der kleine unscheinbare Fluss brachte den ersten Fisch der Saison – und was für einen!Tipp #2: Hot Spot AltwasserFlo beschreibt seine Hotspots im Audiocoaching sehr präzise. Altwasser bzw. Altarme bieten den Karpfen viele Vorteile: Wenig Strömung, seichtes Wasser, viele Wasserpflanzen und viel Nahrung. Dennoch angelt er selbst nie im Altwasser, sondern wählt Spots auf den Zugrouten der Fische, sprich im Einlaufbereich zum Altwasser. Dies hängt zum einen damit zusammen, dass es im Altwasser selbst mit den ganzen Hindernissen sehr schwierig wird die kampfstarken Flussfische zu halten. Zum anderen bietet man den Fischen den Rückzugsort- die Holding Area- innerhalb des Altwassers und schafft weniger Misstrauen. Im Einfahrbereich ist auch häufig ein Übergang von schlammig-sandigem Grund zu Kies oder Steinpackung zu beobachten, der Lebensraum für viele Futtertiere bietet.Tipp #3: Unauffällige Hot SpotsSo ein Altwasser ist natürlich Anlaufpunkt für die meisten Angler, nicht nur für Karpfenangler. Dabei haben die kleinen Flüsse noch deutlich mehr Hot Spots zu bieten, die bei weniger Angeldruck viel produktiver sein können. Ein von der Natur geschaffener Hotspot sind Kehr- oder Rückströmungen die sich nach scharfen Kurven oder Hindernissen einstellen. Hier sammelt sich allerlei Futter für die Fische und sinkt zu Boden – also prädestiniert, um auch unser Futter hier einzubringen! Ein super Nebeneffekt ist, dass hier deutlich weniger Treibgut in den Schnüren hängen bleibt.Noch unauffälliger sind Vertiefungen im Flusslauf, sogenannte Gumpen, die nicht anhand der Oberflächenbewegung so einfach identifiziert werden können. Doch wie findet man diese? Eine Möglichkeit ist es, den Abschnitt mit der Karpfenrute und einem Tastblei abzulaufen und so tiefere Bereiche ausfindig zu machen. Oder wie es Flo Im Audiocoaching schildert: Gehe einfach mit der Spinnrute und Gummifisch auf Spotsuche für Karpfen! Auch mit einem Wurfecholot wie dem Deeper ist es möglich die Tiefenstruktur zu scannen und schnell Meter zu machen. Strukturveränderungen, die sich zum normalen Flussverlauf unterscheiden sind immer interessant, vorausgesetzt die Tiefe stimmt! Tipp #4: Instant oder Futter?Richtig eingesetztes Futter kann am Fluss zu regelrechten Fangorgien führen. Dennoch gehört viel Know-How dazu, die richtigen Mengen einzubringen. Im Fluss gibt es deutlich mehr Fischarten, die sich für unser Futter interessieren und auch ohne Probleme Boilies verputzen. Barbe, Döbel, Alande und andere große Weißfische kommen da nicht selten als Beifang vor. Mengen pauschal zu nennen ist nicht möglich, hier muss jeder für sich herausfinden, was zum Bestand und Gewässer passt. Wenn man die Möglichkeit hat Plätze zu kontrollieren, umso besser. Wie so oft zahlt sich die Regelmäßigkeit meist aus und wird Dir auf lange Sicht natürlich mehr Fische bringen. Das bedeutet aber nicht, dass es nicht sinnvoll wäre instant am Fluss zu angeln - ganz im Gegenteil! Die zuvor beschriebenen Hotspots sind immer für einen Fisch gut und besonders dann, wenn am überlaufenen Hausgewässer die angepeilte Stelle mal belegt ist, oder Du einfach mal was anderes ausprobieren möchtest, ist der kleine Fluss immer eine Option. Zudem ist es häufig schlichtweg nicht notwendig Geld in Form von Futter einzutragen, um erfolgreicher zu sein!Tipp #5: Pop Up am Fluss?!Eine Frage, die immer wieder gestellt wurde: Kann ich mit Pop Ups am Fluss angeln? Flo war selber jahrelang skeptisch, doch die letzten Jahre haben ihm gezeigt, dass Pop Ups sogar den Unterschied ausmachen können. Wenn man vorwegnimmt, dass Karpfen von Natur aus sehr neugierig sind und auch sich bewegende Tierchen wie Krebse & Co. fressen, warum sollten diese dann keinen in der Strömung stehenden oder sich bewegenden Pop-Up aufnehmen? Genau dann, wenn der normale Hookbait nicht liefert, kann der extra Reiz mit einem Pop Up den Bann brechen, berichtet Flo. Washed Out Pinke Pop Ups am Ronnie Rig haben sich als echte Bank an einem von Flo´s Flüsschen herauskristallisiert. Tipp #6: Der richtige FlussabschnittPrägend für die meisten kleinen Flüsse ist die Tatsache, dass diese durch Staubauwerke wie Wehre, Staustufen oder Rauschen vom Menschen verändert wurden. Sei es zum Zwecke der Energieerzeugung mittels Wasserkraft, der Wassernutzung in der Landwirtschaft oder für gewisse Maßnahmen des Hochwasserschutzes – diese Bauwerke grenzen die Bestände in einer gewissen Form schon ein. Auch wenn Fische durch Hochwasser oder Fischtreppen Abschnitte wechseln können, so ist davon auszugehen, dass bestimmte Abschnitte häufig über einen besseren Karpfenbestand verfügen als andere. Diese Fragen sollte man sich deswegen zuallererst stellen: Werden durch Angelvereine hier Karpfen besetzt? Werden auf diesem Abschnitt häufiger Karpfen gefangen? Gibt es stille Flachwasserbereiche wie Altwasser oder Seitenarme, in denen sich Karpfen auf natürliche Weise reproduzieren können? Kannst du diese Fragen für einen Abschnitt mit Ja beantworten, bietet es sich an es hier zunächst auszuprobieren. Hier kommt man in der Regel schneller zum ersten Fluss-Karpfen! Tipp #7: Sauber AblegenAm Fluss ist das Ablegen der Rute auch viel Kopfsache. Für das gute Gefühl sollte das Rig möglichst mit der Strömung ausgeworfen werden, damit das Rig auch schön gestreckt am Grund liegt. Die einen schwören auf High Pods, die anderen befischen die eigene Uferkante mit kleinen Banksticks… Das Thema ist sicherlich sehr individuell und nach den Gegebenheiten an Deinem Fluss zu bewerten. Ist die Strömung zu stark, dass dein Blei auf der anderen Seite liegen bleibt, kann eine hochgestellte Rute definitiv Druck von der Schnur nehmen. Je mehr Schnur im Wasser ist, desto größer ist auch die Angriffsfläche für Treibgut. Aber auch Backleads und Absenkbleie sind ein probates Mittel, um deine Schnur bei sauberem Grund über genau diesen bis unter die Rutenspitze zu führen.Tipp #8: Praktische FutterhilfeJeder, der am Fluss kompakt und vor allem mit feinen Futterbestandteilen wie Teig, Partikeln oder zerkleinerten Boilies füttern möchte, kennt das Problem: Wie bekomme ich das kleinteilige Futter zum Grund, ohne dass es mit der Strömung weit weggetragen wird. Und wie kann ich genau abschätzen, wie schnell das Futter sinkt und wo es am Grund liegen bleiben wird? Ein Eintauchen in die Strömungsmechanik und physikalischen Gesetze des Wassers ist nicht notwendig, denn der Tackle Markt schafft Abhilfe.Schonmal gesehen? Bei diesem nützlichen Tool handelt es sich um einen Baitdropper, eine praktische Futterhilfe, die das Barbenangeln in England schon vor vielen Jahren auf ein anderes Level gehoben und es möglich gemacht hat, an kleinen Flüssen punktgenau zu füttern. Warum sollte man sich dieses Tool nicht auch beim Karpfenangeln zu Nutze machen? Auf dem Markt gibt es viele Angebote mit unterschiedlichen Größen für alle Ansprüche. Das Prinzip ist simpel: Futter rein, Klappe zu und reinpendeln. Der Deckel öffnet sich beim Bodenkontakt durch einen cleveren Auslösemechanismus und gibt das Futter frei. Eine super Sache, wenn sehr präzise an der Strömungskante oder in Gumpen Futter eingetragen werden soll.Tipp #9: Große Karpfen im Fluss selektierenDu möchtest gezielt größere Karpfen aus einem kleinen Fluss fangen? Der Weg wird sicherlich über Futter gehen müssen. Zumindest Flo geht diesen Weg immer wieder erfolgreich. Zum Einsatz kommen hierbei große selektive Boilies, die möglichst lange liegen bleiben sollen. Die Fische im Fluss sind Nomaden, die immer ihre Zugroute im Fluss abspulen. Mit Futter können wir diese beschäftigen, jedoch nicht langfristig auf Dauer am Platz halten. Das bedeutet aber auch, dass es fast überall möglich ist mit Futter die großen Einzelfische eines Abschnitts zu fangen.Tipp #10: Flo´s Fluss RigNun gehen wir mal ins Eingemachte und schauen auf das Rig, welches Flo überwiegend im Fluss verwendet. Er hält es ziemlich simpel und verwendet ein D-Rig, gebunden aus 45er Fluocarbon mit Haken in der Größe 4 oder 6, je nach Ködergröße. Für einen Snowman mit 15mm Boilie und 12mm Pop Up kommen dann eher die 6er Haken zum Einsatz, bei Köderkombinationen mit 20 oder 25mm Boilie die Größe 4.Tipp #11: Winter am FlussDann, wenn die umliegenden Seen nicht mehr produktiv oder gar eingefroren sind, zieht es Flo an den Fluss. Im Winter ist er ausschließlich instant unterwegs. Die Beißphasen richten sich danach, wie die Fische im Fluss vorbeiziehen. Die Bisse kommen eher sporadisch. Jetzt sind die Satzkarpfen weniger aktiv als im Sommer und das Durchschnittsgewicht liegt spürbar höher. Schon wenig Beifutter und etwas Boilieteig reichen aus für diesen einen Winterfisch! Die Chancen stehen hier im Winter vergleichsweise gut!Tipp #12: Hochwasser und SchmelzwasserWir möchten Dich sicherlich nicht dazu bringen zuhause zu bleiben, aber bei der Planung Deiner Sessions solltest du folgenden Punkt beachten: Hochwasser stellt die Fische vor ganz andere Herausforderungen, als unser Futter aufzunehmen. Wenn die Pegel an den kleinen Flüssen stark ansteigen, spiegelt sich das auch häufig in schlechten Fangergebnissen wider. Flo teilt diese Beobachtung und bezeichnet aus den Bergen herabkommendes kaltes Schmelzwasser ebenso als „Killer“ für´s Flussangeln. Suche nun lieber ein stehendes Gewässer auf und probiere dort dein Glück.Für Deine Sicherheit möchten wir nochmal betonen, dass sich vor allem kleine Flüsse bei Starkregenereignissen schnell zu reißenden Strömen entwickeln können, deren Wasserstände innerhalb kürzester Zeit mehrere Meter ansteigen. Auch in solchen Situationen werden diese unscheinbaren kleinen Flüsschen oft unterschätzt!Dir hat der Beitrag gefallen und Du möchtest noch mehr über das Angeln an kleinen Flüssen erfahren? Mit dem passenden „Einfach Besser Angeln – Audiocoaching #75“mit Florian Schwarz und Christopher Paschmanns erwarten Dich noch viele weitere spannende Tipps zum Thema. Oder begleite Flo und Mark bei einem krassen Fangrausch am kleinen Fluss im 21. Teil von „DA GEHT WAS“ auf Carpzilla+!