Mr. Pinpoint
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19.12.2018
MR. PINPOINT - ein Herbst wie auf Speed
Und schon wieder ist fast ein Monat um, die Zeit rast im Moment an mir vorbei. Dabei fühlt es sich wie gestern an, das ich meine Sachen für Wallau gepackt habe. Doch eins nach dem anderen…Deutscher Katalog mit englischer Druckerei?In den Wochen vor Wallau stand ich ziemlich unter Strom. Eigentlich hatte ich eine gemütliche Woche fischen (gemütlich nach Nash Maßstäben, denn es standen drei Gewässer auf der Karte) mit meinem Freund Lewis Porter aus England geplant. Dem entgegen stand jedoch eine Deadline für den Katalog, welchen ich zum größten Teil in Eigenregie zusammenschustern musste. Ja, Nash hat ab diesem Jahr einen Endkundenkatalog und wenn ihr noch keinen habt, nervt euren Händler, denn die Anzahl ist begrenzt. Ohne euch mit langweiligen Details zu quälen, es ist gar nicht so einfach mit englischen Designern und einer englischen Druckerei ein deutschsprachiges Printerzeugnis zu realisieren.Mal fehlten Plötzlich alle Umlaute (Ü, Ä und Ö sind Luxusgüter), ein anderes Mal waren plötzlich Textblöcke aus unerfindlichen Gründen auf Französisch.Einfach „nur“ angeln…Unsere Woche Angeln sah als Folge dessen so aus, dass ich eigentlich permanent mit Laptop am Wasser saß und jeweils morgens und abends nach Hause musste um große Datenmengen hin und herzuschicken. Dass es trotzdem eine tolle Zeit war lag vor allem daran, dass Lewis so pflegeleicht ist. Er war einfach glücklich mal ohne Kamera am Wasser zu sitzen und “nur“ zu angeln. Er ist Kameramann bei Nash und sieht das Wasser daher oftmals nur durch eine Linse bzw. schaut Alan Blair beim Fischen zu. Sein eigenes Angeln kommt da oft zu kurz, dabei ist er ein sehr guter Angler. Wir fingen ein paar hübsche Fische bis Mitte Dreißig Pfund und waren alles in allem zufrieden, auch wenn ich ihm seinen deutschen “40 Pounder“ von Herzen gewünscht hätte. Nach Lewis Abreise hatte ich zwei Tage daheim bevor am 26.11. wieder harte Arbeit auf dem Plan stand. James Massey, seines Zeichens der European Sales Manager kam zu Besuch um sich einen Überblick über den deutschen Angelmarkt zu verschaffen und einige der führenden Händler zu besuchen.Er hatte IHN!Am Morgen, nur knapp drei Stunden vor James‘ geplanter Ankunft am Kölner Flughafen bekam ich jedoch einen Anruf der besonderen Art. Es war gegen sieben am Morgen als ich gerade im Fitnessstudio ankam, als mein Handy vibrierte. Ein Freund hatte IHN gefangen, seinen Zielfisch und das nach über vier Jahren der Jagd. Zack, das war´s mit Sport. Schnell wieder umgezogen und heim. Fotoausrüstung, Wathose etc. ins Auto geschmissen und ab Richtung eines Fisches, der später die Waage bis über die 35 Kilo Marke treiben sollte…. abartig! Mit tollen emotionalen Eindrücke im Kopf düste ich gehetzt Richtung Flughafen. Mit vollkommen nasser Jogginghose (natürlich war mir wie immer im Eifer des Gefechts Wasser in die Wathose gelaufen) erwartete ich später James am Flughafen. Das tolle an der Arbeit bei einer Angelfirma ist, das man solche Vorfälle nicht lange erklären muss.Ich verfrachtete James ins nahegelegene Hotel und gönnte mir eine wärmende Wanne. Unserer Tour am Montag früh stand nichts mehr im Wege. Was folgte waren 2500Km Autobahn, schlechtes Essen und in ihrer Qualität stark variierende Hotels :-DEin Ergebnis, das seines Gleichen suchtDas Ende unserer Tour führte uns am Donnerstag vor der Messe zurück nach Hause, so dass ich noch eine Nacht mit Frau und Hund genießen konnte, bevor es Freitag früh Richtung Frankfurt ging. Während der vorangegangenen Woche im Auto musste ich telefonisch alle Lieferungen für die Messe koordinieren und konnte am Ende nur hoffen, dass bei unserer Ankunft auch wirklich der erste Schwung unserer frisch gedruckten Kataloge, Baitproben und Warenmuster dort auf mich warten würden.Am Ende war es wirklich knapp, aber diejenigen von euch die vor Ort waren und sich gegebenenfalls ein Exemplar mitgenommen haben, werden mir hoffentlich Recht geben, das es ein Katalog geworden ist der seines gleichen sucht. Geiles Papier, geile Bilder, geile Produkte und ich auf dem Cover, mehr geht nicht… (letzteres ist sicherlich strittig, Smiley)Duracell-Hase Alan BlairAber nicht nur der Katalog, sondern der ganze Stand kam mega gut an und ich weiß schon jetzt, dass wir das für Hannover sogar nochmals toppen werden. Toll zu sehen war auch, wie viel es Leuten bedeutet hat Alan zu treffen. Der Mann wird mehr mit Messegästen als mit Fischen fotografiert :-DWomit wir bei Alan wären: Das tolle an diesem Chef ist, er will IMMER angeln! Das Schlimme an diesem Chef ist - er will IMMER angeln!So auch in Frankfurt. Nach einem anstrengenden ersten Messetag holte ich Alan am Frankfurter Flughafen ab. Er hatte den Samstag in Wien auf der dortigen Messe verbracht und wollte nun für den Sonntag zu uns stoßen. Natürlich kam schon im Vorfeld die Frage nach der Möglichkeit angeln zu gehen. Ich organisierte also alles und dank der Hilfe von meinem Freund Tim Ferro fanden wir gegen 23:00 Uhr unseren Weg an einen kleinen Waldsee. Es regnete bei drei Grad in Strömen. Mir ging es nicht wirklich gut, so dass ich mich nach kurzer Zeit in meinen Schlafsack vergrub. Dort brütete ich bis zum kommenden Morgen eine handfeste Erkältung aus, welche mich auch in der folgenden Woche außer Gefecht setzen sollte. Alan hingegen fing zwei Fische und war am kommenden Morgen auch fast ohne Schlaf top erholt und voll motiviert. Irgendwann finde ich noch heraus wie er das macht, aber bis dahin muss ich zugeben, ich laufe nicht mal auf 50% seiner Energie.Das dritte Auge Gestern kam ich endlich dazu, das neue Video der Nash Jungs aus Österreich zu schauen. Sensationelle Drohnenaufnahmen, welche mich nochmals inspiriert haben an meiner Mission für das Frühjahr festzuhalten und die Drohne noch mehr zum Auffinden der Fische zu nutzen. Ich habe damit dieses Jahr erst begonnen, aber schon unglaubliche Eindrücke gewinnen können.Mission Winter-KrokodilJetzt, Mitte Dezember geht es schnurstracks auf Weihnachten zu und meine Angelei ist größtenteils zum Erliegen gekommen. Mein Ziel bis zur Schonzeit ist es zumindest einen großen Hecht zu fangen. Gestern war ich schon verdammt nah dran, verlor den Fisch aber vor den Füßen. Mein Freund Lukas war glücklicher und konnte ein echtes Krokodil landen. Genauso einen brauche ich auch!Deshalb heißt es heute brav und produktiv sein und morgen schleiche ich mich kurz vor der Dämmerung wieder auf den alten Bootssteg, denn da wohnt definitiv noch ein dickeres Krokodil…Bis im neuen Jahr und gegebenenfalls bis Hannover,Marc