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29.01.2021
Bastian Helkert: Von der Fuß-OP zum Flussprojekt Teil 1
Wenn einem die ständige Baggersee-Angelei zu langweilig oder eintönig wird und man Lust auf Abwechslung hat, dann rückt gerne mal ein Fluss unmittelbar in den Vordergrund. So auch für Bastian Helkert, welcher die erste Hälfte des vergangenen Jahres aufgrund von freier Zeit durch eine Fuß-OP am Strom verbracht hat. Wie sein Weg zum ersten Flussgold vonstattenging, erzählt er euch am besten selbst…Der GrundgedankeDieses Jahr sollte im Zeichen des Flusses stehen, neue Herausforderungen, Abwechslung zu den bereits bekannten Vereinsseen. Die Warteliste für die Flusskarte in unserem Verein konnte und wollte ich nicht aussitzen, also was tun? Vor Jahren, als Jugendlicher bis zu meinen jungen Erwachsenenjahren war ich schon einmal in einem Verein mit einer abwechslungsreichen Fließstrecke. Von Kanal über Fluss bis hin zu einem großen Altwasser war alles dabei. Diesem Verein kehrte ich jedoch wegen eines Umzuges den Rücken. Mir war der Weg zu dieser Zeit einfach zu weit. Schon 2018, also knappe 15 Jahre später fragte ich an, ob eine Aufnahme trotz der großen Distanz, wieder möglich wäre.Ehrenamt gegen JahreskarteDie Vorstandschaft, die ich noch aus meiner damaligen Zeit kannte, legte mir keinerlei Steine in den Weg und so war der Weg frei für das Abenteuer Flussangeln. Nein, so ganz frei war der Weg doch nicht, denn die Jahreskarte für dieses Gewässer gab es erst nach einem Probejahr und mit entsprechend abgeleisteten Arbeitsstunden. Also noch schnell mit dem Jugendleiter gesprochen, ob er noch eine helfende Hand in der Jugendarbeit brauchte, denn das habe ich in den letzten Jahren vor meinem Austreten auch schon mit Freude gemacht. Nachdem auch diese Hürde geschafft war, stand der Jahreskarte für 2020 letztlich nichts mehr im Wege.Aller Anfang ist schwerNach der Kartenausgabe Ende 2019 hielt es mich nicht lange und ich machte noch im Januar meine ersten Schritte am neuen Gewässer. Das Altwasser war das Ziel meine Begierde. Hier müssen unsere, zu dieser Jahreszeit ohnehin lethargischen Freunde, nicht viel Kraft aufwenden, immerhin lag die Wassertemperatur bei ca. fünf Grad. Also versenkte ich das ein oder andere Mal meine „Three King“ und „Hot Gamba Tuna“ Boilies. Als Beifutter kam lediglich ein PVA-Säckchen mit gecrushten Boilies und „Three King“ Tigers zum Einsatz. Ein ums andere Mal ging ich jedoch auch als zweiter Sieger vom Platz. Alternativ testete ich deshalb zudem einen Bereich an, an dem bereits Fische gefangen worden sein sollen. Hier vereinen sich der Hauptfluss und der Kanal. Der gut 800 Meter lange Weg zu Fuß über umgefallene Bäume und Biberlöcher, der im Januar eher einer Tortur ähnelte, wurde jedoch nicht belohnt.Erste ErfolgeEnde Januar, Anfang Februar konnte ich im Altwasser dann doch die ersten Fische über den Kescherrand buxieren. Keine Riesen aber immerhin Fisch. Der Alternativplatz rückte damit erst einmal wieder in die zweite Reihe und das Altwasser in den Mittelpunkt. Mitte Februar stand dann auch die erste Nacht im Altwasser mit meinem Kumpel Quirin an. In dieser Nacht konnten wir sechs Fische fangen, wobei auch hier die Größe noch zu wünschen übrigließ. Aber auch hier galt für uns, bei einer Wassertemperatur von gut unter zehn Grad und Nachtfrost, jeder Fisch ist Gold wert und steigert die Motivation. So besuchte ich noch einige Male das Altwasser und konnte eigentlich immer den einen oder anderen Schuppenträger auf die Matte legen.Plötzlich CoronaMit der Zeit legte ich mir in meinem Kopf einen Plan zurecht, wann ich wo und mit welcher Futtertaktik fischen wollte. Plötzlich hieß es dann Corona! Ausgangsbeschränkung, Fischen nur in unmittelbarer Umgebung zum Wohnort. Was bedeutet das nun für mich und meine Angelei? Nachdem mir letztlich keiner eine klare Antwort geben konnte und auch der Bayerische Fischereiverband keine genaue Definition herausgeben wollte da, „dies immer im Einzelfall zu beurteilen wäre“, definierte ich meine Strecke zum Gewässer als wohnortnah und ging meiner Fischerei weiter nach. Jedoch mit angezogener Handbremse. Probleme habe ich in der ganzen Zeit keine bekommen. Es war die Zeit gekommen, um nochmal am Alternativplatz anzugreifen. Dieses Mal aber mit einer länger geplanten Futteraktion. Die Plätze standen bereits fest. Die erste Session sollte Mitte April genau in dem Bereich stattfinden, in dem die beiden Ströme zusammentreffen. Die zweite etwa 200 Meter unterhalb. Hier befindet sich ein größerer Baum im Wasser, der den Hauptstrom in diesem Bereich stark beruhig und ein sogar eine kleine Kehrströmung bildet.Die FuttertaktikAls Futter setzte ich anfänglich hauptsächlich auf Partikel. Als Basis dienten mir 3mm Pellets und der „Party Mix“ von My-Baits. Dazu kamen abwechselnd der „Hemp-Buckwheat Mix - Hot Gamba ́N Tuna“ und „Green Lipped Monster“ mit den entsprechend dazugehörigen Liquids zum Einsatz. Abschließend kamen noch zwei gute Hände „Freaking Fish“ Stickmix sowie einige „Hot Gamba ́N Tuna“ und „Party Mix“ Boilies hinzu. Die ersten Male fütterte ich nur die erste Stelle, da diese Session gut eine Woche früher stattfinden sollte. Anschließend fütterte ich die zweite Stelle parallel. Mit der immer näher rückenden Session wandelte ich das Verhältnis von Partikeln und Boilies um, sodass zum Schluss fast nur noch Boilies ins Wasser flogen. Ich wollte es mir aber auch nicht nehmen lassen auch hin und wieder das Altwasser aufzusuchen und so kam es, dass ich eine Woche vor der geplanten Session eine Nacht am Altwasser machte.FlussmonsterDort traf ich Basti, meinen guten Freund von früher. Mit dem ich seit Anfang des Jahres wieder guten Kontakt hatte. Auch er ließ es sich nicht nehmen eine Nacht im Altwasser zu machen. Wir bezogen ähnliche Plätze, die nicht weit voneinander entfernt waren. Die Ruten flogen, beködert mit einem Singelhookbait „HotGamba ́N Tuna“ in 20mm und einem 15mm „PartyMix“ Boilie, getoppt mit einer aufgebohrten und mit Kork aufgepoppten „Pink Octopussy“ Tigernuss, auf ca. 140 Meter an eine Schilfkante. Anschließend unterhielten wir uns bis in die Nacht hinein. Dabei fiel auch der Entschluss, dass sich Basti meiner Session am Alternativplatz anschließen sollte. Basti und ich kamen in dieser Nacht zusammen auf gut über 15 Fische. Aber einer war kurz davor in die Kategorie Ausnahmefische aufzusteigen. Am Morgen lief die Rute mit dem „Party Mix“ Boilie und der Tigernuss ab und nach einem gut 20-minütigen Drill, der auf ca. 150 Metern begann, konnte ich einen Spiegler über den Kescherrand führen, der nur knapp die 20 kg Marke verpasste. Für mich war es aber der bisher schwerste Fisch aus diesem Gewässer.Antesten und ruhen lassenAber zurück zur geplanten Session. Ich konnte es mir nicht nehmen lassen und so fuhr ich drei Tage vor der geplanten Session nach der Nachtschicht an den Platz, um diesen einmal an zu testen. Ich konnte innerhalb von nur drei Stunden drei Fische fangen und entschloss mich keinen weiteren Trouble auf dem Platz zu verursachen. So fuhr ich voller Vorfreude nach Hause.Wie es weitergeht erfahrt ihr im zweiten Teil seiner Story. Also seid gespannt!