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10.02.2021
Sven Kreling: Weihnachten mal anders
Weihnachten ist zwar schon ein paar Tage her, doch Sven Kreling erlebte während der Feiertage eine Wintersession, die sich wirklich sehen lassen kann. Wie Sven trotz wirdriger Umstände doch noch zu seinem Weihnachtskarpfen kam, berichtet er uns in den folgenden Zeilen...Es fing alles damit an, dass ich dem sogenannten Weihnachtsstress entfliehen wollte. Ich plante eine Session, die zwei Tage vor Heiligabend starten und bis zum ersten Weihnachtstag gehen sollte. Ich wollte das Ganze nicht dem Zufall überlassen und fütterte meinen ausgewählten Bereich schon einige Tage vorher fast täglich mit kleineren Mengen Futter vor.Das Wetter war über Weihnachten einfach nur mies! Es regnete dauerhaft in Strömen und die Tagestemperaturen kletterten auch nicht über 4 Grad. Hinzu kamen starke Sturmböen. Schön war also definitiv anders. Dazu kam dann auch noch, dass in den ersten zwei Nächten, bis auf eine Wasserhuhnattacke garnichts lief. Ich konnte weder einen Fischkontakt verbuchen, noch irgendwo Anzeichen von den Standorten der Fische erkennen. Ich muss gestehen, dass ich kurzzeitig darüber nachgedacht hatte, das ganze hier doch sein zu lassen und lieber im Trockenen zuhause zu sein. Aber wie das so mit dem Pioniergeist und dem Spirit ist, greift man nach jedem kleinen Strohhalm, wenn man an sein Ziel kommen will! Wenn es schon nichts mit dem Schneekarpfen wird, dann wenigstens einen Weihnachtsfisch im Regen. Das war meine Mission und somit musste ich mir was einfallen lassen, um dieses Vorhaben dann doch noch realisieren zu können. Da ich im Vorfeld fast täglich immer wieder kleinere Mengen Futter eingebracht hatte, lag meine Überlegung darin, die Plätze beizubehalten aber die Menge des Futters zu erhöhen. Schwer nach dem Motto „Versuch macht klug“.Gesagt – getanDie Montagen waren schnell wieder auf den gespeicherten Spots abgelegt und jetzt war dann halt Abwarten und Teetrinken angesagt. Ich legte mich zu Bett und war gespannt was die Nacht mit der Strategie Umstellung bringen würde. Schon kurze Zeit nach dem Einschlafen wurde ich aus dem Schlaf gerissen und durfte bei 1 Grad im Dauerregen, vom Boot aus, einen schönen Schuppi überlisten, der sich kurzzeitig in ein Hindernis festschwamm. Auch der Sturm erschwerte mir einen vernünftigen Ablauf des Drills. Klatsch nass, aber überglücklich, lichtete ich den Kameraden direkt ab, da ich vom Hältern der Fische, gerade jetzt im Winter, garnichts halte.Der Heizung sei Dank, tankte ich erstmal wieder Normaltemperaturen und legte dann die Rute wieder zurück auf den Spot. Ich fütterte auch direkt wieder eine große Menge Futter nach, da ich davon ausging, dass genau dieser Grund den Erfolg und die Wende brachte. Das sollte sich auch erneut ein paar Stunden später bestätigen. Ein weiterer Fisch konnte über die Maschen gezogen werden. Diesmal ein schöner kugelrunder Spiegler, der seinen Appetit auf meiner Matte bestätigen wollte. Das Futter lief nur so durch und er saute alles ein. Es erfolgte dieselbe Prozedur wie schon bei dem ersten Fisch und dann sollte es wieder auf die Liege gehen.Nachschub am HeiligabendDie nächsten Stunden verliefen eher ruhig und mein Futtervorrat ließ auch mittlerweile zu wünschen übrig. Da ich jedoch davon ausging, dass dies die Wende brachte, nahm ich den ganzen Stress auf mich, trotz Heiligabend und trotz einer guten Stunde Autofahrt, zurück nach Hause zu fahren, um Futternachschub zu holen. Das Nervige war nur, dass ich das ganze Tackle wieder einpacken und dementsprechend komplett abrücken musste. Mit den zwei Erfolgen der vergangenen Nacht im Rücken und der Euphorie auf meinen echten Heiligabend-Fisch im Hellen, gestaltete sich dies jedoch leichter als man denkt. Ich konnte jetzt wieder aus dem Vollen schöpfen und erhöhte die Futtermenge nochmals.Schon nach drei Stunden sollte mein Traum zur Realität werden. Ein zaghafter Biss ging in einen Vollrun über und wurde zu meinem Weihnachtsgeschenk! Als ich den Fisch in den Kescher zog, wurde mir klar, dass es nicht nur ein Erfolg zu Weihnachten war, sondern einer der geilsten Fische, die ich je fangen konnte. Mein Plan und meine Umstellung brachten mir meinen Traumfisch und das auch noch an Heiligabend. Alles was danach kam, war für mich Bonus! Ich konnte nämlich danach noch zwei weitere Fische fangen und das im Dezember bei diesen eisigen Temperaturen. Definitiv ein Weihnachtsfest, was ich so schnell nicht vergessen werde.Bleibt gesund!Sven Kreling