Nachgehakt
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19.04.2017
Viel Trubel um den Riesenzeiler: Wir haben nachgehakt!
Nach unserer Meldung am Ostermontag, in der wir über Steffen Hambschs äußerst kapitalen Zeiler berichteten, ging es auf der Carpzilla Facebook Seite heiß her. So häuften sich die Kommentare, dass es sich bei dem Ausnahmefisch um einen Karpfen handelt, der aus seinem ursprünglichen Gewässer vor ein paar Jahren spurlos verschwand.Der Vorwurf heißt: Der Fisch sei geklaut und in ein Vereinsgewässer gesetzt worden, in dem wiederum Steffen den Fisch nun fing. Von wem der Zeiler einst geklaut wurde? Das ist völlig unklar.Wir wollten genauer wissen, was es mit den Gerüchten um den kapitalen Zeilenkarpfen auf sich hat. Also haben wir sowohl bei Anglern, die den Fisch wiedererkannt haben als auch bei dem nachgefragt, der mehr wissen könnte, nämlich beim Fänger selbst: Steffen Hambsch.Telefon-Interview mit SteffenIn unserem Telefonat legte Steffen die Karten sofort auf den Tisch: Er habe den Fisch zwar gefangen, habe aber nichts mit dem Umsetzen zu tun.Weiter erzählte er uns, dass intensive Recherchen der Vereinsangler ergeben hätten, dass der Fisch schon vor etwa 5 Jahren in dem Vereinsgewässer aufgetaucht sei, indem er ihn am 13.04.17 schließlich selbst gefangen habe.Weiter hätten die Nachforschungen gezeigt, dass keiner der Karpfenangler im Verein eine Angelkarte für das Gewässer gehabt habe, aus dem der Zeiler ursprünglich stammt.Wie der Fisch in das Gewässer kam, bleibt also ein Rätsel: Dass der Fisch durch einen fremden Angler in das Gewässer gesetzt worden ist, scheint zwar unlogisch, ist aber dennoch möglich.Steffen betont, dass er die Angriffe und Beschuldigungen gegenüber seiner Person nicht nachvollziehen könne und er sich keinesfalls für etwas rechtfertigen möchte, womit er nichts zu tun habe: „Ich habe den Zeiler nur gefangen, aber nicht umgesetzt“, betont er nochmal am Ende unseres Telefonats.Und das könne er auch beweisen, denn er sei erst 2016 in den Verein eingetreten, in dessen See der große Zeiler mittlerweile schwimmt. Das intensive Angeln begann er - wie auch aus der ursprünglichen Fangmeldung zu vernehmen ist - sogar erst im Herbst 2016.Das sagen wir…Wir möchten es uns nicht herausnehmen, den, die oder irgendeinen Schuldigen in dieser Angelegenheit zu identifizieren, das wäre schlichtweg ungerecht und falsch. Doch auch dieser Fall zeigt deutlich, welche Auswirkungen der Diebstahl und das Umsetzen von Fischen für das Karpfenanglen haben:Die einen werden auf ignoranteste und dreisteste Weise um ihre Träume beraubt - die anderen, die so einen Fisch nun fangen „dürfen“ oder „müssen“, können sich spätestens nach Bekanntwerden der Herkunft nicht mehr richtig freuen - denn der Fang ist befleckt. Er ist einfach nicht echt…Einerseits schreiben wir uns auf die Fahne, nur das Beste für die Fische zu wollen: behandeln sie behutsam, verehren sie wie Götter und setzen sie nach dem Fang - wo erlaubt - schonend in ihr Element zurück. Anderseits können manche einfach nicht genug bekommen: Sie wollen ihren Fang scheinbar für sich alleine haben… nicht tot oder ausgestopft, sondern lebendig wie ein eingesperrter Vogel im Käfig. Das ist schlichtweg ein Armutszeugnis, eine Schande für unsere Passion - in der die Freiheit doch eine so wichtige Rolle spielt. Woher nimmt man sich das Recht, große Fische ihrem natürlichen Habitat zu entreißen und sie zum persönlichen „Haustier“ zu machen? Denn Fakt ist: Nur in den allerwenigsten Fällen landen geklaute Fische in öffentlichen Gewässern wo Jedermann angeln darf!Umsetzen bringt niemanden etwas - außer Ärger!Wie man es dreht und wendet, das Umsetzen bringt niemanden etwas - am wenigsten der Kreatur, auch wenn sie in ihrem neuen zu Hause dick und rund gemästet wird. Im Gegenteil: Es zerstört das was uns Karpfenangler verbindet und unser Hobby erst ausmacht: die Leidenschaft, das Abenteuer, den Drang Neues zu entdecken.Deshalb unser Appell an euch:Bewahrt den wahren Spirit des Karpfenangelns, steht für ihn ein und gebt ihn weiter.Die Redaktion