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22.02.2016
Chris Renz: Auf Biegen und Brechen am Etang de la Saussaie
Wenn ich meine Freizeit am Wasser verbringe und im Einklang mit der Natur stehe, driften meine Gedanken fern ab von dem, was mich den Alltag über beschäftigt. Das Unterbewusstsein holt tief vergrabene, meist schon vergessene, Erinnerungen hervor und man versucht mit diesen Erinnerungen etwas anzufangen. Kurzum: Ich suche die Zeit am Wasser, denn dort kann ich so richtig die Seele baumeln lassen. Ich denke die meisten kennen dieses Gefühl: Wenn man zurückblickt, stößt man immer wieder auf schöne Erinnerungen. Von einer möchte ich hier berichten:Alles begann bei einem Ansitz Ende August: Ich genoss meinen morgendlichen Kaffee und beobachtete den Nebel auf dem Wasser. Die Sonne hatte kein leichtes Spiel das weiße Gespenst zu vertreiben. Völlig hypnotisiert von diesem schönen Anblick blieben meine Gedanken an meinen vergangenen Trips zum Lac de Liez hängen. Bereits das dritte Mal war ich während der letzten 12 Monate an den Ufern dieses unheimlich schönen Stausees. Den ersten Trip machte ich im Oktober des vergangenen Jahres.Eine Tour, die mit voller Motivation und Zuversicht begann, endete nach wenigen Tage an meinem Hausgewässer in Deutschland. Die Bedingungen hätten schlechter nicht sein können. Permanent fallendes Wasser und insgesamt 78 Ruten im Wasser. Aufmerksam beobachtete ich die anderen Camps genau, konnte allerdings in drei Nächten und Tagen nicht einen Angler mit einer krummen Rute beobachten. Mit diesem Erlebnis war für mich klar, dass ich mir für dieses Jahr ein neues Ziel suchen muss, um nicht wieder mit dem hohen Angeldruck im Herbst und den sinkendem Wasserstand kämpfen zu müssen. Die Reisezeit soll nämlich wieder im Oktober liegen. Nachdem endlich klar war, dass mein Angelpartner und ich Urlaub bekommen, machten wir uns an die Zielfindung.Ein neues Ziel: Etang de la SaussaieAuf den Fahrten zum Lac de Liez fiel mir immer wieder dieser einer See auf, welcher sich direkt an einer Schnellstraße erstreckt. In den wenigen Sekunden, in denen man den See sehen konnte, ließen Inseln aus Holz auf einen interessanten See hoffen. Doch Zeitdruck und Müdigkeit ließen nie einen Umweg zu. So musste ich die Hausaufgaben am Computer erledigen. Spurensuche mit Google Maps ist denkbar einfach. Nach nicht einmal 15 Minuten war der See ausfindig gemacht. Nach Betrachtung der Homepage entschlossen wir uns die letzte Oktober Woche am Etang de la Saussaie zu verbringen. Ich habe telefonisch reserviert. Leider spricht der Besitzer kein gutes Englisch. Nach einigen Minuten konnte ich ihm klar machen, dass wir die letzte Oktober Woche kommen und die Stellen 6 und 7 buchen möchten. Er bestätigte und wir trugen den Trip nun fix in unseren Urlaubskalender ein.Der SeeAm See angekommen sahen mein Angelpartner Jörg und ich die Wasserfläche zum ersten Mal komplett. Wir schätzten die Wasseroberfläche auf circa 20ha. Mit dem Auto umfuhren wir erst einmal den gut befestigen Weg und machten uns einen Gesamteindruck des Gewässers. Bei der Umrundung mussten wir feststellen, dass leider einige Schilder am See fehlen, weshalb wir unsere Stelle erst nach kurzem Small Talk mit zwei Franzosen fanden. Wir mussten nun zwei weiteren Franzosen erklären, dass Sie auf unserer gebuchten Stelle sitzen. Mit Händen und Füßen haben wir uns darauf verständigt, dass wir erst einmal Aufbauen und sie noch bis zum Abend weiter fischen können. Sie verrieten uns daraufhin ihre Fangausbeute: Gespannt nahmen wir zur Kenntnis, dass in zwei Nächten nur einen Karpfen und zwei Störe gelandet haben. Wir mussten grübeln und waren uns sicher mit gründlicher Location zum Erfolg zu kommen.Zur linken von Stelle 6 und zur rechten von Stelle 7 befand sich ein überfluteter Wald. Wir sahen bereits beim Aufbauen springende Fische direkt im Holz, es war eine klassische Holding Area! Beim Loten vom Boot aus erkannten wir die Schwierigkeit dort zu fischen. Direkt im Holz war ein Fischen nicht möglich. Also mussten wir uns auf die Stellensuche direkt vor dem Holz beschränken. Es war wichtig, so nah wie möglich an das Holz heran zu kommen und dabei eine harte Stelle zu finden. Hierbei nutzten wir den Control Bert an einer H-Boje montiert. Mit einer Dropshot-Bewegung erkundet sich mit diesem tollen Hilfsmittel der Gewässergrund spielend einfach. Bei hartem Kontakt einfach die Boje fallen lassen und genau in diesem Bereich später die Montage platzieren.Zwei, der erlaubten drei Ruten wurden also bestmöglich am Holz verteilt. Die letzte Rute kam ins Freiwasser. Auch dort galt es große Steine oder harte Stellen zu finden. Dabei spielte die Wassertiefe keine übergeordnete Rolle. Am Holz hatten wir nur 1,5 Meter Wasser. Im Freiwasser hingegen war es maximal 4 Meter tief.Die TaktikIm Hinblick auf den Angeldruck sitzen nach unserer Einschätzung am Etang de la Saussaie eher Wochenendangler. Unter der Woche waren wir mit zwei Belgiern alleine am See. So entschieden wir uns auf größere Futtermengen zu setzen und legten sogar zwei Futterstellen an, die wir zunächst erst gar nicht befischten.Zum Einsatz kamen neben Tigernüssen nur noch Boilies auf Fischmehlbasis. Die verschiedenen Sorten ähnelten sich alle im Basis Mix, lediglich verschiedene Attraktoren und Gewürze brachten kleine Unterscheidungen. Rückblickend betrachtet liefen die Boilies mit Chili deutlich besser. Tigernüsse setzten wir ebenfalls erfolgreich ein, zumeist in Kombination mit einem 10mm Pop Up.Als einen weiter Top Köder entpuppten sich unsere orangenen 20mm Pop Ups mit Bubbel Gum Flavour. Angeboten am Hinged-Stiff-Rig brachte uns diese Montage gerade im Freiwasser Erfolg. Vor dem Holz galt Hook-and-Hold, weshalb wir hier den Shakira Haken eingesetzt haben. Es war hier extrem wichtig den Haken gut in der Unterlippe zu platzieren. Mit Schock Leader 2.0 in 0,70mm, 20 cm langen Vorfächern aus der 25lb starken Mussel Care Skine und dem Shakira Haken in Größe 6, konnten wir die besten Hakeffekte erzielen. Trotz des enormen Drucks schlitzten die Fische nicht, sondern landeten sich im Kescher!Der BestandLaut Homepage ist der größte Fisch ein Spiegler mit etwas über 30kg. Nach Rücksprache mit dem Besitzer wurde der Fische auf der Stelle 8 gefangen. Der Besitzer erzählte weiter, dass im Herbst 2014 insgesamt 10 Zentner Fische in den See gekommen sind. Dies war schon einmal eine Erklärung warum wir „nur“ Fische bis 14kg fangen konnten! Eine Selektion über große Köder war uns nicht geglückt. Wir verwendeten 24mm Boilies - kein Problem für die vielen kleinen Fische im See. Wir hatten in 7 Nächten allerdings 53 Läufe. So eine kurzweilige Woche hatten wir noch nie am Wasser verbracht. Selbst zwei Doppelruns konnten wir in unserem Fangbuch notieren. Jeder der nun selbst mal seine Zeit am Etang de la Saussaie verbringen möchte, kann sich unter folgendem Link eine Übersicht verschaffen. Wie erwähnt, führt an dem See eine Schnellstraße vorbei, welche man gerade an den Stellen 1 – 7 deutlich hört! http://www.etangdelasaussaie.com/pages/mes-pages/bienvenue-sur-le-site-de-peche-de-l-etang-de-la-saussaie.htmlEuer Chris RenzTeam Mika Productswww.mp-direct.de