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01.09.2020
Stephan Wachtler: Werfen auf extreme Distanzen
Wertvolle Tipps gibt's heute für euch vom Weitwurf-Guru aus dem Team Sportex, Stephan Wachtler. In seiner Story zeigt er nicht nur anhand anschaulicher Bilder, wie es gemacht wird, sondern er beschreibt auch im Detail, was ihr beachten müsst, um extreme Wurfweiten zu erreichen. Wer wäre als Experte zu diesem Thema besser geeignet als Stephan, der es in Sachen Wurfweite regelmäßig weit über die 200-Meter-Marke schafft. Viel Spaß beim Lesen und anschließenden Anwenden!Wenn Boot, Futterboot usw. verboten sind dann bleibt nur mehr eine Option, ganz genau: das Werfen! Aber manchmal ist es nicht ganz so einfach, eventuell liegen Sandbänke oder andere Hotspots auf großer Distanz und gerade auf ausländischen Seen wie z.B. in Kroatien, wo nur Werfen erlaubt ist, fangen die Karpfen erst dann an hemmungslos zu fressen, wo sie sich sicher fühlen oder genau dort, wo die meisten Angler dann nicht mehr mit der fertigen Montage oder der Futterrakete hinkommen.Doch genau zum Thema Werfen erreichen mich immer wieder Fragen wie: Welche Rute, Rolle oder Schnur sollte ich nehmen, um noch ein paar Meter mehr herauszuholen! Eins kann ich euch schon verraten: Mit dem richtigen Setup, der richtigen Technik und ein wenig Übung ist es wahrlich kein Hexenwerk und auch ihr kommt ganz bestimmt zu den Hotspots wo sich unsere beschuppten Freunde befinden! Also legen wir los.RuteMeiner Meinung nach die wichtigste Komponente im gesamten Setup, was ich euch empfehlen kann sind lange und steife Ruten mit Spitzenaktion, also ab 12ft. und 3,5lbs aufwärts. Aber bitte kauft euch nicht die Nächstbeste, sondern geht zu eurem Händler des Vertrauens und nehmt eure zukünftige Rute zumindest einmal in eure Hände. Noch besser wäre es, wenn ihr die Rute testen könntet, denn manche liegen euch beim Werfen besser und manche schlechter.RolleDas Wichtigste bei der Rolle ist eine saubere Schnurverlegung und ein großer Spulenkopf. Wenn der dann noch leicht konisch ist holt ihr noch ein paar Meter mehr raus! Und noch ein kleiner Tipp: Spult eure Spulenköpfe so auf, dass bis zu der Abwurfkannte 1-2mm Freiraum bleiben, denn so verhindert ihr, dass beim Wurf zu viel Schnur auf einmal runterkommt und ein Abriss passiert weil sich die Schnur an den Ringen verfängt.SchnurJe kleiner der Durchmesser, desto weiter der Wurf. Eine Monofile mit Fluorocarbon-Beschichtung oder, wenn erlaubt, eine dünne Geflochtene ist hier die beste Wahl, haltet euch jedoch an die mind. Schnurstärke-Regeln des jeweiligen Gewässers! Feuchtet eure Schnur vor dem Wurf auch immer an um unnötige Reibung und Schnurbruch zu reduzieren, bzw. zu vermeiden.SchlagschnurWenn erlaubt, dann ganz klar eine geflochtene Schnur, denn nur diese hat keine Dehnung und die ganze Energie die ihr beim Wurf reinsteckt, überträgt sich auf die Rute. Aber bitte verwendet die Geflochtene nur in Verbindung mit Leadcore und einem Fingerschutz. Ansonsten könnt ihr noch zu einer Keule greifen. Sollten die Schlagschnüre komplett verboten sein, dann nehmt eine 0,38mm Monofile durchgehend.BleiEine Aerodynamische Form ist hier der Schlüssel zum Erfolg, also ein Torpedoblei! Tastet euch an das Gewicht heran, welches für euch und eure Rute am besten ist. Wenige Gramm machen bei der Wurfweite nicht selten große Unterschiede!MontageUm die letzten Meter herauszuholen gibt es nur mehr die Heli-Montage, denn nur hier sitzt das Blei am Ende der Montage und befindet sich in einer Linie mit der Schnur. Dadurch kann das Vorfach rotieren und Verwicklungen sind damit fast ausgeschlossen.TechnikStellt eure Beine geschlossen leicht schräg in Richtung Gewässer und streckt eure Hände in die Höhe, die fertige Montage berührt fast den Boden. Nun macht ihr einen großen Schritt nach vorne und zieht, sofern ihr nicht Linkshänder seid, eure linke Hand so schnell wie möglich in Richtung linker Hüfte. Die rechte Hand geht beim Wurf mit und bremst die Rute später ab. Optimal ist es, wenn das Blei im 45-Grad-Winkel wegfliegt, denn genau dann kommt es in diesem Winkel wieder Richtung Boden, das wäre die perfekte Flugkurve. Als kleine Hilfe richtet euren Blick beim Werfen 45 Grad in den Himmel somit lasst ihr automatisch bei diesem Winkel los! Übung macht hier den Meister, habt keine Angst eure Rute richtig hart ranzunehmen, denn nur wenn ihr vollstes Vertrauen in euer Setup habt, holt ihr das Maximum raus!Ich hoffe ich konnte euch das Werfen auf extreme Distanz ein wenig näherbringen und euch mit dem einen oder anderen Tipp ein wenig weiterhelfen.Euer Stephan WachtlerTeam SportexAlle Infos zu den Sportex Karpfenruten gibt es hier:https://www.sportex.de/produkte/#karpfenruten