Karpfenangeln Profi Tipps Monat
|
23.12.2020
Profitipps im Dezember: mit Jan Ulak
Seit einigen Jahren ist das Angeln im Winter für mich ein fester Bestandteil meiner persönlichen Angelei und ich freue mich immer wieder auf diese ganz besondere Jahreszeit. Der Winter ist für mich einfach etwas Besonderes, da es draußen deutlich ruhiger an den Ufern wird und man die Zeit noch intensiver am Wasser wahrnehmen kann. Um im Winter aber auch erfolgreich zu sein, bedarf es einiger Vorbereitung und wichtiger Punkte welche man beachten sollte.1. VorbereitungAls erstes möchte ich auf die Vorbereitung eingehen, denn diese beginnt teilweise schon im Herbst und ist für den späteren Erfolg sehr wichtig. Ich bereite einige Wochen vor dem eigentlichen Start meiner Wintersaison so manche Dinge über und unter Wasser bereits vor. Es geht mir hierbei darum, dass ich mir meine Gedanken mache zu meinem eingesetzten Futter, dem Platz welchen ich befischen möchte, sowie wann und wie ich anfange zu füttern.Gucken wir uns als erstes mal mein bevorzugtes Futter an, ich setze hier sehr gerne auf einen Teig, welchen ich vorbereite. Hierzu nehme ich sehr gerne einen eigenen Fisch und/oder Kohlenhydrat Boilie-Mix und mische diesen mit zerkleinerten Citruz Boilies, Mais, Weizen, Citruz Pellets, Maden und Citruz Liquid an. Diesen Teig lasse ich dann einige Tage stehen und gut durchziehen, ehe ich ihn dann in kleinen Portionen einfriere.2. Loaction is keyWochen bevor ich vorhabe, das erste Mal angeln zu gehen, suche ich mir eine Stelle aus, welche ich befischen möchte. Hier kommt einem natürlich gelegen, wenn man das Gewässer und mögliche Aufenthaltsorte der Fische im Winter bereits kennt. Grundsätzlich habe ich festgestellt, dass die Karpfen im Winter sehr gerne einen Unterstand haben und sich dort in großen Schulen aufhalten. Das können Bootsstege sein, Totholz, überhängende Bäume, kleine Buchten, Kanten oder andere Bodenstrukturen. Wichtig dabei ist, dass man die Fische mit Hilfe eines Boots und einem Echolot findet. Sollte man kein Boot benutzen dürfen, dann setze ich einen Deeper ein und werfe mit einer Lotrute das Ufer ab. Wichtig ist hier nochmal zu erwähnen, dass Fische im Winter meistens in sehr großen Gruppen zusammenstehen und so ist es oft ein „Jackpot“, wenn ihr Karpfen lokalisieren könnt.3. Stellen-HoppingSolltet ihr diese Vorbereitung in der Form nicht machen wollen oder können, dann geht es natürlich auch, dass ihr mit kurzen Ansitzen von wenigen Stunden das Gewässer absucht, an unterschiedlichen Plätzen wenig Futter einbringt und guckt wo Fische beißen oder sich zeigen. So könnt ihr euch auch sehr gut ein Bild von eurem Gewässer machen und findet schnell heraus, wo die Fische im Winter sind. Diese Arbeit lohnt sich oft, denn habt ihr einmal ein Gefühl für euer Gewässer im Winter bekommen, so profitiert ihr von diesen Erkenntnissen auch in einigen Jahren noch.Die Fische nehmen bei diesen niedrigen Wassertemperaturen im Winter nicht mehr viel Nahrung auf und man muss auch sehr vorsichtig sein mit der Futtermenge, denn zu viel davon bei niedrigen Temperaturen kann für die Karpfen auch schädlich sein. Daher ist es wichtig, seine Winterplätze zu kontrollieren und das Futter mit großer Sorgfalt einzubringen.Wenn ihr euren Platz dann gefunden habt, ist es wichtig, sehr regelmäßig Futter einzubringen, aber nicht sehr viel. Hier kommt es ganz klar auf die Gleichmäßigkeit an und nicht auf die Menge. So gewöhnen sich die Fische an das Futter und suchen den Platz auch bei sehr kalten Wassertemperaturen noch regelmäßig auf. Wichtig ist dabei auch noch, dass man sehr kleine und kompakte Bereiche unter Futter hält, dafür setze ich auf kurze Distanz sehr gerne den Nash Bushwhacker ein oder mein RT4 Futterboot. Natürlich klappt das Ganze auch mit einem Wurfrohr und/oder einer Futterrakete, allerdings müsst ihr dabei sehr genau auf die Streuung achten und das Futter nicht zu weit verteilen.4. Der letzte MeterAls Montage setze ich dann sehr gerne kleine, sehr auffällige Pop Ups ein. Diese sind sowohl farblich als auch geschmacklich auf maximale Attraktivität ausgelegt und als Blei verwende ich dann ein Inline-Futterkörbchen um das ich dann noch etwas Teig knete. Diese Montage hat mir in den vergangenen Jahren sehr viele Fische im Winter gebracht und man kann auch ohne zusätzliches Futter um seinen Hakenköder eine sehr hohe Lockwirkung erzeugen.5. Den Angler nicht vergessenAls letzten Tipp möchte ich euch noch mit auf den Weg geben, dass das Winterangeln und die eigenen Erfolge auch sehr vom eigenen Wohlbefinden abhängig sind. Setzt daher nicht nur auf maximale Attraktivität eures Futters und die Sorgfalt bei eurer Stellensuche, sondern vergesst euch selber auch nicht. Ein ausgekühlter Angler hat wenig Motivation und wünscht sich nur noch, schnell wieder im Warmen zu sein. Nehmt daher über Nacht eine Heizung mit und denkt an richtige Kleidung mit „Zero Tolerance“ bei kaltem und nassem Wetter. Tagsüber gehört ein wärmender Tee oder Kaffee mit dazu.Wenn Ihr diese 5 Tipps befolgt, kann eigentlich nicht mehr sehr viel schiefgehen. Ich wünsche euch viel Erfolg!Euer Jan