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01.11.2018
Christoph Mack: Angeln gegen die Zeit
Christoph Mack, Supporter bei Selfmade Baits, beschränkt seine Angelei hauptsächlich auf ein paar Stunden pro Ansitz und das mit Erfolg. Um die kurze Zeit so effektiv wie möglich zu nutzen, ist es wichtig ein paar Grundsätze zu beachten, Christoph verrät sie euch in seiner Story - viel Spaß beim Lesen:Ohne Fleiß kein PreisDie meisten meiner Sessions sind Kurzansitze. Oftmals geht es nur auf diese Art und Weise, weil es Beruf und andere Verpflichtungen nicht anders ermöglichen. Doch selbst wenn ich mehr Zeit habe, gehe ich häufig gezielt nur ein paar Stunden ans Wasser. So stelle ich mich oft selbst vor eine Herausforderung. Um erfolgreich zu sein, muss ich hier einfach das Beste aus meinem Angeln herausholen.Klar ist es nicht gerade erholsam, doch wer mit der richtigen Taktik herangeht und am Ende mit Fisch belohnt wird, kann mächtig stolz auf sich sein. Auch kann man sich mit wenig Zeit nicht immer die perfekten Bedingungen zum Angeln aussuchen - ich fahre eben raus, wenn es die Zeit zulässt. Der frühe Angler fängt den FischEine Grundlage meiner Angelei ist das frühe Aufstehen. Die Müdigkeit nehme ich da gerne in Kauf, da ich nur so die knappen Stunden effizient gestalten kann. Ich schaue, dass ich zeitig am Wasser bin und die Ruten vor dem hell werden an den Plätzen liegen. Um das zu gewährleisten, muss man natürlich etwas Vorarbeit in die ganze Sache investieren. Die richtige BuchführungKurzsessions sind abhängig, wie viel Vorarbeit vor dem eigentlichen Angeln geleistet wurde. Hier spreche ich nicht vom tagelangen Füttern, sondern davon, wie gut man das jeweilige Gewässer bereits ausgekundschaftet hat. Jeder ausgelotete, markante Spot des Gewässers wird von mir mit der entsprechenden Gewässertiefe dokumentiert. So gehen die mühsam erarbeiteten Informationen nicht verloren und egal welchen Gewässerabschnitt ich befische, weiß ich sofort wie und wo meine Ruten platzieren kann. Haben wir also die passenden Spots im Visier und vielleicht sogar Fische, die sich verraten haben, fehlt eigentlich nur noch die passende Köderpräsentation.Routine ist allesIch denke, durch die Regelmäßigkeit entwickelt man sich auch ein Stück weiter und macht aus sich einen besseren Angler. Man bekommt mehr Routine in sein Handeln, lernt noch mehr mit den Gegebenheiten am Wasser und dem aktuellen Fressverhalten umzugehen, um letztendlich seine Taktik mit sehr viel Fingerspitzengefühl darauf abzustimmen. Ich finde genau in diesen Stunden kann man zeigen, was man wirklich drauf hat. Hier kommt es auf jedes Detail an - jede Kleinigkeit muss beachtet werden. Egal ob es das Rig betrifft, die Wahl der Spots oder Köder. Jedes noch so kleine Zahnrad in dieser Angelei muss ineinandergreifen und funktionieren wie ein Uhrwerk.Rigs mit VerlassIch bin der Meinung, dass das Hinge Stiff Rig bei Shortsessions oder auch beim Stalking nahezu unschlagbar ist. Zum einen, ist es der optische Reiz, den ich damit erzielen kann, zum anderen spielt dieses Vorfach seine Stärken im Hakeffekt aus. Durch das steife gebogene Vorfach arbetet dieses Rig wie eine Art Klaue und hakt so gut wie immer perfekt in der Unterlippe des Fisches. Auch das IQ D-Rig findet regelmäßig den Weg ins Wasser. Dieses Rig eignet sich meiner Meinung nach perfekt dafür, um schwerelose Hakenköder anzubieten, die auf dem Futterplatz hervorstechen und zusätzlich den Haken verdecken. Bunt und schwerelosAls Köder am Hinge Stiff Rig arbeite ich gerne mit Farbe und biete zum Beispiel Fruit & Pepper Pop Up´s aus dem Hause Selfmade Baits in 18 mm an. Der Köder erzeugt durch seine grelle pinke Färbung einen starken Kontrast gegenüber dem braunen sandigen Boden.Bei sandigem Boden, wenn das IQ D-Rig zum Einsatz kommt, entschiede ich mich meist für einen ausbalancierten Hakenköder, wie die Light Hookbaits PineNut in 18mm.Weniger ist mehrEgal ob Pop Up oder Hookbait, pro Stelle kommen nicht mehr als ca. 20 Boilies in den Größen 18mm und 14mm zum Einsatz, die ich sachte mit dem Katapult einbringe. Ein Ausbringen mit der Spomb würde hier nur unnötige Unruhe für die kurze Zeit bringen. Nach dem Ablegen der Rute, sorge ich dafür, dass die Schnur schön am Grund verläuft. Ich fische mit durchhängenden Schnüren, da ich eine Scheuchwirkung verhindern will. Vor Hindernissen stelle ich die Bissanzeiger so sensibel wie nur möglich und drehe die Bremse zu. So kann ich bei einem Biss blitzschnell reagieren und dem Fisch den nötigen Kontra geben!Psychologisch wertvollWenn man wenig Zeit am Wasser hat wird man schon mal nervös, wenn die Fische auf sich warten lassen. Dennoch sollte man auf sein Gefühl vertrauen und auch mal seiner Linie treu bleiben. Karpfenangeln ist schließlich nicht nur Erfahrungssache, Glückspiel, sondern auch das Ergebnis eiserner Geduld.Erfolg oder Blank - Du machst den Unterschied!Eigentlich ist es beim Karpfenangeln, wie bei fast allem im Leben: alles Kopfsache! Handelt mit eurem gesunden Menschenverstand, seid selbstbewusst und denkt an die Vorarbeit, die ihr geleistet habt, um das Gewässer zu kennen. Natürlich wird es Tage geben, an denen wir einfach ohne irgendwelche Gründe leer ausgehen. Tage an dem unsere Hänger einfach nur hängen und unsere Bissanzeiger mit böser Beharrlichkeit schweigen. Unsere Freunde unter Wasser überraschen uns einfach immer wieder. Immer wenn man denkt, man hat sie endlich durchschaut, kommt es erst wieder anders.Aber das ist unser Hobby, das ist unsere Leidenschaft. Sind es nicht einfach die unvorhersehbaren Dinge, die wir beim Angeln lieben? Einfach Momente, die wir nicht beeinflussen können… Wir sehen uns am Wasser,Christoph Mack